Evangelisch Gummersbach

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Transkript:

Evangelisch ummersbach in Nr. 2 Sommer 2011 emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach BERNBER 51. Jahrgang INNENSTADT STROMBACH Taufe Willkommen in ottes Familie Aus dem Inhalt Hintergrund: 2011 Das Jahr der Taufe S. 9 Kleine laubenskunde: Taufe S. 10 11 Angedacht: Taufe ein hohler Ritus? S. 12 13 Fragen an: Klaus Haarbrücker und Christian Foik S. 18 19

Zu dieser Ausgabe Zu dieser Ausgabe Das Verhältnis zur Taufe ist bei vielen evangelischen emeindegliedern (und das nicht nur in unserer Kirchengemeinde) sehr ambivalent: Einerseits bestehen immer noch viele junge Eltern (manchmal sind es auch die roßeltern!) darauf, dass ein Neugeborenes möglichst bald getauft wird. Andererseits bleibt dies dann aber häufig die einzige Anknüpfung der Taufe an das Leben. Foto: Frank-Michael Rommert Über die Frage, woran das wohl liegen könnte, hat sich Iris Voß mit einem Augenzwinkern in ihrer Spitzen Feder auf Seite 8 edanken gemacht. Kleine laubenskunde Taufe ist aber viel mehr als nur ein einmaliges eschehen, als das Erlebnis des Taufgottesdienstes in welcher Form auch immer. Taufe kann und will in meinem Leben als Christ Akzente setzen, kann und will mir gerade auch in Krisen eine Hilfe sein. Einige nachdenkenswerte edanken dazu finden Sie in der Kleinen laubenskunde auf den Seiten 10 und 11. Zum Beispiel edanken zum Verhältnis von laube, Taufe und Christ-Sein, und auch zu einigen anderen wichtigen Fragen. Dort finden Sie auch ein paar Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Vorbereitung auf die Taufe. Andacht von Uwe Selbach Dass sich die Bedeutung der Taufe im Bewusstsein der Menschen im Laufe der Kirchengeschichte gewandelt hat, daran erinnert Uwe Selbach in seiner Andacht: Von einem spontanen Taufwunsch nach einer bewegenden Predigt, wie es damals am Pfingstfest in Jerusalem geschah, hört man heute eher selten. Und auch bei der Anzahl der Taufen können wir heute gegenüber damals nicht mithalten. Aber auch, wenn in unserer Zeit durch die Praxis der Kindertaufe meistens die Taufe vor dem lauben kommt, muss doch diese Umkehrung keine Abwertung der Taufe bedeuten, ganz im egenteil; lesen Sie mehr dazu auf den Seiten 12 und 13. Ein weiterer rund, diesen emeindebrief schwerpunktmäßig dem Thema Taufe zu widmen, ist die Tatsache, dass die Evangelische Kirche in Deutschland 2011 Das Jahr der Taufe feiert. Nähere Informationen dazu finden Sie auf Seite 9. Und wir als ummersbacher? Wir feiern immer wieder Taufe in unserer emeinde, von einem Beispiel lesen Sie auf Seite 13. Dort erfahren wir, dass Taufe, vor allem wenn sie bewusst geschieht, Menschen verändert. Aufgaben in der emeinde Manche von ihnen sind dann später bereit, Aufgaben in der emeinde wahrzunehmen. Sei es als Vertreter der emeinde auf dem Kirchentag (Seiten 16 und 17), oder in vielen anderen Aufgaben in der emeinde. Mit großer Dankbarkeit können wir die Vielzahl von ruppen und Kreisen in unserer emeinde wahrnehmen, die überwiegend von Ehrenamtlichen geleitet werden. Einzelheiten dazu finden Sie auf den Seiten der Bezirke. Eine besondere Beachtung gebührt der Arbeit im Presbyterium, das im kommenden Jahr neu gewählt wird. Wichtige Informationen zur Wahl finden Sie auf Seite 6. Über den schon in diesem Jahr vorgenommenen Stabwechsel in dem wichtigen Amt des Finanzkirchmeisters erfahren Sie etwas auf den Seiten 18 und 19. Kennen Sie eigentlich Ihren Tauftag und Ihren Taufspruch? Ich wünsche Ihnen, dass die Taufe auch für Sie immer wieder neu Erinnerung an die bleibende Erwählung ottes ist, und grüße Sie herzlich mit den besten Wünschen für eine gesegnete Urlaubszeit! Helmut Krüger Pfarrer emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach 51. Jg. Nr. 2 (Sommer 2011) 3

