Zukunft der Biomasse Holz in Tirol Statement anlässlich der Vollversammlung des Tiroler Forstvereins am 24.11.2003 Prok. DI Stephan Oblasser, TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG Innsbruck 24.11.03
Inhalt/Agenda I. Biomasse (Holz) als heimischer Energieträger II. Strategie Erneuerbare Energien in der Landesgesellschaft TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG III. Programm Wärme Tirol IV. Genesis Waldholzlogistik Innsbruck 24.11.2003 Folie 2 DI Stephan Oblasser
Heizenergieträger in Tirol 1960 2000 100% 0 0 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 30 12 30 50 10 15 20 52 5 3 Erdgas Erdöl (Heizöle) Strom Kohle Biomasse 10% 28 25 20 0% Quelle: Eigene Berechnungen 1960 1980 2000 Innsbruck 24.11.2003 Folie 3 DI Stephan Oblasser
Holzvorrat gemäß Waldinventur 1992-1996 BFI Waldfläche [ha] Holzvorrat [VFM] Energieinhalt [PJ] Hall 12.500 2.671.000 19,3 Imst 27.400 3.929.000 28,5 Innsbruck 3.500 639.000 4,9 Kitzbühel 22.200 6.525.000 47,7 Kufstein 22.700 4.302.000 33,9 Landeck 30.100 7.752.000 56,0 Lechtal 31.700 2.936.000 21,5 Lienz 22.600 5.546.000 40,7 Matrei/Osttirol 27.700 4.858.000 35,0 Reutte 32.600 6.516.000 48,7 Ried/Oberinntal 23.000 5.175.000 37,3 Schwaz 38.900 5.060.000 39,0 Sillian 27.000 5.569.000 40,1 Silz 22.000 3.392.000 24,7 St. Johann/Tirol 36.100 6.996.000 53,3 Steinach 30.000 6.330.000 45,6 Telfs 37.300 6,781,000 49,3 Wörgl 27.600 6.690.000 51,7 Zillertal 35.700 6.799.000 49,2 Tirol 511.000 98.625.000 727,6 Innsbruck 24.11.2003 Folie 4 DI Stephan Oblasser
Strategie Erneuerbare Energien in der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG Erneuerbare Energien, insbesondere Wasserkraftnutzung haben bei der Tiroler Wasserkraft lange Tradition. Die Tiroler Wasserkraft sieht sich als Landesgesellschaft verpflichtet, im Sinne der Nachhaltigkeit zu wirtschaften. Als Wertschöpfungsspezialist setzt die Tiroler Wasserkraft vorrangig auf die Nutzung heimischer Ressourcen. Die Tiroler Wasserkraft setzt auf ein hohes Maß an Ressourcennutzung, Effizienz und Innovation. Die Tiroler Wasserkraft sucht Partnerschaften mit Gemeinden. Die Tiroler Wasserkraft richtet im Jahr 2000 definitiv einen neuen Geschäftsbereich Wärme-, Abfall- und Wasserwirtschaft ein. Innsbruck 24.11.2003 Folie 5 DI Stephan Oblasser
Geschäftsfeld Wärmewirtschaft Ziele: Umsetzung nachhaltiger Wärmeversorgungsstrukturen auf Basis erneuerbarer Energien, insbesondere heimischer Biomasse. Erzeugung von Ökostrom Gemäß Ökostromgesetz 2002 ist bis 2008 die Stromversorgung Österreichs durch 4 % Ökostrom (Biomasse-, Wind- und Solarenergie) abzudecken.die Tiroler Wasserkraft will einen entsprechenden Wertschöpfungsanteil erschließen. Aktiver Beitrag zum Klimaschutz durch die Umsetzung nachhaltiger und CO 2 -freier Wärmeversorgungskonzepte (Umsetzung Klimaschutzprogramm). Vom heimischen Wärmenutzungspotential von rund 9.000 GWh/a sollen mittelfristig sinnvolle Anteile durch Biomasse abgedeckt werden. Tiroler Wasserkraft Bereich WAW will mit Gemeinden auf partnerschaftlicher Basis nachhaltige Energiekonzepte umsetzen (Gemeinden werden zu Klimaschutzgemeinden). Die Strategie im Bereich der Biomasse ist für die Tiroler Wasserkraft die Fernwärme mit innovativen und umweltschonenden Komponenten. Die Tiroler Wasserkraft beteiligt sich aktiv an Biomasse-Forschungsprogrammen um die Biomasse Technologien effizienter zu machen. Innsbruck 24.11.2003 Folie 6 DI Stephan Oblasser
