Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Stationenlernen Stadtentwicklung und Stadtstrukturen - Differenzierung, Metropolisierung und Gentrifizierung Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de
Titel: Stadtentwicklung und Stadtstrukturen Metropolisierung und Gentrifizierung Differenzierung, Reihe: Stationenlernen Geographie/Erdkunde Bestellnummer: 64768 Kurzvorstellung: Mithilfe dieses Stationenlernens sind die Schüler/innen in der Lage, selbstständig verschiedene Aspekte der Stadtentwicklung zu erarbeiten. Neben der Behandlung der Geschichte und Theorien der Stadtentwicklung werden etwa Strukturwandel, Demographie und Ghettobildung angesprochen. Ausführliche Beispiele aus Deutschland und der Welt runden das Stationenlernen ab. Warum stellt das Lernen an Stationen einen sinnvollen Unterrichtsverlauf dar? Die Schüler/innen können den Inhalt selbständig erarbeiten und das individuelle Lerntempo jeweils anpassen. Dies gewährleistet die Binnendifferenzierung ohne gesonderte Aufgabenstellung. Die Schüler/innen erhalten zum Absolvieren der Stationen eine Checkliste, die ihnen durch gezieltes Abhaken der Aufgabenstellung einen Überblick über das Gelernte verschafft. Inhaltsübersicht: Didaktisch-methodische Hinweise zum Einsatz dieses Materials Einführender Informationszettel für die Schüler Stationspass 5 Stationen mit Informationsmaterialien und Aufgaben Ausführliche Lösungsvorschläge
SCHOOL-SCOUT Stationen-Lernen: Stadtentwicklung Seite 7 von 79 Stationspass Station Name Erledigt? Fragen? Merkmale, innere Differenzierung und Wandel von Städten Wahl Station 1: Historische Stadtentwicklung Station 2: Geog raphische Grundbegriffe: Stadtentwicklung Station 3: Strukturwandel Station 4: Die Postmodernisierung der Stadt Demografischer und sozialer Wandel als Herausforderung für zukunftsorientierte Stadtentwicklung Station 5: Demographischer Wandel Allgemeine Einführung Wahlpflicht Station 6: Ghettobildung und Armenviertel in Deuts chland Station 7: Beispiele aus Deutschland: (entweder) Jena oder Leipzig Beispiele weltweit: Istanbul Fokusthema - Gentrifizierung Station 8: Gentrifizierung am Beispiel Berlins
SCHOOL-SCOUT Stationen-Lernen: Stadtentwicklung Seite 8 von 79 Merkmale, innere Differenzierung und Wandel von Städten Station 1: Historische Stadtentwicklung in Deutschland M1 EIN LEITUN G Durchschnittlich 90 Prozent der Innenstädte in Nordrhein-Westfalen waren nach dem Zweiten Weltkrieg zerstört. Ohne Bilder aus der damaligen Zeit und ohne die Zeitzeugenberichte wäre das für uns heute kaum vorstellbar. Die Innenstädte, wie wir sie heute kennen, sind in der Regel saniert, hier und da mit Grünflächen versehen, haben eine große Einkaufsstraße und bieten eigentlich alles, was wir zum Leben brauchen. Dennoch lassen sich auch heute noch Überreste der Zerstörung des Krieges finden. Vor allem im Osten Deutschlands gibt es noch Häuser, deren Fassaden Einschusslöcher aus Kriegstagen aufweisen. Zahlreiche Bunker, die mittlerweile leer stehen oder für Kulturveranstaltungen genutzt werden, zeugen noch von den Kämpfen, die in vielen Städten geherrscht haben. Mit Kriegsende begann der Wiederaufbau, der sich über viele Jahre erstreckte. M 2: DER W IEDERA UFBA U Nachdem die Deutschen am 8. Mai 1945 endgültig kapituliert hatten, war von ihren Städten nicht mehr viel übrig. Das Land wurde in vier Besatzungszonen geteilt, die jeweils von einer der Siegermächte (USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion) kontrolliert