6. Dezember Da lagen sie nun, die zwei Engelchen und wussten gar nicht mehr, was sie tun sollten. Es wurde dunkel und sie sahen sich unglücklich um. W



Ähnliche Dokumente
An einem kalten Winterabend schauten zwei. neugierige Englein vom Himmel auf die Erde. sie durch das Himmelstor auf die Erde herab.

Adventskalendergeschichte: Zwei Engel, die vom Himmel purzeln! Bastelanleitung zum Kalender finden Sie auf

Unterrichtsmaterial zum Projekt Grüß Gott! Ich bin ein Polyglott! 4 Märchen. gesammelt von Elisabeth Dagostin, Marlis Raifer, Ljubica Rapo

Als die Sonne nicht mehr scheinen wollte

Das kleine Gänseblümchen - von Raul Simionescu

Die heilige Pflanze Leberwurst

O Da kommt der Wind und weht den Drachen in den Mistkübel. O Da kommt der Wind und weht den Drachen zum Fenster hinaus.

Die Erschaffung der Welt

1. Bildergeschichte: Elkes Unfall

Vom Fischer und seiner Frau

Aschenputtel. (Deutsches Märchen nach den Brüdern Grimm)

Wir schreiben eine Bildergeschichte!

Es war einmal ein kleiner Frosch, der hieß Konrad und lebte an. einem großen See. Es war ein schöner See mit zahlreichen

EIN ABENTEUER IN DER STEINZEIT

Eine Blubbergeschichte Die letzte Kokosnuss. 5-8

Der Löwe und die Maus

Das Engelskind Anna. Schon tagelang vorher war sie aufgeregt und sie träumte jede Nacht von der Fahrt mit dem.

Zwei Märchenfortsetzungen von Anton Wunder (Klasse 5b): Der sprechende Baum:

Eine Geschichte von Schiralee Cooper Neu erzählt & vertont von Dottore El Cidre

Henning Löhlein Manfred Mai

Prinzessin Ardita Ein albanisches Märchen. Recherchiert von Ardita Rexhepi

Prinzessin Ardita - ein albanisches Märchen.

Geschichten im Advent. Der kleine Schlafhase Paule feiert Weihnachten

Peter Vetter. Der kleine PUNKT. Und die Farben

Im Land der Blumenelfen

Wenn der Mond kommt. Feridun Oral. Mein Papa liest vor und meine Mama auch! Zum Vorlesen für Kinder ab 3 Jahren!

Der Lehrer, der in einem Buch. wohnte

Der Auftrag der Engel

Ein Engel besucht Maria

Von Kasandra:...Dann las er ihr eine Geschichte vor: Es war einmal ein Elefant... Da machte das Baby in die Windeln!

Das Himmelschlüsselchen

Neue Geschichten von Piggeldy und Frederick

. Daher nannten es alle Rotkäppchen. Eines Tages gab die Mutter. sollte die kranke besuchen und ihr den bringen. Die

Vom Herbst bis zur Weihnachtszeit

Kennst du die Krabbelzwerge Text: Sandra Lewburg / Musik: Detlev Jöcker

M D art i in e Baltscheit G esc v hichte om Fuchs, der den Verstand verlor Bloomsbury

Das Himmelsschäfchen

rotkäppchen Mag. Claudia Leiner Seite 1 rotkäppchen

DU bist etwas BESONDERES!

Durch Sturm und Wellen

Osterkerze Überall sehen wir Deine Spuren. Überall sehen wir Deine Spuren

Sankt Nikolaus. Heiliger Bischof Nikolaus, komm herein in unser Haus! Alle Kinder freuen sich. Alle Kinder rufen dich, Sankt Nikolaus!

und Nina Amann Liebe Leserinnen und Leser!

Es war einmal das Christkind. Wie jedes Jahr am 24.Dezember machte es sich auf den Weg in die Stadt. Dort wollte es den Kindern die Geschenke

Die alte Hexe Peggy Sippel

Franziskus-Spiel. von Erika Pommerenke

Hänsel und Gretel. wieder nach Hause zu finden. Die Mutter bemerkte, dass Hänsel dauernd

Fachtagung Papa trinkt. Mama schweigt. Und ich? Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien; Suchthilfe Aachen; 13. Mai 2009

Der gestiefelte Kater

Osternacht: Die Schöpfung

und Nina Amann Liebe Leserinnen und Leser!