Nachrichten eselliges Singen am Vormittag Musik Foto: Privat Entstanden ist unser geselliges Singen am Vormittag aus dem Wunsch, als ältere Menschen die Möglichkeit des Singens zu haben und altbekannte und vertraute Lieder in Erinnerung zu bringen. Wir treffen uns jeden Donnerstag um 10.30 Uhr im Ev. emeindehaus Innenstadt. Bei diesen Treffen freuen wir uns am gemeinsamen, laienhaften Singen und stellen mit Erstaunen fest, wie groß doch unser Liedschatz ist. Begleitet werden wir von einer Mitsängerin, die itarre und Klavier spielt, und wir greifen selber zu unseren Klang stäben. Doch auch das espräch kommt nicht zu kurz. Bei einer Tasse Kaffee oder einem las Apfelschorle tauschen wir uns über aktuelle oder persönliche Themen aus. Männer und Frauen, die ihre Stimme gerne im esang einsetzen möchten, sind in unserer Runde herzlich willkommen! Adelheid iebeler Freuen Sie sich auf die folgenden musikalischen Höhepunkte: eschichten am Klavier: Sonntag, 16.10.11, 17 Uhr, ev. emeindehaus Von-Steinen-Str. 4: Klavierkonzert für die ganze Familie mit Athina Poullidou. Eintritt: 5 Euro Konzert mit dem Solo-Quartett des ospelchores: Samstag, 19.11., 19 Uhr, ev. emeindehaus, Von-Steinen-Str. 4. Eintritt: 10,-/6,- Euro erm. Weihnachtsoratorium: Kantaten I-III, von J. S. Bach. Samstag, 10.12., 19 Uhr, ev. Kirche Klaswipper; Sonntag, 11.12., 17 Uhr, ev. Kirche ummersbach. Mit Concert Royal, Köln, Kantorei und Figuralchor der ev. Kirchengemeinde ummersbach. Leitung: Annette iebeler. Eintritt: 13,-/8,- Euro erm. Annette iebeler Kantorin Abschied von Pfarrer i. R. Arnold iesen Die letzten von Krankheit geprägten Jahre hat Arnold iesen geduldig und still hingenommen, auch um seiner Frau erswida die zunehmend anstrengender werdende Sorge um ihn nicht un nötig noch größer zu machen. Alle die ihn kannten, haben sich darüber gewundert, denn er war vorher ein sehr temperamentvoller Mensch gewesen. Er predigte frei und schwungvoll, und es wird berichtet, dass er mit dem Wagen schon mal im raben landete oder dass im Konfirmanden unterricht schon mal ein esangbuch durch den Raum flog. Aber wenn er jemandem Unrecht getan hatte, war er sich nie zu schade, um Entschuldigung zu bitten. Vielleicht auch, weil er sich selbst immer hinter der Sache zurückstellte: Er redete fast nie von sich selbst, sondern von theologischen Fragen und von seinen emeindegliedern, die er mit einem erstaunlichen edächnis begabt auch nach Jahrzehnten nicht vergaß. Als es immer dunkler um ihn wurde, zog er sich mit esangbuch und Bibel zurück, betete und wiederholte den Heidelberger Katechismus: Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben? Dass ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht mir, sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre. Allan rave Pfarrer 4 emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach 51. Jg. Nr. 2 (Sommer 2011)

Musik 400 Euro für Japan-Katastrophenhilfe Ev. Familienzentrum ummersbach Für den sechsjährigen Kenzo ist das katastrophengeschüttelte Japan ganz nah: Von dort stammt nämlich seine Mutter und seine roßeltern leben dort. Der evangelische Kindergarten Steinberg, den Kenzo besucht, setzt mit einer Spende an die Diakonie-Katastrophenhilfe für Japan ein Zeichen für Mitgefühl und Solidarität. Die schrecklichen Ereignisse in Japan haben uns Kleine und roße im Ev. Kindergarten Steinberg und im Familienzentrum in ummersbach sehr betroffen gemacht: Kenzos Mutter kommt nämlich aus Japan und seine roßeltern leben in Tokio. Jeden Sommer fliegen sie endlose Stunden dorthin und freuen sich auf ein Wiedersehen. Unser Kindergarten bekommt sogar immer Post aus Japan. Doch dieses Jahr ist alles anders. Und weil das so ist, haben wir uns gemeinsam überlegt, was wir tun können, um die Menschen dort zu unterstützen und ein wenig zu helfen. Am 26. März hatten wir als Evangelisches Familienzentrum im Verbund einen Second- Hand-Basar im emeindehaus der Kirche für Oberberg. Die Einnahmen und eine Spende der japanischen Mutter, die dort handgearbeiteten Schmuck verkauft hatte, ergaben zusammen mit unserem gefütterten Sparschwein eine stolze Summe von 400 Euro. Kenzo weiß zwar