März 2016 MeteoSchweiz Klimabulletin März 2016 11. April 2016 Nach vier deutlich zu milden Monaten zeigte sich der erste Frühlingsmonat von seiner kühlen Seite. Über die ganze Schweiz gemittelt lag die Märztemperatur 0.4 Grad unter der Norm 1981 2010. Vor allem mit den kräftigen Niederschlägen zum Monatsbeginn ergab sich für die Alpensüdseite verbreitet ein zu nasser Monat, während die Niederschlagssummen in der übrigen Schweiz meist unterdurchschnittlich blieben. Anhaltend unterdurchschnittliche Temperatur Die Tagesmitteltemperatur verharrte ab Monatsbeginn bis über die Monatsmitte hinaus verbreitet unter der Norm 1981 2010. Zunächst lag die Schweiz unter dem Einfluss tiefdruckbestimmter nordatlantischer Kaltluft. Dabei fiel auf der Alpennordseite mehrmals etwas Schnee bis in tiefe Lagen. Während der kühlsten Periode vom 6. bis 9. März sank die Tagesmitteltemperatur vielerorts 2 bis 5 Grad, in den Bergen auch 5 bis 7 Grad unter die Norm. Im Süden Neuschnee im Rekordbereich Ein von Frankreich nach Mitteleuropa ziehendes Tief löste am 5. März auf der Alpensüdseite kräftige Schneefälle aus. In Locarno-Monti gab es innert Tagesfrist 22 cm, in Lugano 15 cm Neuschnee. San Bernardino auf 1640 m erhielt 61 cm. Am Messstandort Locarno-Monti zeigt die bis 1935 zurückreichende Messreihe einzig am 17. März 1975 mit 25 cm etwas mehr Märzschnee innerhalb eines Tages. In San Bernardino wurde der Märzrekord aus dem Jahr 1979 egalisiert. Neuschneedaten sind hier seit 1968 verfügbar. Die kräftigen Schneefälle griffen regional auch über den Alpenkamm nach Norden. Vom Hinterrhein- bis ins Juliergebiet fielen 50 bis über 60 cm Neuschnee. Der übrige Kanton Graubünden erhielt rund 25 bis 45 cm. Mit Bise kühl Vom 9. bis am 22. März lag ein ausgedehntes Hochdruckgebiet über Nordeuropa und England. Es führte kühle Luft aus den Sektoren Nord bis Ost zur Schweiz, oft unterstützt durch eine zügige Bise. Über den Niederungen der Alpennordseite bildete sich Hochnebel, der sich vom 12. bis am 14. in weiten Gebieten nicht auflöste. In den Alpen gab es derweil meist viel Sonne. Prächtiger Sonnenschein durchflutete dann die ganze Schweiz vom 17. bis am 22. März. Einzig am 20. und 21. lag in der Ostschweiz gebietsweise Hochnebel, der sich aber meist auflöste. Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz
MeteoSchweiz Klimabulletin März 2016 2 Das ruhige Schönwetter wurde von einem Höhentief unterbrochen, welches die Schweiz am 15. und 16. März in der Bisenströmung von Ost nach West überquerte. Im Norden sank die Schneefallgrenze bis in tiefe Lagen, und die Tagesmitteltemperatur bewegte sich verbreitet 2 bis 4 Grad, auf der Alpensüdseite 3 bis 5.5 Grad unter der Norm 1981 2010. In höheren Lagen der Alpensüdseite gab es in diesen zwei Tagen rund 15 bis 40 cm Neuschnee. Im übrigen Alpenraum und im Jura waren es meist nur wenige cm. Wechselhaftes Osterwetter Ab dem 23. März verlief die Witterung wieder vermehrt tiefdruckbestimmt. Der Karfreitag (25. März) war mit Ausnahme des Südtessins in der ganzen Schweiz trüb und in der zweiten Tageshälfte regnerisch. Ein Zwischenhoch brachte am Ostersamstag überall prächtiges Frühlingswetter. Die Tagesmitteltemperaturen stiegen verbreitet 2 bis 3 Grad über die Norm 1981 2010. Die Tageshöchstwerte erreichten auf der Alpennordseite 17 Grad und auf der Alpensüdseite knapp 20 Grad. Der Ostersonntag lag vor allem im Norden wieder auf der trüben Seite mit verbreitet etwas Niederschlag, im Westen am Vormittag, sonst erst gegen Abend. Am Ostermontag brachte eine kräftige