Anaplasmose. Babesiose

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Geschrieben von: Jenny Groß Mittwoch, den 10. August 2011 um 21:27 Uhr - Aktualisiert Donnerstag, den 11. August 2011 um 22:46 Uhr

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Transkript:

Anaplasmose Anaplasmose wird durch Zecken übertragen. Verursacher der Erkrankung ist ein Bakterium, das beim Biss der Zeckenart Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock) über deren Speichel in die Blutbahn des Hundes eindringt. Anaplasmen-Infektionen bei Katzen sind eher selten. Die Infektion mit Anaplasma phagocytophilum kommt in ganz Nord- und Mitteleuropa vor und ist auch in Deutschland häufig, im Gegensatz zu der nur im Mittelmeerraum auftretenden Ehrlichiose. Einmal in den Hundekörper eingedrungen, befällt Anaplasma phagozytophilum die Granulozyten, spezielle weiße Blutkörperchen, die für die Immunabwehr des Körpers von Bedeutung sind und zerstört diese letztendlich. Zunächst aber gelangt das Bakterium mit den Granulozyten über die Blutbahn in den gesamten Körper. Dabei setzt es sich auch an der Wand von Blutgefäßen verschiedener Organe wie Leber, Nieren, Lunge und Hirnhäuten fest. Die Inkubationszeit ist nicht ganz genau bekannt, manche Quellen nennen einen Zeitraum von 4 20 Tagen. Symptome: einer Anaplasmose sind plötzlich einsetzendes hohes Fieber, Apathie, Verweigerung der Futteraufnahme, Entzündungen mehrerer Gelenke, Gelenkschwellungen, Gelenkschmerzen, Lahmheiten, Muskelschmerzen, Schwellung der Lymphknoten, Erbrechen, Durchfall, zentralnervöse Symptome mit Hirnhautentzündung, Netzhautablösung und Erblindung. Es kann zu Vergrößerungen von Milz und Leber kommen. Nach solch einer akuten Phase der Anaplasmose werden die Erreger entweder aus dem Körper eliminiert oder verbleiben im Knochenmark, ohne jedoch Symptome hervorzurufen (sogenannte subklinische Phase). Durch eine Schwächung des Immunsystems können die Erreger erneut aktiv werden und in der chronischen Phase der Erkrankung wieder klinische Symptome wie wechselnde Lahmheiten hervorrufen. Todesfälle sind relativ selten, können aber in jeder Krankheitsphase auftreten Therapie: Das Mittel der Wahl gegen die Anaplasmose beim Hund stellt das Antibiotikum Doyxcyclin dar. Es wird in einen Dosierung von 2 x täglich 5 mg/kg über 3-4 Wochen oral verabreicht. Je nach Schwere der Symptome sind zudem weitere Maßnahmen wie Bluttransfusionen, die Gabe des anabolen Steroids Nandrolondecanoat zur Stimulation des Knochenmarks sowie Prednisolon (Kortison) zur Dämpfung immunbedingter Reaktionen notwendig. Nicht in allen Fällen ist eine Anaplasmose heilbar, da sich Bakterien ins Knochenmark zurückziehen können. Die Erkrankung muss dann jedoch nicht zwingend erneut ausbrechen. Prävention: Bisher gibt es keinen in Deutschland verfügbaren Impfstoff gegen die Anaplasmose. Man kann versuchen, seinen Hund vor der Infektion zu schützen, indem man gegen die Überträger, d.h. die Zecken (Ixodes ricinus) vorgeht. Babesiose Die Babesiose, umgangssprachlich auch Hundemalaria genannt, wird durch einen Zeckenbiss übertragen. Bei Katzen wird die Babesiose nur gelegentlich beobachtet.

