Die Tage, in denen der Rennlenker

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Transkript:

Test Test: 11 Randonneure und Gravelbikes Ergo-Express Reiseräder mit Rennlenker sind im Kommen. Ein Grund dürfte sein, dass die Radgattung vielseitiger wird und immer mehr Komfort bietet. Wir haben klassische Vertreter mit Gepäckträger und Schutzblechen sowie neue Gravelbikes ab 1.100 Euro getestet. Text: Jan Gathmann Die Tage, in denen der Rennlenker nichts als körperquälende Sportlichkeit signalisierte, scheinen gezählt. Dass Rennräder immer öfter in der Werbung wie zufällig im Flur stehen oder durch das Bild rollen, ist auch Zeichen ihrer neuen Alltagsnähe. Tatsächlich kann man mit Rennlenker heutzutage ganz normal, ganz ohne übertriebenen sportlichen Ehrgeiz Radfahren. Das liegt vor allem daran, dass die Sitzhaltung auf modernen Rädern mit Rennlenker meist deutlich komfortabler ausfällt als noch vor wenigen Jahren. Jetzt muss man sich nicht mehr so stark bücken. Damit können auch weniger trainierte Radfahrer den größten Vorteil des Rennlenkers gegenüber allen anderen Lenkern nutzen: seine konkurrenzlos große Zahl möglicher Hand- und Sitzhaltungen. Randonneure, also Räder für das Tourenfahren oder Reisen mit dem gebogenen Lenkerbügel, profitieren davon besonders. Denn die Haltung immer wieder zu verändern, entlastet alle Teile des Oberkörpers gerade auf langen Strecken enorm. Gleichzeitig bringt die sogenannte Unterlenkerhaltung, wenn der Fahrer in die Biegung greift, eine sehr gute Position, um dem Gegenwind beim schnellen Fahren ein Schnippchen zu schlagen. Dazu ein Rechenbeispiel: Ein leicht trainierter Tourenfahrer kann 120 Watt auf Dauer treten. Damit erzielt er beim Griff an den Oberlenker eine Reisegeschwindigkeit von 24,8 km/h. Am Unterlenker schafft er mit gleicher Kraft 27,7 km/h. Anders gerechnet: Er kann mit 91 Watt 24,8 km/h fahren (Berechnungen über: kreuzotter.de). Das ist ein sehr moderater Krafteinsatz. Es ist bei Randonneuren und Artverwandten der Lenker, der das Rad schneller macht, nicht die dünnen Reifen (siehe Kaufberatung Räder & Reifen, Seite 46). Insofern ist eines der positivsten Ergebnisse des Tests schon das Testfeld selbst. Es war ein Leichtes, unsere 11 Räder für den Test zusammenzutrommeln. Eingeladen waren sogar über 20 Hersteller. Verstärkung erhält die Gattung durch den Trend der Gravelbikes. Das sind geländetaugliche Räder mit Rennlenker, gemacht um lange Strecken auf befestigten, aber nicht geteerten Wegen zurückzulegen. Von diesen sogenannten Gravelroads, wie sie in der Trendheimat USA heißen, haben die neuen Bikes auch ihren Namen. Von echten Rennrädern unterscheiden sie sich meist durch einen längeren Radstand und ein tieferes Tretlager für ruhiges Fahrverhalten. Insofern sind sie den Randonneuren ähnlich. Anders als klassische Randonneure besitzen sie aber meist keine Gepäckträger, sondern sind für das Bikepacking gemacht (siehe Seite 40). Auch Gravelbikes waren in der Einladung berücksichtigt, weil sie häufig über alle nötigen Ösen für den Anbau von Schutzblechen und Gepäckträgern verfügen. Von der Forde- Beste Lösung: Alle hydraulischen Scheibenbremsen glänzen mit perfektem Druckpunkt und dosierter Verzögerung hier: Tout Terrain. Gute Lösung: Mechanische Scheibenbremsen stoppen witterungsunabhängig und stark mit 140mm-Scheibe aber nur für leichte Leute. Von der Hydraulik abgehängt: Die Mini-V- Bremse am Schauff (Bild) und VSF Fahrradmanufaktur wirkt vergleichsweise schwammig. Fotos: Frank Gleitsmann, Lisa Partzsch (3) 24 RADtouren 1 16

