Trinkwasseraufbereitung im Haushalt? Pestizide



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Transkript:

Trinkwasseraufbereitung im Haushalt? Pestizide April 2007

Impressum Umweltschutzverein Bürger und Umwelt Redaktion: Fachbereich Wasser, "die umweltberatung" NÖ "die umweltberatung" Niederösterreich Vervielfältigung nur mit Genehmigung von "die umweltberatung" gestattet! Wir danken für die fachliche Unterstützung: Amt der NÖ Landesregierung DI Dr. K. Wachter, Abteilung Wasserwirtschaft und Dr. F-M Klenner, Abteilung Umwelthygiene Dritte überarbeitete Auflage, April 2007

Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft...1 2 Verwendung...1 3 Grenzwerte...1 4 Wirkung...1 5 Trinkwasseranalyse...2 6 Was tun außer aufbereiten?...4 7 Trinkwasseraufbereitung...4 8 Literatur...5

1 Herkunft Pestizid ist ein Sammelbegriff für chemische Substanzen mit teilweise sehr unterschiedlicher Herkunft, die in der Landwirtschaft und im Gartenbau zur Bekämpfung von pflanzlichen und tierischen Schädlingen eingesetzt werden. Das Problem der Pestizide im Grundwasser ist alt. Schon 1980 hat die EU eine Richtlinie veröffentlicht, in der erstmals gefordert wurde, dass Trinkwasser keine Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln enthalten darf. Die Wege, über die Pestizide ins Grundwasser gelangen, sind vielfältig. Sie dringen in den Boden ein und werden durch Niederschläge ins Grundwasser ausgewaschen. Oft werden sie aber auch direkt in Oberflächengewässer abgeschwemmt. 2 Verwendung Wir unterscheiden zwischen Herbiziden (wirksam gegen Unkräuter), Insektizide (gegen Insekten), Fungizide (gegen Pilze), Akarizide (gegen Milben), Rodentizide (gegen Nagetiere), Nematozide (gegen Fadenwürmer), Algizide (gegen Algen) und Molluskizide (gegen Schnecken). Herbizide werden in fast allen Kulturen eingesetzt, Insektizide dagegen vor allem im Wein-, Obst-, Kartoffel- und Zuckerrübenanbau. Fungizide werden im Weizen-, Kartoffel-, Obst und Weinbau verwendet, während Akarizide vor allem im Weinbau Verwendung finden. 3 Grenzwerte Laut Trinkwasserverordnung TWV BGBl II 304/ 2001 gilt für einzelne Pestizide ein Parameterwert von 0,10 Mikrogramm 1 je Liter (µg/l) 2 und für die Summe aller bestimmten Pestizide ein Grenzwert von 0,50 µg/l. Für Pestizide sind in der Verordnung 57 einzelne Substanzen genannt. Es müssen nur jene Pestizide überwacht werden, deren Vorhandensein anzunehmen ist. 4 Wirkung Technische Probleme aufgrund von Pestiziden im Trinkwasser sind keine bekannt. Gesundheit Die gesundheitlichen Auswirkungen der einzelnen Pestizide sind unterschiedlich und zum Teil noch wenig erforscht. Pestizide besitzen oft sehr unterschiedliche Wirksto f- fe wie chlorierte Kohlenwasserstoffe, Phosphorsäureester (E 605), Carbamate, Phenoxycarbonsäuren oder Triazine. Chlorierte Kohlenwasserstoffe wie etwa Lindan oder das verbotene DDT sind überaus langlebig. Sie werden kaum abgebaut. Durch die schlechte Abbaubarkeit kommt es zu Langzeitwirkungen. Viele der verwendeten Wirkstoffe reichern sich in der Nahrungskette an und bleiben oft über Jahrzehnte nachweisbar. Bekanntestes Beispiel ist der Nachweis von DDT (das heute verboten ist) im Fettgewebe von Fischen und Vögeln der Arktis. 1 Ein millionstel Gramm 2 Für die Pestizide Aldrin, Dieldrin, Heptachlor und Heptachlorepoxid gilt ein Grenzwert von 0,030 µg/l.