Babesien vermehren sich in den roten Blutkörperchen und zerstören diese. Relativ häufig kommt es zu einer Doppelinfektion mit Ehrlichiose. Die Inkubationszeit beträgt 10-21 Tagen. Klinik: Die Symptome hängen vom Krankheitsverlauf ab, der perakut, akut, subakut, chronisch oder latent verlaufen kann. Beim akuten Verlauf kommt es zu Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Schwäche. Die Schleimhäute sind blass bis gelblich. Häufig kommt es zu Fieberschüben bis 42. Der Urin zeigt eine rötlichbraune Farbe. Es kommt zur Freisetzung von Giftstoffen, die zu Organschäden der Nieren, Leber und Milz führen können, und somit zum Tode. Die perakute Form tritt vor allem bei jungen, kranken, geschwächten und alten Tieren auf. Häufig liegt eine Doppelinfektion mit Ehrlichiose vor, die von den gleichen Zecken übertragen werden kann. Diese Tiere sterben sehr schnell an Atem- und Kreislaufschwäche, sowie an inneren Blutungen. Beim chronischen Verlauf kommt es zum Gewichtsverlust, Teilnahmslosigkeit und Fieberschüben. Durch die chronische Leberbeteiligung kann es zu Gerinnungsstörungen mit Blutungen kommen, sowie zu einem an den Schleimhäuten darstellbaren Ikterus. In seltenen Fällen ist das zentrale Nervensystem beteiligt. Es gibt aber auch Hunde, die sich mit Babesien infiziert haben, aber keine Krankheitssymptome haben. Diagnose: Durch eine Blutuntersuchung kann man nach ca. 10 Tagen eine Infektion feststellen. Therapie: Die Behandlung erfolgt durch 2 Injektionen eines Medikamentes welches über eine internationale Apotheke bezogen werden kann im Abstand von 2 Wochen. Eine zusätzliche Gabe eines Antibiotikums, in der Regel über 3 Wochen, ist sinnvoll. Die Heilungschancen sind in der Regel sehr gut. Nur bei schwer erkrankten Junghunden kann es zu Komplikationen kommen. Auch bei dieser Erkrankung liegt das Hauptaugenmerk auf der Prophylaxe, damit es nicht zur Infektion kommt. Mittlerweile sind auch in Deutschland, vor allem im Rhein-Main-Gebiet, infizierte Zecken nachgewiesen worden. Bartonellose Katzenkratzkrankheit (KKK) Die Bartonellose (Katzenkratzkrankheit - KKK) ist eine häufig auftretende, weltweit vorkommende Infektionskrankheit, die sich typischerweise als eine subakute, gutartige, regionale Lymphknotenschwellung äußert. Der Erreger, Bartonella henselea Verursacht wird sie durch Bartonella (B.) henselae, ein zur Familie der Bartonellaceae gehörendes gramnegatives Stäbchenbakterium. Von dieser Erkrankung sind nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betroffen. Aus diesem Grunde sollte die Katzenkratzkrankheit in der

