Universitätsbibliothek Freiburg. UB-Tutor 17. Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte.

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Transkript:

Universitätsbibliothek Freiburg UB-Tutor 17 Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte Angela Karasch

Die Reihe UB-Tutor wird herausgegeben von Dr. Antje Kellersohn Bd. 17: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte Stand: Februar 2009 2009 Angela Karasch, Universitätsbibliothek Freiburg Die jeweils neueste Ausgabe finden Sie online auf dem Freiburger Dokumentenserver FreiDok unter der Adresse http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/6342

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis... 3 0. Einführung... 6 1. Konventionelle Bildvorlage digitale Weiterverarbeitung... 8 2. Die großen Abbildungssammlungen auf Mikrofiche... 9 2.1. Deutschland, Österreich, Schweiz... 11 2.1.1. Marburger Index : Inventar der Kunst in Deutschland... 11 2.1.1.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 11 2.1.1.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 12 2.1.1.3. Erschließung... 13 2.1.1.4. Recherchebeispiele... 14 2.1.1.4.1. Topographische Bildsuche... 14 2.1.1.4.2. Bildsuche zum Künstler-Oeuvre... 15 2.1.1.4.2. Bildsuche zum Künstler-Oeuvre... 16 2.1.1.4.3. Ikonographische Bildsuche... 19 2.1.2. Österreich-Index... 24 2.1.2.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 24 2.1.2.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 24 2.1.2.3. Erschließung... 24 2.1.3. Schweiz-Index... 26 2.1.3.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 26 2.1.3.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 26 2.1.3.3. Erschließung... 26 2.1.3.4. Recherchebeispiel... 27 2.2. Frankreich, Beneluxländer... 29 2.2.1. Index photographique de l art en France... 29 2.2.1.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 29 2.2.1.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 29 2.2.1.3. Erschließung... 30 2.2.2. Architecture and Monuments in France... 31 2.2.2.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 31 2.2.2.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage... 31 2.2.2.3. Erschließung... 31 2.2.2.4. Recherchebeispiel... 32 2.2.3. Architecture and Early Photography in France... 33 2.2.3. Architecture and Early Photography in France... 34 2.2.3.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 34 2.2.3.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage... 34 2.2.3.3. Erschließung... 34 2.2.3.4. Recherchebeispiel... 35 2.2.4. Benelux-Kunstindex... 36 2.2.4.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 36 2.2.4.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 36 2.2.4.3. Erschließung... 36 2.3. Italien, Mittelmeerraum... 38 2.3.1. Alinari Photo Archive... 38 2.3.1.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 38 2.3.1.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 38 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 3

2.3.1.3. Erschließung... 39 2.3.1.4. Recherchebeispiel... 39 2.3.2. Italien-Index... 42 2.3.2.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 42 2.3.2.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 42 2.3.2.3. Erschließung... 43 2.3.3. Villani Photo Archives... 44 2.3.3.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 44 2.3.3.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 44 2.3.3.3. Erschließung... 44 2.3.3.4. Recherchebeispiel... 45 2.3.4. Index der Antiken Kunst und Architektur... 48 2.3.4.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 48 2.3.4.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 49 2.3.4.3. Erschließung... 49 2.3.4.4. Recherchebeispiel... 49 2.3.5. Spanien- und Portugal-Index... 52 2.3.5.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 52 2.3.5.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 52 2.3.5.3. Erschließung... 52 2.4. Architektur und Kunst weltweit... 54 2.4.1. Conway Library... 54 2.4.1.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 54 2.4.1.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 54 2.4.1.3. Erschließung... 55 2.4.1.4. Recherchebeispiel... 55 2.4.2. Witt Library... 58 2.4.2.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang... 58 2.4.2.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung... 58 2.4.2.3. Erschließung... 59 2.4.2.4. Recherchebeispiel... 59 3. Hinweise auf gedruckte Abbildungssammlungen... 61 3.1. Register zum Nachweis von Gemälden in Museen... 62 3.1.1. The World s Master Paintings... 62 3.1.2. Gemälde in deutschen Museen... 62 3.1.2.1. Recherchebeispiel... 63 3.1.3. Repertory of Dutch and Flemish Paintings in Italian Public Collections... 68 3.2. Reproduktionsverzeichnisse... 69 3.2.1. World Painting Index... 69 3.2.1.1. Recherchebeispiel... 70 3.3. Gedruckte Bildsammlungen... 74 3.3.1. The Illustrated Bartsch... 75 3.3.1.1. Entstehungsgeschichte... 75 3.3.1.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage... 75 3.3.1.3. Erschließung... 76 3.3.1.4. Recherchebeispiel... 76 3.3.1.4.1. Bildsuche zum Künstleroeuvre... 76 3.3.1.4.2. Ikonographische Bildsuche... 80 3.3.2. Hollstein und New Hollstein... 83 3.3.2.1. Entstehungsgeschichte... 83 3.3.2.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage... 84 4 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

3.3.2.3. Erschließung... 84 3.3.2.4. Recherchebeispiel... 85 3.3.3. Porträtkatalog der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel... 87 3.3.3.1. Exkurs: Ältere Bildnisverzeichnisse... 87 3.3.3.2. Entstehungsgeschichte... 88 3.3.3.3. Thematische Schwerpunkte und Anlage... 88 3.3.3.4. Erschließung... 89 3.3.3.5. Recherchebeispiel... 89 4. Sammlungen historischer Originalphotographien... 92 5. Index... 93 5.1. Kunstgattungen - Topographien - Abbildungssammlungen und Verzeichnisse... 94 Architektur... 94 Druckgraphik... 96 Malerei... 98 Photographie... 101 Plastik... 102 Zeichnung / Handschriften... 104 5.2. Abbildungssammlungen und Verzeichnisse A Z... 106 4.3. Visualisierungsnachweise... 108 6. Praktische Hinweise für die Bildrecherche in der UB Freiburg... 111 6.1. Standorte... 111 6.1.1. Gebäude UB 1... 111 6.1.2. Gebäude UB 2... 111 6.2. Ansprechperson... 112 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 5