nicht, welchen genauen Wert diese Summe hat, er weiß aber, dass wir alle zusammen etwas gegen die Not der Menschen dort getan haben und ist überglücklich. Wie heißt es in einem berühmten Zitat von Stefan Zweig: Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das esicht der Welt verändern. udrun Sutter Leiterin des Ev. Familienzentrums ummersbach Foto: Evangelisches Familienzentrum ummersbach Schon im Kindergarten erleben die Jüngsten die Vielfalt von Herkunft und Kultur und sollen mitfühlendes Handeln lernen. emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach 51. Jg. Nr. 2 (Sommer 2011) 5

Aus dem Presbyterium X Wahl des neuen Presbyteriums 2012 Nach vier Jahren ist es wieder soweit: Die nächsten Wahlen zum Presbyterium unserer Kirchengemeinde stehen an am 5. Februar 2012 in der Zeit von 9 Uhr bis 16 Uhr, ausgenommen während der Zeit der ottesdienste. Wer wird die Kirchengemeinde in den kommenden Jahren vertreten? Wer ist für Beschlüsse und Entscheidungen verantwortlich? Auf seiner Sitzung am 30. Mai 2011 hat das jetzt amtierende Presbyterium viele vorbereitende Beschlüsse für die Presbyteriumswahl getroffen. Dies ist notwendig, um einen reibungslosen Ablauf der Wahl zu gewährleisten. Deshalb wird an dieser Stelle im emeindebrief unsere Kirchengemeinde über die wichtigsten Entscheidungen der Presbyteriumswahl informiert. Unser Presbyterium in ummersbach wird aus den drei Wahl und Stimmbezirken Bernberg, Innenstadt und dem Westen gebildet, die identisch sind mit den drei Pfarrbezirken. Es besteht aus insgesamt 21 Personen. In jedem Wahlbezirk werden fünf Personen neu gewählt, dazu kommen zwei Presbyter aus den Reihen der kirchlichen Mitarbeiter und zudem gehören alle vier hauptamtliche eistliche dem Presbyterium an. In jedem Wahlbezirk wurden vier Personen berufen, die den Wahlvorstand bilden. Der Wahlvorstand hat die Aufgabe, einen ordnungsgemäßen Ablauf der Wahl zu gewährleisten und nach Ablauf der Wahl die Stimmen festzustellen. In Bernberg, der Innenstadt und in Steinenbrück wird in den emeindehäusern bzw. zentren gewählt. Aber wer wird nun gewählt? Und wie kann man sich zur Wahl stellen? Natürlich kann man sich schon jetzt darüber edanken machen, ob man vielleicht selber diesen Schritt ins Presbyterium tun sollte! Vielleicht hat man sich über einen Beschluss des Presbyteriums geärgert. Oder man sieht für die Entwicklung unserer Kirchengemeinde neue und andere Chancen. ern gesehen sind auch Presbyterinnen oder Presbyter, die aus ihrem Beruf Erfahrung und Menschenkenntnis mitbringen. Die Aufgaben Das Presbyterium leitet die emeinde und fasst die dafür notwendigen Beschlüsse. Im Artikel 1 unserer Kirchenordnung steht (Auszug): ebunden an Jesus Christus, den Herrn der Kirche, und in der darin begründeten Freiheit erfüllt sie ihre Aufgaben, wacht über die Lehre, gibt sich ihre Ordnungen und überträgt Ämter und Dienste. Sie trägt die Verantwortung für die lautere Verkündigung des Wortes ottes, sie stärkt ihre Mitglieder für ein christliches Leben, sie hat den Auftrag zur Seelsorge, zur Diakonie, zum missionarischen Dienst, zur Kirchenmusik und zur christlichen Erziehung und Bildung. Die Termine Das Wahlvorschlagsverfahren beginnt mit einem ottesdienst am 30.10.2011. Die Mitglieder der Kirchengemeinde werden dann aufgerufen, Kandidierende zu benennen. Die Wahlvorschläge können beim emeindeamt abgegeben werden. Man kann sich auch selbst vorschlagen. Nachdem das Presbyterium die Wahlvorschläge in seiner Sitzung am 14. November 2011 geprüft und festgestellt hat, werden die Wahlbenachrichtigungen an alle emeindemitglieder in Form eines Briefes versendet. Am 18. Januar 2012 findet um 19 Uhr im emeindehaus Von Steinen Straße eine emeindeversammlung statt, bei der dann alle Kandidatinnen und Kandidaten vorgestellt werden. Die Wahlverzeichnisse sind während der Öffungszeiten im emeindehaus ausgelegt. Eine Briefwahl ist auf Antrag möglich. Die Feststellung und die Bekanntgabe des Wahlergebnisses wird noch am Wahltag, dem 5. Februar 2012, erfolgen. Mit der Einführung der ewählten im ottesdienst in der Kirche der Innenstadt am 11. März 2012 endet die Presbyteriumwahl und gleichzeitig die Amtszeit der alten Presbyterinnen und Presbyter. Helge Zapp Vorsitzender des Presbyteriums 6 emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach 51. Jg. Nr. 2 (Sommer 2011)