Differentialdiagnose von Lymphknotenschwellungen berücksichtigt werden. Als Erregerreservoir gelten Katzen. Die Durchseuchung der Katzenpopulation schwankt erheblich und beträgt bei Hauskatzen in Deutschland etwa 13%. Vektor für viele Bartonella-Arten sind Flöhe, vor allem der Katzenfloh. Der Erreger konnte bei Katzen in Blut- sowie in Krallen- und Speichelproben nachgewiesen werden. Entscheidend für die Infektion ist sowohl der Kontakt zu Flöhen als auch zu deren Kot. Im Kot infizierter Flöhe kann der Erreger bis zu neun Tage überleben und infektiös bleiben. Die meisten Infektionen mit Bartonella spp. bei Katzen bleiben asymptomatisch. Es kommt in der Regel zu einer Bakteriämie, die erstmals ein bis drei Wochen nach der Infektion auftritt und bis zu 21 Monate chronisch rezidiviert. Klinische Symptome treten nur bei immunsupprimierten Katzen auf. Diese zeigen dann evtl. Fieber, Lymphadenopathie, Gingivitis, Uveitis und Endokarditis, auch transiente Anämien und persistierende Eosinophilien sind beschrieben. Als Standard in der Diagnostik der Bartonellose gilt die Blutkultur. Möglich ist auch der Nachweis von Bartonella-DNA in Blut, Gewebe, Liquor oder Augenkammerwasser. Antikörper können im serologischen Nachweis ab ca. 10 Tagen bis zwei Wochen nach der Infektion nachgewiesen werden. Therapie i.d.r. mit einem Antibiotikum. Bitte fragen Sie Ihren Tierarzt! Borreliose Borreliose ist eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene Infektionskrankheiten, die durch Bakterien aus der Gruppe der Borrelien (Spirochäten) ausgelöst werden. Die Erkrankungen kommen beim Menschen und allen anderen Säugetieren vor und können durch den Befall aller Körpergewebe vielfältige klinische Symptome auslösen. Die Übertragung erfolgt vor allem durch Zecken und Läuse Die Borrelien sitzen im Mitteldarm der Zecke und benötigen, um über ihren Speichel in den Hund zu gelangen, ca. 24-48 Stunden. Anschließend verteilen sie sich in der Haut, den Gelenken und im Zentralen-Nervensystem. Symptome: Die Krankheit zeigt kein typisches Erscheinungsbild. Daher ist eine hundertprozentige Diagnose so schwierig. Der Verlauf kann in mehreren Schüben erfolgen. Nach einem Zeckenbiss und einer erfolgten Infektion, können zwischen zwei und fünf Monate vergehen, in denen man keine Veränderung am Tier feststellen kann. Dann aber können folgende Anzeichen auftreten: Fieber, Gelenksentzündungen sowie Einblutungen an den Stellen, an denen die Zecke gestochen hat. Zu späteren Zeitpunkten sollen Nierenerkrankungen, neurologische Symptome sowie Herzmuskelentzündungen durch die Borreliose ausgelöst werden können. Somit ist auch nicht auszuschließen, dass die Krankheit tödlich verlaufen kann. Der Verlauf der Krankheit erfolgt schleichend. In den ersten Tagen nach dem Zeckenbefall kann es zu Fieber, Appetitlosigkeit und Schlaffheit bei Ihrem Hund kommen. Dann scheint für Wochen oder bis zu fünf Monaten alles wieder normal. Plötzlich tritt eine Lahmheit auf. Diese Lahmheit, so wie sie in der Wissenschaft bezeichnet wird, würden wir eher als ein Hinterherhinken beschreiben. Therapie: Eine Behandlung erfolgt am besten mit dem Antibiotikum Doxycyclin. Die Vergabe des Medikaments erfolgt idealer Weise über drei bis vier Wochen. Die Therapie hat zwei Ziele: 1.) Die Erreger müssen abgetötet werden und 2.) Das gebildete Nervengift muss aus dem Körper gedrängt werden.

Vorsicht vor diesem Medikament ist bei trächtigen Hündinnen und Junghunden geboten. Dirofilariose Die Herzwurmerkrankung (Dirofilariose) ist eine parasitäre Krankheit der Hunde, seltener auch der Katzen. Sie ist nur schwer zu behandeln und verläuft oft tödlich. Sie kommt vor allem in Nordamerika vor, ist aber auch im Mittelmeerraum (vor allem in Italien, Griechenland, Südfrankreich), den Kanarischen Inseln, in Portugal und den tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Einzelfälle wurden auch in Ungarn und im Tessin beobachtet. Überträger der Mikrofilarien (Embryonen der Herzwürmer) sind über 60 Stechmücken-Arten. Die Stechmücke saugt das Blut eines mit Herzwürmern infizierten Hundes. In der Stechmücke entwickeln sich die Embryonen zu Larven. Beim nächsten Stechakt werden die Larven in das Blut des Hundes übertragen. Die Larve entwickelt sich innerhalb von 6 Monaten zum geschlechtsreifen Herz-Wurm und wandert dabei ins rechte Herz, die Lungenarterien und die große Hohlvene. Der erwachsene Wurm gibt Mikrofilarien ins Blut, die von einer Stechmücke weiterverbreitet werden. Die Makrofilarien sind 1 mm dick und 20-30 cm lang. Das Erregerreservoir bilden latent infizierte Hunde. Auch Katzen und Frettchen können sich anstecken. Krankheitsverlauf: 70-100 Tage nach dem infektiösen Stich gelangen die adulten Herzwürmer in die Pulmonal Arterien und bereits nach 3 Monaten entsteht eine neue Generation von Herzwürmern. 6-7 Monate nach der Infektion kann man im Blut des Hundes neue Larvenstadien feststellen. Der Hund verliert an Gewicht und Kondition, leidet unter Husten, Herz-, Leber- und Niereninsuffizienz. Durch ständige Reizung der Arterienwände kommt es zur Verdickung der Arterien. Dadurch kommt es zu einer Drucksteigerung im Lungenkreislauf (Cor pulmonale) und einer erhöhten Thrombosegefahr, welche durch entzündliche Veränderungen und abgestorbene Würmer noch erhöht wird. Folgeerkrankungen können sein: rechtsseitige Herzinsuffizienz, Bauchwassersucht, Leberschwellungen, Lungenentzündung und Eisenablagerug im Organismus. Massiver Befall kann zu Blutrückstau in die Leber führen, was wiederum Erkrankungen der Leber und der Gallenwege verursachen kann. Beim weiteren Verlauf kann es zusätzlich zu Anämien, Ausscheidung des Blutfarbstoffes über den Urin und Gerinnungsstörungen kommen. Meist kommt es dann zu einem tödlichen Nierenversagen. Symptome: sind Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, chronischer Husten und schnelle Ermüdbarkeit. Bei Herzinsuffizienz durch erwachsene Herz-Würmer kommt es zu Bauchwassersucht (Aszites). Zusätzlich kann der Harn sich dunkel verfärben. Auch Anämie (sehr blasse Schleimhäute) und Gelbsucht (gelbliche Schleimhäute) können einen Hinweis auf eine Infektion mit dem Herz-Wurm sein. Diagnose: Der (Antigen-) Nachweis, oder Antikörper Bluttest, adulter Herzwürmer wird mittels Serum über einen ELISA-Test durchgeführt. Der mikroskopische Nachweis der Mikrofilarien ist über einen Blutausstrich möglich. Die Blutentnahme sollte in den Morgen-

