Zecken übertragen Krankheiten Bevor die Zecke sticht - macht Impfen Sinn? Dr. Willi Kohlhepp - Bad Waldsee Neurologe u Psychiater Gesundheitstag in Bad Waldsee am 24. April 2013
Zecken stellen eine große Bedrohung für unsere Gesundheit dar Menschen, die viel Zeit im Freien verbringen und sich auf Wiesen und im Wald aufhalten sind gefährdet Zecken übertragen bei uns 2 verschiedene Erreger Borreliose FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) Die Zahl der Zecken die Borreliose oder FSME übertragen ist in den letzten Jahren stark gestiegen.
Borreliose Borrelien sind Bakterien - Spirochäten können mit Antibiotika bekämpft werden bislang keine Impfung möglich etwa 3,3 % werden nach Zeckenstich krank, nach Stich durch infizierte Zecken werden 25 % krank etwa 12-20 % der Zecken (je nach Region) sind infiziert FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) ist ein FSME Virus kann nicht mit Antibiotika bekämpft werden Schutz ist möglich durch eine Impfung
Borreliose Nicht jeder muss nach einem Zeckenstich auch wirklich erkranken. etwa 3,3 % werden nach Zeckenstich krank, nach Stich durch infizierte Zecken werden nur 25 % krank Die Durchseuchung der Zecken ist regional stark unterschiedlich - zwischen 5 % bis 60 % Im süddeutschen Raum oft um 20 % Im Gegensatz zur Ausbreitung des FSME-Virus nimmt die Durchseuchung von Zecken mit Borrelia burgdorferi in Deutschland zu Borreliose tritt etwa 500 bis 1000 mal häufiger auf als eine Früh-Sommer-Meningo- Enzephalitis
nach links drehen??? nach rechts drehen??? Uhu draufschmieren?? warten bis der Arzt kommt?? es gibt kein Gewinde im Stichwerkzeug der Zecke sie soll sofort nach dem sie entdeckt wurde, entfernt werden jede Verzögerung erhöht das Infektionsrisiko
Ins Reich der Mythen gehört die Behauptung, die bluthungrigen Viecher stürzten sich von Bäumen auf Menschen. Die Spinnentiere sitzen vielmehr im hohen Gras oder Gebüsch und lassen sich mitschleifen, wenn Menschen oder Tiere vorbeikommen. Sie schlagen auch nicht sofort zu, sondern krabbeln oft erst stundenlang umher, ehe sie eine geeignete Einstichstelle gefunden haben Dabei bevorzugen sie vor allem die Haut an Kopf, Ohren, Hals, Arm- und Kniebeugen.
Wird eine Zecke rechtzeitig (nach spätestens 12 Stunden) und sachkundig entfernt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Borrelieninfektion gering. woran liegt das?
Borreliose kommt es dennoch zu einer Borrelien-Infektion ist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig Grundlage der Diagnose sind: das Krankheitsbild und das Ergebnis einer Laboruntersuchung ist sich der Arzt nicht ganz sicher, ist im Zweifel eine Behandlung anzuraten Die Behandlung muss lange genug und ausreichend dosiert sein!
Borreliose macht häufig Hauterscheinungen / Erythem Gelenkbefall / Arthritis Organbefall / Herz - Myokarditis Neurologische Erkrankung Myelitis Vaskulitis Enzephalitis!
FSME Frühsommermeningoenzephalitis Nicht jeder Zeckenstich überträgt FSME und nicht bei jedem Menschen, der mit einem FSME Virus infiziert wurde, kommt es zu einer Erkrankung. Das Risiko, Frühsommer- Meningoenzephalitis zu bekommen, liegt bei ungefähr 30 Prozent der Infizierten. Kommt es zu einer Erkrankung, so verläuft sie in der Regel in zwei unterschiedlichen Phasen.
FSME Frühsommermeningoenzephalitis Phase I dauert 2 bis 4 Tage bei 90 Prozent der Erkrankungen ist jetzt bereits alles überstanden bei 10 Prozent der Betroffenen kommt es, oft nach einer beschwerdefreien Phase von 3 bis 8 Tagen, zu Phase II jetzt befällt das FSME Virus das zentrale Nervensystem. Das Fieber steigt bis auf Werte um 40 Grad heftige Kopf- und Gliederschmerzen schwere Schäden sind möglich / Sterblichkeit 1-2 %
FSME Frühsommermeningoenzephalitis Meningitis oder auch Meningoenzephalitis die Hirnhäute sind von einer Entzündung befallen Enzephalitis oder Meningoenzephalitis das Hirngewebe ist entzündet Entzündung der Nervenwurzel - Radikulitis oder auch Meningoenzephaloradikulitis Myelitis - betrifft das Rückenmark (Myelon ist das Rückenmark)
sollen wir uns JA in unserer Region impfen lassen? Ja - weil wir in einem Risikogebiet leben... vor allem wenn wir uns viel in der Natur aufhalten und mit unserem Hund in den Wald gehen
will man einer FSME vorbeugen, gibt es die Impfung aktive Immunisierung mit nicht vermehrungsfähige FSME-Viren wird intramuskulär gespritzt. Der Impfstoff ist sehr effektiv. Wirksamkeit nach dreimaliger Gabe 96 99 % Das Erkrankungsrisiko wird von etwa 1:18.000 bei Nicht-Geimpften auf 1:840.000 reduziert. Eine Auffrischungsimpfung wird nach drei bis fünf Jahren empfohlen.
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