Vorkurs Mediencode 7595-50. Die wichtigsten grammatikalischen Termini



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Transkript:

Vorkurs Mediencode 7595-50 Die wichtigsten grammatikalischen Termini Für die Arbeit mit Ihrem Lateinbuch benötigen Sie eine Reihe von grammatikalischen Fachbegriffen und auch ein Grundverständnis wichtiger grammatikalischer Kategorien, um die Erklärungen zur Grammatik leichter zu verstehen. Falls Sie bislang nicht viel Erfahrung mit dem Lernen fremder Sprachen gesammelt haben, kennen Sie vielleicht einige dieser Fachbegriffe noch nicht oder nicht mehr. Bevor Sie mit der Arbeit an den eigentlichen Lektionen beginnen, können Sie sich daher hier mit den wichtigsten grammatikalischen Fachbegriffen vertraut machen. Dieses Wissen wird Ihnen auch für das Lernen anderer Fremdsprachen oder das vertiefte Verstehen Ihrer Muttersprache nützlich sein. Wortarten 1. Veränderliche Wortarten Verben (Zeit- oder Tätigkeitswörter) Verben drücken meist Handlungen aus und haben eine Grundform (Infinitiv): (zu) lieben und veränderliche Personalformen: ich lieb-e, du lieb-st, er/sie lieb-t, wir lieb-en, ihr lieb-t, sie lieb-en. Von Verben kann man Zeitformen bilden: ich lieb-te oder ich habe ge-lieb-t. Substantive (Hauptwörter) Substantive bezeichnen meist Menschen, Tiere, Gegenstände oder Ab-strakta. Sie können im Deutschen und in vielen modernen Fremdsprachen einen Artikel (der, die, das; ein) haben: das/ein Haus, der/ein Mensch, die Liebe, die Religion. Im Deutschen und Lateinischen haben Substantive ein Geschlecht (Genus): Sie sind männlich (Maskulinum), weiblich (Femininum) oder sächlich (Neutrum). Im Deutschen und Lateinischen haben Substantive weiterhin Fälle (Kasus): der/ein Freund (Nominativ), des/eines Freund-es (Genitiv). Eigennamen Im Gegensatz zu Substantiven bezeichnen Eigennamen individuelle Personen, Tiere oder auch Orte: Klaus, Waldi, Rom, Europa. Adjektive (Eigenschaftswörter) Mit Adjektiven kann man Substantive näher beschreiben: ein großes Haus, das Haus ist groß. Von Adjektiven kann man Steigerungsformen bilden: groß größer am größten. (Das) Pronomen die Pronomina (Fürwörter) Mit einem Pronomen kann man Substantive oder auch Eigennamen ersetzen: die Frau spricht / Maria spricht / sie spricht. Personalpronomina können sich auch auf die erste Person (Sprecher/ich) oder auf die zweite Person (Adressat) beziehen: ich, du, wir, ihr. Demonstrativpronomina haben eine besondere Hinweis- oder Zeigefunktion und können wie Adjektive mit Substantiven verbunden werden: dieses Haus, jener Mensch. 1