oder Abendstunden vorgenommen werden, da sich die Mikrofilarien dann in den Blutgefäßen dicht unter der Haut befinden. Bewegliche Mikrofilarien sind sichtbar. Ein Test auf Herz-Wurm ist frühestens 6 Monate nach dem möglichen Ansteckungszeitraum sinnvoll. Therapie: Alle Mittel gegen Dirofilariose sind mehr oder weniger toxisch! Bitte fragen Sie hierzu Ihren Tierarzt!! Ehrlichiose Die Ehrlichiose wird durch Zecken übertragen. Durch den Biss einer infizierten Zecke (Ehrlichia canis) gelangen die Erreger über den Speichel der Zecke innerhalb von 48 Std. in das Blut des Hundes. Bei den sogenannten Ehrlichien handelt es sich um ein Bakterium, das sich in den weißen Blutzellen festsetzt. Mit diesen wandert es in die Leber, Milz und zu den Lymphknoten, um sich dort zu vermehren. Häufig kommt es zu einer Doppelinfektion mit Babesien, da beide Erreger von der gleichen Zeckenart übertragen werden. Hauptwirt ist der Hund, bei Katzen spielen sie in der Praxis keine relevante Rolle. Man unterscheidet 3 Krankheitsphasen: Die akute Phase beginnt ca. 1-3 Wochen nach der Infektion und dauert ca. 2-3 Wochen an. Sie verläuft häufig unbemerkt und führt meistens nur bei Mehrfachinfektion mit Babesien und/oder Leishmanien zu einem schweren Krankheitsverlauf. Die Symptome sind Apathie, Fressunlust oder Futterverweigerung. Durch das Absinken der Thrombozyten kommt es zur Blutungsneigung mit Nasenbluten und/oder punktförmige Blutungen auf den Schleimhäuten. Seltener sind blasse Schleimhäute und neurologische Symptome wie Krampfanfälle und Lähmungserscheinungen. Die subklinische Phase ist die zweite Phase, in der man dem betroffenen Hund oft nichts mehr anmerkt. Diese Phase kann Monate bis Jahre dauern. Je nach Zustand des Immunsystems und Schwere der Erkrankung kommt es zu einer Spontanheilung oder zur chronischen Erkrankung. In der chronischen Phase kommt es zu Gewichtsverlust und einer weiterhin erhöhten Blutungsneigung. Diagnose: Die Erreger können anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Allerdings ist der Nachweis erst ab dem 20. Tag nach der Infektion möglich. Wir untersuchen unsere Schützlinge noch in Mostar, die oben beschriebene lange Zeit des fehlenden Antikörpernachweises garantiert uns aber nicht, dass das Tier doch infiziert ist. Wir versuchen durch Prophylaxe vor Ort und regelmäßigen Blutuntersuchungen jedoch das Risiko zu minimieren. Therapie: Die Behandlung erfolgt durch ein Antibiotikum für 3-4 Wochen. Bei einer Co- Infektion mit Babesiose oder Leishmaniose müssen diese mitbehandelt werden. Bei ausreichend langer Therapie haben die Hunde eine sehr gute Chance auf vollständige Heilung. Ist das Knochenmark bereits befallen, ist die Prognose ungewiss bis schlecht.

