Das Buch des Himmels. Band 12. Aus den Schriften der Dienerin Gottes Luisa Piccarreta

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Transkript:

Das Buch des Himmels Band 12 Aus den Schriften der Dienerin Gottes Luisa Piccarreta

Vorläufiger deutscher Text, aus dem Italienischen übersetzt von Irmengard Haslinger Privates Manuskript - nur für den privaten Gebrauch Seine Heiligkeit Papst Paul VI. hat am 14. Oktober 1966 das Dekret der Heiligen Kongregation für die Verbreitung des Glaubens bestätigt (No 58/59 A.A.S.), das die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Schriften erteilt, die sich auf übernatürliche Erscheinungen beziehen, auch wenn das Nihil obstat der kirchlichen Autorität nicht vorhanden ist. Mit der vorliegenden Ausgabe soll dem endgültigen Urteil der Kirche nicht vorgegriffen werden.

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 1 Band 12 J.M.J. Fiat 16. März 1917 Wie die enge Verbindung der Seele mit Gott niemals unterbrochen wird. Mein gewöhnlicher Zustand dauert an, und mein stets liebenswürdiger Jesus lässt sich gleichsam wie ein Blitz und (nur) flüchtig blicken, und wenn ich mich beklage, sagte Er zu mir: Meine Tochter, meine arme Tochter, wenn du wüsstest, was geschehen wird, würdest du viel leiden; und um dich nicht so sehr leiden zu lassen, suche Ich Mich dir zu entziehen. Und ich beklagte mich wieder indem ich sagte: Mein Leben, das habe ich mir von Dir nicht erwartet, es schien, als könntest und wüsstest Du nicht, ohne mich zu sein, und nun lässt Du Stunde um Stunde vergehen, und manchmal scheint es, als wolltest Du auch den ganzen Tag vorbeigehen lassen. Jesus, tue mir das nicht an, wie hast Du Dich verändert! Jesus überrascht mich und sagt zu mir: Beruhige dich, beruhige dich, Ich habe Mich nicht geändert, Ich bin unveränderlich, ja Ich sage dir vielmehr, wenn Ich Mich der Seele mitteile, sie fest an Mich gedrückt und zu ihr gesprochen habe und meiner Liebe einen Erguss verschafft habe dies wird zwischen der Seele und Mir niemals getrennt. Ich ändere höchstens die Art und Weise, bald auf die eine Weise, bald auf eine andere, aber stets sinne Ich nach, wie Ich mit ihr sprechen und meiner Liebe ihr gegenüber ergießen kann. Und siehst du nicht selbst, wenn Ich dir am Morgen nichts gesagt habe, dass Ich gleichsam auf den Abend warte, um dir ein Wort mitzuteilen? Und wenn sie die Anwendungen meiner Passion betrachten, ergieße Ich Mich, da Ich in dir weile, über den Rand deiner Seele, und spreche zu dir über die vertrautesten Dinge, die Ich

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 2 bis jetzt noch nicht geoffenbart habe, und wie die Seele Mir in diesem meinem Wirken nachfolgen soll: diese Betrachtungen werden der Spiegel meines inneren Lebens sein, und wer sich in ihnen spiegelt, wird in sich mein eigenes Leben von neuem wiederholen. O, wie sehr offenbaren sie meine Liebe, den Durst nach Seelen, in jeder Faser meines Herzens, in jedem Atemzug, Gedanken, usw., daher spreche Ich zu dir mehr als je zuvor, aber sobald Ich aufhöre, verberge Ich Mich, und du sagst, wenn du Mich nicht siehst, dass Ich Mich geändert habe. Ich sage dir vielmehr, wenn du mit deiner Stimme das, was Ich dir in deinem Inneren sage, nicht wiederholen willst, behinderst du den Erguss meiner Liebe. 18. März 1917 Wirkungen der Einheit der Seele mit Jesus in allen Akten. Als ich gerade betete und mich ganz in Jesus versenkte, wünschte ich jeden Gedanken Jesu in meiner Macht, um das Leben in jedem Gedanken der Geschöpfe haben zu können, um mit dem Gedanken Jesu selbst Sühne leisten zu können, und so mit allem übrigem; und mein süßer Jesus sprach zu mir: Meine Tochter, meine Menschheit auf Erden tat nichts anderes als alle Gedanken der Geschöpfe mit den meinen zu verknüpfen, sodass alle Gedanken der Geschöpfe in meinem Geist widerhallten, jedes Wort in meiner Stimme, jeder Herzschlag in meinem Herzen, jede Handlung in meinen Händen, jeder Schritt in meinen Füßen, und so mit allem übrigem. Damit erwies Ich dem Vater göttliche Sühneleistungen. Nun, alles, was Ich auf Erden tat, setze Ich im Himmel fort, und wenn die Geschöpfe denken, ergießen sich ihre Gedanken in meinen Verstand, wenn sie schauen, nehme Ich ihre Blicke in den meinen wahr, sodass zwischen ihnen und Mir eine andauernde 'Elektrizität' durchfließt, wie die Glieder in ständiger Kommunikation mit dem Haupt stehen, und Ich sage zum Vater: Mein Vater, nicht allein Ich bin es, der Dich bittet, der Sühne leistet, der genugtut und Dich besänftigt, sondern es sind weitere Geschöpfe, die in Mir das tun, was Ich tue, ja sie

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 3 ergänzen mit ihrem Leiden an meiner Menschheit, die glorreich und leidensunfähig ist. Die Seele, die sich in Mich versenkt, wiederholt das, was Ich tat und noch immer tue; aber wie groß wird die Freude jener Seelen sein, die ihr Leben in Mir gelebt haben, indem sie gemeinsam mit Mir alle Geschöpfe und alle Sühneleistungen umfangen, - wenn sie mit Mir im Himmel sein werden? Sie werden ihr Leben in Mir fortsetzen; und wenn die Seelen [auf Erden] denken oder Mich mit ihren Gedanken beleidigen, so werden diese [Seelen im Himmel] auf den Geist jener Seelen einwirken und die Sühneleistungen, die sie auf Erden getan haben, fortsetzen; sie werden zusammen mit Mir vor dem göttlichen Thron die Ehrenwächter sein, und wenn Mich die Geschöpfe auf Erden beleidigen, werden sie im Himmel die entgegengesetzten Akte verrichten, sie werden meinen Thron bewachen und den Ehrenplatz einnehmen, sie werden jene sein, die Mich am besten verstehen, die Glorreichsten: ihre Glorie wird ganz mit der Meinen verschmolzen sein, und die Meine mit der ihren. So sei dein Leben auf Erden ganz in Mich versenkt, verrichte keinen Akt, ohne ihn in Mich hinüberfließen zu lassen; und jedes Mal, wenn du dich in Mich versenkst, werde Ich neue Gnade und neues Licht in dich eingießen und Mich zum wachsamen Beschützer deines Herzens machen, um jeden Schatten der Sünde von dir fernzuhalten; Ich werde dich wie meine eigene Menschheit behüten, Ich werde den Engeln befehlen, dass sie einen Kranz um dich bilden, damit du vor allem und von allen beschützt seist. 28. März 1917 Das Ich liebe dich Jesu. Der direkte, unmittelbare Akt mit Ihm. Ich fuhr in meinem gewohnten Zustand fort, da ließ sich mein stets liebenswürdiger Jesus flüchtig sehen, aber so bekümmert, dass Er Mitleid erweckte; und ich sagte zu Ihm: 'Was hast Du, Jesus?' und Er: Meine Tochter, es werden plötzlich unerwartete Ereignisse auftreten und überall Revolutionen sein und sich ereignen. O, wie sich die Lage verschlimmern wird!

