für die Fachkraft Vitoplex 100 Typ SX1, 575 bis 1750 kw Öl-/Gas-Heizkessel 12/2000 Ablagehinweis: Servicemappe
Allgemeine Informationen Sicherheitshinweise Bitte befolgen Sie diese Sicherheitshinweise genau, um Gefahren und Schäden für Mensch und Sachwerte auszuschließen. Arbeiten am Gerät Montage, Erstinbetriebnahme, Wartung und Reparaturen müssen von autorisierten Fachkräften (Heizungsfachbetrieb/Vertragsinstallationsunternehmen) durchgeführt werden (EN 50 110, Teil 1, und VDE 1000, Teil 10, c SEV-Vorschriften, Hausinstallationsvorschriften für Arbeiten an elektrischen Einrichtungen). Bei Arbeiten an Gerät/Heizungsanlage ist diese spannungsfrei zu schalten (z.b. an der separaten Sicherung oder einem Hauptschalter) und gegen Wiedereinschalten zu sichern. Diese Freischaltung muss mittels einer Trennvorrichtung erfolgen, die gleichzeitig alle nicht geerdeten Leiter mit min. 3 mm Kontaktöffnungsweite vom Netz trennt. Bei Brennstoff Gas zudem den Gasabsperrhahn schließen und gegen ungewolltes Öffnen sichern. Bei Arbeiten, die ein Öffnen der Regelung erfordern, darf über die internen Bauteile keine statische Entladung stattfinden. Arbeiten an Gasinstallationen dürfen nur von einem Installateur vorgenommen werden, der vom zuständigen Gasversorgungsunternehmen dazu berechtigt ist. Die nach TRGI 86/96 bzw. TRF 1996 c SVGW vorgeschriebenen Arbeiten zur Inbetriebnahme einer Gasanlage sind zu beachten! Instandsetzungsarbeiten an Bauteilen mit sicherheitstechnischer Funktion sind unzulässig. Bei Austausch müssen die passenden Original-Einzelteile von Viessmann oder gleichwertige, von Viessmann freigegebene Einzelteile verwendet werden. Erstmalige Inbetriebnahme Die Erstinbetriebnahme hat durch den Ersteller der Anlage oder einen von ihm benannten Fachkundigen zu erfolgen; dabei sind die Messwerte in einem Protokoll aufzuzeichnen. Einweisung des Anlagenbetreibers Der Ersteller der Anlage hat dem Betreiber der Anlage die Bedienungsanleitung zu übergeben und ihn in die Bedienung einzuweisen. Sicherheitshinweis! Dieses Signalwort kennzeichnet in dieser Anleitung Informationen, deren Beachtung für die Sicherheit von Menschen und Sachwerten notwendig ist. Dieses Symbol verweist auf andere zu beachtende Anleitungen. c Zusätzliche oder abweichende Angaben für den Service in der Schweiz. Bedienungs- und Serviceunterlagen 1. Kundenkartei ausfüllen und trennen: H Abschnitt für Anlagenbetreiber diesem zur Aufbewahrung übergeben. H Abschnitt für Heizungsfachbetrieb aufbewahren. 2. Alle Einzelteillisten, Bedienungs- und Serviceanleitungen in Mappe ablegen und dem Anlagenbetreiber übergeben. 2
Inhalt Seite Allgemeine Informationen Sicherheitshinweise... 2 Bedienungs- und Serviceunterlagen... 2 Erstinbetriebnahme und Wartung Erstinbetriebnahme... 4 Wartung... 5 Zusatzinformationen Richtwerte für die Wasserbeschaffenheit... 11 Einzelteilliste... 13 Protokoll... 17 Konformitätserklärung... 18 Herstellerbescheinigung... 18 3
Erstinbetriebnahme und Wartung Erstinbetriebnahme Bedienungsanleitung Regelung, Serviceanleitung Regelung und Unterlagen des Brennerherstellers 1. Prüfen, ob die Wirbulatoren C soweit in die Heizgaszüge B eingeschoben sind, dass sie mit der Sicherungsfeder D hinter dem ersten Widerstand E einrasten; dazu die Kesseltür öffnen. 2. Prüfen, ob die Belüftung des Aufstellraumes geöffnet ist. 3. Heizungsanlage mit Wasser füllen und entlüften. Füllmenge und Konzentration an Calciumhydrogenkarbonat auf Seite 9 eintragen; siehe auch Richtwerte für die Wasserbeschaffenheit auf Seite 11. 