Südwestlage ganz im Westen und auf der Alpensüdseite trübe Witterung mit etwas Niederschlag. Das Mittelland hingegen kam ab Mittag wieder in den Genuss von herrlicher Frühlingssonne. Warmes Monatsende im Norden Während der letzten beiden Märztage strömte aus Südwesten sehr milde Luft zur Schweiz. Unterstützt durch weit ins nördliche Flachland vorstossenden Föhn stieg die Tagesmitteltemperatur auf der Alpennordseite und im Wallis 5 bis 11 Grad über die Norm 1981 2010. Elm verzeichnete am 31. mit einer Tagesmitteltemperatur von 14.4 Grad den mildesten Märztag in der seit 1878 verfügbaren Messreihe. In Chur war es mit 15.6 Grad der zweitmildeste Märztag seit Messbeginn 1887, und Altdorf erlebte mit einer Tagesmitteltemperatur von 18.0 Grad den drittmildeste Märztag seit Messbeginn 1864. Vegetationsentwicklung durch kühles Wetter gebremst Das kühle Wetter im März bremste die Vegetationsentwicklung, so dass sich die beobachteten phänologischen Phasen fast wieder im normalen Zeitplan bewegten. Ab Mitte März konnten an mehreren Orten Huflattich und Buschwindröschen in Blüte beobachtet werden. Beim Huflattich, der vielerorts schon im Februar blühte, lagen diese Märztermine meist in der Klasse normal, im Mittelland mit einem Vorsprung von wenigen Tagen auf das Mittel der Periode 1981 2010, in höheren Lagen jedoch mit einem Vorsprung von knapp zwei Wochen. Blühende Buschwindröschen wurden unterhalb von 650 m ü. M. festgestellt. Die Termine lassen sich ebenfalls hauptsächlich der Klasse normal zuordnen, wobei der Vorsprung auf den Mittelwert der Periode 1981 2010 immer noch 4 bis 9 Tage betrug. Die ersten, sehr frühen Beobachtungen von blühendem Wiesenschaumkraut und Löwenzahn liegen vor; normalerweise blühen beide Arten erst im April. Monatsbilanz Die Märztemperatur lag verbreitet 0.2 bis 0.9 Grad unter der Norm 1981 2010. Im Südtessin, im Unterengadin, am östlichen Alpennordhang sowie im unteren Rhônetal gab es auch Werte von 0.2 bis 0.4 Grad über der Norm. Im Mittel über die ganze Schweiz lag die Märztemperatur 0.4 Grad unter der Norm 1981 2010. Die Niederschlagsmengen erreichten auf der Alpensüdseite und im angrenzenden Mittelbünden 110 bis 140 Prozent der Norm 1981 2010. Die übrigen Gebiete erhielten meist nur 30 bis 60 Prozent der normalen Mengen. Im Genferseegebiet und in Nordbünden gab es auch Werte zwischen 70 und 90 Prozent der Norm.
MeteoSchweiz Klimabulletin März 2016 3 Die Sonnenscheindauer bewegte sich im Mittelland zwischen 90 und 100 Prozent der Norm 1981 2010. In der übrigen Schweiz erreichte sie meist zwischen 100 und 120 Prozent. Am meisten Märzsonne erhielten die Gipfellagen Weissfluhjoch mit 135 Prozent und Jungfraujoch mit 125 Prozent der Norm. Monatswerte an ausgewählten MeteoSchweiz-Messstationen im Vergleich zur Norm 1981 2010. Norm Langjähriger Durchschnitt 1981 2010 Abw. Abweichung der Temperatur zur Norm % Prozent im Verhältnis zu Norm (Norm = 100%)
MeteoSchweiz Klimabulletin März 2016 4 Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer im März 2016 Messwerte absolut Abweichungen zur Norm Monatsmitteltemperaturen ( C) Abweichung der Monatsmitteltemperatur von der Norm Monatliche Niederschlagssumme (mm) Monatliche Niederschlagssumme in % der Norm % der maximal möglichen monatlichen Sonnenscheindauer Monatliche Sonnenscheindauer in % der Norm Räumliche Verteilung von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer im Berichtsmonat. Dargestellt sind absolute Werte (links) und Abweichungen zum klimatologischen Normwert 1981 2010 (rechts).