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Test Baukasten Tout Terrain: 5th Avenue GT 5.016 Euro Rahmen/Radstand Dedacciai Stahl, 3-fach konifiziert/1.072 mm Gabel/Federung 1 1/8" A-Head, Stahl, starr, Lowriderösen Rahmenhöhen* Unisex: S, M, L, XL Gewicht 14,9 kg (inkl. Pedale) Entfaltung 1,68 9,03 m/pedalumdrehung Zul. Gewichte** 160/ /40 kg Schaltung Rohloff 14-Gang-Nabenschaltung, 19 Z., Cinq Daumenschalthebel für Rohloff Kurbelsatz Middleburn, BSA, 175 mm, 50 Z., Gates CDX Riemenantrieb Bremsen/ Bremshebel TRP Hylex hydr. Diskbremse 200/180mm/ TRP Hylex Naben vo./hi. SON Delux Nabendynamo/Rohloff Speedhub Felgen/Speichen Ryde Andra 210 622x19c/v.+h. 32 Speichen Reifen Schwalbe Marathon Supreme 37-622 Vorbau/Lenker Alu, starr/ritchey Curve, OS, 44cm Sattel/Sattelstütze Brooks C17/Fizi:k, Alu, starr Lichtanlage vo./hi. Supernova E3 pro/supernova Taillight Gepäckträger vo./hi. /rahmenintegriert Ständer (Rahmenmontage vorbereitet) Besonderheiten 3 Paar Flaschenhalterösen, SKS-Schutzbleche, Lenkanschlag, CodeNo-Diebstahlschutz, The Plug USB-Lader Garantie Testbrief: Rahmen: 5 Jahre, Gabel: 2 Jahre Das Tout Terrain sieht mit seinem rahmenintegrierten Gepäckträger aus Edelstahl nicht nur besonders aus, es steckt auch voller besonderer Lösungen. Eine Alleinstellung verleiht ihm schon der saubere Gates-Riemenantrieb mit Rohloff-Nabe was das Rad in der Alltagswertung mit an die Spitze bringt. Großes Lob verdienen die Rohloff-Daumenschalthebel der Eigenmarke Cinq, die perfekt mit der Nabe harmonieren und sehr gut zum Randonneur-Konzept passen. Kraft und Standfestigkeit der Scheibenbremsen lassen ebenso wie die sicheren Fahreigenschaften auch schweres Gepäck zu. Das Tout Terrain läuft sauber und schnell geradeaus, zählt aber nicht zu den dynamischsten Rennern. Unsere Test-Ausstattungsvariante Rohloff Gold CDX hat alles an Bord, was edel und teuer ist und auf Langstrecken Sinn macht, wie der Cinq USB-Lader oder der Lenkanschlag für komfortables Beladen eines (optionalen) Lowriders. Fazit: Pendler-Rad, Reiserad, schneller Tourer das perfekt gemachte Tout Terrain 5th Avvenue fährt in allen Disziplinen ganz nach vorne. Einsatzbereich Bewertung Radreisen Alltag Sport Gelände Sitzposition komfortabel ausgewogen sportlich Fahrleistungen Komfort Ausstattung/Verarbeitung Preis/Leistung Fahrverhalten träge ausgewogen wendig Testnote: 1,2 26 RADtouren 1 16

rung einer Dynamo-Lichtanlage sahen wir auch ab, um Vertreter der Bauart berücksichtigen zu können. Aber nur Giant und Bulls schickten ausgewiesene Gravelbikes wobei Bulls mit dem Daily Grinder seine alltagstaugliche Interpretation der Gattung wählte. Viele Spielarten Überhaupt zeigen die Reiseräder mit Rennlenker im Test inzwischen erfreulich viele Spielarten. Da sich die Modelle preislich gravierend unterscheiden, haben wir zwei Testklassen gebildet. In die Luxusklasse über 2.000 Euro fallen vor allem Randonneure, die mit vielen Speziallösungen aufwarten und weitgehend individuell aufgebaut werden. Das kann die aufwändige Kombination einer Rohloffnabe mit Rennlenker sein, wie bei Rennstahl und Tout Terrain, wobei Tout Terrain nach unserer Auffassung den Königsweg dafür gefunden hat. Auch feiner