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 4 Und Er verblieb ganz betrübt im Schweigen. Darauf ich: Leben meines Lebens, sag mir ein anderes Wort, und Jesus fügte hinzu, als hauchte Er mich an: Ich liebe dich. Aber in jenem 'Ich liebe dich' schienen alle Menschen und alle Dinge neues Leben zu empfangen, und ich wiederholte: 'Jesus, sag noch ein anderes Wort'. Und Er: 'Ein schöneres Wort könnte Ich nicht zu dir sagen als ein 'Ich liebe dich', und dieses mein 'Ich liebe dich' füllt Himmel und Erde aus, kreist in den Heiligen, die neue Glorie erhalten, steigt herab in die Herzen der noch auf Erden Pilgernden, und der eine erhält die Gnade der Bekehrung, der andere die Gnade der Heiligung; es dringt ein in das Fegefeuer und regnet wie wohltuender Tau auf die Seelen, und sie fühlen sich erquickt; selbst die Elemente fühlen sich von neuem Leben eingehüllt, das sie fruchtbar macht und wachsen lässt, sodass alle das 'Ich liebe dich' deines Jesus wahrnehmen. Und weißt du, wann die Seele sich ein 'Ich liebe dich' von Mir erwirbt? Wenn sie sich, in Mich versenkend, die göttliche Haltung annimmt, und sich in Mir verlierend, alles tut, was Ich tue. Darauf ich: 'Meine Liebe, oft stellt es sich als schwierig heraus, immer diese göttliche Haltung zu bewahren!' Und Jesus: Meine Tochter, was die Seele nicht immerdar tun kann mit ihren direkten Akten in Mir, das kann sie mit der Haltung ihres guten Willens ersetzen, und Ich werde ihn so hoch schätzen, dass Ich Mich zum wachsamer Hüter jedes Gedankens, jedes Wortes, jedes Herzschlages, usw. mache und sie zum Geleit innerhalb und außerhalb Meiner aufstelle und mit großer Liebe als Frucht des guten Willens des Geschöpfes betrachte. Wenn die Seele sich dann in Mir versenkt und ihre Akte direkt mit Mir verrichtet, fühle Ich Mich so sehr zu ihr hingezogen, dass Ich gemeinsam mit ihr das tue, was sie tut und ihre Handlungen in göttliche verwandle. Ich berücksichtige alles und belohne alles, auch die kleinsten Dinge, und auch ein guter Akt des Willens allein kommt im Geschöpf nicht um seinen Lohn.

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 5 2. April 1917 Der Schmerz, Jesus zu entbehren: ein göttliches Leiden. Ich beklagte mich bei meinem stets liebenswürdigen Jesus wegen seiner üblichen Entbehrungen (Anm.: die verspäteten oder ausgefallenen Besuche Jesu) und sagte zu Ihm: Meine Liebe, welch ein andauernder Tod! Jedes Mal, wenn ich Dich entbehren muss, ist dies ein Tod, den ich fühle, aber ein solch grausamer und unbarmherziger Tod, dass er, während er mich die Wirkungen des Todes spüren lässt, doch nicht sterben lässt; ich kann nicht verstehen, wie die Güte deines Herzens es ertragen kann, mich so viele ständige Tode erleiden zu sehen, und mich dann wieder leben zu lassen. Und der gebenedeite Jesus kam, drückte mich an sein Herz, und sprach dann zu mir: Meine Tochter, drücke dich an mein Herz und schöpfe das Leben, aber wisse jedoch, das am meisten genugtuende Leiden, das wohlgefälligste, das mächtigste, das Mir am meisten gleichkommt und vor Mir bestehen kann, ist das Leid meiner Entbehrung; denn es ist ein göttliches Leid. Du sollst wissen, dass die Seelen so sehr mit Mir verbunden sind, dass sie ebenso viele in meiner Menschheit zusammen verkettete Ringe bilden, und wenn sie verloren gehen, brechen diese Ringe, und Ich fühle den Schmerz, als trennte sich ein Glied vom anderen. Nun, wer kann diese Ringe mit Mir verbinden, wer kann sie wieder so festigen, dass der Bruch verschwindet, wer kann sie von neuem in Mich eintreten lassen, um ihnen Leben zu verleihen? Die Leiden meiner Entbehrung, weil sie göttlich ist. Meine Pein über den Verlust der Seelen ist göttlich; die Qual der Seele, die Mich nicht sieht und nicht hört, ist göttlich, und da alle beide göttliche Leiden sind, können sie einander küssen, sich verbinden, einander genügen und eine solche Macht besitzen, dass sie die Seele, die sich losgelöst hat, ergreifen und sie mit meiner Menschheit verbinden. Meine Tochter, die Entbehrung Meiner kostet dich viel? Und wenn sie dich viel kostet, dann halte ein Leiden von solch großem Preis nicht für nutzlos. Wie Ich es dir zum Geschenk mache, so behalte es nicht für dich, sondern lass es mitten unter die Kämpfenden gelangen, entreiße die Seelen den Kugeln und schließe sie in Mich ein, und

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 6 lege dein Leiden als Bestätigung und Siegel darauf und lasse es um die ganze Welt kreisen, um Seelen fischen zu lassen und sie alle zu Mir zurückzuführen; in dem Maß, wie du die Leiden meiner Entbehrung fühlst, so wirst du das Siegel der Wiedervereinigung aufdrücken. 12. April 1917 Nicht das Leiden macht die Seele unglücklich, sondern sie wird unglücklich, wenn ihr etwas in der Liebe zu Gott fehlt. Ich befand mich in meinem gewöhnlichen Zustand, da kam mein stets liebenswürdiger Jesus und nahm mich, da ich ein wenig leidend war, in seine Arme wobei Er zu mir sprach: Meine geliebte Tochter, meine geliebte Tochter, ruhe dich in Mir aus; ja behalte deine Leiden nicht bei dir, sondern lege sie auf mein Kreuz, damit sie den meinen das Geleit geben und Mich erquicken, und meine Leiden die deinen begleiten und dich stützen, mit demselben Feuer brennen und sich zusammen verzehren. Und Ich werde deine Leiden als die meinen betrachten, Ich werde ihnen dieselben Wirkungen verleihen, den gleichen Wert, und sie werden dieselbe Aufgabe erfüllen, die Ich auf dem Kreuz beim Vater und bei den Seelen hatte. Ja, komm du selbst auf das Kreuz; wie glücklich werden wir zusammen sein, auch im Leiden, weil es nicht das Leiden ist, welches das Geschöpf unglücklich macht, sondern das Leiden macht es siegreich, glorreich, reich und schön; aber es wird unglücklich, wenn ihm etwas in seiner Liebe fehlt. Du wirst, mit Mir am Kreuz vereint, in allem in der Liebe befriedigt werden, selbst deine Leiden werden Liebe sein, dein Leben wird Liebe, ganz Liebe sein, und deshalb wirst du glücklich sein.