Die BONKIS. im Urlaub

Jeden Tag fragte die Königin den Spiegel:» Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?"

Herbst-Rätsel-Reime Ich lese dir vor!

Wibke Watschel. ist eigentlich eine ganz normale Ente. Aber als sie wieder mal ein Ei legt, passiert etwas Ungewöhnliches.

Der Leserabe berichtet:

Theo Schwartz Bibi verliebt sich ab 8

Nach vier Wochen war ich fertig. Meine Beyoncé sah super aus, fast wie auf dem Foto. Und ich hatte ihr Tatjanas Augen verpasst.

Die Abenteuer der Ritter von der Domagkburg

So, hier die Kindergeschichte von Neale Donald Walsch. Ich find sie sehr schön und sie spiegelt genau das wieder, was ich glaube

Puzzelino. entdeckt seine bunte Welt

Hänsel und Gretel. (Deutsches Märchen nach den Brüdern Grimm) 1. Bild. Ein kleines Haus am Wald. In der Wohnstube sitzen Vater und Mutter.

Der kleine DiabeTiger und der wunderschöne Schmetterling

Schneeweißchen und Rosenrot

Predigt am Heiligen Abend, Christvesper Uhr Kreuzkirche

Januar Du hast uns deine Welt geschenkt. Begrüßung. Glocken (ein Kind darf die Glocken läuten)

Advent und Weihnachten: Reime erga nzen

Der kleine Kürbis und die Fledermaus

Exodus 15, 22-16,36 Bilderbuch zur Flucht durch die Wüste, gemalt von den Kindern aus dem Drittklassunterricht

Gute Nacht!, sagte der Stern Eine Gutenachtgeschichte für Kinder von Hallo liebe Wolke.

Das Karottenauto (nach einem alten afrikanischen Märchen, zum Erzählen eingerichtet von Claus Claussen)

Eine kleine Seele spricht mit Gott

DOWNLOAD. Frau Holle. Ein Märchen in drei Differenzierungsstufen. Katrin Ahlschläger. Downloadauszug aus dem Originaltitel:

Engel ohne Flügel Engel müssen nicht Männer mit Flügeln sein; oft sind sie alt und hässlich

hören, verstehen, ergänzen Illustrationen: carlacastagno by fotolia.de

Ein Schatz für den COPPENRATH

Das Schneeglöckchen. Das Schneeglöckchen bemerkte es und lugte vorsichtig aus der Erde heraus.

Der kleine Igel und die rote Mütze

Der Weihnachtsdrache von Sebastian Koesling Klasse 5 FGH

Start. Ende. Die kleine Hexe saß mit dem Raben. in der Sonne am Waldrand. Kleine Kinder. tanzten die kleinen Kinder um den Schneemann.

Tsunamika. Tsunamika findet Freunde

Eine Schneeflocke erzählt

Kapitel 1 StImmen 21

Es war einmal vor langer Zeit, da lebte im dichten Dschungel eine wilde Frau. Ihr Name war Leonora-Amanda und sie sah wirklich recht wüst aus mit

Gott, heute bin ich wieder zur Schule gegangen. Es war so ein sicheres Gefühl, wenn Papa in den Pausen

Impressum: Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Wassilij auf dem Weg zu Gott

Ich Du Wir. Ich bin ich

Der Holzfäller und die Himmelsfee

Anspiel für Ostermontag (2006)

Kleinkindergottesdienst

Laura liebte diese Ausritte, wenn sie im

DOWNLOAD. Die Bremer Stadtmusikanten. Ein Märchen in drei Differenzierungsstufen. Katrin Ahlschläger. Downloadauszug aus dem Originaltitel:

WICHTIGE PUNKTE BEIM ABLAUF DER FAMILIENMESSE AM 30.OKTOBER 2011 Thema: Der Apfelbaum. TAGESGEBET: wird von Rapahel Ott gelesen

Es war einmal... mit diesen und vielen anderen Merkmalen von Märchen hat sich die Klasse 2b in den letzten Wochen beschäftigt.

