Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts Der Studiengang Psychologie
Gliederung Definition: Was ist Psychologie? Ziele der Psychologie Sachgebiete der Psychologie: Grundlagenfächer und Anwendungsfächer Das Studium der Psychologie Zulassungsvoraussetzungen Nach dem Bachelor
Was ist Psychologie?
Was ist Psychologie? Psychologie: Lehre vom menschlichen Verhalten und Erleben Naturwissenschaftliche Orientierung: Teil der Biologie! Empirische Methoden: Experimentelle Studien Internationale Orientierung: - englischsprachige Literatur - internationale Forschungsstandards
Ziele der Psychologie Verhalten beschreiben erklären vorhersagen kontrollieren Ein Kind stört den Unterricht. Das Kind stört den Unterricht, weil es überfordert ist. Wenn Kinder überfordert sind, stören sie den Unterricht. Wenn ich nicht will, dass ein Kind den Unterricht stört, muß ich darauf achten, es nicht zu überfordern.
Grundlagenfächer Allgemeine Psychologie Sozialpsychologie = = =? =? =? = Methoden Differentielle Psychologie Biopsychologie Entwicklungspsychologie
Grundlagenfächer: Allgemeine Psychologie Allgemeine Psychologie: Suche nach allgemeingültigen Aussagen über psychische Grundfunktionen des Menschen Wahrnehmung Lernen Gedächtnis Motivation Emotion Denken Problemlösen Bewusstsein = = =
z.b.wahrnehmung: Prinzipien Grundlagenfächer: Allgemeine Psychologie Kontextabhängigkeit Organisation in Deutungsmustern Vervollständigung fehlender Teile
Grundlagenfächer: Differentielle Psychologie Differentielle Psychologie: Suche nach Unterschieden zwischen den Menschen (Persönlichkeit, Intelligenz, Kreativität, Geschlechtsunterschiede...)? =? =? =
z.b. Persönlichkeit: Grundlagenfächer: Differentielle Psychologie Jeder Mensch interpretiert Ereignisse auf seine individuell eigene Weise Primäre Persönlichkeitsfaktoren Extravertierter Moderator
Grundlagenfächer: Entwicklungspsychologie Entwicklungspsychologie: Beschreibung Erklärung Vorhersage Beeinflussung...menschlichen Erlebens und Verhaltens unter dem Aspekt der Veränderung über die gesamte Lebensspanne.
Grundlagenfächer: Entwicklungspsychologie z.b. Kindliche Entwicklung: Wie entwickelt sich das frühkindliche Denken? Wie lernen Kinder ihre Muttersprache? Wann beginnen Kinder, sich in andere hineinzuversetzen und Mitgefühl zu zeigen? Was verstehen Kinder von beobachteten Gesten?
Grundlagenfächer: Sozialpsychologie Sozialpsychologie: Untersuchung des Menschen in seiner sozialen Umwelt soziale Aspekte der Wahrnehmung Gruppen, Prozesse in Gruppen, Konformität interpersonale Attraktivität, Pro-soziales Verhalten, Aggression Kommunikation Stereotype, Einstellungen, Vorurteile Selbst, Selbstwert und Selbstkonzept Werte und Normen
z.b. Konformität: Die Studie von Asch (1955): Grundlagenfächer: Sozialpsychologie Normativer Druck veranlasst uns die falsche Linie zu wählen!
Grundlagenfächer: Biologische Psychologie Biologische Psychologie: Erforschung der biologischen Grundlagen des Verhaltens und Erlebens (Erkenntnisse aus Neuroanatomie, Neurophysiologie, Endokrinologie und Genetik; Teilgebiet der Neurowissenschaften; enge Bezüge z.b. zur Psychiatrie, Neurologie und Neurochemie)
Grundlagenfächer: Biologische Psychologie z.b. Aufbau des Gehirns:
Anwendungsfächer Klinische Psychologie Pädagogische Psychologie Aber auch: Gesundheitspsychologie Rechtspsychologie Familienpsychologie Verkehrspsychologie Sportpsychologie Wirtschaftspsychologie
Anwendungsfächer: Klinische Psychologie Klinische Psychologie: Erforschung psychischer Störungen / abweichenden Verhaltens Beschreibung (Klassifikation) Ursachen Prävention Behandlung (Psychotherapie) Rehabilitation
Anwendungsfächer: Klinische Psychologie z.b. Spezifische Phobien: Klassifikation nach DSM-IV: Agoraphobie (mit und ohne unerw. Panikattacken) soziale Phobie spezifische Phobien Situativer Typus: z.b. Flugangst, Klaustrophobie Umwelt-Typus: z.b. Höhenangst, Gewitterangst. Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus: z.b. Injektion, Zahnarzt. Tier-Typus: z.b. Spinnen, Vögel, Schlangen. Anderer Typus
Anwendungsfächer: Klinische Psychologie Häufigkeit: Spezifische Phobien treten in der Bevölkerung zu ca. 4 % bis 8,8 % auf. Die Wahrscheinlichkeit, einmal im Leben an einer Phobie zu erkranken, beträgt 7,2 % bis 11,3 %. Frauen erkranken etwa doppelt so häufig wie Männer.