Aus dem Presbyterium Die Kirche in Strombach Da steht sie, hoch auf dem Berg über Strombach, unsere Kirche. Sichtbar von fast allen Stellen des großen ummersbacher Vorortes, einst aber selbstständig am Rande der alten emeinde imborn. Strombach ist ein selbstbewuss ter Ort im Stadtgebiet ummersbach. Ähnlich wie in manchem anderen Teil der Stadt fühlt man sich zuerst dem Wohnort verbunden und dann erst der nahen Stadt. Heute möge man nicht richten über die Männer und Frauen, die sich auf imborner ebiet Anfang der 60er Jahre überlegten, welche Kirche für Strombach am besten passen würde. Wie man noch heute weiß, gab es auch durchaus die Option, die Kirche mitten ins Dorf zu setzen. Doch man entschied sich für die Kirche auf dem Berg. Und jetzt steht sie unübersehbar dort seit 1966. Sie ist nicht nur kirchlich sakraler Raum, sie ist ein Zeichen evangelischer Präsenz und ein Zeugnis christlicher Hoffnung. Über fast ein halbes Jahrhundert sind ottesdienste und Andachten, Taufen und Trauungen in der Kirche vollzogen worden. Mit ihrem ungewöhnlichen rundriss und ihrer eigenwilligen Architektur ist sie auch heute noch aktuell und auf ihre Weise modern. Der Kirchenraum lässt zu, dass sich die emeindemitglieder in einem Kreisbogen um den Altar setzen. Warum sind die ersten Reihen nicht immer besetzt? Der Boden besteht aus kleinem Parkett und strahlt eine wohltuende Wärme aus, die einen angenehmen Kontrast zu den weißen hohen Wänden bildet. Ein schmales senkrechtes Fenster neben der Kanzel lässt das Licht von außen ein und verrät ein wenig über das Wetter da draußen. Der Raum strahlt Ruhe aus. Kanzel und Altar wirken schwer und mächtig. Sie sind ebenso wie das Taufbecken aus Beton gefertigt, dem man aber eher einen monolithischen Steincharakter zubilligen muss. Die Orgel füllt den Kirchenraum mit vollem Klang. Die Akustik könnte noch etwas verbessert werden, wären die Lautsprecher genauer eingestellt. Im Untergeschoss erwartet den Besucher ein geräumiger emeinderaum. Die lockenklänge schwingen wohltönend über das Tal. Am 30. Juni 2011 ging die Option zu Ende, die das Presbyterium der emeinde zum Erhalt der Kirche gegeben hat. Die Chance, ein Kolumbarium parallel zum ottesdienst zu betreiben, wollte die emeinde nicht aufgreifen. Das Presbyterium wird jetzt prüfen, welcher anderen Nutzung die Kirche zugeführt werden kann. Die Beschlusslage ist eindeutig: Die Kirche wird der emeinde auf Dauer nicht mehr zur Verfügung stehen. Aber: Solange die Kirche keine andere Bestimmung bekommen hat oder einen anderen Besitzer erhält, solange werden auch die Foto: Frank-Michael Rommert regelmäßigen ottesdienste in unserer Kirche in Strombach weiter stattfinden. Es kann ein langer Weg sein, bis der Zuschlag für eine neue Bestimmung vollzogen ist. Es kann aber auch alles sehr schnell gehen. Niemand kann das heute genau sagen. Das Presbyterium ist für alle Vorschläge offen. Auch die Möglichkeit, ein Kolumbarium einzurichten, soll nochmal geprüft werden. Dann allerdings wäre es eine Lösung ohne die sonntäglichen ottesdienste. Viele sind nach wie vor von der Einrichtung eines reinen Kolumbariums überzeugt. Die Lage der Kirche, die Nähe zum Friedhof, die estaltung des Raumes: Vieles spricht für eine Urnenbegräbnisstätte, die immer mehr Befürworter findet und für die es gegenwärtig noch keine zentrale, geeignete Stelle in der Mitte des Oberbergischen Kreises mit einem sakralen Raum gibt. Helge Zapp Vorsitzender des Presbyteriums emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach 51. Jg. Nr. 2 (Sommer 2011) 7