GIARDIOSE Katze/Hund Giardien sind einzellige Parasiten, die sich vor allem im Dünndarm der Wirtstiere ansiedeln. Sie befallen gleichermaßen Hunde und Katzen und es kann auch zur Ansteckung des Menschen kommen. Der Mensch infiziert sich durch Schmutz- und Schmierinfektion oder verunreinigtes Trinkwasser. Aber auch Fliegen können diese Parasiten auf Nahrungsmittel verschleppen und auf diese Weise auf den Menschen übertragen. Giardien verursachen besonders bei Jungtieren und geschwächten Tieren langandauernde Durchfälle. Der Übertragungsweg ist fäkal-oral, also z.b. über verunreinigtes Trinkwasser möglich. Giardien können bei Kälte und Feuchtigkeit monatelang überleben. In Gebieten mit schlechten hygienischen Verhältnissen ist das Ansteckungsrisiko deshalb recht groß. Giardia lamblia ist weltweit verbreitet, kommt aber besonders häufig in südlichen Ländern vor. Klinik: Bei einem gesunden Immunsystem und guter Darmflora können die Parasiten vorkommen, ohne Symptome zu verursachen. In einigen Fällen kommt es zu Erbrechen und allgemeiner Schwäche. Sollte die Abwehr aber geschwächt sein, vermehren sich die Giardien und führen zu anhaltenden therapieresistenten Durchfällen. Die Farbe des Kots ist oft hellgelb bis hellgrau, zum Teil rötlich-blutig und verschleimt. Diagnose: Giardien sind im Kot nachweisbar. Therapie: Die Therapie erfolgt häufig mit Metronidazol, einem Antibiotika, sowieso einer mehrtätigen Behandlung mit Panacur. Sollten mehrere Tiere mit im Haushalt leben müssen alle Tiere prophylaktisch mit behandelt werden. Sehr wichtig sind auch hygienische Maßnahmen: - Ausgeschiedene Giardien-Zysten sind in der Umwelt noch über Wochen und Monate infektiös, die Reinfektionsgefahr ist daher besonders groß. - Alle Hunde und Katzen eines Bestandes gleichzeitig behandeln, auch wenn sie keine Symptome zeigen - Kot immer einsammeln und unschädlich beseitigen (Plastiktüte, Mülltonne) - Hund von Spielplätzen fernhalten - Kontamination von Wasser und Futter sowie der Näpfe durch Kot oder Fliegen verhindern. Regelmäßige Reinigung mit kochendem Wasser. Gut abtrocknen - Nur frisches Wasser zu trinken geben, da andere Wasserquellen durch andere Tiere infiziert sein können.

