September Klimabulletin September MeteoSchweiz. Extreme Septemberwärme. September-Beginn mit Rekordwärme. 10.
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- Edith Schreiber
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1 September 2016 MeteoSchweiz Klimabulletin September Oktober 2016 Die Schweiz erlebte den drittwärmsten September seit Messbeginn im Jahr Im landesweiten Mittel lag die Monatsmitteltemperatur 2.5 Grad über der Norm Mit der Wärme kam auch die Trockenheit. Auf der Alpensüdseite und im Engadin fielen verbreitet nur 20 bis 50 Prozent der normalen Niederschlagsmengen. Die übrigen Gebiete erhielten meist Mengen zwischen 40 und 80 Prozent der Norm. Im zentralen und östlichen Mittelland war es der zweit- bis fünftsonnigste September in den seit 1959 verfügbaren Datenreihen. Extreme Septemberwärme Auf der Alpensüdseite und im Westen lieferte der September neue Temperatur-Rekordwerte. In Locarno-Monti stieg die Monatstemperatur 3.1 Grad über die Norm Der bisherige Rekordseptember 2011 verzeichnete einen Überschuss von 2.7 Grad. In Lugano lag die Septembertemperatur 2.8 Grad über der Norm und damit ebenso hoch wie im bisherigen Rekordseptember Genf registrierte eine Septembertemperatur von 2.6 Grad über der Norm Das ist Rang zwei zusammen mit dem September Nur der September 1947 brachte in Genf mit 2.7 Grad einen geringfügig höheren Überschuss. In Sion schliesslich lag der Septemberüberschuss von 3.2 Grad deutlich über dem bisherigen Rekord von 2.7 Grad aus dem Jahr Alle hier erwähnten Messreihen reichen deutlich mehr als 100 Jahre zurück. September-Beginn mit Rekordwärme Die ersten zwei Septemberwochen zeigten sich in der ganzen Schweiz extrem warm. In den Niederungen der Alpensüdseite erreichte die Durchschnittstemperatur vom 1. bis zum 14. September die Rekordhöhe von 23 Grad. Das liegt weit über den bisherigen Höchstwerten. Diese lagen in den Jahren 2011 und 1929 bei 21.4 Grad sowie 1895 bei 21.6 Grad (Abbildung 1). Auch am Messstandort Sion im Wallis lieferten die ersten zwei Septemberwochen mit einer Durchschnittstemperatur von 20.9 Grad einen Wärmerekord. In den ersten zwei Septemberwochen 1911 lag hier die Durchschnittstemperatur bei 20.4 Grad. Alle übrigen Werte seit Messbeginn 1864 blieben unter der 20 Grad Marke. Die Niederungen der Alpennordseite verzeichneten in den ersten zwei Septemberwochen eine Durchschnittstemperatur von 19.8 Grad. Das ist der zweithöchste Wert seit Messbeginn im Jahr Nur die ersten zwei Septemberwochen im Jahr 1911 brachten mit 20.1 Grad etwas mehr Wärme. Ähnlich warm wie in diesem Jahr waren die ersten zwei Septemberwochen im Flachland der Alpennordseite auch im Jahr 1929 mit 19.5 Grad. Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz
2 MeteoSchweiz Klimabulletin September Die Ursache der Wärme war anhaltendes sonniges Hochdruckwetter. Einzig am 5. September brachte eine Kaltfront aus Nordwesten verbreitet Regen, der regional mit 50 bis 80 mm kräftig ausfiel. Abbildung 1: Durchschnittstemperatur (schwarze Kurve) vom 1. bis zum 14. September 2016 in den Niederungen des Tessins (Mittel aus Locarno-Monti und Lugano). Graue Kurve: gewichtetes Mittel über 20 Jahre. Schwarze unterbrochene Linie: Norm (17.8 Grad). Rote unterbrochene Linie: Norm (18.4 Grad). Wechselhaft, in den Bergen kühl Vom 16. bis am 20. September verlief die Witterung verbreitet regnerisch und trüb. Die Tagesmitteltemperatur bewegte sich im Flachland beidseits der Alpen im Bereich der Norm In Berglagen sank sie 2 bis 3 Grad unter die Norm. Wieder Hochdruckwetter Ab dem 21. gelangte Mitteleuropa erneut unter Hochdruckeinfluss. In der Schweiz gab es vom 24. bis am 26. verbreitet viel Sonne. In den