Seite 1 In 30 lebendigen und kommunikativen Mitmach- und Familiengottesdiensten gestalten Armin Beuscher und sein Kirche Kunterbunt Team den sonntäglichen Gottesdienst so, dass er gemeinsam gefeiert und als Gemeinschaft stiftend erlebt werden kann. Dabei wird jeder, vom Krabbelkind bis zum Senior, angesprochen und einbezogen. Die Gottesdienste stehen jeweils unter einem Thema und enthalten theologisch fundierte wie provozierende Ansprachen, Rollenspiele, Tänze, meditative Impulse und viele andere Aktivitäten. Sie sind in der Praxis erprobt worden und können komplett übernommen oder als Bausteine verwendet werden. Armin Beuscher Kirche kunterbunt Mitmach- und Familiengottesdienste 103 Vandenhoeck&Ruprecht Dienst am Wort 12:41 Uhr Armin Beuscher Kirche kunterbunt 04.08.2005 Dienst am Wort DaW103-Beuscher_Kirche
Inhalt Grundmodell Kirche Kunterbunt Gottesdienst für groß und klein................................... 9 WINTER 1. Tauferinnerungsgottesdienst am 1. Advent (Thema: Eine löwenstarke Taufgeschichte)................... 11 2. Tauferinnerungsgottesdienst am 1. Advent (Thema: Taufkleid)......................................... 17 3. Tauferinnungsgottesdienst am 1. Advent (Thema: Sterne Wegbegleiter im Advent)................... 24 4. Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg..................... 31 5. Die Tiere kommen zur Krippe............................... 39 6. Die Kerzen erzählen........................................ 48 7. Die fehlende Stimme im Engelchor.......................... 55 8. Nun singet und seid froh.................................... 61 FRÜHJAHR 9. Karneval: Gottes Welt hat viele Farben....................... 71 10. Karneval: Menschen wie du und ich (Lück wie ich un du)..... 77 11. Masithi... wir loben, singen, tanzen dem Herrn.............. 87 12. Tanzend Gott loben......................................... 94 13. Von Hasenfüßen und anderen Menschen. Geschichten von Angst und Mut............................. 101 14. Neues Leben erblüht........................................ 108 15. Erblühen................................................... 114 SOMMER 16. Wie gut, dass es den Sonntag gibt........................... 121 17. Reisesegen.................................................. 128 18. Wünsche auf die Reise schicken.............................. 135 19. Aufbruch in die Weite....................................... 140 20. Ohne uns geht gar nichts.................................... 145 21. Hör mal. Ein Gottesdienst für offene Ohren.................. 151 22. Wir sind das Salz der Erde................................... 157 7
HERBST 23. Kreislauf der Natur: Werden und Vergehen................... 163 24. Gottes Spuren Menschen Spuren........................... 168 25. Winde wehen............................................... 173 26. Ein Schritt zum Frieden.................................... 178 27. Brücken bauen.............................................. 185 28. Franz für alle. Der Heilige Franz von Assisi................... 190 29. Von allen Seiten umgibst du mich........................... 198 30. Dankeschön................................................ 205 Liedquellen...................................................... 212 8
