2.4 Physikalische Medien



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Transkript:

2.4 Physikalische Medien Netztopologien Kupferkabel als verdrillte Adern ( twisted pair ) als Koaxialkabel Glasfaserkabel Funk atellitenkommunikation Mobilfunk Wireless LAN (802.11, BlueTooth) Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 1

Netztopologien tern Ring Bus Baum vollständig vermaschtes Netz teilweise vermaschtes Netz Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 2

trukturierte Verkabelung Möglichkeiten einer Ringverkabelung Logischer Ring Physischer tern Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 3

Physikalische Medien Adernpaar (verdrillt zur Verminderung von töreinflüssen, deshalb twisted pair ). Dies ist die klassische Telefonverkabelung. Trägt wenig auf, enge Biegungsradien, sehr preiswert. Adernpaar, verdrillt, abgeschirmt ( shielded twisted pair ). Weniger anfällig bezüglich der Einkopplung von törfrequenzen/törströmen von außen. Trägt stärker auf als unshielded twisted pair, teurer. Koaxialkabel: sehr störsicher, ermöglicht sehr hohe Übertragungsraten. Teurer. Weit verbreitet, zum Beispiel für die Ethernet-Verkabelung. Lichtwellenleiter (Glasfaser): sehr hohe Übertragungsraten, geringe Dämpfungen und töreinkopplungen, aber aufwendige Verbindungsund Anschlusstechnik, teuer. Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 4

Koaxialkabel für Ethernet Das klassische Bus-Kabel aus dem ursprünglichen tandard 50 Ohm Koaxialkabel Maximale Kabellänge: 500m Maximal 100 Transceiver (Anschlüsse von tationen) pro egment Maximal vier Repeater zwischen ender und Empfänger Der Abstand zwischen den Anschlüssen muss ein Vielfaches von 2,5 m sein. Datenrate: 10 Mbit/s Kupferkern Isolierschicht geflochtener Außenleiter Plastikschutzschicht Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 5

Glasfaserkabel ehr hohe Datenraten! Theoretisches Limit: 300 TeraHz Praktisches Limit: ca. 10 GigaHz Transmitter und Receiver: Halbleiterelemente Beschränkende Faktoren: Absorption Dispersion Verbindungstechnik schwierig: nur 5 µm - 50 µm Durchmesser Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 6

Technologie der Lichtwellenleiter tufenindex-faser Gradientenindex-Faser Monomode-Faser Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 7

Glasfaser Übertragbarer Informationsfluß (Mbit/s) 10 4 10 3 565 140 10 2 34 10 ystemparameter: 1) Grandienten-Faser LED 850 nm 2) Gradienten-Faser Laser 1 300 nm 3) Monomode-Faser Einmode-Laser 1 300 nm 3) max. Regeneratorabstand aufgrund der Dämpfung 2) 1) 1 2 6 10 20 30 40 100 200 600 1000 km Regenerator-Abstand Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 8

atellitenkommunikation Hohe Bandbreite Rundspruchnetz (icherheitsprobleme) Lange Verzögerung Für Erdstationen mit festen Antennen ist ein geosynchroner Orbit notwendig. Dieser liegt auf einer Höhe von 36,000 km. Dies ergibt eine Verzögerung von 270 ms (hin zum atelliten und zurück). Die lange Verzögerung beeinflusst die Protokolle der höheren chichten! Beispiel INTELAT 794 PCM implexkanäle, jeder 64 kbit/s, zusätzlich ein ignalisierungskanal mit 128 kbit/s Multiplexing mit FDM Je ein Paar implexkanäle bildet einen Duplexkanal. Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 9

atellitennetze atellitennetze sind wie Bus- und Ringnetze Rundspruchnetze (Broadcast-Netze). Der atellit ist dabei eine logisch passive Verstärkerstation. Die ignale von der sendenden Erdstation werden dabei auf eine andere Frequenz umgesetzt und wieder ausgesendet. Eine sendende Erdstation kann durch die verschiedenen ende- und Empfangsfrequenzen des atelliten sofort feststellen, ob ein Datenpaket gestört wurde. Bei atellitennetzen wird das Problem der Kanalzuweisung durch die hohen ignallaufzeiten erschwert (bei einem Token-Mechanismus wäre der Kanal jeweils für 270 ms ungenutzt!). Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 10

atellitenkommunikation atellit atellit Zeitslot 1 Zeitslot 2 Zeitslot 3 3 4 4 2 4 1 3 1 4 2 1 2 1 3 Antenne Nachricht für 3 von 3 von 2 von 3 von 4 von 1 von 4 von 3 1 2 1 2 2 1 1 3 3 4 4 4 3 4 von 1 von 4 von 1 von 2 von 3 von 2 von 1 Zeitslot 1 1 2 3 4 Bodenstation 1 2 3 4 Gebiet 1 Gebiet 2 Gebiet 1 Gebiet 2 (a) (b) Innerhalb eines endegebietes wird Zeitmultiplexing (TDM) benutzt. Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 11