Artikel Man unterscheidet bestimmte Artikel (der, die, das) und unbestimmte Artikel (ein, eine): das Haus, die Frau, ein Haus, eine Frau. Artikel können nicht allein stehen, sondern werden mit Substantiven (oder manchmal Eigennamen: die Türkei) verbunden. Im Deutschen kann man am Artikel das Geschlecht eines Substantivs erkennen. Im Lateinischen gibt es (wie im Russischen) keine Artikel. Beim Übersetzen aus dem Lateinischen müssen sie ergänzt werden. In der Regel erhält ein Substantiv im Deutschen einen unbestimmten Artikel, wenn jemand oder etwas neu eingeführt wird, während bekannte oder schon genannte Personen, Sachen usw. einen bestimmten Artikel bei sich haben: In Köln gibt es einen Dom; neulich habe ich den Dom besichtigt. (Das) Nomen die Nomina Traditionell werden in der lateinischen Grammatik und der historischen Sprachwissenschaft Substantive, Eigennamen, Adjektive und teilweise auch die Pronomina aufgrund ihrer vielfach ähnlichen Merkmale zur Wortart-Gruppe der Nomina zusammengefasst. So ist in vielen Grammatiken die Rede von der»nominalflexion«, wenn die Endungen der Substantive, Adjektive (und Pronomina) gemeint sind. In der Germanistik ist»nomen«hingegen häufig gleichbedeutend mit»substantiv«. 2. Unveränderliche Wortarten Präpositionen (Verhältniswörter) Präpositionen drücken ein bestimmtes örtliches, zeitliches, logisches o.ä. Verhältnis aus. Sie können nicht allein stehen, sondern müssen mit Substantiven, Eigennamen oder Pronomina in einem bestimmten Fall (Kasus) verbunden werden: in dem Haus, in das Haus, für mich, nach Rom, vor dem Sommer, wegen des Wetters. Adverbien (Umstandswörter) Adverbien drücken meist aus, in welcher Weise oder unter welchen Umständen sich eine bestimmte Handlung vollzieht, und beziehen sich dann auf Verben oder ganze Sätze: Klaus schwimmt gern und oft, Maria kommt heute. Adverbien können auch Adjektive oder andere Adverbien näher bestimmen: Maria ist ein außerordentlich kluges Mädchen, Klaus schwimmt besonders gern. Adverbien lassen sich auch von Adjektiven ableiten, z.b. im Englischen mit -ly oder im Französischen mit -ment (Spanisch: -mente): he swims frequently, il nage fréquemment, (él) nada frecuentemente. Konjunktionen (Bindewörter) Konjunktionen verbinden a) Satzteile oder b) Teilsätze: a) Klaus und Maria lesen. Willst du mit dem Auto oder mit der Bahn kommen? b) Maria hustet, weil sie erkältet ist. Ich komme, wenn ich fertig bin. Konjunktionen zur Einleitung von Nebensätzen (Fall b) nennt man auch Subjunktionen (auch: obwohl, nachdem, bevor, sobald, dass, damit usw.). 2

3. Eigenschaften von Verben Deutsche und lateinische (auch: französische, spanische und russische) Verben kann man konjugieren (beugen), d.h. in die verschiedenen Personalformen verändern. Person Singular (Einzahl) Plural (Mehrzahl) 1. Person 2. Person 3. Person 1. Person 2. Person 3. Person ich lauf-e du läuf-st er/sie/es läuf-t wir lauf-en ihr lauf-t sie lauf-en Je nach Person weisen die Verben verschiedene Konjugationsendungen auf (wie französisch: je cour-s, nous cour-ons, vous cour-ez oder spanisch: corr-o, corr-es, corr-e usw.) (Der) Numerus die Numeri (Anzahl) Bei der Konjugation von Verben unterscheidet man zwischen Singular (Einzahl) und Plural (Mehrzahl), wie oben aus der Tabelle zur Person ersichtlich ist. (Der) Modus die Modi (Aussageweise) Je nachdem, ob eine reale Aussage, eine Möglichkeit oder ein Befehl ausgedrückt wird, unterscheidet man bei Verben zwischen Indikativ (Wirklichkeitsform), Konjunktiv (Möglichkeitsform) und Imperativ (Befehlsform). Im Deutschen unterscheidet man zwischen dem Konjunktiv I (abgeleitet von der Gegenwartsform) und dem Konjunktiv II (abgeleitet von der Vergangenheitsform). Indikativ: Er kommt. Er kam. Konjunktiv I: Er sagte, er komme ( Gegenwart: kommt). Konjunktiv II: Wenn er käme, wäre es gut ( Vergangenheit: kam, war). Imperativ: Komm! Kommt! Kommen Sie! (Das) Tempus die Tempora (Zeit) Verbformen können angeben, in welcher Zeit etwas geschieht. Im Deutschen gibt es folgende Zeitformen: Präsens (Gegenwart): er kommt, er arbeitet Präteritum (Vergangenheit): er kam, er arbeitete Perfekt (Vergangenheit): er ist gekommen, er hat gearbeitet Plusquamperfekt (Vorvergangenheit): er war gekommen, er hatte gearbeitet Futur I (Zukunft): er wird kommen, er wird arbeiten Futur II (vollendete Zukunft): er wird gekommen sein, er wird gearbeitet haben. Im Lateinischen gibt es kein Präteritum, aber ein Imperfekt, das teilweise unserem Präteritum entspricht (habebat er/sie hatte). 3