Mit spitzer Feder? Taufe zum Wiederkommen Dass viele junge Eltern ihre Kinder bei uns in der emeinde taufen lassen, ist wirklich sehr schön. Blöd ist allerdings, dass viele dieser Familien nach der Taufe nie wieder bei uns auftauchen. Es sei denn, sie haben mehrere Kinder. Dann kommen sie nach ein paar Jahren noch mal zur Taufe. Foto: gem - Fotolia.com; Montage: Robert Franke Aber ansonsten finden sie einfach nicht mehr den Weg in unsere Kirchen und emeindehäuser. Ich frage mich: Warum nur? Liegt das nun am Weg oder am Ziel? Oder gar an unserer emeinde selbst? Die Antwort liegt auf der Hand: Unsere Taufgottesdienste sind nicht ansprechend genug. Eigentlich sollten sie Lust auf mehr machen, denn immerhin ist die Taufe doch etwas ganz Besonderes im Leben eines Kleinkindes. Bestmöglicher Service Natürlich möchten wir als Kirche nicht nur Dienstleistungsunternehmen sein. Aber mal ehrlich: Wenn sich schon eine junge Familie einmal in ihrem Leben aufmacht und in unsere emeinde kommt, sollten wir ihr da nicht den bestmöglichen Service bieten? Da sind zum Beispiel die eschwisterkinder oder Cousinen und Cousins des Täuflings. Sie müssen in den Taufgottesdienst mitkommen und langweilen sich gnadenlos. Warum gibt es bei uns in der Kirche keine Spielecke mit Rutsche und Sandkasten? Und für die älteren Kinder und Teenies müssten wir Spielekonsolen und Wii Spiele bereit halten. Was sollen die sonst den ganzen ottesdienst über bloß tun? Für die Väter und Patenonkel sollte es außerdem auch noch W LAN Anschluss geben, damit sie zwischendurch die neuesten Emails checken können. Das Fotografieren und Filmen während des ottesdienstes muss natürlich erlaubt sein. Dann kann man nämlich die Fotos und Filme direkt bei Facebook einstellen. So können alle Freunde der Tauffamilie direkt Anteil nehmen an diesem festlichen Ereignis. Online per Lifestream Am besten wäre sogar, die Taufe online im Lifestream auszustrahlen, zum Beispiel auf der Seite www.meine Taufe in ummersbach.de. Das hat den Vorteil, dass sich die Paten und roßeltern gar nicht auf den Weg zum ottesdienst machen müssen. Sie können gemütlich zu Hause bleiben und sind doch mittendrin. Und wenn wir so weit fortgeschritten sind, dann könnten wir den ganzen ottesdienst online übertragen und die gesamte Tauffamilie bleibt zu Hause. Das geheiligte Taufwasser könnten sich die Eltern in der Woche vor der Taufe in einer Tupperdose im emeindeamt abholen. Wenn der Pfarrer dann in der Kirche den Taufspruch spricht, kann der Vater zu Hause vor dem Bildschirm sein Kind selbst mit dem Taufwasser beträufeln. Und man kann zu jeder Zeit zu Hause den Computer abschalten und muss gar nicht das Ende des ottesdienstes abwarten. Das scheint mir der richtige Weg zu sein für die emeinde der Zukunft. Ich denke, dass diese einladende und zugleich fortschrittliche Art des Taufgottesdienstes den jungen Eltern so gut gefällt, dass sie tief beeindruckt sind und sich gerne aufmachen, um demnächst öfter unsere ottesdienste zu besuchen. Oder zumindest online mit dabei sind. Iris Voß 8 emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach 51. Jg. Nr. 2 (Sommer 2011)

Titelthema: Taufe 2011 Das Jahr der Taufe Mit einem ottesdienst am 6. Januar 2011 in Meinerzhagen eröffneten die rheinische Kirche gemeinsam mit der westfälischen und der lippischen Kirche das Jahr der Taufe eine Aktion der Ev. Kirche in Deutschland, mit der dieses bedeutende christliche Sakrament wieder stärker ins Bewusstsein gerückt werden soll. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, die Eltern von neugeborenen Kindern an die Möglichkeit der Taufe zu erinnern bzw. sie zur Taufe einzuladen. Denn auch wenn die Zahl der Taufen im Vergleich der letzten Jahrzehnte rückläufig ist, so ist die Ursache dafür doch vor allem in dem eburtenrückgang zu finden. Noch immer werden Schätzungen zufolge etwa 31 Prozent aller Neugeborenen getauft (Zahl aus 2006). Im Jahr 1960 waren es mit etwa 40 Prozent statistisch nur unwesentlich mehr. Der Taufe mehr Raum geben Wenn in diesem Jahr die Taufe in den besonderen Mittelpunkt kirchlichen eschehens rücken soll, dann geht es vielmehr darum, der Taufe im christlichen Lebensvollzug wieder einen größeren Raum zu geben, Freude an der Taufe zu wecken. Denn Taufe ist ja mehr als nur der Ritus, der einmal in der Kirche gefeiert wird: Der Reformator Martin Luther konnte sich seiner Taufe zeit seines Lebens immer wieder neu erinnern. erade in Zeiten persönlicher Krisen und laubensanfechtungen war ihm der Satz unendlich wichtig: Ich bin getauft!, ott liebt mich! Daran konnte er sich festhalten, dieses Wissen hat ihn aufgerichtet. Die rheinische Kirche hat das Jahr der Taufe unter das Motto ottesgeschenk gestellt. Es ist ihr besonders wichtig, dass geistliche Angebote zur Taufe zur Verfügung gestellt und wahrgenommen werden. Dies umfasst Angebote zur Taufvorbereitung, Anregungen zu Tauffesten sowie Tauferinnerungsfeiern, die die Taufe als Sakrament der Ökumene wahrnehmen. Helmut Krüger Pfarrer Sie möchten mehr erfahren? Weitere Informationen zum Jahr der Taufe finden Sie im Internet unter: www.ekir.de/taufe www.gottesgeschenk.info emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach 51. Jg. Nr. 2 (Sommer 2011) 9

Kleine laubenskunde: Taufe Taufe Willkommen in ottes Familie Was die Taufe eigentlich bedeutet, weshalb wir taufen und wozu dies im Leben nützlich sein kann diesen Fragen widmet sich dieser Artikel. Ich bin getauft rief Luther und ließ seine Faust donnernd auf den Tisch krachen. Immer wenn Zweifel und Sorgen ihn überkamen soll Luther so allem rübeln und Hinterfragen ein Ende bereitet haben, so erzählt es eine Legende. Und damit sind wir beim Thema: Mir ist es wichtig, dass ich getauft bin. Ich fühle mich zu ottes Volk von Anbeginn an zugehörig. Und ich bin mit dem eist ottes beschenkt. Er umgibt mich. Das ist mir eine Beruhigung. Unsere Kinder haben wir ganz klein schon taufen lassen, weil das für sie genauso gelten sollte. Heye A., 58, Chefarzt Quelle: Evangelischer Erwachsenenkatechismus. Im Auftrag der Kirchenleitung der VELKD, Hrsg. von Andreas Brummer et al., ütersloh 2010 8, S. 751. Taufe Wozu? Wozu soll die Taufe eigentlich gut sein? Kann man nicht glauben, ohne getauft zu sein? Und wieso werden kleine Kinder getauft, die noch gar nicht wissen, was diese Taufe bedeutet? So lauten gängige Fragen, die an das Wozu der Taufe und unserer Taufpraxis oft gestellt werden. Um eine Antwort vorwegzunehmen: Man kann glauben, ohne getauft zu sein. Und doch: Dieser Wunsch ist sicherlich der Vorstellung von Individualität geschuldet, die seit einigen Jahrzehnten immer prägender für unsere esellschaft wird. Ein Blick in die eschichte zeigt anderes. Von Anfang an war die Taufe rundlage des Christseins. Wer zu ott gehören wollte, ließ sich taufen. Dass dem eine Unterweisung über die Bedeutung der Taufe vorausging, oftmals eine Zeit des Fastens vor der Taufe und eine starke Verbindung zum Heiligen Abendmahl, ist heute allerdings weitgehend in Vergessenheit geraten. Die Taufe ist ein Klassiker. Schon Jesus hat sich taufen lassen. Bei dem Täufer Johannes im Fluss Jordan, so steht es am Anfang des Markus-Evangeliums. ottes eist kam dazu, wie eine Taube vom Himmel. Wasser und Heiliger eist, das sind die Zutaten zu einer Taufe, und dass sie im Namen des Dreieinigen ottes vollzogen wird. Taufe Für wen? Der Apostel Paulus setzt jedenfalls ganz selbstverständlich voraus: Christen sind deshalb Christen, weil sie getauft sind. Dies wirft die spannende Frage auf, wie wir mit Taufe umgehen können und wer getauft werden sollte. Was ist zum Beispiel mit der Kindertaufe? Martin Luther wusste zur Taufe auf den Namen Jesu: Wenn ich auf sein ebot getauft bin, so weiß ich, dass ich getauft bin. Wenn ich auf meinen lauben getauft würde, sollte ich morgen wohl ungetauft [ge]funden werden, wenn mir der laube entfiele oder ich angefochten würde, als hätte ich gestern nicht recht geglaubt. Die Frage, ob kleine Kinder getauft werden sollen, lässt sich an diesem Zitat schön klären: Selbstverständlich die Taufe ist für alle Menschen, mündig und unmündig. Sicherlich ist es schön, seine eigene Taufe erinnern zu können und ein mündiges Ja auf die Tauffrage geantwortet zu haben. Und doch: Bei der Taufe geht es auch um die bedingungslose Zusage ottes, dass er für uns da ist und wir zu ihm gehören. Es ist erst einmal ottes Ja zu uns, das wir passiv erfahren, um das es geht. 10 emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach 51. Jg. Nr. 2 (Sommer 2011)