Dann wartete Noah noch einmal (4. Sonntag nach Epiphanias / 1. Mose 8, 1-12)

Transkript:

1. Dezember Eines kalten Winterabends schauten zwei kleine, neugierige Engelchen vom Himmel auf die Erde herab. Plötzlich oh Schreck purzelten durch das Himmelstor auf die Erde herab. Dabei verloren sie ihre Flügel. Die Englein suchten überall, aber sie konnten sie einfach nicht mehr finden. Die Flügel waren verschwunden. Oh, nein, oh, nein! Wie kommen wir jetzt wieder zurück in den Himmel?", jammerten sie. Ohne Flügel müssen wir auf der Erde bleiben und können nicht mehr fliegen", schluchzten die beiden und wurden ganz traurig. 2. Dezember Da hörten sie plötzlich Hühner gackern und ein Engerl hatte eine Idee: Lass uns zum Hühnerstall laufen und uns neue Flügel aus Federn basteln!" Aufgeregt rannten sie los und sammelten alle Federn ein, die im Hühnerstall herumlagen. Bald hatten sie sich neue Flügel gebastelt und flogen glücklich zum Himmel los. Aber auf einmal fing es zu regnen an und die Federn wurden nass. Ihre Flügel wurden schwer und schwerer. Mit aller Kraft versuchten sie in den Himmel aufzusteigen, doch es wollte ihnen einfach nicht gelingen. Mit einem großen Bums" stürzten sie zurück auf die Erde. 3. Dezember Durchnässt und traurig gingen sie zu Fuß weiter und kamen an einer Tischlerei vorbei. Oh, aus Holz können wir uns Flügel sägen lassen!", rief der eine Engel. Voller Hoffnung teilten sie ihre Idee dem Tischler mit. Sogleich tischlerte er ihnen schöne, braune Holzflügel. Die beiden Engel freuen sich sehr, doch als sie losfliegen wollten, kamen sie nicht von der Erde weg. Sie hüpften und hüpften, aber das Holz war viel zu schwer und so mussten sie wieder zu Fuß auf der Erde weiterlaufen. Ganz traurig waren sie, müde und hungrig. 4. Dezember Als sie bei einer Bäckerei vorbeikamen, sahen sie Brezeln in der Auslage. Schau mal", sagte der eine Engel, die Brezeln schauen wie kleine Flügel aus. Wir könnten uns doch Flügel backen lassen". Begeistert von der Idee baten sie den Bäcker ihnen Flügel zu backen. Der Bäcker formte wunderschöne Flügel und schenkte sie den Englein. Überglücklich flogen sie los. Sie flogen weit hinauf und immer weiter. Doch auf einmal kam ihnen ein hungriger Vogelschwarm entgegen. Gierig pickten die Vögel ihre Brezelflügel auf und die zwei Engel fielen wieder vom Himmel. Diesmal landeten sie jedoch nicht auf der harten Erde. 5. Dezember Wo sind wir denn jetzt gelandet?", fragte der eine Engel. Da bemerkten die Englein verdutzt, dass sie auf dem weichen Rücken von fliegenden Schwänen gelandet waren. Wo fliegt ihr hin?", erkundigte sich ein Engel. In eine wärmere Gegend, in den Süden", antwortet einer der weißen Schwäne. Könnt ihr uns vielleicht vorher zum Himmel fliegen?", bat der kleine Engel. Gerne", antwortete der Schwan, aber bitte haltet euch an unseren Beinen fest, damit wir unsere Flügel besser schwingen können". So schwebten sie Richtung Himmelstor, aber bald verließ die beiden Engel die Kraft und sie konnten sich nicht mehr festhalten. Erneut purzelten sie auf die Erde.