Mobilfunknetze Internationale tandards für den digitalen Zellfunk sind verabschiedet (zum Beispiel GM und UMT in Europa) tarke Verbreitung für die Telefonie Bandbreite für die Datenkommunikation sehr niedrig (9,6 kbit/s im klassischen GM-tandard). ie ist abhängig von der Breite des Trägerkanals. Dieser muss wegen des Frequenzmultiplexings innerhalb einer Zelle sehr schmalbandig sein. Datenanwendungen in Mobilfunknetzen entwickeln sich rasant, insbesondere im Vorgriff auf UMT. Zunehmend wird auch Funktechnik innerhalb von Gebäuden verwendet, z. B. für den Anschluss von autonomen Robotern an ein LAN oder für die Bürokommunikation von einem Meeting aus (z. B. mit Wireless LAN). In den UA setzen sich Hot pots für 802.11 durch, zum Beispiel an Flughäfen und in Cafés. Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 12

Wireless LANs chnelle Verbreitung von Wireless LANs nach der Verabschiedung der IEEE-tandards 802.11b und 802.11g Basis-Bandbreite auf der Funkstrecke: 11 Mbit/s für alle tationen bei 802.11b, 54 Mbit/s bei 802.11g Der Access Point (die Basisstation) wird in der Regel an das Festnetz- LAN des Unternehmens angeschlossen. 802.11b ist eine preisgünstige Technik, bereits sehr weit verbreitet. Achtung! Viele icherheitsprobleme durch schwache icherheits- Features im tandard und unvorsichtige Benutzer. Bluetooth eher für die Verbindung von peripheren Geräten an einen Rechner gedacht, um Kabelsalat zu vermeiden. Anzahl der Geräte in einem egment sehr begrenzt Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 13

2.5 Beispiele: V.24, ADL Beispiel 1: V.24, die serielle chnittstelle Geltungsbereich (aus CCITT Recommendation V.24): Diese Empfehlung bezieht sich auf die als chnittstellenleitungen bezeichneten Verbindungsleitungen zwischen Datenendeinrichtung (DEE) und Datenübertragungseinrichtung (DÜE) zur Übertragung von binären Daten, teuer- und chritttaktsignalen. Diese Empfehlung erstreckt sich auch auf beide eiten getrennter Zwischeneinrichtungen, die zwischen die Einrichtungen dieser beiden Kategorien eingefügt werden können. Mechanische Eigenschaften Die mechanischen Eigenschaften der chnittstelle sind in den tandards IO 2110 (25-polige teckverbindung) oder IO 4902 (37-polige und 9- polige teckverbindung) festgelegt. Elektrische Eigenschaften Die elektrischen Eigenschaften der chnittstellenleitungen werden in den entsprechenden eigenen Empfehlungen oder - in besonderen Fällen - in den Empfehlungen für die Datenübertragungseinrichtungen (Modems) behandelt. Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 14

Funktionale Eigenschaften 1 2 3 4 5 6 7 8 9 102 Erdleitung x 102a DEE-Rückleiter x 102b DÜE-Rückleiter x 102c GemeinsamerRückleiter 103 endedaten x 104 Empfangsdaten x 105 endeteil einschalten x 106 endebereitschaft x 107 Betriebsbereitschaft x 108/1 Übertragungsleitung anschalten x 108/2 DEE* betriebsbereit x 109 Empfangssignalpegel x 110 Empfangsgüte x 111 Hohe Übertragungsgeschwindigkeit x einschalten (DEE*) 112 hohe Übertragungsgeschwindigkeit x einschalten (DÜE*) 113 endeschrittakt (DEE*) x 114 endeschrittakt (DÜE*) x 1= Nr. der 6= teuerung von der DÜE** chnittstellenleitung 2= Bezeichnung der 7= teuerung zur DÜE** chnittstellenleitung 3= Erde 8= chrittakt von der DÜE** 4= Daten von der DÜE** 9= chrittakt zur DÜE** 5= Daten zur DÜE** Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 15