Maßrahmenbau aus Stahl, den Norwid in diesem Test vertritt, hat natürlich seinen Preis und ist auch anderswo nicht unterhalb der 2.000-Euro- Grenze zu haben. Aber auch eine besondere Schaltung wie die Shimano Ultegra DI2 am Contoura iwerk kann dazu beitragen, dass die Preisgrenze gesprengt wird. Gut zu wissen: Wegen der zunehmenden Individualisierung gibt es oft auch eine günstigere Variante als unsere Testmodelle. In der Preisklasse bis 2.000 Euro rollen dagegen fast ausschließlich Serienräder an, bei denen der Käufer auf die Ausstattung festgelegt ist. Einzige Ausnahme bildet das Poison, das im Baukasten des Versenders indivuell von den Reifen bis zum Lenker aufgebaut wird. Dennoch ist die Vielfalt der Serienräder groß. Da gibt es auf der einen Seite Modelle wie das Giant. Es ist ab Werk eher für Fitnesstouren auf unbefestigten Wegen gemacht, kann aber wegen der hohen Gewichtszulassung und vorhandenen Ösen auch für Touren mit Gepäck gut genommen werden. Die andere Seite des Spektrums vertreten Modelle wie das VSF Fahrradmanufaktur oder das Salsa. Beide, besonders aber das Salsa, sind robust aufgebaut und ab Werk mit allem ausgestattet, was man für Fernreisen benötigt. Dafür muss man in der Regel Abstriche in der Fahrdynamik hinnehmen. Worauf Achten? Ein Randonneur kann nur bedingt belastbares Reiserad, schnelles Sportgerät und Sorglos-Alltagsrad zugleich sein. Unsere Teilnoten in der Tabelle geben darüber Aufschluss, wo das jeweilige Rad beim Spagat zwischen den Einsatzbereichen seine Akzente setzt. Beste Rohloff-Integration am Rennlenker: Tout Terrains eigene Daumenschalthebel den USB-Lader the Plug haben auch andere. Perfekte Lichtinstallation am Lenker: Die höhere Montage-Position des lichtstarken Supernova beschert dem Bulls-Fahrer top Sicht. Gute Biegung: Der Lenker am Salsa erlaubt mit nach außen gebogenen Enden eine komfortable Unterlenkerhaltung. Gute Stütze: Die Giant-Carbon-Sattelstütze spendet fühlbar Komfort, ihre klevere Schraubklemmung schützt vor Überlastung.

Weniger Denken beim Schalten ist ein Ziel des Sram 1x11 Systems. Im Test war es nicht vertreten. Wir haben die einfache Alternative an einem neuen Cinelli Zydeco im Dauertest: Mehr zum Rad und zur Sram Rival-Gruppe auf radtouren-magazin.com. Danach richtet sich auch, worauf man bei der Ausstattung achten sollte. Die aufwändige Integration einer Rohloff-Nabenschaltung wie bei Tout Terrain und Rennstahl macht vornehmlich für Vielfahrer im Alltag oder für wochenlange Radreisen Sinn. Fahrradpendler sollten auch auf besonders pannensichere Reifen und eine gute Lichtanlage mit einem hochwertigen Nabendynamo achten. Dagegen zählen für den reinen Reisebetrieb vor allem die Fahreigenschaften mit Gepäck inklusive des sicheren Bremsens und je nach Fahrergewicht oder angepeiltem Gepäck die Gewichtszulassung. Persönliche Vorlieben können dann entscheiden, ob bevorzugt eine große Portion Fahrspaß dazukommen soll, wie das Contoura, Bulls, Giant, Norwid oder Velotraum ihn bringen. Oder ob eher der Komfort im Vordergrund stehen soll, wo beispielsweise das Rennstahl gekonnt seine Akzente setzt, aber auch das Velotraum etwas mehr zu bieten hat. In Sachen Kettenschaltung setzen die meisten Hersteller auf eine 22-Gang-Rennradgruppe aus den Shimano- Baureihen 105 oder Ultegra von Shimano. Eine gute Wahl: Beide Ensembles bestechen durch butterweiche und exakte Gangwechsel