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 7 18. April 1917 Sich in den Göttlichen Willen zu versenken und in Jesus zu verschmelzen, lässt Gnaden wie wohltuenden Tau über alle Geschöpfe herabströmen. Ich versenkte mich in meinen süßen Jesus, um mich in alle Geschöpfe ausbreiten zu können und sie ganz in Jesus zu versenken; und ich warf mich mitten unter die Geschöpfe, um zu verhindern, dass mein geliebter Jesus beleidigt würde und die Geschöpfe Ihn beleidigen konnten. Während ich dies nun tat, sagte Er zu mir: Meine Tochter, sobald du dich in meinen Willen ergießt und dich in Mich versenkst, so wird in dir eine [spirituelle] Sonne gebildet, und zwar so: Wenn du denkst, liebst, Wiedergutmachung leistest, bei allem, was du tust, bildest du Strahlen, und mein Wille, der sie Substanz dieser Strahlen bildet, wird zur Krone dieser Strahlen, und formt dadurch die Sonne, die sich in die Luft erhebt und [ihre Strahlen] wie wohltuenden Tau über alle Geschöpfe ausgießt. Je öfter du dich also in Mich versenkst, so viele weitere Sonnen bildest du. O wie schön ist es, diese Sonnen zu sehen, die immer höher aufsteigen, alle Dinge mit meiner eigenen Sonne bedecken und sich wie Tau über die Geschöpfe zum Wohl aller ausgießen! Und wie viele Gnaden vermitteln sie allen Seelen! Ich bin so ergriffen davon, dass Ich, wenn sich die Seelen [auf diese Weise] in Mich versenken, überreichen Tau von Gnaden aller Art auf sie herabregnen lasse, auf eine Art, dass sie größere Sonnen bilden können, um noch überfließender den wohltuenden Tau über alle ausgießen lassen zu können. Und wie ich mich in Ihn versenkte, so spürte ich auf mein Haupt Licht, Liebe und Gnaden herabströmen. 2. Mai 1917 Jesus will die Gesellschaft Luisas bei seinem langsamen Sterben. Ich befand mich in meinem gewohnten Zustand und beklagte mich gerade bei meinem süßen Jesus über seine Beraubungen, wobei ich zu Ihm sagte:

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 8 Meine Liebe, wer konnte sich dies jemals vorstellen, dass die Entbehrung Deiner mich soviel kosten sollte? Ich fühle mich stückchenweise sterben, jeder Akt von mir ist ein Tod, den ich verspüre, weil ich das Leben nicht finde, aber sterben und weiterleben ist noch grausamer, ja es ist ein doppelter Tod. Und mein liebenswürdiger Jesus kam ganz kurz vorbei und sagte zu mir: Meine Tochter, Mut und Festigkeit in allem! Und außerdem, willst du Mich nicht nachahmen? Auch Ich starb Stück für Stück. Als die Geschöpfe Mich mit ihren Schritten beleidigten, fühlte Ich den Riss in meinen Füßen, aber mit einer solchen Heftigkeit der Qualen, dass sie fähig waren, Mir den Tod zu bringen. Und während Ich Mich zum Sterben fühlte, starb Ich doch nicht. Als sie Mich mit ihren Werken beleidigten, fühlte Ich den Tod in meinen Händen, und Ich lag aufgrund der grausamen Pein im Todeskampf, Ich fühlte Mich ohnmächtig werden, aber der Wille des Vaters hielt Mich aufrecht, Ich starb und starb doch nicht. Wie die bösen Stimmen, die schauderhaften Flüche der Geschöpfe in meiner Stimme widerhallten, fühlte Ich Mich ersticken, das Wort abgewürgt, vergiftet, und Ich fühlte den Tod in meiner Stimme, starb aber nicht. Und mein gequältes Herz? Als es schlug, fühlte Ich in meinem Herzschlag das schlechte Leben vieler, die Seelen, die sich losrissen, und mein Herz war einer ständigen Zerreißprobe und Qualen ausgesetzt; Ich war im Todeskampf und starb andauernd in jedem Geschöpf, bei jeder Beleidigung. Und doch zwangen Mich die Liebe und der Göttliche Wille zu leben. Dies ist der Grund für dein 'ratenweises' langsames Sterben; Ich möchte dich zusammen mit Mir, Ich will deine Gesellschaft bei meinen Toden, freust du dich nicht darüber? 10. Mai 1917 Jesus gibt mit seinem Atem allen Geschöpfen Bewegung und Leben. Ich fuhr in meinem gewohnten Zustand fort und suchte meiner Gewohnheit entsprechend, mich in meinen süßen Jesus zu versenken. Aber wie ich mich auch anstrengte, es war vergebens; Jesus selbst zerstreute mich und mit einem tiefen Seufzer sagte Er zu mir:

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 9 Meine Tochter, das Geschöpf ist nichts anderes als mein Atem; wenn Ich atme, so gebe Ich allem das Leben. Alles Leben liegt im Atem; wenn dieser fehlt, schlägt das Herz nicht mehr, das Blut kreist nicht mehr, die Hände bleiben untätig, der Geist fühlt die Denkfähigkeit schwinden, und so ist es mit allem übrigen. Das ganze menschliche Leben liegt also im Empfangen und Weitergeben dieses Atems. Aber während Ich mit meinem Atem allen Geschöpfen Leben und Bewegung verleihe, und mit meinem heiligen Atem sie heiligen, lieben, verschönern, bereichern, usw. möchte, bereiten sie Mir, indem sie Mir den Atem, den sie empfangen, zurückgeben, Beleidigungen, Auflehnung, Undankbarkeiten, Flüche, Verkennung und alles übrige. Ich sende ihnen also den reinen Atem, und er kommt unrein zu Mir zurück, Ich sende ihn aus zum Segnen und er kommt zu Mir als Fluch, Ich sende ihn ganz voller Liebe und er trifft Mich, indem er Mich im Innersten meines Herzens beleidigt. Aber die Liebe lässt Mich fortfahren, den Atem auszusenden, um diese 'Maschinen' des menschlichen Lebens aufrechtzuerhalten, ansonsten würden sie nicht mehr funktionieren und zusammenbrechen. Ach, meine Tochter, hast du gespürt, wie das menschliche Leben aufrechterhalten wird? Von meinem Atem; und wenn Ich eine Seele finde, die Mich liebt: wie süß ist ihr Atem, wie erquickt er Mich, wie stärkt er Mich! Zwischen ihr und Mir bildet sich ein Echo von Harmonien, die sich von den anderen Geschöpfen unterscheiden, und sie werden auch im Himmel verschieden sein. Meine Tochter, Ich konnte meine Liebe nicht mehr zurückhalten und wollte Mir bei dir Erleichterung verschaffen. So konnte ich mich heute nicht in Jesus versenken, weil Er selbst mich mit seinem Atem beschäftigt hielt; wie vieles habe ich begriffen! Aber ich kann es nicht gut ausdrücken und mache hier Schluss. 12. Mai 1917 Jesus will nicht, dass man an seiner Liebe zweifelt, es betrübt Ihn. Da mein stets liebenswürdiger Jesus nicht gekommen war und ich sehr betrübt war, kam während des Gebetes ein Gedanke in meinen Geist: Ist dir noch nie der Gedanke gekommen, dass du verloren gehen könntest? Ich

