IPv6 in der öffentlichen Verwaltung (Quelle: Deutschland-Online Infrastruktur e.v. Arbeitskreis Kommunal) Karl-Ernst Blübaum 06.10.2010
Rückblick - Warum IPv6? Hintergründe für den Einsatz von IPv6 Knappheit der IP-Adressen!? Wegfall von NAT (Network Address Translation) IPv6 im DOI-Netz Adressraum für die Bundesrepublik Deutschland DOI-Netz und -Teilnehmer Provider Independent Adressraum /22 Beantragung durch DOI Verein im Dezember 2008 3
Überblick und Status (I) Am 16.11.2009 wurde der LIR de.government von RIPE NCC ein Adressraum der Größe /26 zugeteilt (Allokation). Adresse: 2a02:1000::/26 Ein angrenzender Bereich wurde von RIPE NCC bis zur Größe /23 reserviert. Somit steht erstmalig für Deutschland (und bisher einmalig in Europa) ein zentraler IP-Adressraum für die gesamte öffentliche Verwaltung der Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung Mit der Übergabe des Adressraums entsteht zeitgleich die Aufgabe, den Adressraum zu verwalten sowie technische und organisatorische Rahmenbedingungen für alle Teilnehmer zur Bewirtschaftung und Umsetzung des Adressraums zu schaffen LIR : Local Internet Registry (z. B. Provider) RIR : Regional Internet Registry (z. B. RIPE) RIPE NCC : Réseaux IP Européens Network Coordination Centre 4
Überblick und Status (II) Das Ausrollen von IPv6 in der gesamten öffentlichen Verwaltung erfordert die Einbindung des Know-hows aus allen künftigen Nutzerebenen Die grundlegenden Eckpunkte der künftigen IPv6 Verwaltung werden daher derzeit im Rahmen einer Arbeitsgruppe IPv6 erarbeitet Erarbeitung eines Vorschlages für ein Adresskonzept, welches die übergeordnete Adressraumaufteilung für die gesamte öffentliche Verwaltung beschreibt. Erarbeitung organisatorischer Grundlagen für den Aufbau einer künftigen IPv6 Verwaltung. Ein Workshop wird sich mit der technischen Umsetzung beschäftigen. 5
Zusammensetzung der IPv6 Arbeitsgruppe Netze des Bundes/PG NdB ZIVIT (Zentrum für Informationsverarbeitung und Informationstechnik) BVA BIT (Bundesverwaltungsamt - Bundesstelle für Informationstechnik) BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) BMVg (Bundesministerium der Verteidigung) Sachsen Dienstleister (Dataport) Kommunen (über Dt. Städtetag) 6
Adressrahmenkonzept (I) 7
Adressrahmenkonzept (II) 8
Adressrahmenkonzept (III) Aufteilung des Gesamtadressraums in 64 gleich große Blöcke (a /32). Grund für die Wahl der Präfixgröße /32 ist die derzeitige Routing Filterpraxis von ISPs im Internet Die Verwaltung einzelner /32 Blöcke soll eigenständigen Verwaltungseinheiten übertragen werden. Diese werden künftig als Sub LIRs bezeichnet. Die Aufgabe der zentralen Local Internet Registry de.government beschränkt sich auf die Koordination des übergreifenden Gesamtadressraums (daher der Name Adressrahmenkonzept ) und die Schnittstellenfunktion zu RIPE NCC. 9
Adressrahmenkonzept Verteilung des Adressraumes 10
Grundprinzipien Verbindlichkeit des Adressraumes (Vorschläge der Arbeitsgruppe) Die Arbeitsgruppe schlägt vor, dass die Verwendung der de.government zugeteilten Global Unicast Adressen für Teilnehmer der ÖV verbindlich wird. Für die Verwendung von externen Adressen (Internet) können an den Netzübergängen optional andere, bspw. providerspezifische Adressräume verwendet werden. Eigenständige RIPE Mitgliedschaften von ÖV Teilnehmern sollen möglich bleiben und werden von der AG begrüßt, da hierdurch ein stärkerer Einfluss auf RIPE Richtlinien und Internetpolitik ausgeübt werden kann. 11
Grundprinzipien - Sub LIR (Vorschläge der Arbeitsgruppe) Eine Sub LIR ist jeder ÖV Teilnehmer, der im Adressrahmenkonzept als Blockinhaber gekennzeichnet ist, derzeit die Bundesländer, BMVg, Netze des Bundes und DOI Zu unterscheiden sind die Begriffe Sub LIR Status und operative Sub LIR. Ein Statusinhaber (z. B. Bundesland) kann zur operativen Adressraumverwaltung einen Dienstleister (operative Sub LIR) beauftragen. Die Suballokation eines Adressblocks an eine Sub LIR ist an die Vorlage eines Adresskonzepts für einen Adressraum der Größe /32 gebunden. Nach Erhalt einer Allokation kann eine Sub LIR den Adressraum eigenständig und anhand eigener Adresskonzepte an Endbenutzer aufteilen. Die Adressverteilung (Assignment) erfolgt somit immer durch eine Sub LIR. 12
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