Tieflagen der Alpennordseite bildete sich auf den Morgen hin regional Nebel. Die Tagesmitteltemperatur lag zunächst noch in vielen Regionen unter der Norm Am 25. und 26. stiegen die Werte wieder landesweit 1 bis 3 Grad über die Norm. Nach Gewittern wieder sonnig Am Abend des 26. wurde die Schweiz aus Westen von einer Niederschlagszone mit Gewittern erfasst. In der Nacht vom 26. auf den 27. gingen vor allem in den Regionen Berner Oberland, Zentralschweiz, Zürcher Oberland, Schaffhausen und Bodensee heftige Gewitter nieder. Vom 28. bis am 30. September herrschte über der Schweiz meist sonniges Hochdruckwetter. Die Tageshöchsttemperatur erreichte in den Tieflagen beidseits der Alpen 22 bis 24 Grad. Am 30. führte die einsetzende Südwestströmung reichlich Wolken zur Alpensüdseite.
3 MeteoSchweiz Klimabulletin September Erst vereinzelte Blattverfärbungen Die Herbstzeitlosen blühten im September in der ganzen Schweiz vom Tiefland bis in Höhenlagen von über 1500 m. Nur an wenigen Standorten wurde ihre Blüte früher als normal beobachtet. Die Mehrheit der Beobachtungen zeigten eine normale oder spätere Blütezeit im Vergleich mit dem Mittel der Jahre Im Durchschnitt aller Stationen betrug die Verspätung 4 Tage. Mit einer Verspätung von etwas über eine Woche wurde die Fruchtreife des Schwarzen Holunders beobachtet. Die dunkelorangen Früchte der Vogelbeere reiften in Höhenlagen oberhalb von 1000 m, meist zu einem normalen Zeitpunkt. Herbstlich verfärbte Bäume waren noch selten. Die Blattverfärbung der Bäume, d.h. wenn 50% der Blätter am Baum bunt verfärbt sind, begann erst an ganz wenigen Beobachtungsstationen. In Jahren mit einer sehr frühen Blattverfärbung kann sie bereits im September beobachtet werden; normalerweise setzt sie in der Schweiz jedoch im Oktober ein. Einzig bei der Rosskastanie gab es Meldungen mit sehr früher Blattverfärbung, häufig ausgelöst durch die Miniermotte. Befallene Blätter verfärben sich schon früh braun. Monatsbilanz Die Septembertemperatur bewegte sich verbreitet 2.2 bis 2.8 Grad, lokal auch 3.0 bis 3.2 Grad über der Norm Im Engadin lag der September hingegen nur 1.5 Grad über der Norm. Im landesweiten Mittel war der September 2.5 Grad zu mild im Vergleich zur Norm Die Niederschlagsmengen erreichten auf der Alpensüdseite und im Engadin verbreitet nur 20 bis 50 Prozent der Norm Im Tessin waren es lokal auch 60 bis 70 Prozent der Norm. Sonst gab es in den meisten Gebieten der Schweiz 40 bis 80 Prozent der normalen Septembermengen. In den Bergen fielen lokal auch 100 bis 130 Prozent der Norm Bei der Sonnenscheindauer gab es im zentralen und östlichen Mittelland Werte zwischen 135 und 150 Prozent der Norm Hier war es der zweit- bis fünftsonnigste September in den seit 1959 homogen verfügbaren Datenreihen. In den meisten übrigen Gebieten erreichte die Sonnenscheindauer 110 bis 130 Prozent, im Wallis 100 bis 110 Prozent der Norm. Monatswerte an ausgewählten MeteoSchweiz-Messstationen im Vergleich zur Norm Norm Langjähriger Durchschnitt Abw. Abweichung der Temperatur zur Norm % Prozent im Verhältnis zu Norm (Norm = 100%)
4 MeteoSchweiz Klimabulletin September Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer im September 2016 Messwerte absolut Abweichungen zur Norm Monatsmitteltemperaturen ( C) Abweichung der Monatsmitteltemperatur von der Norm Monatliche Niederschlagssumme (mm) Monatliche Niederschlagssumme in % der Norm % der maximal möglichen monatlichen Sonnenscheindauer Monatliche Sonnenscheindauer in % der Norm Räumliche Verteilung von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer im Berichtsmonat. Dargestellt sind absolute Werte (links) und Abweichungen zum klimatologischen Normwert (rechts).