6. Dezember Da lagen sie nun, die zwei Engelchen und wussten gar nicht mehr, was sie tun sollten. Es wurde dunkel und sie sahen sich unglücklich um. Wer kommt denn da?, fragte der eine Engel leise, als er eine Gestalt auf sie zukommen sah. Der Mann trug einen roten Mantel und stütze sich auf seinen Bischofsstab. Seinen weißen Bart konnte man auch im Dunklen gut erkennen. Mit großen Augen blickten die Englein auf den Nikolaus, der mit einem großen Sack voller Geschenke direkt auf sie zukam. Vielleicht hat der Nikolaus in einem Paket ein paar Flügel für uns", flüsterte der eine Engel dem andern zu. Komm, wir fragen ihn mal!" 7. Dezember Der Nikolaus sah die zwei Engelein auf der Erde sitzen und blieb neugierig vor ihnen stehen. Seid ihr zwei vom Himmel gefallen?", fragte er überrascht. Ja, und wir haben dabei unsere Flügel verloren. Darum wollen wir dich fragen, lieber Nikolaus, ob du vielleicht bei deinen vielen Geschenken auch ein paar Flügel für uns dabei hast?" Der Nikolaus kramte lange in seinem Sack, aber er fand keine Flügel. Doch er entdeckte etwas Anderes, womit er den Engerln helfen wollte. Vorsichtig holte er ein großes buntes Paket aus dem Sack und überreichte es den Engeln. Dann winkte er zum Abschied und zog weiter. 8. Dezember Die beiden Engel freuten sich sehr über ihr Geschenk und öffnen es gespannt. Oh", staunten die beiden Engelein, das ist eine Schokoladenrakete". Der Nikolaus ist ein guter Mann", meinten sie begeistert. Voller Freude setzten sie sich in die Schokoladenrakete und starteten ihren Flug zum Himmel. Sie flogen höher und höher und das Himmelstor kam immer näher. Doch auch die Wärme der Sonne wurde immer stärker und ihre Rakete begann zu schmelzen. Sie wurde immer kleiner. Die Schokolade tropfte auf die Erde und mit dem letzten Tropfen Schokolade purzelten die Engel wieder hinunter. 9. Dezember Enttäuscht meinte der eine Engel: So geht das nicht. Wir brauchen Flügel, die dem Wind, dem Regen, der Sonne und den Vögeln standhalten. Beide überlegen und überlegen. Da begegneten sie Kindern, die einen Drachen steigen ließen. Papier", riefen die Engelchen, das fliegt gut in der Luft!" Die beiden Engel erzählten den Kindern von ihren missglückten Flugversuchen. Aus Mitleid schenkten die Kinder ihren Drachen her und banden ihn auf den Rücken der Engelchen fest. Schon trug der Wind sie hoch hinauf in den Himmel. Doch die Kinder hatten vergessen die lange Schnur abzuschneiden. So verwickelte sie sich in einem Baum und riss das Drachenpapier entzwei. Wieder plumpsten die Englein auf die Erde. 10. Dezember Die beiden Engel gaben jedoch nicht auf und suchten weiter nach passenden Flügeln. Zufällig kamen sie an einem großen Obstgarten vorbei und sahen wunderschöne, rote Äpfel an einem großen Baum hängen. Ich habe so großen Hunger. Lass uns ein paar Äpfel pflücken ", schlug der eine Engel vor. Sofort kletterten sie mit Hilfe einer langen Leiter hoch auf den Baum hinauf. Oben in der Baumkrone angelangt rief einer der Engel begeistert: Oh, schau mal! Wir sind ganz nah an den Wolken. Ein Sprung und wir sind daheim. Aber lass uns zuerst einen leckeren Apfel essen und etwas ausruhen. Zum Springen brauchen wir schließlich viel Kraft!"