Achensee Kasbach Brandenberger Ache Inn Kundl Kirchdorf Kraftwerk Langkampfen Kaiserwerk Kraftwerk Kirchbichl Leukental Einöden Grossache Fieberbrunn Leutasch Achenseekraftwerk Rosanna Lech Zams Kraftwerk Prutz - Imst Stuiben Leiersbach Silzerberg 1 Silzerberg 2 Mieming Speicher Längental Kraftwerk Silz Pumpspeicherwerk Kühtai Speicher Finstertal Flaurling 1 + 2 Grinzens Mühlau Untere Sill Sill Inn Finsing 1 + 2 Sidan Ziller Gmünd Jochberg Urgbach Ruetz Brennerwerk Mühlbachl Lanersbach Pitzbach Ötztaler Ache Trisanna Serfaus Inn Pfunds Kaunertalkraftwerk Mützens Schmirn Isel Speicher Gepatsch Schwarzach Matrei hydropower > 10 MW Isel hydropower < 10 MW Leibnitzbach Debant 1 + 2 Villgratenbach Draukraftwerk Strassen Amlach Drau Drau Heinfels Innsbruck 24.11.2003 Folie 7 DI Stephan Oblasser
Tiroler Biomasse Fernheizwerke (Bestehende Anlagen bis Ende 2003) Kufstein Tannheim Scharnitz Söll St. Ulrich Kramsach Münster Wildschönau Stams Zams Leutasch Reith Mieders Terfens Pill Mühlbachl Fügen Aschau St. Anton Stanz Serfaus Pfunds Längenfeld St. Jakob Kals Oberlienz Quelle: Energie Tirol Leistung, Anzahl der Heizwerke 0 kw bis 200 kw 2 200 kw bis 500 kw 12 500 kw bis 1.000 kw 6 1.000 kw bis 4.000 kw 7 4.000 kw bis 13.000 kw 2 13.000 kw Gesamt bis 40.000 kw 2 31 Strassen Sillian Lienz Nikolsdorf Innsbruck 24.11.2003 Folie 8 DI Stephan Oblasser
wärme tirol eine Initiative der Tiroler Wasserkraft Positive Effekte auf der Ebene Lebensqualität, Gesundheit und Umweltschutz Durch den Ersatz hunderter Heizanlagen für fossile Brennstoffe wie Heizöl, Gas und Kohle durch ein einziges zentrales Fernheizwerk, das nach dem neuesten Stand der Technik Holz verfeuert und die Abgase entsprechend reinigt, kommt es zu einer deutlichen Reduzierung des Schadstoffeintrages in die Luft. Dadurch wird insbesondere in den Wintermonaten eine Verbesserung der Atemluftqualität für die Bewohner erreicht. Somit wird ein Beitrag zur Reduktion der zunehmenden Atemwegserkrankungen, vor allem bei Kleinkindern, geleistet. Die Biowärmekunden leisten einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Luftsituation in Tirol. Die Nutzung der heimischen Biomasse bietet auch unseren nächsten Generationen ökologische Vorteile. Innsbruck 24.11.2003 Folie 9 DI Stephan Oblasser
wärme tirol eine Initiative der Tiroler Wasserkraft Positive Effekte auf der Ebene Arbeitsmarkt, heimische Wirtschaft, Forstwirtschaft und Schutzwaldsanierung Dem angepeilten Investitionsvolumen von 120.000.000,-- kann, auf Basis der Erfahrungen aus Lienz, folgende Wertschöpfungsverteilung zugrundegelegt werden: Regionale Wertschöpfung ca. 35 % ( 42.000.000) weitere Inländische Wertschöpfung ca. 50 % ( 60.000.000) Wertschöpfungspotential in Österreich (in Summe) ca. 80 % ( 102.000.000) Für die Forst- und Holzwirtschaft ergibt sich die Chance das neue Geschäftsfeld Bio-masse-Lieferant auszubauen. Damit wird, die dringend notwendige Bewirtschaftung des überalterten Tiroler Schutzwaldes stark unterstützt. Innsbruck 24.11.2003 Folie 10 DI Stephan Oblasser