4. Druck der Anlage prüfen. A Wirbulatorenzieher B Heizgaszug C Wirbulator D Sicherungsfeder E Widerstand 5. Ölstand bzw. Gasanschlussdruck prüfen. 6. Abgasschieber bzw. -klappe (falls vorhanden) öffnen. 7. Prüfen, ob die Reinigungsöffnung am Abgasabzug verschlossen ist. 8. Absperrventile der Öl- bzw. Gasleitung öffnen. 9. Hauptschalter, Schalter für die Heizkreispumpe und Betriebsschalter für den Brenner in dieser Reihenfolge einschalten (Betriebsvorschriften des Brennerherstellers beachten). 10. Beim Aufheizen aus kaltem Zustand (auch bei Wiederinbetriebnahme nach Wartungs- und Reinigungsarbeiten) Wärmezufuhr zu den Wärmeverbrauchern unterbrechen, damit der Taupunktbereich möglichst schnell durchlaufen wird. 11. Nach Erreichen der Vorlauftemperatur Wärmeverbraucher nacheinander zuschalten und Brenner auf Automatik umschalten. 12. Dichtungen und Verschlüsse prüfen und erforderlichenfalls nachziehen. 13. Einige Tage nach Inbetriebnahme Kesseltür und Reinigungsdeckel prüfen und Schrauben nachziehen. 4
Erstinbetriebnahme und Wartung Wartung Sicherheitshinweis! Heizwasserseitige Anschlüsse dürfen nur geöffnet werden, wenn der Heizkessel drucklos ist. Eine Entleerung des Heizkessels mit Saugpumpe nur mit offener Entlüftung durchführen. 1. Anlage außer Betrieb nehmen 1. Netzspannung bzw. Hauptschalter ausschalten und gegen fremdes Wiedereinschalten sichern. 2. Anschluss-Steckverbinder fa und lö vom Brenner abziehen. 3. Brennstoffzufuhr sperren (Ölfilterventil bzw. Gasabsperrhahn schließen). 2. Kesseltür und Reinigungsdeckel öffnen 1. Gas-Gebläsebrenner: Gasanschlussrohr abbauen. 2. Sechs Schrauben an der Kesseltür A lösen und Kesseltür aufklappen. 3. Reinigungsdeckel B abbauen. 5
Erstinbetriebnahme und Wartung Wartung (Fortsetzung) 3. Wirbulatoren reinigen 1. Wirbulatorenzieher D in Wirbulatoren C vorn einhaken und Wirbulatoren mit einem Ruck nach vorn herausziehen. 2. Wirbulatoren reinigen. 4. Heizfläche, Abgasabzug und Abgasrohr reinigen 1. Züge E und Brennkammer F mit der Bürste reinigen und Verbrennungsrückstände mit einem Staubsauger aussaugen. 2. Verbrennungsrückstände aus Abgasrohr und Abgasabzug durch Reinigungsöffnung G im Abgasabzug absaugen. 5. Alle Dichtungen und Dichtschnüre prüfen Beschädigte Teile austauschen. 6
Erstinbetriebnahme und Wartung Wartung (Fortsetzung) 6. Wärmedämmteile der Kesseltür prüfen Beschädigte Teile austauschen. 7. Wirbulatoren einschieben, Kesseltür und Reinigungsdeckel anschrauben 1. Wirbulatoren C über den ersten Widerstand H hinaus in die Abgaszüge E einschieben, so dass sie hinten einrasten. Hinweis! Hierbei handelt es sich um eine Maßnahme, die sicherstellt, dass die Wirbulatoren während des Kesselbetriebes nicht nach vorn rutschen. 2. Schrauben der Kesseltür A gleichmäßig und über Kreuz anziehen. Gas-Gebläsebrenner: Gasanschlussrohr anbauen und Dichtheitsprüfung durchführen. 3. Schrauben des Reinigungsdeckels B anziehen. 8. Alle heizungsseitigen Anschlüsse und Dichtheit der Tauchhülse prüfen 1. Abdeckung K abschrauben. 2. Tauchhülse L auf Dichtheit prüfen. 3. Abdeckung K anschrauben. 7