und sind funktional kaum unterscheidbar. Die höchste Schaltperfektion erreicht aber die Ultegra DI2- Gruppe am Contoura. Durch ihre vorbildliche Hebelergonomie und hohe Schaltgeschwindigkeit ist sie der Tipp für sportliche Randonneure. Das beste Übersetzungsverhältnis für Reisen mit mehr Gepäck bieten die Spezial-Kombination am Velotraum und die Shimano Deore-MTB-Gruppe am Salsa Marrakesh. Das Beste zum Schluss: Die hydraulische Scheibenbremse hat sich am Randonneur fast durchgesetzt. Die Hydrauliksysteme bescheren einen perfekten Druckpunkt und vorbildliches Nassbremseigenschaften egal ob als reines Bremssystem wie bei Tout Terrain und Rennstahl oder als Schaltbremskombi von Shimano. Unser Tipp für Reisen mit viel Gepäck sind dabei größere Scheiben vorne ab 180 mm Durchmesser. Mechanische Scheibenbremsen würden wir den nur zweimal montierten V-Bremsen ebenfalls vorziehen. RADtouren 1 16 29

So haben wir getestet Alle Fahrräder wurden bei den Herstellern zum Test angefordert. Gefragt waren tourentaugliche, mit Schutzblechen ausgestattete Randonneure oder Gravelbikes. Die Räder werden in den gezeigten Kategorien nach einem Punkteschema mit über 90 einzelnen Unterpunkten bewertet: von der Dicke der Reifen und der Qualität der Kontaktpunkte für den Komfort bis hin zur Art der Kabelverlegung, dem Bremsentyp (Stichwort: Wartungsarmut) oder dem Kettenschutz in der Alltagswertung. Mehr Details zum Testschema finden Sie auf radtouren-magazin.com. Das Punkteschema für die Reiseräder mit Rennlenker ist nicht direkt mit anderen Reiseradtests vergleichbar. So wurden zum Beispiel die Gepäckträger nur in der Ausstattungswertung berücksichtigt, die nur den materiellen Wert der Ausstattung berücksichtigt, nicht wie gut sie für einen bestimmten Einsatzbereich ist. Wegen des großen Bewertung Tout Terrain Fahrverhalten 37 31 44 47 44 33 36 42 34 46 42 (max. 55) Radreisequalitäten 35,5 40 30 33 23,5 33 27 24 33 25 24,5 (max. 47) Alltag (max. 32) 20,5 22,5 9,5 12 11 10 6 7 4 10 7 Komfort (max. 19) 5 9 2 7 4,5 3 2 2 3 5 4 Ausstattung 33,5 32,75 27,5 21,5 22 16,5 14,5 16,5 17,75 20,5 11 (max. 45) Service (max. 19) 11 12 15 13 11 9 15 11 13 5 15 Gesamtpunkte 142,5 147,3 128,0 133,5 116,0 105,5 100,5 102,5 104,8 111,5 103,5 (152=1,0) Testnote 1,2 1,1 1,6 1,5 1,9 2,2 2,4 2,3 2,2 2,1 2,3 Preisspektrums im Test haben wir die Räder für die Vergabe der Top-Produkt- und Preis-Leistungsempfehlungen in zwei Klassen aufgeteilt: Modelle bis 2.000 Euro und Modelle über 2.000 Euro. Als Maßstab für die Bewertung der Gewichtszulassung legten wir ein Fahrergewicht von 90 kg zugrunde sowie ein Gepäck von 15 kg. So konnte ein Rad mit einer Gewichtszulassung von 120 kg in diesem Punkt schon eine gute Bewertung erhalten. Bei unseren Reiseradtests liegt diese Grenze bei 140 kg. So konnten insgesamt weniger Punkte vergeben werden. Die Bewertung 1,0 gab es für 70 Prozent der Maximal-Punktzahl. Die Bewertungen der Radreisequalität und des Fahrverhaltens beinhalten subjektive Einschätzungen der Tester. So wird etwa die gefühlte Fahrsicherheit bei Lastwechseln mit einem Gepäck von 15 kg mit bis zu 10 von 47 Punkten belohnt. In der Kategorie Fahrverhalten ohne Gepäck machen Einschätzungen der Tester zum Bremsen, Beschleunigen und Geradeausfahren über die Hälfte der Punkte aus. Rennstahl Norwid Velotraum Contoura Salsa Schauff Poison VSF Fahrradman. Bulls Giant