Winter 1 Tauferinnerungsgottesdienst am 1. Advent Thema: Eine löwenstarke Taufgeschichte Am 1. Advent laden wir die Menschen zu einem Tauferinnerungsgottesdienst ein, die im Jahr zuvor in unserer Gemeinde als Kinder, Jugendliche oder Erwachsene getauft worden sind. Diese Familiengottesdienste haben einen festen Tauferinnerungsritus und in jedem Jahr ein neues Thema rund um die Taufe, z.b. auch, indem sie die Symbolik der Adventszeit aufnehmen: Eine löwenstarke Taufgeschichte macht Lust auf die Taufe, das Taufkleid erinnert an die Traditionen, die uns prägen, und der Stern lädt ein, ihm in der Adventszeit zu folgen. Material Taufkerzen Löwenpuppe Pfarrerpuppe (z.b. Kumquatz-Puppe) Verlauf ORGEL BEGRÜSSUNG LIED Wir sagen euch an den lieben Advent (EG 17,1 4) GRUSS Die Gnade unseres Herrn... PSALM 24,1 5.7 8 GEBET Gott, wir sind mit unseren Freunden hier, mit unseren Eltern, mit Kindern, die wir kennen und mit vielen, die uns fremd sind. Gott, wir gehören alle zu deiner Familie. 11
Öffne uns für die Gemeinschaft, öffne unsere Herzen und Sinne für die anbrechende Adventszeit, öffne unsere Augen für die Kinder, die uns anvertraut, öffne unsere Gedanken für deine Gegenwart. Amen LESUNG Markus 10,13 16 LIED Ich möchte, dass einer mit mir geht (EG 209,1 4) TAUFEN MIT CREDO TAUFHANDLUNG LIED Ich bin getauft auf deinen Namen (EG 200,1 2.4) ANSPIEL Eine löwenstarke Taufgeschichte (Puppenspiel) Jesaja 43,1 (siehe M1) LIED Lass uns in deinem Namen Herr (EG 85,1 3) AKTION Tauferinnerungsritus: Alle Kinder bekommen eine kleine Tauferinnerungskerze (siehe M2) FÜRBITTEN LIED Tragt in die Welt nun ein Licht (EG 538,1 4) VATER UNSER SEGEN Geht hinaus in diesen Tag als Freunde des Lichts, geht hinaus als von der Liebe berührte Menschen, geht hinaus in diesen Tag und bringt eure Lebendigkeit und alles Lichte und Helle zu denen, die nur noch das Dunkle sehn. Dazu segne euch Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. ORGEL 12
Anspiel: Eine löwenstarke Taufgeschichte M1 Mitwirkende: Leo (eine Löwenpuppe), der Pfarrer oder die Pfarrerin und der Freund des Pfarrers bzw. der Pfarrerin (Pfarrerpuppe) Leo: Pfarrer/in: Leo: Pfarrer/in: Leo: Pfarrer/in: Ich würde ja auch gerne getauft werden, aber ich trau mich nicht. (zur Gemeinde hin) Ich glaube der hat Angst vor mir. Was mache ich bloß? Der ist mir zu groß, wenn der doch einen kleinen Bruder hätte. Ah, ich habe eine Idee. Ich habe einen kleinen Freund, der auch Pfarrer ist, der kann bestimmt helfen. Was macht der denn? (öffnet Kiste, holt Puppe heraus; zur Gemeinde) Na, die wird dem Löwen Leo bestimmt gefallen. Pfarrerpuppe: (im Folgenden spricht nur noch die Puppe; zum Leo) Hallo Leo! Kann ich zu dir kommen? Leo: (verschämt) Ja. Pfarrerpuppe: Also du willst getauft werden? Leo: Ja, ich will getauft werden. Pfarrerpuppe: Hast du keine Angst mehr vor dem Wasser oder Sorgen um dein schönes Fell wegen des Öles? Leo: Doch, schon. Aber ich will endlich auch einen Namen haben. Pfarrerpuppe: Einen Namen? Leo: Klar, einen schönen Namen. So wie die Kinder. Die Elisabeth oder der Marco Klaus oder der Max. Pfarrerpuppe: Mein lieber Löwe, das ist schwierig. Leo: Wieso schwierig? Wenn das bei den Kindern geht, die so winzig sind, geht es doch auch bei einem ausgewachsenen Löwen. Pfarrerpuppe: Aber die Kinder bekommen gar keinen Namen. Leo: Oh. Aber du hast sie doch beim Namen genannt. Pfarrerpuppe: Stimmt. Aber ihre Namen haben sie von ihren Eltern. Leo: Nee, dann haben die einen guten Geschmack. Und du hast deinen Namen auch von deinen Eltern? Pfarrerpuppe: Klar. Und meistens machen sich die Eltern viele Gedanken darüber und manchmal streiten sie sich sogar, welcher Name denn nun genommen wird. 13