0. Einführung Als im Jahr 2000 die erste Ausgabe der Einführung in die Bildrecherche für die Fächer Architektur- und Kunstgeschichte als UB-Tutor 08 zuerst online und dann wegen hoher Nachfrage auch gedruckt erschien, bedeutete dies noch, bei der Abbildungssuche auf die unterschiedlichsten Bildträgermedien angewiesen zu sein. Sammlungen von Abbildungen in digitaler Form auf DVD / CD-ROM und online im Internet, aber auch auf Papier (Drucke, Photoabzüge usw.), als Dias, als Mikrofiches oder (seltener auch als) Filme waren für wissenschaftliche Fragenstellungen zur dieser Zeit gleichwertige Quellen. Etliche der digitalen Angebote überzeugten zwar von Anfang an mit ihren Abbildungs-, Zugriffs- und Weiterverarbeitungsqualitäten; die klassischen Sammlungen auf Mikrofiche oder in Papierform dagegen waren allein durch Umfang und Reichhaltigkeit des Materials unerreicht und daher noch unersetzbar. Seitdem hat sich das Verhältnis des Medienangebots innerhalb von Abbildungssammlungen immer stärker zugunsten von Bilddatenbanken verschoben. Wir haben den Veränderungen durch regelmäßige Aktualisierungen und Teilüberarbeitungen dieser Einführung sowohl für die online-ausgabe als auch für die Druckausgabe Rechnung getragen. Dabei lag es im Zuge der Entwicklung und in der Natur der Sache, dass diese Überarbeitungen fast ausschließlich den Bereich der Bilddatenbanken und der digitalen Angebote betrafen, während die Ausführungen zu den klassischen Bindinventaren gültig blieben. Die Veränderungen im Bereich der digitalen Sammlungen zeigten sich aber nicht nur in einer kontinuierlichen Erweiterung des Angebots. Einschneidender war und ist, dass gerade die Online-Angebote ihre Auftritte in sehr kurzen Zeitabständen erneuern und sich dabei nicht nur das Layout, sondern vor allem auch Suchmasken und Suchstrukturen so stark verändern, dass eine detaillierte Einführung mit Screenshots zu den einelnen Suchschritten immer wieder sehr schnell Makulatur wird. Nicht zuletzt hat sich auch die Bedeutung der einzelnen Bildträgermedien für die kunstwissenschaftliche Bildrecherche im engeren Sinne in entscheidendem Maße zugunsten der digitalen Angebote verschoben. Diesen Aspekten wird die Ausgabe 2009 des UB-Tutors zur Bildrecherche insofern Rechnung tragen, als die Einführung jetzt erstmals getrennt für die klassischen Bildinventare einerseits und für die Bilddatenbanken andererseits konzipiert und veröffentlicht wird. So entspricht eine eigenständige Einführung in das Angebot von Bilddatenbanken der inzwischen vorrangigen Bedeutung digitaler Medien und erlaubt zugleich homogenere Aktualisierungs- und Nutzungsformen; der Band wird in der UB-Tutor-Reihe als Bildrecherche 2: Bilddatenbanken zur Architektur- und Kunstgeschichte erscheinen. Als Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte wird dagegen wegen ihrer Konstanz und gleichbleibenden Gültigkeit die Einführung in die Nutzung der Abbildungssammlungen auf Mikrofiches und in Printform publiziert. Nach wie vor haben diese älteren Inventare ihren Stellenwert, und in großen wissenschaftlichen Bibliotheken und Einrichtungen gehören sie zum klassischen Bestand. Allerdings ist die Aufbereitung des Bildmaterials meist nur bis zu einer gewissen Recherchetiefe selbsterklärend, das Begleitmaterial oft dürftig. Der vorliegende Einführungsband soll in diesen Fällen die effektive Nutzung erleichtern und die Besonderheiten und Möglichkeiten der Bildsuche in den klassischen Inventaren verdeutlichen. Als eigenständige Publikation kann diese Einführung nun unabhängig von den raschen Verfallsdaten für Darstellungen digitaler Angebote daher jetzt dauerhaft als Hilfsmittel zu den klassischen Bildinventaren bereit gestellt werden. 6 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

Die Auswahl der klassischen Bildinventare für diese Einführung in die Bildrecherche orientiert sich am Bestand der Universitätsbibliothek Freiburg. Die Beschreibung der einzelnen Sammlungen wird dabei nach Bildträgern bzw. Bildmedien strukturiert. Diese formale, primär nicht an thematischen Fragestellungen und spezifischen Nutzungen orientierte Ordnung hat rein pragmatische Gründe: Besonderheiten der jeweiligen Medienform mit Auswirkungen auf ihre Nutzung, die Art der Weiterverarbeitung von Bildern usw. lassen sich so gebündelt ins Blickfeld rücken. Ein Index ermöglicht im Gegenzug den schnellen Zugriff auf die Abbildungssammlungen und Verzeichnisse nach Kunstgattungen. Die klassischen Abbildungssammlungen der UB Freiburg sind nicht entstanden durch eigenständiges Sammeln in Form von kontinuierlichem und / oder themenbezogenem Zusammentragen einzelner Bilder. Die älteren Abbildungssammlungen der UB bestehen größtenteils aus den seit den 1970er Jahren auf Mikrofiches publizierten bzw. reproduzierten umfangreichen älteren Photosammlungen anderer Institutionen. Mit der Technik der Mikrofichierung war es erstmals möglich geworden, umfangreiche, ursprünglich als Photographien (Negative, Dias, Papierabzüge) vorliegende Abbildungssammlungen in ihrer Gesamtheit nun vergleichsweise einfach und handhabbar (wenn auch meist mit Qualitätsverlust für das Einzelbild) zu vervielfältigen, die primäre Ortsbindung dieser Sammlungen damit aufzuheben, und ihre Bilder nun an beliebigen Orten zugänglich und verfügbar zu machen. In der Folge wurden so bedeutende Bildsammlungen wie die des Rheinischen Bildarchivs, des Bildarchivs Foto Marburg, der Deutschen Fotothek der Landesbibliothek Dresden, des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, des Courtauld Institute in London u. a. auf Mikrofiches publiziert und stehen in dieser Form nun mit weiteren Sammlungen auch in der UB Freiburg für die Bildrecherche zur Verfügung. Einige werden seit Ende der 1990er Jahre zusätzlich durch online-versionen abgelöst oder ergänzt und stehen als sog. Retrodigialisate zur Verfügung. Darauf wird im vorliegenden Band jeweils pauschal hingewiesen; detailliertere Beschreibungen der online- Auftritte und der jeweiligen Zugriffsmöglichkeiten werden dann in Bildrecherche 2 angeboten. Über das Angebot an älteren Sammlungen in der UB Freiburg und über ihre Standorte wird auch auf den Internet-Seiten der Bibliothek informiert, und zwar im Rahmen des regelmäßig aktualisierten Fachportals Architektur- und Kunstgeschichte http://www3.ub.uni-freiburg.de/index.php?id=fachkunst unter http://www3.ub.uni-freiburg.de/index.php?id=2847. Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 7