Phosphorsäureester sind Nervengifte und ursprünglich als Kampfgase entwickelt worden. Eines der bekanntesten Mittel aus dieser Gruppe ist Parathion, besser bekannt als E 605. Sie werden oft in großflächigem Ausmaß gegen Insekten eingesetzt. Die Wirkung von Phosphorsäureester ist akut. Carbamate wirken ähnlich wie Phosphorsäureester und sind hoch giftig. Die Rückstände sind in den Böden oft über Jahre hinweg nachweisbar. Phenoxycarbonsäuren sind in zahlreichen Unkrautvernichtungsmitteln enthalten. Sie wirken als Wuchsstoff, die besprühten Pflanzen wachsen sich zu Tode. Triazine haben als Herbizide eine große Bedeutung. Vor allem im Maisanbau wird Atrazin in weltweit steigendem Ausmaß verwendet. Atrazin und seine Hauptmetaboliten Desethylatrazin und Desisopropylatrazin werden in Konzentrationen im Grundwasser gefunden, die oft schon den Summen-Grenzwert für Pestizide überschreiten. Da Atrazin bei uns seit 1995 verboten ist, sinkt die Menge an Atrazin im Grundwasser. Dennoch wird der Grenzwert von 0,10 µg/l bei rund 15 Prozent der untersuchten Proben überschritten. Folgende Wirkungen von Pestiziden sind nachgewiesen: Anreicherung im Fettgewebe von Tier und Mensch Anreicherung im Boden und im Grundwasser Störungen des Bodenlebens Störungen der Fortpflanzungsfähigkeit Schädigungen von Leber, Nieren und zentralem Nervensystem Hautausschläge und Hautschäden Lähmungen krebsauslösend akut giftige Wirkung bei einigen Substanzen (z. B. Carbamaten) 5 Trinkwasseranalyse Analysestäbchen oder Chemikaliensätze zur Bestimmung von Pestiziden gibt es nicht. Die Bestimmung kann nur in Labors erfolgen. Bei folgenden Stellen können Sie amtliche Trinkwasseruntersuchungen in Auftrag geben (Aufzählung nicht vollständig) NUA Umweltanalytik GmbH Südstadtzentrum 4 2344 Maria Enzersdorf Tel. 02236/445 41-0 Austrian Research Centers Seibersdorf (ARCS) Bereich Chemische Analytik 2444 Seibersdorf Tel. 050 550-0

AGES 3 Lebensmitteluntersuchung und Forschung Wien Institut für Lebensmitteluntersuchung Kinderspitalgasse 15 1090 Wien Tel. 01/404 90-0 Umweltanalytisches Labor Sachsenplatz 13 1200 Wien Telefon: 01/33 02 187-0 WSB Labor Steiner Landstr. 27 a 3504 Krems/Stein Tel. 02732/776 65 Institut für Wasseraufbereitung, Abwasserreinigung und -forschung (IWA) Ipfdorferstr. 5-7 4481 Asten Tel. 0732/34 00-6113 AGES 1 Lebensmitteluntersuchung Linz Abteilung Lebensmittel Bürgerstr. 47, PF 114 4021 Linz Tel. 0732/77 90 710 Ergänzend dazu bietet "die umweltberatung" Trinkwassermessungen für Hausbrunnen an. Die Untersuchungen stellen keine amtlichen Messungen dar, sondern sollen einen ersten Überblick über die Situation des Brunnens und die Qualität des Wassers geben. Anmeldungen und Infos: "die umweltberatung" Mostviertel, Beratungsstelle Pöchlarn Tel.: 02757/8520 "die umweltberatung" NÖ-Mitte Tel.: 02742/743 41 "die umweltberatung" NÖ-Süd, Beratungsstelle Mödling Tel. 02236/86 06 64-0 "die umweltberatung" Waldviertel Tel.: 02822/537 69 "die umweltberatung" Weinviertel Beratungsstelle Hollabrunn Tel.: 02952/43 44 Gemessene Parameter: chemisch / physikalisch Nitrat, Nitrit, Ammonium, Eisen, Mangan, Chlorid, Sulfat, Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Gesamthärte, Carbonathärte, Oxidierbarkeit, elektrische Leitfähigkeit, ph-wert und Temperatur bakteriologisch: koloniebildende Einheiten bei 22 C und bei 37 C, coliforme Keime, Escherichia coli und Enterokokken Kostenbeitrag: 65 Euro (vorbehaltlich Preisänderungen) 3 Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH.