11. Dezember Nachdem sich die beiden Engel mit Äpfeln gestärkt hatten, stiegen sie bis auf die höchste Stufe der Leiter und versuchten auf die Wolke zu springen. Aber die Wolke war weitergezogen. Die Engel schauten nach rechts und nach links und suchen die kleine Wolke. Plötzlich rief ein Engel: Ich sehe die Wolke, sie hat sich hinter einem großen Haus versteckt. Komm schnell!" Die beiden Engel schnappten sich die lange Leiter und rannten schnell zum Haus. Vorsichtig stellten sie die Leiter auf und versuchen sie an der Wolke anzulehnen. Tatsächlich klappte es. Die Leiter lehnte an der kleinen Wolke und die beiden Engelein tanzten vor Freude. 12. Dezember Das große Hochklettern begann. Hintereinander stiegen sie die Sprossen hinauf, immer höher und höher. Doch auf einmal begann die Leiter hin und her zu schwanken. Was ist das?", rief ein Engelein ängstlich. Die Wolke war schon zum Greifen nahe, aber genau in diesem Moment zog sie am Himmel ein Stückchen weiter. Mit Getöse krachte die Leiter samt den Engelchen zu Boden. Als die beiden so am Boden lagen und in den Himmel blickten, bemerken sie, dass die Wolken immer weiter ziehen und nie still stehen. So brachten sie die Leiter in den Obstgarten zurück und gingen weiter. 13. Dezember Bald darauf kamen die Engel an einer Kirche vorbei. Dort sahen sie viele Leute vor dem Tor stehen. Da öffnete sich die große Kirchentür und ein jubelndes Hochzeitspaar kam heraus. Viele Kinder mit weißen Luftballons umringten die Eheleute. Jedes Kind überbrachte der Braut und dem Bräutigam einen Wunsch und gab ihnen einen großen mit Gas gefüllten Luftballon. Jeden Ballon ließ das Hochzeitspaar zum Himmel steigen. Schon bald sah man nur noch weiße große schwebende Luftballons am Himmel. Da hatten die zwei Englein eine Idee und mischten sich unter die Kinder. Keiner bemerkte sie. 14. Dezember Bevor die Braut und der Bräutigam die letzten zwei Luftballon steigen ließen, hängten sich die zwei Engel unbemerkt an die Schüre. Die Freude der zwei Engel war groß. Gemeinsam mit den anderen Ballons flogen sie immer weiter dem Himmelstor entgegen. Plötzlich hörten sie einen Knall. Was war das?", fragte ein Engel. Gleich darauf knallte es wieder und dann wieder. Erstaunt suchten die Englein nach der Ursache. Als es ganz dicht über ihnen krachte, sahen sie nur noch weiße Fetzen fliegen. Schon stürzten sie auf die Erde herab. Alle weißen Luftballons platzen nacheinander. Keiner erreichte das Himmelstor. 15. Dezember Die zwei Engel saßen auf der Erde und schauten zum Himmel, der immer dunkler und dunkler wurde. Es dauerte nicht lange und es fing zu regnen an. Schnell suchten sich die Beiden eine Hütte zum Unterstellen, bis der Regen aufhörte. Es war nur ein kurzer Schauer und schon lachte die Sonne wieder. Schau mal", sagte der eine Engel, über uns hat sich ein wunderschöner Regenbogen gebildet! So viele verschiedene Farben. Das ist ein sehr großer Bogen. Er stößt am Himmel an. Komm, wir klettern da hoch!", rief das andere Englein.

16. Dezember Dicht hintereinander zogen sich die beiden am Regenbogen in die Höhe. Je höher sie kamen, desto schöner leuchten die Farben und die Engel freuen sich über diesen wunderschönen Anblick. Bald sind wir oben", meinte der eine Engel, halte dich gut fest. Der Regenbogen ist sehr glatt". Aber kaum hatte er dies ausgesprochen und den höchsten Punkt erreicht, rutschte er auf der anderen Seite des Regenbogens wie auf einer großen, bunten Rutschbahn wieder hinunter. Auch das andere Engelein konnte sich nicht halten und sauste hinterher. Beide landeten am anderen Ende des Regenbogens direkt vor einem großen Wald mit hohen Bäumen. 17. Dezember Als die Engel nach oben zu den Baumspitzen sahen, die sich im Wind hin und her bewegten, hatten sie schon wieder eine Idee. Lass uns Blätter sammeln und Flügel basteln!", schlug der eine Engel vor. So sammelten sie die größten Blätter, die sie finden konnten. Geschickt bastelten sie sich großartige Blätterflügel. Flugs stiegen sie damit auf die Spitze des höchsten Baumes und flogen los. Lange ging das gut und sie freuten sich schon, bald wieder im Himmel zu sein. Doch da kam ein starker Windstoß und riss die Blätterflügel auseinander. Die Engelelchen wurden hin und her gewirbelt und kamen purzelnd wieder auf der Erde an. 18. Dezember Es war finster geworden. Traurig schauten die Engel nach oben in den Sternenhimmel. Plötzlich sahen sie eine leuchtende Sternschnuppe. Sie fiel vom Himmel herab, direkt vor ihre Füße. Lass uns eine lange Schnur an die Sternschnuppe binden und sie wieder zurück in den Himmel werfen. Dann klettern wir schnell an der Schnur hoch in den Himmel!", rief ein Engerl aufgeregt. Gesagt, getan. Die ganze Nacht hindurch warfen sie die Sternschnuppe Richtung Himmel, aber sie wollte nicht oben bleiben. Endlich klappte es. Die Sternschnuppe verfing sich an einem Stern. Doch als die Englein an der Schnur nach oben zum Himmelstor klettern wollten, begann es hell zu werden und die Sterne verabschiedeten sich. Die Sternschnuppe fiel ein letztes Mal auf die Erde und war nicht mehr zu sehen. Enttäuscht hielten die Engelchen immer noch die Schur in den Händen. 19. Dezember Die zwei Engel setzten ihren Weg fort und kamen an einem Zirkus vorbei. Da entdeckten sie einen Zauberer, der Seifenblasen in die Luft blies. Die Engel blieben stehen und beobachteten die Seifenblasen, wie sie zum Himmel aufstiegen. Der Zauberer blies immer größere Seifenblasen. Manchmal tanzten auch zwei Blasen aufeinander in die Höhe. Die Englein strahlen vor Freude hatten mal wieder eine Idee. Hallo Zauberer," sagte einer der Engel, kannst du uns in deine Seifenblasen hinein zaubern, damit wir zum Himmel fliegen können?" Der Zauberer lachte und blies eine riesengroße doppelte Seifenblase in die Luft.