Erstinbetriebnahme und Wartung Wartung (Fortsetzung) 9. Sicherheitseinrichtungen auf Funktion prüfen Sicherheitsventile, Wasserstand- und Druckbegrenzer nach Angaben des Herstellers prüfen. 10. Membran-Ausdehnungsgefäß und Druck der Anlage prüfen Hinweise des Herstellers des Membran- Ausdehnungsgefäßes beachten. Prüfung bei kalter Anlage durchführen. 1. Die Anlage so weit entleeren bzw. das Kappenventil am Membran- Ausdehnungsgefäß schließen und Druck abbauen, bis Manometer 0 anzeigt. 2. Der Vordruck des Membran-Ausdehnungsgefäßes (p 0 )setztsich aus dem statischen Druck (p St ) der Anlage (entspricht der statischen Höhe), dem Verdampfungsdruck (p D ) des Heizwassers und einem Zuschlag von 0,2 bar zusammen. p 0 =p St +p D +0,2 bar Der zu berücksichtigende Verdampfungsdruck ist abhängig von der Einstellung des Sicherheitstemperaturbegrenzers. Der Gesamtzuschlag auf die statische Höhe beträgt dann bei Sicherheitstemperaturbegrenzer- Einstellung von H 100 ºC 0,2 bar H 110 ºC 0,7 bar H 120 ºC 1,2 bar. Liegt der Vordruck des Membran- Ausdehungsgefäßes darunter, so viel Stickstoff nachfüllen, bis der ermittelte Wert erreicht ist. 3. Wasser nachfüllen, bis bei abgekühlter Anlage der Fülldruck größer (0,2 bar) als der Vordruck des Membran-Ausdehnungsgefäßes ist. 4. Diesen Wert als Mindestfülldruck am Manometer markieren. Zul. Betriebsüberdruck: 6 bar. 8
Erstinbetriebnahme und Wartung Wartung (Fortsetzung) 11. Schauglas an der Kesseltür reinigen Dichtungen M und Schlauchverbindung N auf Dichtheit prüfen. 12. Wasserbeschaffenheit prüfen Richtwerte siehe Seite 11. Die Menge des Ergänzungswassers und die jeweilige Konzentration an Calciumhydrogenkarbonat in Tabelle eintragen. Füllwasser Ergänzungswasser Zählerstand Gesamtwassermenge Calciumhydrogenkarbonat- Konzentration [Ca(HCO 3 ) 2 ] Wasseraufbereitung m 3 m 3 m 3 m 3 mol/m 3 Mittel Dosiermenge Datum Max. Füllmenge: m 3... 13. Wärmedämmung prüfen Wärmedämmung auf Sitz prüfen und ggf. nachrichten. 14. Mischer auf Leichtgängigkeit und Dichtheit prüfen 1. Motorhebel vom Mischergriff abziehen. 2. Mischer auf Leichtgängigkeit prüfen. 3. Dichtheit des Mischers prüfen. Bei Undichtheit O-Ring-Dichtungen austauschen. 4. Motorhebel einrasten. 9
Erstinbetriebnahme und Wartung Wartung (Fortsetzung) 15. Rücklauftemperaturanhebung (falls vorhanden) auf Funktion prüfen Nach Angaben des Herstellers prüfen. 16. Belüftung des Aufstellraumes prüfen Funktion der Belüftung prüfen. 17. Abgasrohr auf Dichtheit prüfen 18. Nebenluftvorrichtung (falls vorhanden) prüfen 19. Brenner einregulieren Angaben des Brennerherstellers beachten. 10
Zusatzinformationen Richtwerte für die Wasserbeschaffenheit Heizungsanlagen mit bestimmungsgemäßen Betriebstemperaturen bis 100 ºC (VDI 2035) Heizkesselgesamtleistung. Calciumhydrogenkarbonat-Konzentration Maximal zulässige Füll- und der Anlage [Q] [Ca(HCO 3 ) 2 ] des Füll- und Ergänzungs- Ergänzungswassermenge [V max ] wassers. 350 kw < Q % 1000 kw Ca (HCO 3 ) 2 % 1,5 mol/m 3 V max [m 3 ] = dreifaches Anlagenvolumen (oder Berechnung. V max wie unter Zeile: 1000 kw < Q). 1000 kw < Q V max [m 3 ]= Q. [kw] 0,0313 Ca(HCO 3 ) 2 [molm 3 ] Heizungsanlagen mit zul. Vorlauftemperaturen über 100 ºC Nach dem VdTÜV-Merkblatt 1466 für die Wasserbeschaffenheit bei Heißwassererzeugern in Heizungsanlagen gelten für Heizungsanlagen, die mit Vorlauftemperaturen über 100 ºC betrieben werden, folgende Richtwerte (siehe auch die Erläuterungen im Originaltext der Richtlinie): Betriebsweise mit salzarmem Kreislaufwasser Als Füll- und Ergänzungswasser kommt demzufolge nur salzarmes Wasser, wie entsalztes Wasser, Permeat oder Kondensat in Frage. Bei Systemen mit Mischkondensation stellt sich salzarmes Wasser in der Regel selbst ein, wenn kein Kesselwasser zur Alkalisierung zurückgeführt wird. Betriebsweise mit salzhaltigem Wasser Als Füll- und Ergänzungswasser möglichst Wasser mit niedrigem Salzgehalt verwenden, das