5 MeteoSchweiz Klimabulletin September Witterungsverlauf im September 2016 Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Bern-Zollikofen und Zürich-Fluntern. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen ( ) und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis ( ) gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern ( ). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
6 MeteoSchweiz Klimabulletin September Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Basel-Binningen und Engelberg. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen ( ) und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis ( ) gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern ( ). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
7 MeteoSchweiz Klimabulletin September Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Genève-Cointrin und Sion. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen ( ) und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis ( ) gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern ( ). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
8 MeteoSchweiz Klimabulletin September Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Lugano und Samedan. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen ( ) und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis ( ) gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern ( ). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
9 MeteoSchweiz Klimabulletin September Erläuterung zu den Grafiken ausgewählter Messstationen Rote/blaue Säulen: Tägliche Mitteltemperaturen im Berichtsmonat über/unter dem Mittelwert der Normwertperiode Obere graue Stufenkurve: Höchste Tagesmitteltemperaturen der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Obere und untere schwarze gestrichelte Linie: Standardabweichung (= mittlere Schwankung) der Tagesmitteltemperatur in der Normwertperiode Schwarze Linie: Mittelwert der Tagesmitteltemperaturen der betreffenden Tage in der Normwertperiode Untere graue Stufenkurve:Tiefste Tagesmitteltemperaturen der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Norm: Langjähriger Durchschnitt ( ) der Monatstemperatur in Grad C Graue Säulen: Tägliche Maximum- und Minimumtemperaturen (obere/untere Säulenbegrenzung) im Berichtsmonat Obere graue Stufenkurve: Höchste Maximumtemperatur der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Obere Schwarze Linie:Mittlere Maximumtemperaturen der betreffenden Tage in der Normwertperiode Untere Schwarze Linie: Mittlere Minimumtemperaturen der betreffenden Tage in der Normwertperiode Untere graue Stufenkurve: Tiefste Minimumtemperaturen der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Gelbe Säulen: Tägliche Besonnung im Berichtsmonat Schwarze gestrichelte Linie: Maximal mögliche tägliche Sonnenscheindauer am Messstandort Summe: Aktuelle Monatssumme der Sonnenscheindauer in h Norm: Langjähriger Durchschnitt ( ) der Monatssumme in h Grüne Säulen: Tägliche Niederschlagssummen (7 Uhr bis 7 Uhr Folgetag) im Berichtsmonat Graue Stufenkurve: Grösste Regensumme (7 Uhr bis 7 Uhr Folgetag) an dem betreffenden Tag seit Beginn der Datenreihe Summe: Aktuelle Monatssumme des Niederschlags in mm Norm: Langjähriger Durchschnitt ( ) der Monatssumme in mm Lila Säulen: Tägliche Windspitze Graue Stufenkurve: Höchste Windspitze an dem betreffenden Tag seit Beginn der Datenreihe
10 MeteoSchweiz Klimabulletin September MeteoSchweiz, 10. Oktober 2016 Das Klimabulletin darf unter Quellenangabe MeteoSchweiz ohne Einschränkungen weiterverwendet werden. Zitierung MeteoSchweiz 2016: Klimabulletin September Zürich. MeteoSchweiz Operation Center 1 CH-8058 Zürich-Flughafen MeteoSvizzera Via ai Monti 146 CH-6605 Locarno Monti MétéoSuisse 7bis, av. de la Paix CH-1211 Genève 2 MétéoSuisse Chemin de l Aérologie CH-1530 Payerne T T T T
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