(Das) Genus verbi die Genera verbi Verbformen können ausdrücken, ob jemand etwas aktiv tut (Aktiv) oder ob etwas getan wird (Passiv): Aktiv: Er liest ein Buch. Er las ein Buch. Passiv: Das Buch wird gelesen. Das Buch wurde gelesen. Im Deutschen bildet man das Passiv mit dem Hilfsverb werden und dem Vergangenheits- Partizip (gelesen). Man darf es nicht mit dem Futur verwechseln, das mit werden und dem Infinitiv gebildet wird: er wird lesen. Finite und infinite Verbformen Bei den bisher genannten Verbformen handelt es sich um finite Verbformen, d.h. um Formen mit typischen Verbalendungen nach Person, Numerus, Modus, Tempus und Genus verbi. Daneben gibt es einige Verbformen ohne diese typischen Endungen, nämlich den Infinitiv als Grundform der Verben und die Partizipien, die Ähnlichkeiten mit den Adjektiven und Substantiven aufweisen: Infinitiv: dt. (zu) lieben, e. to love, f. aimer, s. amar Partizip Präsens: dt. liebend, (ähnlich e. loving, f. aimant, s. amante) Partizip Perfekt (bzw. Präteritum): dt. gekommen, geliebt (ähnlich e. loved, f. aimé, s. amado) Transitive und intransitive Verben Transitive Verben wie z.b. kennen oder sagen haben ein Akkusativobjekt (auf die Frage wen/was?) bei sich. Bei intransitiven Verben gibt es kein Akkusativobjekt: transitiv: Ich kenne deinen Mann (wen?) Sie sagte etwas (was?) Intransitiv: Ich schlafe (kein Objekt möglich). 4. Eigenschaften von Substantiven, Adjektiven und Pronomina Deutsche und lateinische Substantive usw. kann man deklinieren (beugen), d.h. nach den verschiedenen Fällen (Kasūs) verändern. (Der) Kasus die Kasūs (Fall) Substantive usw. haben im Deutschen vier Kasūs (Fälle), die jeweils auf die Fragen wer?/ was? (Nominativ), wessen? (Genitiv), wem? (Dativ) oder wen?/was? (Akkusativ) antworten: Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ der gute Wein des guten Weines dem guten Wein den guten Wein wer? was? wessen? wem? wen? was? Im Deutschen weisen v. a. Artikel und Pronomina deutlich unterscheidbare Kasusendungen auf, während man an den Substantivendungen allein den Kasus meist nicht erkennt. 4