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 10 denke wirklich nie daran, und war ein wenig überrascht; aber der gute Jesus, der mich in allem bewacht, regte sich sofort in meinem Inneren und sagte zu mir: Meine Tochter, dies sind wahre Absonderlichkeiten, die meine Liebe sehr betrüben; wenn eine Tochter zum Vater sagt: ich bin nicht Tochter für dich, du willst mir nicht den Teil deines Erbes geben, du willst mir keine Speise geben, du willst mich nicht im Hause behalten, und wenn sie sich betrübte und klagte, was würde der arme Vater sagen? Absonderlichkeit! Diese Tochter ist verrückt! Und mit aller Liebe würde er zu ihr sagen: Aber sage mir, wenn du nicht meine Tochter bist, wessen Tochter bist du? Du lebst unter meinem eigenen Dach, isst an meinem eigenen Tisch, ich kleide dich mit meinem Geld, das ich dir mit meinem Schweiß verschafft habe, wenn du krank bist, stehe ich dir bei und beschaffe die Mittel, um dich zu heilen, warum also zweifelst du daran, dass du mir Tochter bist? Mit größerem Recht könnte Ich zu dem, der an meiner Liebe zweifelt und fürchtet, verloren zu gehen, sagen: Wie? Ich gebe dir mein Fleisch zur Speise, du lebst in allem von Mir, wenn du krank bist, heile Ich dich durch die Sakramente, wenn du beschmutzt bist, wasche Ich dich mit meinem Blut, Ich kann sagen, dass Ich gleichsam zu deiner Verfügung stehe, und du zweifelst daran? Willst du Mich betrüben? Und dann sage Mir: liebst du jemand anderen? Anerkennst du irgend jemand anderen als anderen Vater? Wer sagt dir, dass du nicht meine Tochter bist? Und wenn dem nicht so ist, warum willst du dich grämen und Mich betrüben? Genügen nicht die Bitterkeiten, die die anderen Mir bereiten? Willst auch du meinem Herzen Leiden zufügen? 16. Mai 1917 Der unermessliche Wert der Passionsstunden. Ich befand mich in meinem gewohnten Zustand und war gerade dabei, mich ganz in meinen süßen Jesus zu versenken, und dann ergoss ich mich ganz in die Geschöpfe, um ihnen allen, Jesus in seiner Ganzheit zu geben. Und mein liebenswürdiger Jesus sprach zu mir:

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 11 Meine Tochter, jedes Mal wenn sich das Geschöpf in Mich versenkt, schenkt es allen Geschöpfen den Einfluss des göttlichen Lebens, und je nachdem welche Bedürfnisse die Geschöpfe haben, erlangen sie ihre Wirkung; wer schwach ist, fühlt Kraft, wer in der Schuld verhärtet ist, erhält Licht, wer leidet, bekommt Trost, und so ist es mit allem übrigem. Später befand ich mich außerhalb meiner selbst: ich befand mich inmitten vieler Seelen es schienen Seelen im Läuterungsort und heilige Seelen zu sein die eine mir bekannte Person nannten, die vor kurzem gestorben war; sie sagten zu mir, dass Jesus glücklich war zu sehen, dass es keine Seele gab, die ins Fegefeuer einging, die nicht den Stempel der Stunden der Passion trüge, und unterstützt und geleitet von diesen Stunden, den Platz an einem sicheren Ort einnimmt; weiter gibt es keine Seele, die zum Himmel fliegt, die nicht von diesen Stunden der Passion begleitet wäre: diese Stunden lassen vom Himmel einen beständigen Tau auf die Erde, ins Fegefeuer und sogar in den Himmel regnen. Als ich dies hörte, sagte ich zu mir: Vielleicht lässt mein geliebter Jesus zu um sein gegebenes Wort zu halten, dass Er nämlich bei jedem Wort der Passionsstunden eine Seele schenken würde dass es keine Seelen gibt, die gerettet werden, außer mit Hilfe dieser Stunden. Dann kehrte ich zu mir selbst zurück und als ich meinen süßen Jesus antraf, fragte ich Ihn, ob dies wahr wäre. Darauf Er: Diese Stunden sind die Ordnung des Universums und bringen den Himmel und die Erde in Einklang und halten Mich davon ab, die Welt zugrunde zu richten. Ich fühle, wie mein Blut, meine Wunden, meine Liebe und alles was Ich tat, in Umlauf gebracht wird, und sich auf alle ergießen, um alle zu retten. Sobald die Seelen diese Stunden der Passion verrichten, fühle Ich, wie mein Blut, meine Wunden, mein großes Verlangen, die Seelen zu retten, lebendig werden, und Ich spüre, wie sich mein Leben wiederholt: wie können die Geschöpfe irgendeine Wohltat erlangen außer durch diese Stunden? Warum zweifelst du daran? Die Angelegenheit ist nicht die deine, sondern die meine: du bist das dafür beanspruchte und schwache Werkzeug gewesen.

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 12 7. Juni 1917 Die Seele wird von Jesus getrennt, wenn sie etwas eintreten lässt, das nicht Ihm gehört. Ich befand mich in meinem gewohnten Zustand und beklagte mich bei meinem süßen Jesus über seine Entbehrungen und sagte zu Ihm: 'Welch bittere Trennung! Von Dir getrennt, ist für mich alles zu Ende, ich bin zum unglücklichsten Geschöpf geworden, das es geben kann.' Und Jesus unterbrach mich und sprach zu mir: Meine Tochter, von welcher Trennung sprichst du? Die Seele wird nur dann von Mir getrennt, wenn sie etwas eindringen lässt, was Mir nicht gehört; denn Ich trete in die Seele ein, und wenn Ich finde, dass ihr Wille Mein ist, ihre Wünsche, ihre Gefühle, ihre Gedanken, ihr Herz ganz Mein ist, dann nehme Ich sie in Mich auf, und verflüssige mit dem Feuer meiner Liebe ihren Willen mit dem Meinen und mache einen einzigen daraus; Ich verflüssige ihre Wünsche mit den Meinen, ihre Affekte, ihre Gedanken mit den Meinen; und wenn Ich eine einzige Flüssigkeit daraus gebildet habe, ergieße Ich sie über meine ganze Menschheit wie himmlischer Tau, der aus so vielen Tautropfen besteht, wie Ich Beleidigungen empfange und sie küssen Mich, lieben Mich, leisten Mir Sühne, legen Balsam auf meine schmerzenden Wunden. Und da Ich stets dabei bin, allen Gutes zu tun, steigt dieser Tau zum Wohl aller Geschöpfe herab. Wenn Ich aber in der Seele etwas Fremdes finde, das nicht Mir gehört, dann kann Ich das Ihre nicht in dem Meinen auflösen, denn nur die Liebe hat die Kraft sich aufzulösen und ein einziges zu werden; nur ähnliche Dinge kann man untereinander austauschen und sie haben denselben Wert. Wenn es aber in der Seele Eisen, Dornen, Steine gibt, wie können sie schmelzen? Und dann gibt es Trennungen und Traurigkeit; wenn also in dein Herz nichts von all dem eingedrungen ist, wie kann Ich Mich von dir trennen?

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 13 14. Juni 1917 Je mehr sich die Seele von sich selbst losschält, umso mehr kleidet Jesus sie mit Sich selbst. Ich befand mich in meinem gewohnten Zustand und betete gerade zu meinem liebenswürdigen Jesus, dass Er in mich kommen solle um zu lieben, zu beten und zu sühnen, weil ich nichts zu tun verstand; und der süße Jesus, zum Mitleid mit meiner Nichtigkeit bewogen, kam und verbrachte einige Zeit mit mir, um gemeinsam mit mir zu beten, zu lieben und zu sühnen; dann sprach Er zu mir: Meine Tochter, je mehr die Seele sich ihrer selbst entäußert, desto mehr bekleide Ich sie mit Mir; je mehr sie glaubt, dass sie nichts tun kann, desto mehr handle Ich in ihr und wirke alles, Ich fühle meine ganze Liebe, meine Gebete, Sühneleistungen, usw. von der Seele in die Tat umgesetzt; und um Mir selbst die Ehre zu erweisen, höre Ich, was sie tun will: Will sie lieben? Ich gehe zu ihr und liebe gemeinsam mit ihr; will sie beten? Ich bete mit ihr; mit einem Wort, ihre Entäußerung und ihre Liebe, die die Meine ist, binden Mich und veranlassen Mich, gemeinsam mit ihr zu tun, was sie tun will, und Ich schenke der Seele das Verdienst meiner Liebe, meiner Gebete und Sühneleistungen, und zu meinem höchsten Wohlgefallen fühle Ich, wie mein Leben wiederholt wird, und Ich lasse die Auswirkungen meines Wirkens zum Wohl aller herabsteigen; denn es kommt nicht vom Geschöpf, das in Mir verborgen ist, sondern von Mir. 4. Juli 1917 Alle Leiden der Geschöpfe wurden zuerst von Jesus erlitten. Wer den Willen Gottes tut, ist mit Jesus zusammen im Tabernakel. Ich befand mich in meinem gewohnten Zustand und fühlte mich ein wenig leidend; und mein anbetungswürdiger Jesus kam und stellte sich vor mir auf; es schien mir, dass zwischen mir und Ihm viele elektrische Verbindungsdrähte waren, und Er sprach zu mir: Meine Tochter, jeder Schmerz, den die Seele erleidet, ist,in Grad an Gemeinschaft mehr, den die Seele erlangt, denn alle Leiden, die das Geschöpf