1. Konventionelle Bildvorlage digitale Weiterverarbeitung Das Recherchieren in konventionellen Abbildungssammlungen bedeutet nicht automatisch Verzicht auf eine digitale Nutzung des Materials. Bekannt ist das Scannen von gedruckten Vorlagen; hierfür bietet eine Palette von Scannertypen und Digitalkameras die für die jeweilige Originalvorlage passende Technik an. Für die Konvertierung von Bildern und Texten auf Mikrofilm und Mikrofiche gibt es inzwischen ebenfalls Spezialscanner. Mit diesen Mikroformenscannern kann Seite für Seite digitalisiert, als Datei gespeichert, auf CD-ROM gebrannt oder auf ein Medium mit USB-Anschluss gespeichert werden.die digitalen Kopien lassen sich Vorlage abhängig als Graphik speichern und / oder als Text. In der UB Freiburg ist die Benutzung der Scanner in Selbstbedienung derzeit kostenlos. Mitzubringen (oder am Serviceschalter der UB zu erwerben) ist nur ein eigener Datenspeicher, in der Regel ein USB-Stick oder ein CD-Rohling. Für die Microformenscanner liegen eigene, auf die jeweiligen Geräte bezogene Bedienungsanleitungen aus; weitere Informationen erhalten Sie am Serviceschalter. Einzelheiten zu den aktuellen Geräten, ihren Standorten und zu den Servicezeiten sind auch auf den Internetseiten der Bibliothek zu finden. Durch die Datenkonvertierung lassen sich so aus analogem Film- und Mikrofichematerial digitale Abbildungssammlungen in sehr guter Arbeitsqualität nach persönlichen Schwerpunkten und Strukturierungsmustern anlegen, am PC weiterverarbeiten und mit Bildprogrammen bearbeiten. Dieser individuelle Zugriff auf konventionelles Bildmaterial, seine Konvertierung und die weitere Nutzung der Daten für die private (wissenschaftliche) Arbeit unterliegen keinen besonderen bildrechtlichen Einschränkungen. Erst bei Publikationen oder bei kommerzieller Nutzung greifen dann die bildrechtlichen Auflagen der jeweiligen klassischen Basissammlung auch für das konvertierte Material. 8 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

2. Die großen Abbildungssammlungen auf Mikrofiche Die Anzahl der nachfolgend vorgestellten Abbildungssammlungen auf Mikrofiche täuscht über die Anzahl wirklich eigenständiger und zugleich bis zu einem gewissen Grad für das jeweilige (meist geographisch definierte) Gebiet repräsentativer und systematischer Sammlungen hinweg. Gerade die kleineren der hier erfaßten Ländersammlungen entstanden zum Teil nur aus Randmaterial größerer Sammlungen mit anderen Schwerpunkten, blieben jedoch für die separaten Editionen ohne eigene systematische Lückenergänzung oder Abrundung des Bildmaterials. Häufiger anzutreffen ist inzwischen auch das Bemühen, historische Photoarchive und kleinere historische Sammlungen in ihrer gewachsenen Struktur zu veröffentlichen, was einerseits unter sammlungsgeschichtlichen Aspekten wertvoll ist, andererseits aber eine exhaustive Bildrecherche zu einem Thema erschwert. Es darf also bei keiner dieser Abbildungssammlungen von vornherein ein systematischer Inventarisierungsansatz und eine gezielte und umfassende bildliche Dokumentation zu einem Thema oder zur Kunst und Architektur eines Landes erwartet werden. Solche Werte ergeben sich in unterschiedlichem Ausmaß je nach Sammlung erst nach und nach als Sekundäreffekte vor allem über die Größe der jeweils publizierten Bestände oder in glücklichen Ausnahmefällen wie dem des Marburger Index über eine spätere Projekterweiterung mit verstärktem dokumentarischen Charakter. Im übrigen zentrieren sich im 20. Jahrhundert die Projekte, große Sammlungen zu mikrofichieren, um wenige Verlage: um den Verlag K. G. Saur (München u. a.) im Zusammenspiel mit Bildarchiv Foto Marburg, um IDC Publishers (Leiden u.a.) beispielsweise für historische Photosammlungen und archive aus Italien und schließlich um Emmett Publishing Ltd. (Haslemere) für die Sammlungen aus dem Courtauld Institute of Art in London. Einzelne Editionen gerade bei Saur und bei IDC zeigen beispielhaft, wie wertvoll eine gute Aufbereitung und Präsentation des Bildmaterials für seine Erschließung und damit für eine effektive Bildrecherche sein kann. Abbildungssammlungen auf Mikrofiche zur Architektur und Kunst folgender europäischer Länder sollen hier vorgestellt werden 1 : Belgien: - Benelux-Kunstindex Deutschland: - Marburger Index Frankreich: - Index photographique de l art en France - Architecture and Early Photography in France - Architecture and Monuments in France Italien: - Alinari Photo-Archive Florenz - Italien-Index: Bildodkumentation zur Kunst in Italien - Villani Photo Archives - Index der Antiken Kunst und Architektur Luxemburg: - Benelux-Kunstindex Niederlande: - Benelux-Kunstindex Österreich: - Österreich-Index Portugal: - Spanien- und Portugal-Index Schweiz: - Schweiz-Index Spanien: - Spanien- und Portugal-Index 1 Für eine ausführliche vergleichende Rezension der Bildinventare vgl. Karasch, Angela: Bildarchive auf Mikrofiche. - In: Informationsmittel für Bibliotheken [IFB] 2 (1994), 94 110 (Rezensionsnummern 94-1-059-94-1-069); und für einen Überblick zum Freiburger Bestand Karasch, Angela: Abbildungssammlungen im Bestand der UB Freiburg. in: EUCOR-Bibliotheksinformationen 5 (1994), 24 30. Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 9