Leo: Ich will nicht streiten, ich will nur einen Namen. Pfarrerpuppe: Hast du einen Wunsch? Leo: Nein, sag du. Pfarrerpuppe: Leo, der Löwe. Leo: Das hört sich gut an. Jetzt will ich getauft werden. Pfarrerpuppe: Halt, zu schnell. Leo: Wieso zu schnell? Musst du noch frisches Wasser besorgen? Pfarrerpuppe: Nein. Leo: Gefällt dir mein Name nicht? Pfarrerpuppe: Nein! Leo: Nein. Ja, aber Pfarrerpuppe: Ich muss dir noch etwas Wichtiges erklären. Ich taufe dich nicht auf deinen Namen. Ich taufe dich im Namen Gottes. Leo: Im Namen Gottes. Heiße ich dann auch Gott? Leo Gott, der göttliche Löwe. Pfarrerpuppe: Nein. Leo: Schon wieder nein? Pfarrerpuppe: Schon wieder. Leo: Leo Gott. Das hätte mir gefallen. Schade. Pfarrerpuppe: Glaube ich dir. Leo: Und jetzt? Pfarrerpuppe: Jetzt kann ich dir noch etwas anderes Schönes sagen. Leo: Was? Pfarrerpuppe: Gott hat uns den Auftrag gegeben zu taufen. Leo: Was will er denn? Pfarrerpuppe: Er sagt uns zu, dass er uns lieb hat. Leo: Noch mehr. Pfarrerpuppe: Reicht das nicht? Leo: Doch, aber... Pfarrerpuppe: Und dass er uns begleiten möchte. Leo: Na also. Pfarrerpuppe: Leo, der von Gott Geliebte, das ist doch auch nicht schlecht. Leo: Tja. Immerhin etwas. Pfarrerpuppe: Und zur Familie Gottes gehörst du mit der Taufe auch. Leo: Also doch. Pfarrerpuppe: Ja, aber nicht wegen des Namens. Sondern weil wir mit der Taufe deutlich machen: Alle Menschen sind Kinder Gottes. Leo: Was heißt das denn: Kinder Gottes? Pfarrerpuppe: Dass Gott den Täufling bei seinem Namen kennt. Leo: Und was noch? 14
Pfarrerpuppe: Gott will jedem Menschen eine Hilfe sein, damit sie keine Angst vor dem Leben haben. Leo: Auch nicht vor Löwen? Pfarrerpuppe: Zumindest nicht vor Leo-Löwen. Leo: Aber ich kann fürchterlich brüllen. Pfarrerpuppe: Ich auch. Und noch etwas, das vielleicht für bissige Löwen spannend ist: Leo: Ja? Pfarrerpuppe: Gott lädt uns ein, friedlich miteinander zu leben, dass keiner gemein ist, keiner dem anderen die Sachen klaut oder gar das Leben wegnimmt. Leo: Schon klar, okay. Aber wenn ich mich als Leo Löwe taufen lasse, darf ich dann gar nicht mehr böse sein oder bissig, so ein ganz klein bisschen zumindest? Pfarrerpuppe: Du wirst immer ein Löwe bleiben, aber du kannst immer auch entscheiden was du tust, ob du etwas Gutes oder Schlechtes tust, andere ärgerst oder ihnen hilfst. Leo: Na ja, wenn du mich nicht so arg nass machst und bitte nicht so viel Öl auf mich tropfen lässt, dann würde ich schon gerne zur Familie Gottes gehören. Pfarrerpuppe: Okay, dann müssen wir demnächst eine Löwentaufe planen. Leo: Juchhu. Und ich überlege mir dann auch ein schönes Lied dazu. Und eine Kerze hätte ich gern. Und du musst mich taufen, nicht der Große. Pfarrerpuppe: Wird gemacht. Aber jetzt können wohl alle noch mal ein Lied singen. Ein Lied, das uns ermutigt, dass wir alle in Gottes Namen Gutes in dieser Welt tun. Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun. Dazu hilf uns. Amen 15