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 14 leiden kann, wurden zuvor von Mir in meiner Menschheit erlitten und nahmen ihren Platz in der göttlichen Ordnung ein; und da das Geschöpf sie nicht alle zusammen erleiden kann, so teilt meine Güte sie ihr in kleinen Portionen mit; und indem sie ihr diese mitteilt, so werden die Bande der Vereinigung mit Mir stärker, und das gilt nicht nur für die Leiden, sondern für alles, was die Seele an Gutem tun kann. So entwickeln sich die Bande der Verkettung zwischen Mir und ihr. An einem anderen Tag dachte ich daran, wie gut es die anderen Seelen haben, vor dem Heiligsten Sakrament zu weilen, während ich Arme dessen beraubt bin, und der geliebte Jesus sprach zu mir: Meine Tochter, wer meinen Willen tut, weilt zusammen mit Mir im Tabernakel und nimmt an meinen Leiden, an der Kälte und den Ehrfurchtslosigkeiten teil, die Ich erdulde, an all dem, was die Seelen selbst in meiner sakramentalen Gegenwart Mir antun; wer meinen Willen tut, muss Vorrang vor allem haben, und für den ist immer der Ehrenplatz reserviert. Wer erhält also mehr Wohltaten, wer vor Mir ist oder wer mit Mir ist? Bei der Seele, die meinen Willen tut, dulde Ich nicht einmal den Abstand eines Schrittes zwischen Mir und ihr, keine Trennung der Leiden und Freuden: vielleicht halte Ich sie am Kreuz, aber stets mit Mir. Dies ist der Grund, warum Ich dich immer in meinem Willen wünsche, um dir den ersten Platz in meinem sakramentalen Herzen zu geben; Ich will dein mit derselben Liebe und demselben Schmerz schlagendes Herz in dem Meinen fühlen; Ich will dein Wollen in dem Meinen wahrnehmen, das sich in allen vervielfältigend Mir mit einem einzigen Akt die Sühneleistungen aller und die Liebe aller schenkt. Und mein Wille im deinen, der Mir deine arme Menschheit zu eigen macht, hebt sie als mein ständiges Sühnopfer bis zur Majestät des Vaters empor.

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 15 7. Juli 1917 Für den, der den Willen Gottes tut, ist alles gegenwärtig. Ich wollte mich mit meinem süßen Jesus vereinigen, aber ich sah mich selbst so erbärmlich, dass ich nicht wusste, was ich Ihm geben sollte, und mein stets liebenswürdiger Jesus sagte zu mir, um mich zu trösten: Meine Tochter, für den, der in meinem Willen lebt, gibt es keine Vergangenheit und Zukunft, sondern alles ist im gegenwärtigen Akt; und so ist auch alles, was Ich tat und litt, immer gegenwärtig wie ein andauernder Akt; wenn Ich also meinem Vater Genugtuung leisten oder den Geschöpfen Wohltaten erweisen will, kann Ich dies tun, wie wenn Ich gerade im Akt des Leidens oder Handelns wäre. So verbindet sich das, was das Geschöpf in meinem Willen leiden oder tun kann, mit meinen Leiden und meinen Werken und wird zu einem einzigen; und wenn die Seele Mir einen Beweis der Liebe mit ihren Leiden geben will, so kann sie die Leiden nehmen, die sie ein anderes Mal gelitten hat, und die ein andauernder Akt sind, und sie Mir geben, um ihre Liebe und ihre Genugtuung Mir gegenüber zu wiederholen. Wenn Ich den Eifer der Seele sehe, die ihre Akte gleichsam auf die Bank legt, um sie zu vervielfältigen und die Zinsen einzuheben, um Mir Liebe und Genugtuung zu verschaffen, so gebe Ich ihr meine Leiden und meine vervielfältigten Werke. Dies, um sie noch mehr zu bereichern und um Mich nicht an Liebe übertreffen zu lassen, um ihr Liebe zu schenken und Mich wiederlieben zu lassen. 18. Juli 1917: Die Seele, die im Göttlichen Willen lebt, lebt in Jesus und auf seine Kosten. Ich befand mich weiterhin in meinem gewohnten Zustand, und als ich danach trachtete, mich ganz in den Heiligen Willen Jesu zu versenken, bat ich Ihn, dass Er sich ganz in mich ergieße, so dass ich nicht mehr mich selbst fühle, sondern ganz und nur mehr Jesus; und der geliebte Jesus kam und sprach zu mir:

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 16 Meine Tochter, wenn die Seele in meinem Willen lebt und alles in meinem Willen tut, dann fühle Ich sie überall, Ich nehme sie wahr im Verstand, und ihre Gedanken fließen in den Meinen; und wenn Ich in den Geschöpfen das Leben der Intelligenz ausbreite, so verbreitet sie sich zusammen mit Mir im Verstand der Geschöpfe; und wenn sie sieht, dass Ich beleidigt werde, fühlt sie meinen Schmerz; Ich spüre sie in meinem Herzschlag, ja mehr noch, Ich fühle einen Herzschlag zu zweit in meinem Herzen, und wie sich meine Liebe in die Geschöpfe ergießt, ergießt sie sich zusammen mit Mir und liebt mit Mir; und wenn Ich nicht geliebt werde, liebt sie Mich für alle, um Mir meine Liebe zu vergelten und sie tröstet Mich. In meinen Wünschen fühle Ich das Verlangen der Seele, die in meinem Willen lebt, in den Werken fühle Ich die ihren, und so in allem; man kann also sagen, dass sie von Mir und auf meine Kosten lebt. Ich erwiderte: Meine Liebe, Du machst alles aus Dir selbst und brauchst die Kreatur nicht; warum also liebst Du es so sehr, dass die Geschöpfe in und aus deinem Willen leben? Und Jesus: Sicher benötige Ich nichts und mache alles aus Mir selbst, aber damit die Liebe lebendig sei, will sie sich ergießen. Stelle dir eine Sonne vor, diese hat sicher genug Licht, das ausreicht für sich und die anderen; aber da gibt es jetzt noch andere winzige Lichter, und obwohl die Sonne es nicht nötig hat, wünscht sie diese Lichter bei sich als Begleitung, um sich ergießen und die kleinen Lichter vergrößern zu können. Wie unrecht täten diese kleinen Lichter, wenn sie sich verweigerten? Ach, meine Tochter, wenn der Wille allein ist, ist Er immer unfruchtbar; wenn die Liebe isoliert ist, wird sie schwächer und erlischt. Ich liebe die Geschöpfe so sehr, dass Ich sie mit meinem Willen vereint will, um sie fruchtbar zu machen, um ihnen das Leben der Liebe zu verleihen, und Ich finde darin meinen Erguss, denn Ich habe die Geschöpfe nur erschaffen, damit sich meine Liebe ergießen kann und für nichts anderes, und deshalb setze Ich meinen ganzen Eifer dafür ein.