Als Sammlungen mit Abbildungen zur Architektur und / oder Kunst weltweit, wenn auch erneut mit Schwerpunkt europäische Architektur und Kunst, werden berücksichtigt: - Conway Library - Witt Library Die Auswahl an Abbildungssammlungen auf Mikrofiche orientiert sich an den Beständen der UB Freiburg und an den hiesigen Forschungsschwerpunkten; sie favorisiert zudem gattungsübergreifende und geographisch konzipierte Zusammenstellungen 2. Darüber hinaus gibt es auf Mikrofiche inzwischen auch thematisch geschlossene kleinere Abbildungssammlungen, Bestandskataloge von Museen usw.; gerade diese können im Einzelfall für die Bildrecherche sehr nützlich sein. 3 Da sich Zugang und Wert solcher Editionen aber leichter selbst erschließen, kann im Rahmen dieses Überblicks auf sie verzichtet werden. Für ihren Nachweis sind Kataloge und bibliographische Datenbanken zu konsultieren. Alle der hier vorgestellten Abbildungssammlungen auf Mikrofiche beschränken sich auf Schwarz-Weißabbildungen der Kunstwerke und Denkmäler. Digitalkopien vom Mikrofiche- Bild sind mithilfe von Mikroformenscanner möglich. Es ist allerdings insgesamt zu berücksichtigen, daß die Wiedergabequalität für Abbildungen auf Mikrofiche eher bescheiden ist; davon zeugen auch etliche der hier gewählten Beispiele. Je nach Sammlung können daher zusätzlich hochwertige Abzüge von Bildern oder Digitalaufnahmen direkt beim Anbieter bestellt werden; entsprechende Hinweise finden sich bei der Beschreibung der einzelnen Inventare unter Bildservice. In aller Regel ist die Benutzung von Abbildungssammlungen auf Mikrofiche häufig schon wegen ihrer Größe, aber auch wegen der erforderlichen Geräteausstattung nur vor Ort möglich. In der UB Freiburg sind die Sammlungen zentral aufgestellt beim Lesesaalbestand Kunst. Lesegeräte, Scanner, PCs und Anschlüsse für die private Ausstattung stehen zur Verfügung. 2 Für einen Teil der hier ausgewählten Abbildungssammlungen liegt kein Begleitmaterial vor, das über Entstehung und Schwerpunkte der jeweiligen Sammlung informiert. Die Beschreibungen stützen sich daher auf Informationen in Werbebroschüren der Verlage und auf entsprechende eigene Überprüfungen an den Sammlungen selbst. 3 Beispielhaft für eine Abbildungssammlung auf Mikrofiches zu Museumsbeständen sei genannt: Catalogues of the collection of prints, drawings & paintings in the Victoria & Albert Museum / [introd.: Susan Lambert]. - [Haslemere] : Emmett. Mikrofiches. - ISBN 1-869934-56-3 (Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 44 LOND 29) 10 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

2.1. Deutschland, Österreich, Schweiz 2.1.1. Marburger Index : Inventar der Kunst in Deutschland Titelaufnahme: Marburger Index : Bilddokumentation zur Kunst in Deutschland / hrsg. vom Bildarchiv Foto Marburg im Forschungsinst. für Kunstgeschichte d. Philipps-Univ. Marburg... - München : Saur; - [Grundwerk] - Lfg. 1 (1977) ff. Mikrofiches - Mikrofiche-Lieferungswerk - Register. - Lfg. 1 (1984) ff. Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 42/1 Begleitmaterial: - Gebrauchsanleitung. - 1. Aufl. - 1984. - 140 S. : Ill.; (dt.) (2. Aufl. - 1985. - 132 S. : Ill.) Signatur: LS: Kunst 42/3 - Gliederungssystem der Bilddokumentation. - 1976. - 49 S.; (dt.) Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 42/4 Bildservice: Hochwertige Abzüge von Abbildungen und Digitalbilder können bestellt werden bei: Bildarchiv Foto Marburg Postfach 1460 D-35004 Marburg Telefax +0049 (0) 6421 28-28931 E-mail:bildarchiv@fotomarburg.de Weitere Informationen: http://www.fotomarburg.de/service Digitalbilder per Mikroformenscanner können in der UB Freiburg hergestellt werden. Online-Angebot: Bildindex der Kunst und Architektur: http://www.bildindex.de/# home 2.1.1.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang Der Marburger Index ist eine der ältesten auf Mikrofiche vervielfältigten Abbildungssammlungen. Er geht im 1977 erschienenen Grundwerk auf das 1913 gegründete Bildarchiv Foto Marburg 4 im Forschungsinstitut für Kunstgeschichte der Universität Marburg und auf das 4 Foto Marburg wurde 1913 gegründet, um für die Kunstgeschichte Werke der bildenden Kunst und Architektur von den Anfängen bis zur Gegenwart zu fotografieren. Zwar liegt der Schwerpunkt der bisherigen Aktivitäten, wie sie aus den Mikrofiche-Editionen ersichtlich werden, bei der Dokumentation der Kunst in Deutschland. Aber eine Reihe ebenfalls schon publizierter, wenn auch vergleichsweise kleinerer Abbildungssammlungen bieten bereits Material zur Kunst anderer europäischer Länder (vgl. Kap. 2.1.2. ff.). Editorisch wurden diese Bestände separiert und für die jeweiligen Länder als eigenständige Sammlungen publiziert. Für alle bisherigen Editionen, insbesondere aber für den Marburger Index zur Kunst in Deutschland, wurden in erheblichem Umfang Abbildungssammlungen anderer Institutionen ausgewertet und übernommen. Eigene Fotografen des Bildarchivs haben in den letzten Jahren zusätzlich in allen zentraleuropäischen Ländern und darüber hinaus in Estland, Armenien, der Tükei, Syrien, Spanien und Portugal fotografiert. Foto Marburg bietet Dienstleistungen an sowohl im Rahmen von größeren Forschungsvorhaben als auch bei der Bereitstellung von einzelnen Fotoabzügen. Nähe- Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 11