Beispiel 2: ADL ADL (Asymmetric Digital ubscriber Line) und die verwandten Techniken HDL, DL und VDL übertragen sehr hohe Bitraten (bis zu 8 Mbit/s) über unabgeschirmte Kupferdrähte (Telefondrähte). Warum ist die ADL-Technik wirtschaftlich interessant? Über 700 Millionen installierte Telefonanschlüsse weltweit 96% davon über Kupferkabel über 50% der gesamten Investition sind die Kabel! => ADL ist eine sehr kosteneffektive Lösung, da bereits installierte Kupferkapazität ausgenutzt werden kann. ------------------------------ * Für die Überlassung seines Foliensatzes über ADL danke ich Herrn Mathias Gabrysch, NEC C&C Research Labs, Heidelberg Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 16

xdl - hohe Datenraten auf Kupferkabeln Wie sind derart hohe Datenraten möglich? Das ignal eines klassischen Modems muss das Telefonnetz Ende-zu-Ende durchqueren, es muss sich also bei der Modulation auf den prachfrequenzbereich von 0 bis ca. 3,4 khz beschränken. Dem xdl-ignal steht dagegen ein durchgehender Kupferdraht zur Verfügung, dessen Länge und törsicherheit allerdings stark variieren kann. Es wird ein Frequenzbereich von 0 bis ca. 1,1 MHz zur Modulation ausgenutzt, wobei modernste Modulationstechniken zum Einsatz kommen. Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 17

Breitbandige Zugangsnetze Kunde Drop "Last Mile" Feeder Backbone Telephony NT VDL ADL HDL DL ONU O DH/ONET PDH PON CO Internet ATM Feeder-zenarien Fiber to the Building (FttB) Fiber to the Curb (FttC) Fiber to the exchange (FttX) ONU = Optional Network Unit CO = Vermittlungsstelle ( central office ) Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 18

HDL High Data Rate Digital ubscriber Line remote side CO side CO side remote side H D L T1: 1.544 Mbps : 2 pairs E1: 2.048 Mbps : 3 pairs up to 4 km H D L CORE NETWORK "optical" H D L H D L Hohe, symmetrische Bitraten über parallele Kupferdrähte entstanden als kostengünstige Technik für die Telecoms zur Realisierung von T1 oder E1 (1,5 Mbit/s oder 2 Mbit/s) über zwei bis drei Zweidrahtleitungen basiert auf 2B1Q (QAM, Quadrature Amplitude Modulation, 2 Bits pro Baud) oder CAP-Modulationstechniken (einer digitalen Variante von QAM) kein simultaner Telefondienst auf dem Kabel typische Anwendungen: T1 oder E1 in Gebäude, die keinen Glasfaseranschluss haben Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 19

DL ymmetric Digital ubscriber Line CO side remote side CO side remote side D L up to 1.544/2.046 Mbps up to 3 km D L CORE NETWORK "optical" D L D L INGLE LINE -Version von HDL (nur eine Zweidrahtleitung) symmetrische Bitraten basiert auf 2B1Q (QAM), CAP oder DMT-Modulationstechniken Telefondienst und T1/E1 simultan typische Anwendungen: wie HDL Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 20

ADL Asymmetric Digital ubscriber Line remote side A D L Downstream 1.544~8.448 Mbps up to 4 km 16 ~ 640 kbps Upstream CO side A D L CORE NETWORK MM erver IP Duplexübertragung mit fixen, asymmetrischen Datenraten über eine Kupfer-Zweidrahtleitung Die erreichten Übertragungsraten sind von der Entfernung und von der Leitungsqualität abhängig. Die Adaption erfolgt automatisch. Basiert auf CAP- oder DMT-Modulationstechniken Telefondienst und ADL-Datendienst simultan Typische Anwendungen: schnelle Datenleitungen in Privathaushalte, Internet-Zugang, Fernzugang zu LANs. Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 21

ADL: Warum asymmetrisch? Die Kabel-Topologie ist ein Baum. Die "upstream"-ignale laufen bei der Vermittlungsstelle in großer Zahl zusammen, was signifikante törungen durch Übersprechen verursacht, wenn die ignale schon stark gedämpft sind. Dagegen laufen die "downstream"-ignale auseinander, zu getrennten Teilnehmer-Modems, wobei das Übersprechen sich wesentlich weniger auswirkt. Deshalb kann man in der "downstream"-richtung höhere Bitraten realisieren. Zugleich können viele breitbandige Anwendungen mit asymmetrischen Bitraten gut leben, zum Beispiel das Browsen im Internet, Video-on- Demand usw. Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 22