6 Was tun außer aufbereiten? Förderung des biologischen Landbaus, der auf den Einsatz von Pestiziden generell verzichtet Verzicht des Einsatzes von Pestiziden im Gartenbereich Verbot von gefährlichen Substanzen (wie z.b. bei DDT schon geschehen) durch den Gesetzgeber 7 Trinkwasseraufbereitung Für die Entfernung von Pestiziden aus dem Wasser eignen sich Umkehrosmosefilter und in eingeschränktem Maße auch Aktivkohlefilter. Bei beiden Methoden treten bei der Verwendung im Haushalt gravierende Nachteile auf, die im Folgenden besprochen werden sollen. 7.1 Aktivkohlefilter Dabei wird das aufzubereitende Wasser über einen Filterkörper aus Aktivkohle geleitet. Die große Oberfläche und die hohe Adsorptionsfähigkeit der Filterkohle halten die gelösten Schadstoffe zurück. Aktivkohlefilter eignen sich zur Entfernung von organischen Substanzen wie Chlor, chlorierten Kohlenwasserstoffen und Pestiziden. Im großtechnischen Anwendungsbereich (wie z. B. in Wasserwerken) wird die Aktivkohlefilterung als nachgeschaltete Aufbereitung zur Geschmacksverbesserung eingesetzt. Kleingeräte für den Haushalt zeigen eine Reihe von Nachteilen. So besteht bei längeren Standzeiten des Filters und bei schlechter Wartung eine hohe Verkeimungsgefahr, wodurch das Trinkwasser mit unerwünschten Keimen verunreinigt wird. Wird der Filtereinsatz oder das Aktivkohlegemisch nicht rechtzeitig erneuert, besteht die Gefahr des Durchbrechens, bei der die angesammelten Schadstoffe schlagartig in das Wasser abgegeben werden. Darüber hinaus kann es zu wechselseitigen Anlagerungen und Abspaltungen zwischen den herausgefilterten Stoffen kommen, wodurch neue chemische Verbindungen entstehen können. 7.2 Umkehrosmosefilter Sie beruhen auf dem Prinzip der Osmose, wonach es bei zwei Lösungen mit unterschiedlicher Konzentration, die durch eine halb durchlässige Membran getrennt sind, zu einem Druckausgleich kommt. Bei der Umkehrosmose wird dieser Flüssigkeitsstrom umgedreht, indem man die Seite mit der höheren Konzentration unter Druck setzt. Die Schadstoffe werden von der Membran zurückgehalten. Der Einsatz im Haushalt zeigt schwerwiegende Nachteile. So sind Verkeimungen der Membran bei längerem Gebrauch nicht auszuschließen. Umkehrosmosefilter sind Wasservernichtungsanlagen, die ein Vielfaches der Menge an aufbereitenden Wasser ungenutzt ableiten. Darüber hinaus sind gesundheitliche Probleme beim Genuss von entmineralisiertem Wasser möglich.

Prinzip der Osmose Prinzip der Umkehrosmose semipermeable Membran semipermeable Membran Salzlösung Wasser Druck Salzlösung Wasser unbehandeltes Wasser entmineralisiertes Wasser Abbildung 1: Funktionsweise der Umkehrosmose 8 Literatur Bücher: [1] Hütter Leonhard A.: "Wasser und Wasseruntersuchung", Salle und Sauerländer, 1988 [2] Kölle Walter: "Wasseranalysen richtig beurteilen", Wiley-Vch Verlag GmbH, 1998 [3] Schönfeldinger: "Besseres Wasser", VKI, 1999 [4] Schröter: "Taschenbuch der Chemie", Verlag Deutsch, 1986 [5] Witassek, Friese: "Ihr Trinkwasser", Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, 1993 Gesetze: [6] Trinkwasserverordnung TWV BGBI. II 304/2001