Rheinische Bildarchiv Köln (gegründet 1924) zurück und dokumentiert das in diesen Beständen vorhandene Bildmaterial zur Kunst in Deutschland. 1984 wurde das anfängliche Konzept ausgeweitet zu einem photographischen Gesamtinventar der Kunst in Deutschland. Hierfür wurden nun die Abbildungssammlungen weiterer deutscher Fachinstitutionen für eine Veröffentlichung herangezogen. Mit den ersten beiden Supplementen kamen Bildsammlungen westdeutscher Denkmalämter (Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, West-Berlin), einzelner Museen und sogenannter picture libraries (z.b. Kunstbibliothek Berlin) hinzu. Im seit 1991 erscheinenden dritten Supplement werden vorrangig Bildsammlungen aus und zu den neuen Bundesländern publiziert, wie z.b. Bildmaterial aus der Deutschen Fotothek der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden, die - 1924 gegründet als Sächsische Landesbildstelle und später als Photoarchiv der DDR systematisch ausgebaut - heute rund 1,1 Millionen Photographien besitzt. Ergänzt werden diese Dokumente durch für den Marburger Index erstellte Neuaufnahmen zur Kunst in Ostdeutschland. Im Aufbau bzw. in Planung sind weitere Supplemente mit Ergänzungen aus folgenden (z.t. schon für die vorangegangenen Lieferungen herangezogenen) Sammlungen: Landesdenkmalämter Rheinland-Pfalz und Hessen, Deutsche Fotothek Dresden, Rheinisches Bildarchiv, Foto Marburg mit Material aus dem Münchener Kunsthandel, Stoedtner-Archiv und aus der Zeit des Nationalsozialismus eine Sammlung von 1942-1943 im Auftrag des Propagandaministeriums angefertigten Bildmaterials. Ein Thüringen-Index erscheint seit 2002. Mit Stand 2000 umfaßte der Marburger Index bereits über 1,3 Millionen Abbildungen zur Kunst in Deutschland; Nachlieferungen seitdem erhöhen den Gesamtumfang. 2.1.1.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung Der Marburger Index enthält Abbildungen von Bau- und Kunstdenkmälern in Deutschland und von Kunstwerken in deutschen Sammlungen. Teilweise stammen die wiedergegebenen Photographien noch aus dem 19. Jahrhundert, weshalb die Edition auch als Dokumentation für historische Zustände oder als Nachweisinstrument für verlorene oder zerstörte Kunstwerke dienen kann. Der Schwerpunkt des Grundwerks liegt im Bereich der Architekturabbildungen; mit den Supplementen wurde dann der bildliche Nachweis von Kunstwerken in deutschen Museen und Sammlungen erheblich ausgeweitet. Aus dem Erstellungskonzept und der Strukturierung des Marburger Index auf Mikrofiches ergibt sich, daß Abbildungen zur zeitgenössischen Kunst und Architektur in Deutschland weniger zu finden sind. Das Grundwerk des Marburger Index und seine derzeit drei Supplemente sind topographisch jeweils in eigenen Ortsalphabeten geordnet. Die Zählung der Mikrofiches ist dagegen fortlaufend, wodurch Recherchen über die verschiedenen Teile der Edition erleichtert werden. Innerhalb eines Ortseintrages wird das Abbildungsmaterial geordnet nach: - Ortsgesamtansichten - Ortsteilansichten - Sakralbauten - Profanbauten - Öffentliche re Informationen zum Aufgabenspektrum und zur aktuellen Preisliste für Photolieferdienste sind im Internet zu erreichen über die Homepage von Bildarchiv Foto Marburg unter: http://www.fotomarburg.de/ und unter http://www.bildindex.de/# home. 12 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

- Private - (Museums-)Sammlungen Die Architekturaufnahmen sind jeweils nochmals untergliedert in: - Pläne - Gesamtansichten - Außenaufnahmen - Innenansichten - Detailansichten - Ausstattung Die Sammlungsbestände von Museen folgen in der Regel dem Alphabet der Künstlernamen. 2.1.1.3. Erschließung Mikrofiche-Register Über die topographische Grundordnung hinaus ermöglichen die 1983-1990 erschienenen Mikrofiche-Register eine Erschließung der Sammlung nach - Personen (Künstler-, Auftraggeber-, Stecher-, Drucker-Register) - Sachen (spezielle Themen- und Sachgruppenregister, detaillierte ikonographische Register zu den Bildinhalten und Museumsbeständen. Die ikonographischen Register sind nach dem auch in gedruckter Form vorliegenden Klassifikationssystem ICONCLASS geordnet.) 5 Es ist zu beachten, daß auch nach 1990 der Bildteil des Marburger Index weiter ergänzt wurde. Die auf diesen Supplementen abgebildeten Kunstwerke werden somit von den Mikrofiche-Registern nicht mehr erfaßt und bleiben in dieser Form unerschlossen. Bildindex der Kunst und Architektur Das Bildmaterial des Marburger Index steht inzwischen in großen Teilen online und differenziert erschlossen zur Verfügung als Bildindex der Kunst und Architektur unter http://www.bildindex.de/# home ( Beschreibung in: Karasch, Bildrecherche 2) 5 Iconclass : an iconographic classification system / Henri van de Waal. Completed and ed. by L. D. Couprie... - Amsterdam : North Holland, 1973 1985. - ISBN 0-7204-8264-X (Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 87/1) Ausführlicher hierzu: Kap. 2.1.1.4.3. Exkurs: ICONCLASS. Vgl. auch: Straten, Roelof van: Iconography, indexing, ICONCLASS : a handbook. Leiden : Foloer Publishers, 1994. XIV, 244 S. ISBN 90-75035-03-9 (Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 87/6) und die Rezension hierzu in: Informationsmittel für Bibliotheken [IFB] 3 (1995), S. 354 356 (Rezensionsnummer 95-2-222) Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 13

2.1.1.4. Recherchebeispiele 2.1.1.4.1. Topographische Bildsuche Da die Abbildungen des Grundwerks und der Supplemente des Marburger Index in Ortsalphabeten geordnet sind, ist bei der topographischen Suche ein direkter Zugriff auf die gesuchten Bilder möglich. Suchbeispiel: Abbildung zur Westturm-Außenplastik Hl. Michael am Münster zu Freiburg i. Br. Schritte: 1. Erstes Ortsalphabet (Bildteil des Marburger Index) Freiburg i. Br. (Leitkarten, Kopfleisten der Mikrofiches) (Abb. 2.1.1.4.1.a). Fiches 617 ff (Kopfleiste Fiche 617: Stadt + Münster (Pläne + Außenbau)) Abbildung Hl. Michael am Westturm des Freiburger Münsters auf Fiche 617 Feld E 1 (Abb. 2.1.1.4.1.b). 2. Entsprechende Suche in den weiteren Ortsalphabeten der Supplemente. Visualisierung: Abbildung 2.1.1.4.1.a: 14 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

Abbildung 2.1.1.4.1.b: Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 15

2.1.1.4.2. Bildsuche zum Künstler-Oeuvre Für diese Recherche ist ein direkter Zugriff auf die Abbildungen im Marburger Index immer dann nicht möglich, wenn Orte und Sammlungen, in der sich Gemälde, Graphiken des gefragten Künstlers befinden, nicht bekannt sind. Um dennoch Abbildungen finden zu können, wird ein Zugang über Register auf Mikrofiches angeboten. Das Künstlerregister (A-Z) erlaubt somit, Abbildungen zu Werken des Künstlers in deutschen Museen und Sammlungen zu finden, wenn der Standort noch nicht bekannt ist. Im Register findet man für die einzelnen Werke des Künstlers jeweils eigene Einträge, in denen dann der Hinweis auf die entsprechenden Abbildungsfiches (Fichenummer und Feldangabe) erfolgt. Suchbeispiel: Abbildungen zu Hl. Hieronymus von Stefan Lochner Schritte: Künstler-Oeuvre-Register des Marburger Index: Buchstabe L Eintrag: Lochner, Stefan, Feld D 14 Eintrag Nr. 6 (Abb. 2.1.1.4.2.a und 2.1.1.4.a. Ausschnitt) dort der Hinweis Abb. Marburger Index : 1493 A 8 ; 1815 C 9 C12 Aufsuchen der Fiches Nr. 1493 (Abb. 2.1.1.4.2.b) und Nr. 1815 im Bildteil des Marburger Index Auffinden der Abbildungen auf den Feldern A 8 (Abb. 2.1.1.4.2.c) bzw. C 9 C 12. Visualisierung: Abbildung 2.1.1.4.2.a: 16 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