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 17 25. Juli 1917 Jesus reinigt eine Seele, wenn Er ihr erlaubt, in seinem Willen zu leben. Ich war weiterhin in meinem gewohnten Zustand und beklagte mich bei Jesus; und ich betete gemeinsam mit Ihm, dass Er so vielen Strafgerichten ein Ende mache, und Jesus sprach zu mir: Meine Tochter, du beklagst dich? Und doch ist dies noch nichts; es werden große Züchtigungen kommen, weil die Geschöpfe untragbar geworden sind. Unter den Schlägen der Züchtigung lehnen sie sich noch mehr auf, ja sie wollen meine Hand nicht erkennen, die sie schlägt. Ich habe keine andere Mittel zur Verfügung als sie auszutilgen, so werde Ich viele Menschenleben hinwegraffen können, die die Erde verpesten und Mir die heranwachsenden Generationen zugrunde richten. Erwarte daher einstweilen das Ende nicht, sondern noch schlimmere Übel. Es wird keinen Teil der Erde geben, der nicht mit Blut getränkt sein wird. Als ich das hörte, zerriss es mir das Herz, und Jesus, der mich trösten wollte, sprach zu Mir: Meine Tochter, komm in meinen Willen, um das zu tun, was Ich tue; in meinem Willen wirst du zum Wohl aller Geschöpfe laufen und mit der Macht meines Willens wirst du sie in ihrem Blut retten können, in dem sie schwimmen; so wirst du sie Mir bringen, gewaschen in ihrem eigenen Blut und berührt von meinem Willen. Und ich: Mein Leben, ich bin so böse, wie kann ich dies tun? Darauf Jesus: Du sollst wissen, dass es der edelste, erhabenste, größte, heldenhafteste Akt ist, meinen Willen zu tun und in meinem Willen zu wirken. Deshalb werde Ich über diesem Akt, dem kein anderer gleichkommen kann, den ganzen Prunk meiner Liebe und Großzügigkeit entfalten. Sobald die Seele beschließt, diesen Akt auszuführen im Akt, wo die zwei Willen sich begegnen um sich zu verschmelzen und nur einen einzigen zu bilden komme Ich und reinige sie, wenn sie befleckt ist, um ihr die Ehre zu erwei-

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 18 sen, sich in meinem Willen aufzuhalten; und wenn die Dornen der menschlichen Natur sie umgeben, so zersplittere Ich diese, und wenn ein Nagel, d.h. die Sünde, sie durchbohrt, so mache Ich diesen zu Staub, weil nichts Böses in meinen Willen eingehen kann. Ja, alle meine Eigenschaften hüllen die Seele ein und verwandeln die Schwäche in Stärke, die Unwissenheit in Weisheit, das Elend in Reichtum, und so mit allem übrigen. In den anderen Akten bleibt immer etwas von ihr selbst übrig, aber in diesen wird die Seele ganz von sich selbst entäußert, und Ich fülle sie völlig mit Mir aus. 6. August 1917 Der Göttliche Wille macht die Seele glücklich, auch in den größten Stürmen. Ich setzte meinen gewohnten Zustand fort, da kam mein stets liebenswürdiger Jesus. Ich war sehr betrübt wegen der ständigen Drohungen von noch schlimmeren Züchtigungen und wegen seiner Beraubungen, und Er sprach zu mir: Meine Tochter, erhebe dich, gräme dich nicht zu sehr, mein Wille macht die Seele glücklich, auch inmitten schwerer Stürme, ja vielmehr erhebt sie sich dermaßen in die Höhe, dass die Stürme sie nicht berühren können, obwohl sie sie sieht und hört. Der Ort, wo sie wohnt, ist keinen Unwettern ausgesetzt, sondern immer heiter und die Sonne lacht, denn ihr Ursprung ist im Himmel, ihr Adel ist göttlich, ihre Heiligkeit ist in Gott, wo sie von Gott selbst bewacht wird. Eifersüchtig auf die Heiligkeit jener Seele, die in meinem Willen lebt, wache Ich über sie im Innersten meines Herzens und sage: Niemand soll sie berühren, denn mein Wille ist unantastbar und heilig, und alle müssen meinem Willen Ehre erweisen.

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 19 14. August 1917 Jesus tat nichts anderes, als sich in die Gewalt des Willens des Vaters zu geben. Beispiel der Heiligkeit des Lebens im Göttlichen Wollen. Unterschied des Lebens in der Ergebung in den Willen Gottes und des Lebens in seinem Willen. Als ich mich in meinem gewohnten Zustand befand, kam mein süßer Jesus nur flüchtig vorbei und sprach zu mir: Meine Tochter, Ich tat nichts anderes, als Mich in die Gewalt des Willens des Vaters zu begeben; wenn Ich dachte, dachte Ich im Geist des Vaters, wenn Ich sprach, sprach Ich im Mund und mit der Zunge des Vaters; wenn Ich arbeitete, arbeitete Ich in den Händen des Vaters. Auch den Atem atmete Ich in Ihm, und alles, was Ich tat, wurde geordnet, wie Er es wollte. So konnte Ich sagen, dass Ich mein Leben im Vater lebte und abwickelte und Ich der Träger des Vaters war, weil alles in seinem Willen eingeschlossen war und Ich nichts aus Mir heraus tat. Meine Hauptsache war der Wille des Vaters, daher achtete Ich nicht auf Mich selbst, noch unterbrach Ich wegen der Beleidigungen, die sie Mir zufügten, meinen Lauf, sondern Ich eilte immer mehr zu meinem Mittelpunkt hin, und mein natürliches Leben endete dann, als Ich in allem den Willen des Vaters erfüllt hatte. So wirst auch du, meine Tochter, wenn du dich in die Gewalt meines Willens begibst, keinen Gedanken mehr an etwas haben; selbst meine (fühlbare) Entbehrung, die dich so sehr quält und verzehrt, wird wenn sie in meinem Willen eingebettet ist die Stütze finden, meine verborgenen Küsse, mein Leben in dir, bekleidet mit dir. In deinem eigenen Herzschlag wirst du den Meinen fühlen, feurig und schmerzhaft, und wenn du Mich nicht siehst, so fühlst du Mich; meine Arme umfangen dich, und wie oft fühlst du nicht meine Bewegung, meinen erfrischenden Atem, der deine Glut kühlt! Du fühlst dies alles, und wenn du dann sehen willst, wer dich umarmt hat, wer dich anhaucht und du siehst Mich nicht, lächle Ich dir zu und küsse dich mit den Küssen meines Willens; und Ich verberge Mich noch mehr in dir, um dich von neuem zu überraschen, und um dich einen weiteren Sprung in meinen Willen ma-