wärme tirol eine Initiative der Tiroler Wasserkraft Positive Effekte auf der Ebene Reduktion der Abhängigkeit von ausländischen Energieträgern durch Nutzung heimischer Ressourcen Durch die Substitution von bis zu 60 Mio. Liter Heizöl durch den heimischen Energieträger Holz kann die Tiroler Abhängigkeit vom ausländischen fossilen Primärenergieträger Heizöl im Bereich der Wärmeerzeugung um ca. 15 % verringert werden. Die Verwendung des Energieträgers Biomasse bietet auch eine wesentliche höhere Wertschöpfung in unserer Heimat. Liegt die Wertschöpfung bei fossilen Energieträgern zu über 80% im Ausland, so verbleibt die Wertschöpfung der Biomasse beinahe zur Gänze im Inland. Diese positive Verlagerung von Wertschöpfungspotentiale schafft und sichert neue Arbeitsplätze in Tirol. Innsbruck 24.11.2003 Folie 11 DI Stephan Oblasser
Biomasse-Fernheizwerk Lienz ORC-Prozeß Projektkenndaten: Netzlänge Therm. Leistung Elektr. Leistung Wärmeabsatz Ökostromerzeugung Investitionsvolumen Brennstoffeinsatz Inbetriebnahme Ausbauprogramm 40 km 30 MW 1,1 MW 60 GWh/a 5 GWh/a 24 Mio. ca. 100.000 Srm 2001 geplant 2004 Innsbruck 24.11.2003 Folie 12 DI Stephan Oblasser
Biomasse-Fernheizkraftwerk Kufstein Projektkenndaten: Konventioneller Dampfprozess Therm. Leistung Elektr. Leistung Wärmeabsatz Ökostromerzeugung Investitionsvolumen Brennstoffeinsatz Inbetriebnahme 30 MW 6,5 MW 70 GWh/a 45 GWh/a 22 Mio. ca. 300.000 Srm/a 2003 Innsbruck 24.11.2003 Folie 13 DI Stephan Oblasser
Biomasse-Fernheizkraftwerk Längenfeld Projektkenndaten: ORC-Prozess Therm. Leistung 14 MW Elektr. Leistung 1,2 MW Investitionsvolumen 15 Mio. Aqua-Dome CO 2 -Einsparung Brennstoffeinsatz Volle Inbetriebnahme 11.000 t/a ca. 75.000 Srm/a 2004 Innsbruck 24.11.2003 Folie 14 DI Stephan Oblasser
Biowärme West (Landeck-Zams) Projektkenndaten: ORC-Prozess Therm. Leistung 25 MW Elektr. Leistung 1,2 MW Investitionsvolumen 22 Mio. CO 2 -Einsparung Brennstoffeinsatz Baubeschluss 17.000 t/a ca. 100.000 Srm/a 2004 geplant Innsbruck 24.11.2003 Folie 15 DI Stephan Oblasser
Politischer/unternehmerischer Rahmen/Ansprüche Das Versorgungsgebiet muss als wirtschaftliche Grundlage eine genügend hohe Wärmedichte für die Fernwärmeversorgung aufweisen (Wärmebelag größer 1 MW/km Trasse). Die Anlagen sind nach dem neuesten Stand der Technik zu errichten und zu betreiben; für die Region muss sich ein deutlicher lufthygienischer Vorteil ergeben (Akzeptanz, Rechtfertigung öffentlicher Förderungsmittel). Die (knappe) Ressource Biomasse muss in effizienter Weise verwertet werden (wärmegeführter Betrieb, ECO,...) In der Beschaffung/Logistik der (heimischen) Biomasse ist eine vernünftige Regionalität darzustellen. Innsbruck 24.11.2003 Folie 16 DI Stephan Oblasser