Abbildung 2.1.1.4.2.a (Ausschnitt): Abbildung 2.1.1.4.2.b: Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 17

Abbildung 2.1.1.4.2.c: 18 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

2.1.1.4.3. Ikonographische Bildsuche Auch für diese Recherche ist kein direkter Zugriff auf den Bildteil des Marburger Index möglich, erst spezielle Register gestatten die Bildsuche nach Bildthemen. Es gibt (relativ grobe) Schlagwortregister und zusätzliche bildthematisch sehr differenzierte Register, die sich der ICONCLASS-Notationen zur ikonographischen Erschließung bedienen. Diese Register sind in sich selbst nach der ICONCLASS-Systematik geordnet und bieten unter den jeweiligen Notationen Hinweise auf entsprechende Abbildungen im Bildteil des Marburger Index (Fiche-Nr. und Feld). Differenzierte ikonographische Recherchen im Marburger Index setzen also immer voraus, daß zunächst die entsprechende Notation in der ICONCLASS-Systematik ermittelt wird. Exkurs: ICONCLASS ICONCLASS ist ein hierarchisch aufgebautes alphanumerisches Klassifikationssystem zur Beschreibung und Erschließung von Bildthemen und Motiven in der abendländischen Kunst. Es wurde seit den 1940er Jahren von dem niederländischen Kunsthistoriker Henri van de Waal (1910-1972) entwickelt und von 1973 bis 1985 in Buchform veröffentlicht. 6 Diese 17 Bände umfassen das I- CONCLASS-System, die ICONCLASS-Bibliographie mit Literaturhinweisen zur Ikonographie und schließlich den ICONCLASS-Index in Form eines alphabetischen Schlagwortregisters zur Systematik. Seit 1992 gibt es auch eine Computer-Version von ICONCLASS; im Internet steht sie mit weiteren Informationen zur Verfügung unter http://www.iconclass.nl/. Die ICONCLASS-Systematik klassifiziert die ikonographischen Sachverhalte hierarchisch von folgenden Hauptebenen ausgehend: 0 Abstract, Non-represental Art 7 2 Religion and Magic 3 Human Being, Man in general 4 Society, Civilization, Culture 5 Abstract Ideas and Concepts 6 History 7 Bible 8 Literature 9 Classical Mythology and Ancient History Die differenzierte ikonographische Bildsuche im Marburger Index durchläuft daher immer folgende Schritte: - Ermittlung der Systemstelle in ICONCLASS - Einstieg mit der gewünschten ICONCLASS-Notation in die ikonographischen Register des Marburger Index 6 Iconclass : an iconographic classification system / H. van de Waal. Completed and ed. by L. D. Couprie... - Amsterdam : North Holland, 1973 1985. - ISBN 0-7204-8264-X (Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 87/1) Vgl. auch: Straten, Roelof van: Iconography, indexing, ICONCLASS : a handbook. Leiden : Foloer Publishers, 1994. XIV, 244 S. ISBN 90-75035-03-9 (Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 87/6) und die Rezension hierzu in: Informationsmittel für Bibliotheken [IFB] 3 (1995), S. 354 356 (Rezensionsnummer 95-2-222). Für eine allgemeine Einführung siehe: Straten, Roelof van: Einführung in die Ikonographie. - 2., überarb. Aufl.. - Berlin : Reimer, 1997. - 165 S. - ISBN 3-496-01161-0 (1. Aufl.: Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 86/1) 7 Die Ebene 0 wurde erst später hinzugefügt und wird als einzige nicht weiter untergliedert. Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 19

- Hinweis im Registerfiche auf entsprechende Abbildungen mit Angabe der Fiche-Nummer und der Bildfelder für das Auffinden der Abbildung - Aufsuchen der Abbildung unter der genannten Fiche-Nummer im Bildteil des Marburger Index Suchbeispiel: Darstellungen der Muse Klio in der Malerei Schritte: Ermittlung der ICONCLASS-Notation: Einstieg über den ICONCLASS-Index (englischsprachig) unter Clio (Abb. 2.1.1.4.3.a) Hinweis auf die Notation 92 D 42 1 für Eingrenzen oder Erweitern der Recherche ist die Konsultation des systematischen Umfelds anempfohlen: Aufsuchen der entsprechenden Stelle im ICONCLASS-System. (Abb. 2.1.1.4.3.b) Mit der gefundenen Notationen 92 D 42 1 Einstieg in die Mikrofiche-Register Primäre Ikonographie bzw. in das entsprechende Teilregister Antike Mythologie des Marburger Index. Die Kopfleisten der Register zeigen die jeweils erste und letzte der erfaßten ICONC- LASS-Notationen. Die einzelnen Einträge auf einem Registerfiche folgenden der Hierarchie des ICONCLASS-Systems. (Abb. 2.1.1.4.3.c) Unter der Stelle 92 D 42 1 (z. B. Feld B 08 im Teilregister Antike Mythologie ) wird dann u.a. das Gemälde Die Muse Klio von Johann Heinrich Tischbein d. Ä. in den Staatlichen Kunstsammlungen / Gemäldegalerie Kassel aufgeführt mit dem Hinweis auf die Abbildung im Bildteil des Marburger Index auf Fiche 897 Feld F 3. (Abb. 2.1.1.4.3.d) Aufsuchen von Fiche 897 im Bildteil des Marburger Index Auffinden der Abbildung auf Feld F 3 (Abb. 2.1.1.4.3.e) Visualisierung: Abbildung 2.1.1.4.3.a: 20 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

Abbildung 2.1.1.4.3.b: Abbildung 2.1.1.4.3.c: Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 21