mindestens von Erdalkalien befreit (enthärtet) ist. salzarm salzhaltig El. Leitfähigkeit bei 25 ºC S/cm 10 bis 30 >30bis100 > 100 bis 1500 Allg. Anforderungen ph-wert bei 25 ºC Sauerstoff (O 2 ) Erdalkalien (Ca + Mg) Phosphat (PO 4 ) *1 Bei Einsatz von Sauerstoffbindemitteln: Natriumsulfit (Na 2 SO 3 ) *5 mg/liter mmol/liter mg/liter mg/liter 9-10 *1 <0,1 *2 <0,02 <5 *4 klar, ohne Sedimente 9-10,5 *1 <0,05 *2 <0,02 <10 *4 9-10,5 *1 <0,02 *2, 3 <0,02 <15 *1 Sollen die Bestimmungen der Trinkwasser-Verordnung/Trinkwasseraufbereitungs-Verordnung eingehalten werden, dürfen der ph-wert 9,5 und die PO 4 -Konzentration von 7 mg/liter nicht überschritten werden. *2 Im Dauerbetrieb stellen sich normalerweise deutlich niedrigere Werte ein. *3 Werden geeignete anorganische Korrosionsinhibitoren verwendet, kann die Sauerstoffkonzentration im Kreislaufwasser bis zu 0,1 mg/liter betragen. *4 Für Heißwassererzeuger mit Rauchrohrheizflächen, z.b. Flammrohr/Rauchrohrkessel, ist als untere Phosphat-Konzentration der halbe Maximalwert von 2,5 bzw. 5 mg/liter PO 4 einzuhalten. *5 Die Verwendung anderer geeigneter Produkte wird nicht ausgeschlossen. Dabei sind die jeweiligen Richtlinien der Lieferfirma zu berücksichtigen. Umrechnung: 1 mol/m 3 =5,6ºdH;1ºdH=0,1792mol/m 3 ; 1 mval/kg = 2,8 ºdH <10 In dem VdTÜV-Merkblatt 1466 wird darauf aufmerksam gemacht, dass weitere Sauerstoffbindemittel als Chemikalien angeboten werden, die folgende Wirkstoffe enthalten können: H Ascorbinsäure H Carbohydrazid H Diethylhydroxylamin (DEHA) H Hydrochinon H Methylethylketoxim (Meko) H Tannine. Hier können allerdings unter den Bedingungen des Kesselbetriebes Oxidations-, Spalt- und Umwandlungsprodukte entstehen, die zur vorsichtigen Anwendung raten lassen. Nähere Ausführungen sind in der genannten Richtlinie enthalten. 11
Zusatzinformationen 12
Zusatzinformationen Protokoll am: durch: Erstinbetriebnahme Wartung/Service Wartung/Service Wartung/Service Wartung/Service am: durch: Wartung/Service Wartung/Service Wartung/Service Wartung/Service Wartung/Service 17
Zusatzinformationen Konformitätserklärung für Heizkessel mit Öl- bzw. Gas-Gebläsebrenner Wir, die Viessmann Werke GmbH&Co, D-35107 Allendorf, erklären in alleiniger Verantwortung, dass das Produkt Vitoplex 100 mit den folgenden Normen übereinstimmt: DINEN267 DINEN303 DINEN676 DINEN50082-1 DINEN50165 DINEN55014 DINEN60335 DINEN61000-3-2 DINEN61000-3-3 TRD 702 Gemäß den Bestimmungen der Richtlinien 73/ 23/EWG 89/336/EWG 97/ 23/EG wird dieses Produkt wie folgt gekennzeichnet: -0035 Angaben gemäß Druckgeräterichtlinie (97/23/EG): H Kategorie IV gemäß Anhang II, Diagramm 5 H Module B und D gemäß Anhang III H Werkstoffe nach TRD 702 gemäß Einzelgutachten und Anhang I, 4.2, b) H Korrosionszuschlag gemäß Anhang I, 2.2 und TRD. Der Heizkessel erfüllt weiterhin die Anforderungen nach dem gültigen TRD-Regelwerk. Die Konformitätserklärung für den Öl- bzw. Gas-Gebläsebrenner ist in den Unterlagen des Brennerherstellers enthalten. Herstellerbescheinigung gemäß 1. BlmSchV Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier Wir, die Viessmann Werke GmbH&Co, D-35107 Allendorf, bestätigen, dass das folgende Produkt die nach 1. BImSchV 7 (2) geforderten Nutzungsgrade von mindestens 91 % übertreffen: Vitoplex 100 Allendorf, den 1. September 2000 Viessmann Werke GmbH&Co Prof. Dr.-Ing. Helmut Burger Viessmann Werke GmbH&Co D-35107 Allendorf Telefon: (06452) 70-0 Telefax: (06452) 70-2780 www.viessmann.de Technische Änderungen vorbehalten! 18