MeteoSchweiz Klimabulletin März 2016 5 Witterungsverlauf im März 2016 Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Bern-Zollikofen und Zürich-Fluntern. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert 1981 2010 dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen ( ) und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis ( ) gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern ( ). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
MeteoSchweiz Klimabulletin März 2016 6 Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Basel-Binningen und Engelberg. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert 1981 2010 dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen ( ) und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis ( ) gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern ( ). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
MeteoSchweiz Klimabulletin März 2016 7 Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Genève-Cointrin und Sion. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert 1981 2010 dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen ( ) und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis ( ) gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern ( ). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
MeteoSchweiz Klimabulletin März 2016 8 Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Lugano und Samedan. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert 1981 2010 dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen ( ) und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis ( ) gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern ( ). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
MeteoSchweiz Klimabulletin März 2016 9 Erläuterung zu den Grafiken ausgewählter Messstationen Rote/blaue Säulen: Tägliche Mitteltemperaturen im Berichtsmonat über/unter dem Mittelwert der Normwertperiode Obere graue Stufenkurve: Höchste Tagesmitteltemperaturen der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Obere und untere schwarze gestrichelte Linie: Standardabweichung (= mittlere Schwankung) der Tagesmitteltemperatur in der Normwertperiode Schwarze Linie: Mittelwert der Tagesmitteltemperaturen der betreffenden Tage in der Normwertperiode Untere graue Stufenkurve:Tiefste Tagesmitteltemperaturen der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Norm: Langjähriger Durchschnitt (1981-2010) der Monatstemperatur in Grad C Graue Säulen: Tägliche Maximum- und Minimumtemperaturen (obere/untere Säulenbegrenzung) im Berichtsmonat Obere graue Stufenkurve: Höchste Maximumtemperatur der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Obere Schwarze Linie:Mittlere Maximumtemperaturen der betreffenden Tage in der Normwertperiode Untere Schwarze Linie: Mittlere Minimumtemperaturen der betreffenden Tage in der Normwertperiode Untere graue Stufenkurve: Tiefste Minimumtemperaturen der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Gelbe Säulen: Tägliche Besonnung im Berichtsmonat Schwarze gestrichelte Linie: Maximal mögliche tägliche Sonnenscheindauer am Messstandort Summe: Aktuelle Monatssumme der Sonnenscheindauer in h Norm: Langjähriger Durchschnitt (1981-2010) der Monatssumme in h Grüne Säulen: Tägliche Niederschlagssummen (7 Uhr bis 7 Uhr Folgetag) im Berichtsmonat Graue Stufenkurve: Grösste Regensumme (7 Uhr bis 7 Uhr Folgetag) an dem betreffenden Tag seit Beginn der Datenreihe Summe: Aktuelle Monatssumme des Niederschlags in mm Norm: Langjähriger Durchschnitt (1981-2010) der Monatssumme in mm Lila Säulen: Tägliche Windspitze Graue Stufenkurve: Höchste Windspitze an dem betreffenden Tag seit Beginn der Datenreihe
MeteoSchweiz Klimabulletin März 2016 10 MeteoSchweiz, 11. April 2016 Das Klimabulletin darf unter Quellenangabe MeteoSchweiz ohne Einschränkungen weiterverwendet werden. http://www.meteoschweiz.admin.ch/home/klima/gegenwart/klima-berichte.html Zitierung MeteoSchweiz 2016: Klimabulletin März 2016. Zürich. MeteoSchweiz Operation Center 1 CH-8058 Zürich-Flughafen MeteoSvizzera Via ai Monti 146 CH-6605 Locarno Monti MétéoSuisse 7bis, av. de la Paix CH-1211 Genève 2 MétéoSuisse Chemin de l Aérologie CH-1530 Payerne T +41 58 460 91 11 www.meteoschweiz.ch T +41 91 756 23 11 www.meteosvizzera.ch T +41 22 716 28 28 www.meteosuisse.ch T +41 26 662 62 11 www.meteosuisse.ch