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 20 chen zu lassen. Betrübe Mich also nicht, indem du dich bekümmerst, sondern lass Mich handeln. Der Flug meines Willens soll in dir niemals anhalten, sonst würdest du mein Leben in dir behindern; wenn du hingegen in meinem Willen lebst, finde Ich keine Hindernisse und lasse dich wachsen und entfalte mein Leben, wie Ich will. Aus Gehorsam will ich nun zwei Worte sagen über die Verschiedenheit eines Lebens, das dem Göttlichen Willen gegenüber ergeben ist, und dem Leben im Göttlichen Willen. Erstens: Ergeben zu leben bedeutet, nach meinem armen Dafürhalten, sich in allem, den vorteilhaften wie den widerwärtigen Dingen, dem Göttlichen Willen zu ergeben, indem man in allen Dingen den Göttlichen Willen sieht, die Anordnung der Verfügungen, die Gott bezüglich aller Geschöpfe hat, und dass auch nicht ein Haar von unserem Haupt fallen kann, wenn der Herr es nicht will. Man könnte es vergleichen mit einem guten Sohn, der dorthin geht, wo der Vater will, der das leidet, was der Vater will; egal ob reich oder arm, er ist nur zufrieden, das zu sein, was der Vater will; wenn er Aufträge empfängt oder darum bittet, irgendwohin zu gehen, um etwas zu erledigen, geht er nur, weil der Vater es gewollt hat. Doch im Verlauf der Zeit muss er sich stärken, anhalten, um auszuruhen, Speise zu sich nehmen, sich mit Personen unterhalten, deshalb muss er viel von seinem Willen Gebrauch machen, selbst wenn er geht, weil der Vater es gewollt hat. Aber in vielen Dingen befindet er sich in der Notwendigkeit, aus sich selbst heraus zu handeln; daher kann er Tage und Monate lang weit weg vom Vater sein, ohne in allen Dingen den genauen Willen des Vaters zu kennen. Für den, der dem Göttlichen Willen gegenüber ergeben lebt, ist es also gleichsam unmöglich, nicht auch den eigenen Willen mit 'ins Spiel zu bringen'. Er wird ein guter Sohn sein, aber nicht in allem werden die Gedanken, die Worte, das Leben des Vaters zur Gänze in ihm nachgebildet, gleichsam 'reproduziert' sein; denn da er hingehen, zurückkehren, den anderen folgen, sich mit ihnen unterhalten muss, wird die Liebe unterbrochen, weil nur die andauernde Einheit die Liebe wachsen lässt und nie unterbrochen wird. Der Strom des Willens des Vaters ist nicht in kontinuierlicher Verbindung mit dem Fluss

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 21 des Willens des Sohnes, und in diesen Intervallen kann sich der Sohn daran gewöhnen, nach seinem eigenen Willen zu handeln. Dessen ungeachtet, glaube ich, dass dies der erste Schritt zur Heiligkeit ist. Zweitens: Das Leben im Göttlichen Willen. Ich hätte gern die Hand meines anbetungswürdigen Jesus, um dies zu schreiben. Ach, nur Er allein könnte ganz beschreiben, wie schön, gut und heilig das Leben im Göttlichen Willen ist, ich bin unfähig dazu. Ich habe viele Vorstellungen darüber in meinem Geist, aber mir fehlen die Worte. Mein Jesus, gieße Dich in mein Wort aus, und ich werde sagen, was ich kann: Leben im Göttlichen Willen bedeutet untrennbar gemeinsam zu leben, nichts aus sich selbst zu tun, weil man sich angesichts des Göttlichen Willens zu allem unfähig fühlt. Die Seele erbittet keine Befehle, und erhält keine, weil sie sich unfähig fühlt, alleine zu gehen, und sie spricht: Wenn du willst, dass ich das tue, tun wir es gemeinsam, und wenn du willst, dass ich gehe, gehen wir gemeinsam. Sie macht also [wie ein Kind] alles, was der Vater tut; wenn der Vater denkt, macht sie sich die Gedanken des Vaters zu eigen, und fügt seinen Gedanken nicht einen einzigen hinzu; wenn der Vater blickt, wenn er spricht, arbeitet, geht, leidet, liebt, so schaut auch die Seele das an, was der Vater ansieht, wiederholt die Worte des Vaters, arbeitet mit den Händen des Vaters, geht mit den Füßen des Vaters, leidet dieselben Leiden wie der Vater und liebt mit der Liebe des Vaters; sie lebt nicht außerhalb, sondern innerhalb des Vaters; sie ist also der Widerschein und das vollkommene Abbild des Vaters, was bei dem nicht zutrifft, der nur ergeben lebt. Es ist unmöglich, diesen Sohn ohne den Vater anzutreffen, noch den Vater ohne ihn, und nicht nur im Äußeren, sondern all ihr Inneres sieht man wie verflochten mit dem Inneren des Vaters, ganz umgewandelt und verloren in Gott. O! Die raschen und erhabenen Aufschwünge dieser Seele im Göttlichen Willen! Dieser Göttliche Wille ist unendlich, in jedem Augenblick kreist er in allen, Er gibt allem Leben und ordnet alles, und die Seele die sich in dieser Unermesslichkeit bewegt, eilt zu allen hin, hilft allen, liebt alle, aber so wie Jesus selbst allen hilft und sie liebt, was der nicht tun kann, der nur ergeben lebt; die Seele, die im Göttlichen Willen lebt, kann

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 22 also nichts mehr allein tun; sie fühlt sogar Widerwillen vor ihrem menschlichen Handeln, auch wenn es heilig wäre; denn im Göttlichen Willen nehmen auch die kleinsten Dinge ein anderes Aussehen an, sie gewinnen an Adel, Glanz, göttlicher Heiligkeit, Kraft und göttlicher Schönheit, sie vervielfältigen sich bis ins Unendliche; in einem Augenblick vollbringt sie alles, und nachdem sie alles getan hat, spricht sie: Ich habe nichts getan, sondern Jesus hat es getan, und das ist meine ganze Freude, dass Jesus mir elend wie ich bin die Ehre verliehen hat, mich im Göttlichen Willen aufzuhalten um mich das tun zu lassen, was Er getan hat. Der Feind kann diese Seele also nicht mit dem Gedanken belästigen, ob sie Gutes oder Böses, wenig oder nichts getan hat, weil alles Jesus getan hat und sie mit Jesus zusammen; sie ist die friedvollste Seele, keinen Ängsten unterworfen, sie liebt niemanden und liebt doch alle, aber auf göttliche Weise; man kann sagen, dass sie die 'Wiederholerin' des Lebens Jesu ist, das Organ seiner Stimme, der Schlag seines Herzens, das Meer seiner Gnaden. Darin allein, glaube ich, besteht die wahre Heiligkeit; alles andere sind Schatten, Masken und Zerrbilder der Heiligkeit. Im Göttlichen Willen nehmen die Tugenden ihren Platz in der göttlichen Ordnung ein, außerhalb des Willens Gottes hingegen, in der menschlichen Ordnung, sind sie der Selbstgefälligkeit, der Ruhmsucht sowie den Leidenschaften unterworfen. O, wie viele gute Werke, wie viel Sakramentenempfang sind vor Gott zu beweinen und müssen gesühnt werden, weil sie leer vom Göttlichen Willen und folglich ohne Frucht sind. Gäbe der Himmel, dass alle die wahre Heiligkeit verstünden! O, wie schnell würde alles andere verschwinden! Viele befinden sich also auf dem falschen Weg zur Heiligkeit, viele verlegen sie auf fromme Übungen, und Wehe dem, der sie davon abbringt! O, wie sehr täuschen sie sich doch! Wenn ihr Wille nicht mit Jesus vereint und sogar in Ihn umgewandelt ist, der beständiges Gebet ist, ist ihre Heiligkeit trotz aller ihrer frommen Übungen falsch, und man sieht, wie diese Seelen leicht aus ihren frommen Übungen in Fehler fallen, wie sie zu Zerstreuungen übergehen, zu Stiftung von Zwistigkeiten, usw. O, wie unehrenhaft ist diese Art der Heiligkeit! Andere lassen die Heiligkeit darin bestehen, in die Kirche