Abbildung 2.1.1.4.3.d: 22 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

Abbildung 2.1.1.4.3.e: Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 23

2.1.2. Österreich-Index Titelaufnahme: Österreich Index : Bilddokumentation zur Kunst in Österreich / Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte, Bildarchiv Foto Marburg (Philipps-Universität Marburg). München [u.a.] : Saur, 1996. - Mikrofiches ISBN 3-598-33217-3 (1. Lfg) 3-598-33218-1 (2. Lfg) Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 42/18 Bildservice: Hochwertige Abzüge von Abbildungen und Digitalbilder können bestellt werden bei: Bildarchiv Foto Marburg Postfach 1460 D-35004 Marburg Telefax +0049 (0) 6421 28-28931 E-mail:bildarchiv@fotomarburg.de Digitalbilder per Mikroformenscanner können in der UB Freiburg hergestellt werden. Online-Angebot: Bildindex der Kunst und Architektur: http://www.bildindex.de/# home 2.1.2.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang Der Österreich-Index ist ein Produkt von Foto Marburg; er folgt dem Grundkonzept des Marburger Index ( Kap. 2.1.1.) und versteht sich als dessen Ergänzung. Geboten wird eine Auswahl von rund 24.000 Abbildungen zur Kunst und Architektur in Österreich. Das Gros des Bildmaterials stammt aus der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs und reicht über die Abbildung von Baudenkmälern bis hin zu Kunstobjekten und Handschriften in Sammlungen, ohne aber eine systematische Erfassung insgesamt anzuvisieren. Über Einzelheiten zur Sammlung auf Mikrofiche wird der Nutzer nicht informiert; es liegt keinerlei Begleitmaterial vor. 2.1.2.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung Der Österreich-Index dokumentiert in rund 20.000 Abbildungen Werke der Architektur und bildenden Kunst in Österreich und ergänzt dabei thematisch den Marburger Index ( Kap. 2.1.1.). Ein geographischer Schwerpunkt des Bildmaterials liegt naturgemäß bei der Stadt Wien, bei ihren Baudenkmälern, den Gemälden im Kunsthistorischen Museum und den Zeichnungen in der Albertina. Die Abbildungen folgen in der Anlage dem Ordnungsprinzip des Marburger Index: topographische Grundordnung und innerhalb der Orte die Reihenfolge Ortsansichten, Sakralarchitektur, Profanarchitektur, Sammlungen, Künstleralphabet. 2.1.2.3. Erschließung 24 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

Die Erschließung des Materials erfolgt allein durch die topographische Grundordnung und die Marburg-typische Feinordnung der Abbildungen. (Vgl. Kap. 2.1.1.2.) Eine Ortsübersicht auf Mikrofiche ist der Abbildungssammlung vorangestellt. Darüber hinaus liegen keinerlei Register für eine weiterreichende (und auch hierin dem Marburger Index vergleichbare) Erschließung der Sammlung und sonstige Recherchehilfen vor. Bildindex der Kunst und Architektur Das Bildmaterial des Österreich-Index steht inzwischen in Teilen online und differenziert erschlossen zur Verfügung im Bildindex der Kunst und Architektur unter http://www.bildindex.de/# home ( Beschreibung in: Karasch, Bildrecherche 2) Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 25

2.1.3. Schweiz-Index Titelaufnahme: Schweiz-Index : Bilddokumentation zur Kunst in der Schweiz / Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte, Bildarchiv Foto Marburg (Philipps-Universität Marburg). München : Saur, 1995. Mikrofiches. ISBN 3-598-33219-X Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 42/23 Bildservice: Hochwertige Abzüge von Abbildungen und Digitalbilder können bestellt werden bei: Bildarchiv Foto Marburg Postfach 1460 D-35004 Marburg Telefax +0049 (0) 6421 28-28931 E-mail:bildarchiv@fotomarburg.de Digitalbilder per Mikroformenscanner können in der UB Freiburg hergestellt werden. Online-Angebot: Bildindex der Kunst und Architektur: http://www.bildindex.de/# home 2.1.3.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang Der Schweiz-Index ist ein Produkt von Foto Marburg; er folgt dem Grundkonzept des Marburger Index ( Kap. 2.1.1.) und versteht sich ebenso wie der Österreich-Index als dessen Ergänzung. Geboten wird eine Auswahl von rund 15.000 Abbildungen zu Kunst und Architektur in der Schweiz. Über Einzelheiten zur Sammlung auf Mikrofiche wird der Nutzer nicht informiert; es liegt keinerlei Begleitmaterial vor. 2.1.3.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung Der Schweiz-Index dokumentiert Werke der Architektur und bildenden Kunst in der Schweiz und versteht sich als thematische Ergänzung zum Marburger Index ( Kap. 2.1.1.) Die Abbildungen dokumentieren Objekte von der Römerzeit bis ins 20. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt bei der Dokumentation der herausragenden Baudenkmäler, wie etwa des Baseler Münsters, und der großen Sammlungen des Landes; so liegen allein zu Beständen in den Baseler Kunstsammlungen rund 2.500 Abbildungen vor. Alle Abbildungen folgen in der Anlage dem Ordnungsprinzip des Marburger Index: topographische Grundordnung und innerhalb der Orte die Reihenfolge Ortsansichten, Sakralarchitektur, Profanarchitektur, Sammlungen, Künstleralphabet. 2.1.3.3. Erschließung Die Erschließung des Materials erfolgt allein durch die topographische Grundordnung und die Marburg-typische Feinordnung der Abbildungen. (Vgl. Kap. 2.1.1.2.) Eine Ortsübersicht auf Mikrofiche ist der Abbildungssammlung vorangestellt. Darüber hinaus liegen keinerlei 26 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

Register für eine weiterreichende (und hierin dem Marburger Index vergleichbare) Erschließung der Sammlung und sonstige Recherchehilfen vor. Bildindex der Kunst und Architektur Das Bildmaterial des Schweiz-Index steht inzwischen in Teilen online und differenziert erschlossen zur Verfügung im Bildindex der Kunst und Architektur unter http://www.bildindex.de/# home ( Beschreibung in: Karasch, Bildrecherche 2) 2.1.3.4. Recherchebeispiel Suchbeispiel: Abbildungen zur Galluspforte am Münster zu Basel Schritte: Ortsalphabet B Basel 3 (Fiche 7) (Kopfleiste: Münster (Außenbau/Westseite Nordseite: Galluspforte) Abbildung der Galluspforte auf Fiche 7 Feld D 3 (Abb. 2.1.3.4.a) Visualisierung: Abbildung 2.1.3.4.a: Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 27