VDL Very High Data Rate Digital ubscriber Line remote side V D L Downstream 12.96 ~ 51.84 Mbps up to 1 km 1.6 ~ 2.3 kbps Upstream CO side V D L CORE NETWORK MM erver IP Duplexübertragung mit fixen, asymmetrischen oder symmetrischen Datenraten über eine Zweidrahtleitung höhere Datenraten als ADL, aber kürzere Kabellängen Telefondienst, IDN und Datenübertragung simultan typische Anwendung: nächste Generation der über ADL zur Verfügung gestellten Dienste noch keine tandards, zurzeit in der Diskussion und Erprobung Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 23

Übersicht über die xdl-techniken Tx Capacity Applications & ervices ~50 Mbps VDL ~ 8 Mbps ~ 6 Mbps ADL ~2 Mbps DL ~2 Mbps HDL ~ 130 kbps IDN ~33kbps Voice-band modem INTEGRATED MULTIMEDIA ERVICE: Internet Access, Teleworking, Teleteaching Telemedicine, MultiMedia access,... Power Remote LAN users Internet Access Digital Telephony Terminal Emulation (FTP, Telnet) Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 24

Geschwindigkeit vs. Entfernung bei xdl MBit/s 60 50 40 30 20 10 0 300 1.000 1.500 3.000 4.000 5.000 6.000 m Kupfer-Faktoren Dämpfung frequenzabhängig Phasenverschiebung frequenzabhängig Übersprechen Weitere Faktoren Impulsrauschen Eingekoppelte Radiofrequenzen Weißes Rauschen ( thermal noise ) Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 25

Modulationstechniken für ADL Basis: QAM (Quadrature Amplitude Modulation). Dies ist eine Kombination von Amplituden- und Phasenmodulation. Jeder "Datenpunkt" im Diagramm entspricht einer Bitkombination. 45 o 15 o (a) (b) a) 16 Datenpunkte, also 4 Bits pro Baud (verwendet z. B. im V.32- Modem für 2 Amplituden, 4 Phasensprungwinkel, 8 Datenpunkte, also 3 Bits pro Baud b) 9600 bit/s bei 2400 Baud) Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 26

CAP - Carrierless Amplitude/Phase Modulation 2- wire ADL pectrum IDN Upstream CAP Downstream CAP CAP POT 4 80 94 106 120 550 f (khz) Eine Variante der Quadrature Amplitude Modulation Berechnung des kombinierten ignals durch einen digitalen ignalprozessor Benutzung einer einzigen Trägerfrequenz Telefondienst und IDN liegen unterhalb des CAP-Frequenzspektrums Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 27

DMT - Discrete Multitone Modulation 2- wire ADL pectrum DMT POT 4 25 138 1104 f (khz) Im Prinzip ein Freqenzmultiplexing (FDM) mit separater Bitraten-Adaption pro Trägerfrequenz Frequenzspektrum: 26 khz bis 1.1 MHz ist in 256 individuelle Unter- Trägerfrequenzen unterteilt, je 4 khz breit Jeder Kanal übermittelt bis zu 60 kbit/s Der Telefondienst bzw. IDN-Dienst liegt unterhalb der DMT-Frequenzen für Datendienste und wird separat geführt. Ein splitter an beiden Enden der Leitung fügt ihn hinzu bzw. filtert ihn wieder heraus. ADL ist ein ANI-tandard (T1.413), inzwischen auch ein europäischer ETI- tandard. Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 28

Automatische Bitraten-Adaption bei DMT DMT adapts to every line condition TWITED PAIR Bits/chan Atten Bits/chan = Frequency Frequency Frequency TWITED PAIR with TAP, AM/RF, and XTALK Bits/chan Atten AM Bits/chan = xtalk Frequency Frequency Frequency Bei ADL wird die Bitrate dynamisch an die Länge und die Qualität der Übertragungsstrecke angepasst. Bei der DMT-Modulation messen die Modems ständig die Übertragungsgüte jedes einzelnen Kanals (jeder Trägerfrequenz) und adaptieren die Bitrate gemäß den aktuellen Eigenschaften. Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 29

Protokolle in den höheren chichten CO ONU ATM RA Internet PPP over ATM (dedicated PVC) IP ONU = Optical Networking Unit CO = Central Office (Knotenvermittlungsstelle) RA = Remote Access erver Internet-bezogener Verkehr bildet die Geschäftsgrundlage für breitbandige Zugangsnetze (zumindest in der nahen Zukunft). Zugang über ADL zum Internet ist durch ähnliche Mechanismen möglich wie beim Zugang über ein Telefonmodem, also insbesondere über PPP zu einem Remote Access erver (RA). PPP erfüllt dabei verschiedene Aufgaben, zum Beispiel dynamische Vergabe von IP-Adressen, Authorisierung usw. Rechnernetze Wolfgang Effelsberg 2. Bitübertragungsschicht, Teil b 2b - 30