VeSilvio - Fotolia.com Auch Jesus ließ sich taufen. Davon berichtet die Bibel an verschiedenen Stellen, beispielsweise im ersten Kapitel des Markusevangeliums. Doch dies gehört auch dazu: dass wir, wenn wir als Kinder getauft wurden, selbst zu einem Ja auf das Erfahrene Ja ottes kommen. Eltern und Paten versprechen bei der Taufe feierlich, für eine christliche Erziehung zu sorgen, die den Täuflingen ott vertraut macht. Die Angebote unserer Kinder- und Jugendarbeit können dazu ebenfalls beitragen. Der Konfirmandenunterricht schließlich ist eigentlich ein nachgeholter Taufunterricht, der jungen Menschen zu einem eigenen Ja als Antwort auf ottes Ja in der Taufe helfen soll. Wegbegleiter auf diesem Weg sind Eltern und Paten. Stationen auf diesem Weg sind auch die ottesdienste dass diese von Eltern und Paten mit ihren (Paten-)Kindern sparsam besucht werden, ist kein eheimnis. Wenn Sie sich jetzt angesprochen fühlen: Die ottesdiensttermine finden Sie auf der Rückseite dieses Heftes. Sie sind hiermit herzlich eingeladen! Ich jedenfalls werde mein Patenkind gleich nachher einmal anrufen. Taufe praktische Fragen Wer (sich) taufen lassen möchte, sollte mit seinem zuständigen Ortspfarrer Kontakt aufnehmen, möglichst einige Wochen vor dem gewünschten Termin. Zur Vorbereitung erfolgt ein Taufgespräch, in dem zum Beispiel der Ablauf geklärt wird eine laubensprüfung oder ähnliches findet dabei aber nicht statt. Eine Abstammungsurkunde sollten Sie, sofern im Familienstammbuch keine mehr ist, am Einwohnermeldeamt besorgen. Die Taufe kann im Familienstammbuch beurkundet werden. Kosten fallen bei uns keine an. Bei Kindern unter vierzehn Jahren sollen möglichst Patinnen und Paten neben die Eltern treten und für eine Erziehung im christlichen lauben sorgen. Ab vierzehn Jahren ist man religionsmündig und kann ohne Eltern und Paten handeln somit endet das Patenamt eigentlich an diesem eburtstag. Wenn man zu einer Taufe in eine andere als die Heimatkirchengemeinde gehen möchte, ist dies möglich. Das dazu notwendige Dimissoriale erhalten Sie kostenlos im emeindeamt. (Mitglieder anderer emeinden, die bei uns taufen lassen möchten, erhalten es bei ihrem Pastor). Das Dimissoriale sorgt beispielsweise dafür, dass die Taufe in die Kirchbücher der Heimatgemeinde eingetragen wird. Weitere Informationen und Vorschläge für Taufsprüche finden Sie online unter ekgm.de/ begleitung/taufe oder sprechen Sie uns an! Marc Platten Pfarrer emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach 51. Jg. Nr. 2 (Sommer 2011) 11

Angedacht: Titelthema Taufe ein hohler Ritus? Pfingsten ist vorbei und in den Kirchen haben wir die Erzählung von der Wirkung der Pfingstpredigt des Petrus gehört: dass sich viele taufen ließen und etwa 3000 Menschen zur emeinde dazu kamen (Apostelgeschichte 2,41). Und vielleicht haben wir noch das Lied gesungen (E 569,2): Zu Pfingsten in Jerusalem, da ist etwas geschehn Doch was geschieht bei uns? memo - Fotolia.com Dass Menschen, die sich entschieden haben, ihr Leben mit Jesus Christus zu führen, um die Taufe bitten, ist sehr selten. Viele sind ja auch bereits getauft und dann darf die Taufe auch nicht einfach wiederholt werden. Warum nicht? Weil die Taufe eine große Zusage enthält: ott sagt Ja zu mir ohne Bedingungen oder Vorleistungen. Mir wird auf den Kopf zugesagt, dass ich ottes Kind und Erbe sein darf, dass ich zu Christus gehören darf, der für mich gestorben und auferstanden ist. Diese Zusage gilt ein für allemal, deshalb ist eine Wieder-Taufe