wurden. Die Infrastruktur war nahezu vollständig zerstört. Fabriken und sonstige Versorgungseinrichtungen wurden während des Krieges aus taktischen Gründen zerbombt und ihre Trümmer waren über das Land verteilt. Die Menschen litten an Hunger und Armut und rund 13 Millionen waren ohne Obdach. Noch während des Krieges flüchteten viele Menschen vor den Fliegerbomben auf das Land. Nach 1945 kamen die Menschen nach und nach in ihre Heimatstädte zurück und versuchten, sich dort eine neue Existenz aufzubauen. Zeitgleich flüchteten viele Menschen aus dem Osten Deutschlands, sodass sich in den westlichen Bundesländern schnell viele Menschen zusammenfanden. Einerseits sprengte die steigende Anzahl an Zuwanderern zwar das ohnehin sehr knappe Wohnungsangebot, andererseits kamen mit jedem Menschen auch weitere helfende Hände, sodass man in Westdeutschland schnell mit dem Wiederaufbau beginnen konnte. Trümmerfrauen in Berlin (commons.wikimedia.org / gemeinfrei)
SCHOOL-SCOUT Stationen-Lernen: Stadtentwicklung Seite 19 von 79 Merkmale, innere Differenzierung und Wandel von Städten Station 3: Strukturwandel Beispiel: Bochum M1: LA GE DES RUHRGEBIETES IN DEUTSCHLA N D Das Ruhrgebiet gilt als die am besten erschlossene Region Deutschlands. Dafür spricht, dass durch das dichte Verkehrsnetz im Ruhrgebiet in nur drei Stunden Fahrzeit mehr als 60 Millionen Menschen erreicht werden können. Außerdem leben in einem Umkreis von 500 Kilometern knapp 40 Prozent aller Bürger der Europäischen Union. Das dichte Verkehrsnetz im Ruhrgebiet ist gekennzeichnet durch ein enges Autobahnnetz sowie ein dichtes Netz aus Kanälen, Eisenbahnverbindungen und Fluglinien. Diese gut ausgebaute Infrastruktur verbindet das Ruhrgebiet mit den wichtigsten Wirtschaftsräumen in Europa. Dazu zählen die Beneluxländer, die deutschen und niederländischen Häfen, der Südosten Englands, Nordfrankreich sowie das Rhein-Main-Gebiet. 3 M2: A USZ UG A US EIN EM IN TERVIEW M IT DEM EHE M A LIGEN BERGA RBEITER K. D I: Guten Tag Herr K., vor 2 Wochen haben Sie Ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten. Erzählen K: Ich bin gebürtiger Bochumer. Wie schon mein Vater entschloss ich mich im Alter von 17 Jahren, unter Tage Steinkohle abzubauen. Die Arbeit war ziemlich hart. Wir arbeiteten oft mehr als 8 Stunden, es war dunkel und staubig. I: Das hört sich ja wirklich nach harter Arbeit an. Viele Bergarbeiter mussten ja frühzeitig ihre Arbeit niederlegen, weil ihre geschädigte Lunge eine Arbeit unter Tage nicht mehr zuließ. Wie lange haben Sie denn unter Tage gearbeitet? K: Insgesamt habe ich 8 Jahre in der Zeche gearbeitet. Im Jahr 1958 wurde sie geschlossen und wir standen alle ohne Job da. I: Einfach so geschlossen? Das müssen Sie mir genauer erzählen! K: Sie müssen wissen, dass im Ruhrgebiet schon seit dem 18. Jahrhundert Kohle gefördert wird. Vo r allem seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde das Ruhrgebiet zu einem industriellen Ballungsraum, in den immer mehr Menschen zogen, weil sie hier Arbeit fanden. So wie meine Großeltern. Nicht alle Leute arbeiteten direkt unter Tage im Kohlebergwerk. Viele produzierten auch Stahl in den Stahlbergwerken, wozu aber ebenfalls Kohle benötigt wurde. Man kann also eindeutig sagen, dass die Kohle unsere Arbeit sicherte. Ohne Kohle kein Geld, so einfach! Und dann kam die 3 Vgl. http://www.metropoleruhr.de/land-leute/daten-fakten/lage-und-geografie.html
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