Anwendungsfächer: Klinische Psychologie Behandlung: Verhaltenstherapie Kognitive Heranführung an die angstmachende Situation Konfrontation (Exposition)
Das Studium - Begriffe Bologna-Prozess = politisches Vorhaben zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulwesens bis zum Jahr 2010 Bachelor = erster akademischer Grad Master = zweiter akademischer Grad, konsekutiv nach Bachelor Credits = Leistungspunktesystem (ECTS) Module = Lehreinheiten (meist zwei)
Studium der Psychologie Studiengang Psychologie in Göttingen ist seit dem Wintersemester 2006/2007 ein Bachelor-Studiengang zur Erreichung des Bachelor of Science: 180 Credits 1. Studienabschnitt (Orientierungsphase): Semester 1 und 2, 60 Credits 2. Studienabschnitt (Hauptstudium): Semester 3 bis 6, 120 Credits Kapazität in Göttingen: 97 Studienplätze
Studium der Psychologie Orientierungsphase Orientierungsphase = Grundlagenfächer Einführung in Gebiete und Forschungsmethoden der Psychologie 8 C Quantitative Methoden I 6 C Sozialpsychologie 8 C Biologische Psychologie 8 C 1. Sem. 30 C Erarbeitung und Präsentation von Inhalten aus Wissenschaft und Praxis 8 C Quantitative Methoden II 6 C Differentielle Psychologie 8 C Allgemeine Psychologie I 8 C 2. Sem. 30 C
Module des Hauptstudiums (WMP = Wahlpflichtmodule) Orientierungsmodule QM I und II Grundlagen der Diagnostik 8 C Diagn. Verfahren 6 C Emp.-exp. Praktikum 6 C Entwicklungspsychologie 8 C Allgemeine Psychologie II 8 C Pädagogische Psychologie I 8 C Wirtschaftspsychologie I 8 C Klinische Psychologie und Psychotherapie I 8 C 3. Sem. 30 C 4. Sem. 30 C Nicht-psychologisches WPM I 8 C Bachelor-Arbeit 12 C WPM Wirtschaftspsychologie II 8 C Nichtpsychologisches WPM II 8 C Berufspraktikum (15 C) und Versuchspersonenstunden (1 C) WPM Pädagogische Psychologie II 8 C WPM Klinische Psychologie und Psychotherapie II 8 C 5. Sem. 24 C 6. Sem. 20 C 16 C
Studium der Psychologie Die Bachelor-Prüfung setzt sich zusammen aus Modulprüfungsleistungen 180 gesammelten Credits Der Bachelorarbeit
Zulassung zum Studium Psychologie ist ein zulassungsbeschränktes Studienfach! Bewerbung direkt an der Universität (online): 1. Online-Formular ausfüllen 2. Postversand beglaubigte Kopie Abiturzeugnis die ausgefüllten Zusatz-Formulare http://www.uni-goettingen.de/de/47323.html 3. Bewerbungsfrist: 15. Juli zum Wintersemester
Zulassung zum Studium Vergabe nach Wartezeit: 20 % Als Wartezeit gilt jedes Semester nach Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung, in dem nicht an einer deutschen Hochschule studiert wurde. Vergabe nach Qualifikation (Pktwert): 80 % Abiturdurchschnittsnote (80 %) Unterrichtsfach 1 (10 %): Englisch Unterrichtsfach 2 (5 %): Deutsch Unterrichtsfach 3 (5 %): Mathematik
Zulassung zum Studium Auswahlergebnis zum WS 2007/08 Wartezeit: 8 Semester Punktwert: 11,90 Auswahlergebnis zum WS 2008/09 Wartezeit: 12 Semester Punktwert: 12,07 Auswahlergebnis zum WS 2009/10 Wartezeit: 10 Semester Punktwert: 11-12
Was kommt nach dem Bachelor? Master of Science 2 Jahre mit 15 Unterrichtsmodulen 2. Abschluss, wissenschaftlich orientiert (Master ist Zulassungsvoraussetzung zur Therapieausbildung!) Nach dem Master: GAUSS (Georg-August University Graduate School of Science): Graduiertenstudium zum Erwerb eines Doktorengrades Nach dem Master: Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten / zur Psychologischen Psychotherapeutin
Mögliche Tätigkeiten Forschung und Lehre Arbeits- und Organisationspsychologie Forensische und Rechtspsychologie Klinische Psychologie und Psychotherapie Markt- und Meinungsforschung, Kommunikations- und Medienpsychologie Pädagogische Psychologie Verkehrspsychologie Weitere Tätigkeitsfelder: Gesundheitspsychologie und Rehabilitationspsychologie, Sportpsychologie, Freizeitpsychologie, Politische Psychologie, Umweltpsychologie
Mögliche Tätigkeitsbereiche Klinisch-Psychologische Praxen, Psychotherapeutische Praxen Psychologische Beratungsstellen in kommunaler, kirchlicher oder freier Trägerschaft Psychosomatische Kliniken und Psychiatrie-Krankenhäuser, Rehabilitationsund Kureinrichtungen Behindertenheime, Heime und Institutionen für Sozial- und Sonderpädagogik, Seniorenheime Psychologischer Dienst in der Bundesagentur für Arbeit und den einzelnen Agenturen für Arbeit Psychologische Dienste von Behörden, Gebietskörperschaften, bei Justizbehörden, Polizeiverwaltungen und Jugendämtern, Schulpsychologische Dienste bei Ländern und Kommunen sowie der Bundeswehr Lehr- und Forschungseinrichtungen, Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Schulen und vorschulpädagogische Einrichtungen in großen Unternehmen z.b. in betriebspsychologischen Diensten, im Personalwesen und Coaching, in der innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildung Markt- und Meinungsforschungsinstitute, PR- und Werbeagenturen, Verlage
Arbeitsmarkt für Bachelor-Absolventen?
Für weitere Fragen...... zur Psychologie in Göttingen: www.uni-goettingen.de www.psych.uni-goettingen.de www.psychoblog.uni-goettingen.de studienberatung@psych.uni-goettingen.de... zu Psychologie allgemein: www.dgps.de/studium www.psychologie.de
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!