unsinnig, denn ott hält sein Wort. ott vergibt unsere Schuld Aber andererseits enthält die Taufe noch mehr. Die Menschenmenge fragte Petrus, was sie denn nun tun sollten, nachdem sie Jesus nachfolgen wollten. Er antwortete: Ändert euer Leben! Lasst euch alle taufen auf den Namen von Jesus Christus. Dann wird ott euch eure Schuld vergeben und euch den Heiligen eist schenken. Diese Zusage gilt für euch und eure Kinder. Und sie gilt für alle Menschen, die jetzt noch fern sind. (Apostelgeschichte 2,38f.) Die Aufgabe der Erwachsenen Dass einem Schuld vergeben wird und dass man von ott ott sagt Ja zu mir. Darauf können Sie vertrauen nicht nur in schwierigen Zeiten. den Heiligen eist geschenkt bekommt, kann man als Säugling beim besten Willen nicht wahrnehmen. Deshalb haben die Eltern und die Paten eine so große Verantwortung und Aufgabe, da sie den kleinen und heranwachsenden Kindern diese Verheißungen ottes nahebringen sollen; und das geht am besten, wenn ich den Kindern den lauben vorlebe. Daher reicht die Tatsache des etauftseins auch nicht aus: Das Wasser allein tut`s freilich nicht, sondern das Wort ottes und unser laube, der dem Wort ottes vertraut (Martin Luther). Ein gegenseitiges Ja-Wort Die Taufe ist sogar vergleichbar mit einer Trauung, in der die Liebenden einander ihr Ja-Wort geben. ottes Ja zu uns ist eindeutig und unwiderruflich in Jesus Christus geschehen. Unser Ja geschieht als Antwort unseres laubens: im Bekenntnis zu unserem HERRN und Heiland, in Wort und Tat, mit unserem ganzen Leben. Dieses Ja sollte zuerst eigenverantwortlich in unserer Konfirmation erklingen aber dann ein Leben lang erneuert und bestätigt werden! 12 emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach 51. Jg. Nr. 2 (Sommer 2011)

Angedacht: Titelthema Ich bin und bleibe sein Kind Die Taufe ist das sichtbare Zeichen dafür, dass ott mich erwählt hat (Johannes 15,16), dass er mir seinen unsichtbaren Ehering an den Finger gesteckt hat. Weil das ottes Tat war, sein Anfang mit mir, darum darf ich auch immer wieder neu auf diesen Anfang zurückkommen. Wenn einer den Boden unter den Füßen zu verlieren droht, dann darf er auf die Wahrheit seiner Taufe zurückkommen: ott hat mich in Christus angenommen, ich bin und bleibe sein Kind, er hat ein für allemal Ja zu mir gesagt. ott steht zu seiner Erwählung auch in meinem Leben. Wen ER einmal erwählt hat, den lässt er nicht mehr los. ott ist nämlich treu (2.Timotheus 2,13). Ich kann mein Taufkleid, in das ich mein Leben lang hineinwachsen soll, beschmutzen ott wird es mir deswegen nicht ausziehen. Ich kann mir den unsichtbaren Ehering abziehen ott steckt ihn mir immer, wenn er mir begegnet, wieder an ER hält an seiner Berufung fest! Ein Christ ist einer, den ott erwählt hat und dem er mit seiner Wahl die Treue hält. Uwe Selbach Pfarrer Du hast zu deinem Kind und Erben, mein lieber Vater, mich erklärt; du hast die Frucht von deinem Sterben, mein treuer Heiland, mir gewährt; du willst in aller Not und Pein, o guter eist, mein Tröster sein. (E 200, 2) Interview und Foto: Iris Voß Calvin Drehkopf ist 12 Jahre alt und wurde am 16. Mai 2009 getauft. Was bedeutet dir die Taufe? Es bedeutet mir, Kind ottes zu sein. Was war der rund für deine Entscheidung, dich taufen zu lassen? Ich hatte ein efühl, dass ich sein Kind sein möchte. Wie hast du deine Taufe erlebt und gefeiert? Es ist mein Herz aufgegangen, dass ich endlich sein Kind bin. Wir haben eine große Feier gehabt mit 40 Leuten. Jeder hatte was mitgebracht zum Beispiel einen Salat und mehr. Ich bekam noch die Überraschung, dass zwei Freunde für mich gesungen haben. Welchen Tauf-Vers hast du und was bedeutet er dir? Der Tauf-Vers ist Psalm 27,1: Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist die Kraft meines Lebens. Vor wem sollte mir bangen? Der Vers bedeutet mir, dass der Herr mich beschützt und mir den richtigen Weg zeigt. emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde ummersbach 51. Jg. Nr. 2 (Sommer 2011) 13