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 23 zu gehen und allen Liturgien beizuwohnen, aber ihr Wille ist weit von Jesus entfernt, und man sieht, dass sich jene Seelen wenig um die eigenen Pflichten kümmern; wenn sie verhindert werden, ärgern sie sich, weinen, und so löst sich ihre Heiligkeit in Luft auf; sie beklagen sich darüber, sind ungehorsam und die Plagen ihrer Familie. O, was für eine falsche Heiligkeit! Andere glauben, die Heiligkeit bestehe im häufigen Beichten, in genauen Anweisungen, indem sie sich über alles Skrupel machen, aber darüber machen sie sich dann keine Skrupel, dass ihr Wille nicht mit dem Willen Jesu übereinstimmt: wehe dem, der ihnen widerspricht! Diese Seelen sind wie aufgeblasene Bälle, deren Luft entweicht, sobald man ein kleines Loch macht, und ihre Heiligkeit löst sich in Rauch auf und fällt zur Erde; diese armen Ballons haben immer etwas zu reden, sind auf höchste Weise zur Traurigkeit geneigt, leben immer im Zweifel und würden daher einen geistlichen Leiter benötigen, der sie in jeder Kleinigkeit berät, ihnen Frieden bringt, sie tröstet, aber schnell sind sie noch mehr aufgeregt als zuvor: arme Heiligkeit, wie ist sie verfälscht! Hätte ich die Tränen meines Jesus, um zusammen mit Ihm jene falschen Heiligkeiten zu beweinen, und allen bekannt zu machen, dass die wahre Heiligkeit darin besteht, den Göttlichen Willen zu tun und im Göttlichen Willen zu leben. Diese Heiligkeit hat solch tiefe Wurzeln, dass sie nicht Gefahr läuft, wankend zu werden, weil sie Himmel und Erde ausfüllt und überall ihre Stütze findet; sie ist fest, keinen Unbeständigkeiten und freiwilligen Fehlern unterworfen, sie ist auf die eigenen Pflichten bedacht, sie ist die am meisten geopferte, losgelöst von allem und allen, sogar von der eigenen geistlichen Leitung; und da die Wurzeln tief sind, erhebt sie sich so sehr in die Höhe, dass die Blüten und Früchte im Himmel aufblühen, und sie ist so in Gott verborgen, dass die Erde wenig oder nichts von dieser Seele bemerkt. Der Göttliche Wille hat sie ganz in sich absorbiert, nur Jesus ist das Leben, der Künstler, die Form der Heiligkeit dieses beneidenswerten Geschöpfes; diese Seele besitzt nichts Eigenes, sondern alles gemeinsam mit Jesus, ihre Leidenschaft ist der Göttliche Wille, ihr Merkmal ist der Wille ihres Jesus und das Fiat ihr ständiges Motto.

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 24 Die armselige und unechte Heiligkeit der Ballons ist hingegen dauernder Unbeständigkeit unterworfen, und während es scheint, dass sich diese Bälle so sehr mit ihrer Heiligkeit aufblähen, dass sie scheinbar auf einer gewissen Höhe in der Luft schweben, sodass viele und selbst die geistlichen Leiter voller Bewunderung sind, werden sie aber plötzlich enttäuscht. Um diesen Ballons die Luft auszulassen, genügt eine Demütigung, oder wenn die Leiter irgendeine andere Person bevorzugen, dann glauben sie, dies wäre ein Diebstahl an ihnen, da sie sich für die bedürftigsten halten. Während sie sich also über ihre Kleinigkeiten Skrupel machen, kommen sie dann soweit, dass sie ungehorsam werden; die Eifersucht ist der Holzwurm dieser Ballons, der das Gute, das sie tun, annagt, ihnen die Luft wegnimmt, und der arme Ballon schrumpft, fällt zur Erde und beschmutzt sich schließlich mit Erde, und dann sieht man die Heiligkeit, die im Ball drin war und was findet man? Eigenliebe, Empfindlichkeit, unter dem Anschein des Guten verborgene Leidenschaften; ja man könnte fast sagen: Sie sind zum Spielzeug des Dämons geworden. Hinter der ganzen Heiligkeit befand sich also nichts anderes als eine Menge Fehler, dem Anschein nach mit Tugenden maskiert. Und außerdem, wer kann alles schildern? Nur Jesus kennt die schlimmsten Übel dieser falschen Heiligkeit, dieses frommen Lebens ohne Fundament, weil auf falsche Frömmigkeit gestützt. Diese falschen Arten von Heiligkeit sind die geistlichen Weinreben ohne Frucht, unfruchtbar, die meinen liebenswürdigen Jesus wer weiß, wie sehr zum Weinen bringen; sie sind die Missstimmung der Gesellschaft, der Kummer ihrer eigenen geistlichen Leiter und der Familien. Man könnte sagen, dass sie um sich eine unheilvolle Atmosphäre verbreiten, die allen schadet. O, wie ganz verschieden davon ist die Heiligkeit der Seele, die im Göttlichen Willen lebt! Diese Seelen sind das Lächeln Jesu, sie sind weit weg von allen, auch von den geistlichen Leitern selbst, nur Jesus ist alles für sie; daher ärgert sich niemand ihretwegen, die wohltuende Atmosphäre, die ihnen eigen ist, ist wie Balsam für alle, sie sind die Ordnung und Harmonie aller. Jesus, der auf diese Seelen eifersüchtig ist, macht sich zum Handelnden und zum Zuschauer dessen, was sie tun: nicht einen Herzschlag, einen

Das B u c h d e s H i m m e l s B a n d 1 2 25 Atemzug, einen Gedanken gibt es, den Jesus nicht regelt und beherrscht. Jesus hält sie dermaßen in seinem Göttlichen Willen absorbiert, dass es ihnen kaum zum Bewusstsein kommt, dass sie in der irdischen Verbannung leben. 18. September1917 Wirkungen der Beständigkeit im Guten. Ich setzte meinen gewohnten Zustand fort; ich verbrachte ihn in Schmerzen, umso mehr als die himmlische Mutter sich weinend hatte sehen lassen und ich gefragt hatte: Meine Mutter, warum weinst du? Sie sagte zu mir: Meine Tochter, warum soll ich nicht weinen, wenn das Feuer der göttlichen Gerechtigkeit alles verzehren will? Das Feuer der Schuld verschlingt alles Gute der Seelen, und das Feuer der Gerechtigkeit möchte alles zerstören, was den Geschöpfen gehört, und da ich sehe, wie das Feuer dahineilt, weine ich. Bete daher, bete. Dann beklagte ich mich bei Jesus wegen seiner Entbehrungen; mir schien, als könne ich nicht mehr ohne Ihn sein, und mein liebenswürdiger Jesus, zum Mitleid mit meiner armen Seele gerührt, kam und wandelte mich in sich um, wobei Er zu mir sagte: Meine Tochter, Geduld, die Beständigkeit im Guten bringt alles in Sicherheit; ja Ich sage dir, wenn du Meiner beraubt bist und du zwischen Leben und Tod wegen des Schmerzes, deinen Jesus zu entbehren, kämpfst und trotz alledem im Guten standhaft bist und nichts vernachlässigst, dann tust du nichts anderes als dich selbst auszupressen. Und beim Pressen verschwindet die Eigenliebe und die natürlichen Befriedigungen; die Natur ist wie vernichtet, und es bleibt ein so reiner und süßer Saft übrig, dass Ich ihn mit großer Freude entgegennehme; und Ich werde erweicht und betrachte dich mit soviel Liebe und Zärtlichkeit, dass Ich deine Leiden fühle, als wären es meine eigenen. Wenn du also kalt, trocken und anderes bist, und dabei standhaft bleibst, bemühst du dich mehr dich auszupressen und bringst somit mehr Saft für mein mit Bitterkeit erfülltes Herz hervor. Es ist wie bei