20. Dezember Die zwei Engel konnten es gar nicht glauben, der Zauberer hatte sie tatsächlich in die riesengroße doppelte Seifenblase hinein gezaubert. Jetzt saßen darin und flogen Richtung Himmelstor. Sie schauten zurück auf die Erde und winkten dem Zauberer glücklich zu. Doch auf einmal wurden die Seifenblasen vom Wind erfasst und nach unten getrieben. Mit dem nächsten Windstoß ging es geschwind wieder nach oben. Die Engel flogen in ihren Blasen hoch und runter und hoch und runter. Den Beiden war schon ganz übel, als sie unter sich einen Dornenbusch erblickten. Sie kniffen beide die Augen zu und schon zerplatzen die Seifenblasen in viele kleine schillernde Wasserbläschen. 21. Dezember Langsam verloren die Englein ihren Mut. Ob sie nun für immer auf der Erde bleiben mussten? Da kamen sie an einem großen Basar vorbei, wo ein Händler bunte Teppiche verkaufte. Ich habe auch fliegende Teppiche", sagte der Händler lachend, als er die Engel sah. Wir brauchen einen Teppich, der uns zum Himmel trägt, weil wir unsere Flügel verloren haben", erklärt der Engel traurig. Hier, probiert es mal mit diesem prächtigen Stück. Dieser schöne Teppich fliegt euch bestimmt bis Afrika", rief er überzeugt. Die Engelchen schauten sich voller Hoffnung an. Tatsächlich der Teppich setzte sich sofort in Bewegung und flog mit ihnen los in Richtung Himmel. 22. Dezember Die Engel flogen und flogen auf ihrem bunt gewebten Teppich. Bald erreichten sie das Himmelstor und sie freuten sich sehr. Sie jubelten und wollten sogleich zu ihren Engelfreunden, als ihnen bewusst wurde, dass sie ja noch immer nicht wieder ihre Flügel hatten. Ohne Flügel sind wir keine Engel und können nicht in den Himmel. Wir müssen doch wieder zur Erde zurück und unsere Flügel suchen", jammerte das eine Engerl. So brausten sie auf ihrem Teppich wieder zurück zum Teppichhändler, bedanken sich bei ihm und machen sich wieder auf die Suche nach ihren eigenen Flügeln. 23. Dezember Komm," sagte der eine Engel, wir gehen zu der Stelle, an der wir von der Wolke auf die Erde gefallen sind und suchen noch einmal alles ab!" Sie liefen so schnell sie konnten auf das große Feld, wo sie das erste Mal auf die Erde gepurzelt waren. Ach, wären sie damals nicht so neugierig gewesen und über den Wolkenrand gefallen! So hätten sie ihre Flügelchen noch und müssten sie jetzt nicht suchen. Sie suchten überall, doch nirgendwo waren die Flügel zu finden. Den beiden unglücklichen Englein liefen viele Tränen über die Wangen und als sie zu Boden fielen, verwandelten sie sich in Glitzersterne. Je mehr sie weinten, desto mehr Glitzersterne lagen vor ihren Füßen. 24. Dezember Sieh doch," rief der eine Engel plötzlich aufgeregt, die Glitzersterne zeigen uns einen Weg!" Sogleich folgten sie der glitzernden Sternenspur, bis hinauf auf eine Bergspitze. Dort hing eine kleine Wolke. Müde und erschöpft stiegen sie in das Wolkenbett und schliefen ein. Als sie wieder ihre Augen öffneten, trauten sie ihren Augen nicht. Neben ihnen lagen Ihre verlorenen Flügel! Glücklich nahmen sie ihre Flügel und flogen endlich heim in den Himmel. Dort angekommen erzählen sie den anderen Englein von ihrem Glück und von den lieben Menschen, die ihnen bei ihren Flugversuchen geholfen hatten.