Einsparung von Luftschadstoffen / Emissionsprognose Beispiel Lienz: Reduktion der Emissionen 100 % vorher nachher 80 60 40-95 % - 32 % - 89 % - 19 % - 80 % 20 0 CO 2 NO x SO 2 Staub CO Innsbruck 24.11.2003 Folie 17 DI Stephan Oblasser
Stimmen zur Biomasse Innsbruck 24.11.2003 Folie 18 DI Stephan Oblasser
Strategie Erneuerbare Energien in der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG Erneuerbare Energien, insbesondere Wasserkraftnutzung haben bei der Tiroler Wasserkraft lange Tradition. Die Tiroler Wasserkraft sieht sich als Landesgesellschaft verpflichtet, im Sinne der Nachhaltigkeit zu wirtschaften. Als Wertschöpfungsspezialist setzt die Tiroler Wasserkraft vorrangig auf die Nutzung heimischer Ressourcen. Die Tiroler Wasserkraft setzt auf ein hohes Maß an Ressourcennutzung, Effizienz und Innovation. Die Tiroler Wasserkraft sucht Partnerschaften mit Gemeinden. Die Tiroler Wasserkraft richtet im Jahr 2000 definitiv einen neuen Geschäftsbereich Wärme-, Abfall- und Wasserwirtschaft ein. Salzburg, 05./06.11.2003 Folie 2 DI Stephan Oblasser OGE-Fachtagung Innsbruck 24.11.2003 Folie 19 DI Stephan Oblasser
Struktur der Investitionskosten eines Biomasse-Fernheizkraftwerks Kostenanteile nach Gewerke 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 8,50% 12,50% 26,50% 12,50% 30,50% Anlagenplanung, Engineering und Bauüberwachung Baulichkeit inklusive Baunebengewerbe (HKW + Lager) Maschinelle Ausrüstung (inklusive Kessel + Rauchgasreinigung) KWK-Modul Fernwärmenetz (Rohrleitung inklusive Tiefbau) 12,50% 26,50% 8,50% 9,50% 30,50% 10% 0% 9,50% 1 Wärmeübergabestationen 12,50% Innsbruck 24.11.2003 Folie 20 DI Stephan Oblasser
GENESIS WALDHOLZLOGISTIK Stadtwärme Lienz Stadtwärme Lienz 2001 / 2002 10 % Waldholz aus Osttirol 8.000 Srm bäuerliches Material Regionalenergie Osttirol 18,17 / Srm netto Innsbruck 24.11.2003 Folie 21 DI Stephan Oblasser
GENESIS WALDHOLZLOGISTIK Stadtwärme Lienz Stadtwärme Lienz 2002 / 2003 25 % Waldholz aus Osttirol 10.000 Srm 18,17 / Srm 15.000 Srm 12 / Srm Sägeindustrie reagiert auf Ökostromgesetz und italienisches Hochpreisniveau Osttiroler Waldbauern erhöhen die Leistungsfähigkeit Innsbruck 24.11.2003 Folie 22 DI Stephan Oblasser
GENESIS WALDHOLZLOGISTIK Stadtwärme Lienz Stadtwärme Lienz 2004 40 % Waldholz aus Osttirol Umstellung auf Stammholzeinkauf 8.000 Fm Hochpreisholz mit 28 / Fm 8.000 Fm Normalpreisholz mit 22 / Fm Regionalenergie OT, 7,5 / Fm Effizienzsteigerung, höhere Lagerdichte, kein Umrechnungsfaktor,... Innsbruck 24.11.2003 Folie 23 DI Stephan Oblasser
GENESIS WALDHOLZLOGISTIK Bioenergie Kufstein Bioenergie Kufstein 2004 Inbetriebnahme Dez. 03 10 % Waldholz aus Region Unterland 30.000 Srm Kontingent mit 18,17 / Srm BioEnergie Tirol Umstellung auf Stammholzeinkauf Optimierung der Qualitäts- und Mengenkontrolle Innsbruck 24.11.2003 Folie 24 DI Stephan Oblasser
GENESIS WALDHOLZLOGISTIK wärme tirol Ausblick Partner der heimischen Forst- und Sägewirtschaft Steigerung der Waldholzanteile und lokaler Verankerung ca. 40.000 Fm Brennholz / a zusätzlich machbar Stammholzeinkauf vor Hackgut/Spänen Langfristige Brennholzsenke im heimischen Energiemarkt gesichert Innsbruck 24.11.2003 Folie 25 DI Stephan Oblasser