Numerus (Anzahl) Wie bei den Verben unterscheidet man auch bei den Substantiven usw. nach Singular (Einzahl) und Plural (Mehrzahl): der gute Wein (Singular), die guten Weine (Plural). (Das) Genus die Genera (Geschlecht) Substantive und Eigennamen haben im Deutschen und Lateinischen ein bestimmtes Geschlecht: Maskulinum (männlich): der Mann, der Tisch, der Harz, (der kleine) Peter Femininum (weiblich): die Frau, die Sache, die Schweiz, (die kleine) Susi Neutrum (sächlich): das Ding, das Mädchen, das Elsass, (das freche) Mariechen Das grammatikalische Genus der Substantive hat im Deutschen und Lateinischen (wie auch im Französischen oder Spanischen) nur selten etwas mit dem natürlichen Geschlecht der Person oder Sache zu tun. 5. Satzglieder Sätze lassen sich in mehrere Teile (Satzglieder) untergliedern. Ein Satzglied kann jeweils aus mehreren Wörtern und verschiedenen Wortarten bestehen. Satzglieder kann man mit bestimmten Fragen ermitteln. Subjekt (Satzgegenstand) Das Subjekt lässt sich mit der Frage wer (tut etwas)? oder was (geschieht)? ermitteln: Der kleine Klaus liest ein Buch. Gestern geschah ein Unglück. Ich lerne Latein. Latein gefällt mir. Latein lernen gefällt mir. Prädikat (Satzaussage) Das Prädikat besteht meist aus einer finiten Verbform und lässt sich mit der Frage (was) wird getan? oder (was) ist/passiert? ermitteln: Klaus liest ein Buch. Gestern geschah ein Unglück. Latein ist schön. Prädikate, die mit bestimmten Hilfsverben (v.a. sein, werden) gebildet sind, sind in der Regel zweiteilig. Hier unterscheidet man zwischen dem Hilfsverb selbst und dem Prädikatsnomen. Das Prädikatsnomen kann z.b. ein Substantiv oder ein Adjektiv sein: Latein ist schön. Latein ist eine Sprache. Objekt (Ergänzung) Vom Prädikat können Ergänzungen in verschiedenen Kasus abhängig sein: Im Deutschen gibt es Dativ-, Akkusativ- und (selten) Genitivobjekte. Man ermittelt die Objekte mit den entsprechenden Fragen: wem? (Dativobjekt), wen?/was? (Akkusativobjekt), wessen? (Genitivobjekt). Akkusativobjekt: Klaus liest ein dickes Buch. Ich kenne Klaus. Klaus kennt mich. Dativobjekt: Klaus gibt mir ein Buch. Klaus leiht seiner kleinen Schwester ein Buch. Genitivobjekt: Die Bundeskanzlerin gedachte der Opfer. Ich entsinne mich dessen noch ganz genau. 5

(Das) Adverbiale bzw. die adverbiale Bestimmung (Umstandsbestimmung) Manche Satzglieder hängen nicht direkt vom Prädikat ab und können im Satz fehlen, ohne dass der Satz grammatikalisch unrichtig ist. Solche Satzglieder lassen sich wie Adverbien mit den Fragen unter welchen Umständen? / auf welche Weise? / wann? / wo? ermitteln: Ich lese das Buch (morgen) (in der Bibliothek). Ich esse (fast jeden Tag) eine Tafel Schokolade. Komm (in drei Tagen)! Ich lerne (sehr gern) Latein. Attribut (Beifügung) Attribute sind keine selbständigen Satzglieder, sondern Teile anderer Satzglieder. Typische Attribute sind entweder Adjektive oder Genitive: Adjektivattibut: Klaus isst [leckere Schokolade] Akk.-Obj. Genitivattribut: Klaus isst [die Schokolade seiner Schwester] Akk.-Obj. Hier sind die kursiven Attribute jeweils Teil des Akkusativobjekts. Prädikativum Von seiner Funktion her verwandt sowohl mit der adverbialen Bestimmung als auch mit dem Attribut ist das Prädikativum. Sowohl Substantive als auch Adjektive können als Prädikativum verwendet werden. Im Deutschen wird eine Prädikativum oft mit als eingeleitet: Klaus kommt als Erster. Klaus hat es seinem Freund als Erstem verraten. Klaus arbeitet als Arzt. Klaus kommt fröhlich vom Fußballspiel nach Hause zurück. Als Prädikativum gebrauchte Adjektive lassen sich in der Regel durch Adverbien ersetzen: Klaus kommt als Erster ~ Klaus kommt zuerst. Im letzten der vier Beispiele lässt sich im Deutschen gar nicht klar entscheiden, ob fröhlich ein als Prädikativum gebrauchtes Adjektiv oder eher ein Adverb ist. Unterscheiden Sie: Klaus trinkt den Wein schnell. (Adv.) Wie trinkt Klaus? Klaus trinkt den warmen Wein. (attributives Adj.) Welchen Wein trinkt Klaus? Klaus trinkt den Wein warm. (prädikatives Adj.) In welcher Temperatur trinkt Klaus den Wein? 6