- Feuchte Areale trocken legen - Feste Böden mit Dampfstrahler behandeln und desinfizieren - Shampoonieren v.a. von langhaarigen Hunden nach der Behandlung, da die minimale infektiöse Dosis sehr gering ist und infektiöse Zysten am Haarkleid haften können - Hundedecken regelmäßig so heiß wie möglich waschen - Spielzeug sorgfältig reinigen Leishmaniose Hauptreservoir des Erregers sind Hunde und Nager. Der wichtigste Überträger ist die Sandmücke. Es kann aber auch über offene Wunden übertragen werden. Die Inkubationszeit beträgt mindestens zwei Monate, bis zum Ausbruch der Erkrankung kann es jedoch Jahre dauern. Hunde können auch infiziert sein, ohne dass die Erkrankung jemals ausbricht.die Leishmanien befallen die weißen Blutkörperchen im Knochenmark. Es gibt mindestens neun verschiedene Leishmania-infantum-Stämme, deswegen können auch die Symptome unterschiedlichster Art sein. Erste Symptome: können Durchfall, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Haut- sowie Fellveränderung, Lahmheit und Fieber sein. Ein spezifisches Symptom ist das Ausfransen der Ohren, also leichtes und mehrfaches Einreißen der Ohrränder. Das häufigste Krankheitsbild ist mit 60% der symmetrischd Haarverlust und Schuppenbildung. 20% der betroffenen Tiere haben Hautgeschwüre über Knochenvorsprüngen, der Schwanzspitze, und an Ohren und Haut-Schleimhautübergängen.12% haben Knötchenbildung in der Haut. das ist ein Zeichen für eine ungenügende Immunabwehr. Die seltenste Form ist mit 4% die generalisierte Hautdegeneration mit Pustelbildung im Bereich des Körperstammes. Zudem sind Augenerkrankungen, Nasenbluten, Krallenverkrümmung, Pigmentverlust im Nasen-Maul-Bereich und geschwollene Lymphknoten erkennbare Symptome. Auch die inneren Organe können von Leishmanien befallen werden. Hier vor Allem die Milz, Nieren und die Leber. Diagnostik: Ein direkter Nachweis der Leishmanien kann mittels zytologischer oder histologischer Untersuchungen erfolgen, bei welchen Zellen des Knochenmarks, der Lymphknoten oder der Haut mikroskopisch untersucht werden, was eine direkte Identifizierung der sich meist intrazellulär befindenden Leishmanien ermöglicht. Als weitere Untersuchung bietet sich als gentechnische Methode die PCR an, welche bei Proben aus dem Knochenmark eine Sensitivität und Spezifität von fast 100 Prozent aufweist. Blutuntersuchungen auf Leishmaniose sind normalerweise indirekte Tests, da sich Leishmanien nur schwer im Blut nachweisen lassen. Im Blut wird daher nach Antikörpern gesucht, die das Tier nach einer gewissen Zeit gegen die Erreger gebildet hat.

Therapie: Häufig ist eine vollständige Heilung der Erkrankung nicht möglich. Die therapeutischen Ansätze konzentrieren sich daher neben der Erregerelimination vor allem auf eine Stärkung der körpereigenen zellulären Abwehr. Es existieren verschiedene Medikamentöse Therapiemöglichkeiten. Je nach Erregerstamm wird eine Möglichkeit ausgewählt. Spulwürmer und Hakenwürmer Hunde und Katzen werden häufig mit Rundwürmern, wie Spul- und Hakenwurm, befallen. Darüber hinaus können auch verschiedene Bandwurmarten Hund und Katze infizieren. Beim Hund ist es vor allem der Gurkenkernbandwurm, der durch Flöhe übertragen wird. Seltener tritt der Fuchsbandwurm auf, da der Hund hierfür einen Zwischenwirt (z.b. eine Maus) aufnehmen müsste. Katzen infizieren sich mit Bandwürmern in der Regel durch Fressen von infizierten Zwischentieren (klassischerweise Mäuse). Der beim Hund am häufigsten vorkommende Wurm ist der Spulwurm. Bis zu 30% aller Hunde in Deutschland sind mit diesem Parasiten infiziert. Bei Welpen liegt die Rate oft noch wesentlich höher. Auch mit dem Kot ausgeschiedene Spulwurmeier oder Larven können aus der Umwelt, z.b. durch Schnüffeln und Lecken aufgenommen werden. Anzeichen einer Wurminfektion: - Müdigkeit und Appetitmangel - Entwicklungsdefizite und Abmagerung - Aufgetriebener Bauch (Wurmbauch) - Erbrechen, besonders nach Mahlzeiten - Glanzloses Fell - Husten - Nervöse Erscheinungen mit Krämpfen oder Darmverschluss Auch bei Katzen ist der Spulwurm der am häufigsten vorkommende Wurm. Die klinischen Symptome ähneln denen des Hundes und können mild bis hochakut verlaufen. Weitere Darmparasiten von Hunden und Katzen sind die Hakenwürmer. Die Infektion erfolgt entweder durch orale Aufnahme der Larven oder indem sich die Larven durch die Haut des Hundes oder der Katze einbohren. Auch eine Infektion über die Muttermilch und durch den Verzehr von Mäusen ist möglich. Symptome: Hautentzündung, Juckreiz, Husten, Durchfall (auch blutig), Müdigkeit, Abmagerung, Austrocknung, Blutarmut oder Wachstumsstörungen.

Vorbeugung: Es sollten niemals rohes Fleisch oder Schlachtabfälle verfüttert werden. Katzen und Hund müssen vor Flöhen geschützt werden. Hunde und Katzen sollten mindestens 4x im Jahr entwurmt werden!