28 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

2.2. Frankreich, Beneluxländer 2.2.1. Index photographique de l art en France Titelaufnahme Index photographique de l'art en France / hrsg. von Bildarchiv Foto Marburg im Forschungsinstitut für Kunstgeschichte der Philipps-Universität Marburg. München : Saur, 1983. 976 Mikrofiches. Folge 2: Fiche Nr. 977-1396. - [2001-2003]. Bestand der UB Freiburg; Benutzung in der Bibliothek des Kunstgeschichtlichen Instituts der Universität Freiburg Bildservice: Hochwertige Abzüge von Abbildungen und Digitalbilder können bestellt werden bei: Bildarchiv Foto Marburg Postfach 1460 D-35004 Marburg Telefax +0049 (0) 6421 28-28931 E-mail:bildarchiv@fotomarburg.de Digitalbilder per Mikroformenscanner können in der UB Freiburg hergestellt werden Online-Angebot: Bildindex der Kunst und Architektur: http://www.bildindex.de/# home 2.2.1.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang Der Index photographique de l art en France geht in Teilen auf die gleichen Sammlungsbestände zurück wie der Marburger Index und bietet im Grundwerk ca. 100.000 Abbildungen zur Kunst in Frankreich. Ein Supplement mit rund 40.000 weiteren Abbildungen erschien zwischen 2001 und 2003. 2.2.1.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage der Mikrofiche-Sammlung Der Index photographique enthält Abbildungen von Bau- und Kunstdenkmälern in Frankreich sowie von Kunstwerken in französischen Sammlungen, und zwar mit besonderem Schwerpunkt auf den Beständen der Pariser Museen und Bibliotheken. Ein großer Teil der hier publizierten Photographien stammt aus der Zeit vor 1945, einige datieren sogar aus dem 19. Jahrhundert, so daß die Edition auch zur Dokumentation historischer Zustände herangezogen werden kann. Alle Abbildungen folgen in der Anlage dem Ordnungsprinzip des Marburger Index: topographische Grundordnung und innerhalb der Orte die Reihenfolge Ortsansichten, Sakralarchitektur, Profanarchitektur, Sammlungen, Künstleralphabet. Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 29

2.2.1.3. Erschließung Die Erschließung des Materials erfolgt allein durch die topographische Grundordnung und die Marburg-typische Feinordnung der Abbildungen. (Vgl. Kap. 2.1.1.2.) Es liegen keinerlei Register für eine weiterreichende (und hierin dem Marburger Index vergleichbare) Erschließung der Sammlung und sonstige Recherchehilfen vor. Bildindex der Kunst und Architektur Das Bildmaterial des Index photographique steht inzwischen in großen Teilen online und differenziert erschlossen zur Verfügung im Bildindex der Kunst und Architektur unter http://www.bildindex.de/# home ( Beschreibung in: Karasch, Bildrecherche 2) 30 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

2.2.2. Architecture and Monuments in France Titelaufnahme: Architecture and monuments in France / Felix Martin-Sabon. - London : Mindata Ltd., c 1983. Mikrofiches - ISBN 0-907006-64-7 Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 42/20 Bildservice: Hochwertige Abzüge von Abbildungen und Digitalbilder können bestellt werden bei Service photographique Caisse nationale des monuments historiques et des sites 4, rue de Turenne F-75004 Paris. Digitalbilder per Mikroformenscanner können in der UB Freiburg hergestellt werden. 2.2.2.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang Architecture and Monuments in France ist eine Sammlung mit rund 11.000 historischen Abbildungen des Photographen Félix Martin-Sabon (1848-1933); sie gehört heute zum Bestand der Archives Photographiques des Ministère de la Culture in Paris. 2.2.2.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage Die Sammlung bietet historisches Bildmaterial zur Architektur aller Regionen Frankreichs mit Schwerpunkt auf der Sakralarchitektur. Hervorzuheben sind besonders die zahlreichen Aufnahmen mit architektonischen Details. Ergänzt werden die Architekturabbildungen in der Sammlung durch Abbildungen zur Plastik in Pariser Museen. Die Anlage der Abbildungssammlung ist topographisch, und zwar primär im Alphabet der französischen Départements, innerhalb der Départements im Alphabet der Orte. 2.2.2.3. Erschließung Die Sammlung wird einzig über die topographische Anordnung des Bildmaterials erschlossen; es gibt keine zusätzlichen Hilfen oder Register. Einzig ein der Sammlung beigelegtes Blatt listet die Namen der französischen Départements auf, bringt aber keine weitergehende Übersicht mit den erfaßten Orten. Auch die Kopfleisten der Mikrofiches nennen nur das jeweilige Département und den ersten bzw. letzten jeweils erfaßten Ort. Ohne Kenntnis der Département-Zugehörigkeit eines Ortes läßt sich also diese Abbildungssammlung nicht sehr effektiv nutzen. Es sind daher gegebenenfalls entsprechende allgemeine Nachschlagewerke zu konsultieren. Als ein mögliches Hilfsmittel sei genannt: Dictionnaire national des communes de France / [recherche, documentation, rédaction, corr. et mise au point de la présente éd.: Dominique de Fleurian]. - Ed. entièrement refondue, mise à jour au 15 avril 1997... - Paris : Michel, 1997. - 1334 S. - ISBN 2-226-09293-5 ; 2-7013- 1195-0 Signatur UB Freiburg: LS: Geo 676/1 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 31

2.2.2.4. Recherchebeispiel Suchbeispiel: Abbildung der Turmfassade der Kathedrale von Reims Schritte: Ermittlung der Département-Zugehörigkeit von Reims Département Marne Einstieg in die nach Départements geordnete Mikrofichesammlung unter Marne (Abb. 2.2.2.4.a) Ortseintrag Reims Ansicht der Turmfassade der Kathedrale aus dem Jahr 1907 (Abb. 2.2.2.4.b) Visualisierung: Abbildung 2.2.2.4.a: 32 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte

Abbildung 2.2.2.4.b: Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte 33

2.2.3. Architecture and Early Photography in France Titelaufnahme: Architecture and early photography in France : Paris views, early photography. - London : Mindata Ltd., c 1983. - Mikrofiches. - ISBN 0-907006-69-8 Signatur UB Freiburg: LS: Kunst 42/21 Bildservice: Hochwertige Abzüge von Abbildungen und Digitalbilder können bestellt werden bei Service photographique Caisse nationale des monuments historiques et des sites 4, rue de Turenne F-75004 Paris. Digitalbilder per Mikroformenscanner können in der UB Freiburg hergestellt werden. 2.2.3.1. Entstehungsgeschichte und Sammlungsumfang Die der Mikrofiche-Edition beigegebenen Informationen über die Sammlung selbst sind nicht sehr umfangreich. Ihnen ist aber zu entnehmen, daß sie heute zum Bestand der Archives photographiques des Ministère de la Culture in Paris gehört. Das publizierte Bildmaterial stammt aus den Anfangszeiten der Photographie in Frankreich und dürfte sich auf etwa 10.000 Abbildungen belaufen. 2.2.3.2. Thematische Schwerpunkte und Anlage Die Sammlung weist unterschiedliche thematische Schwerpunkte auf. Ein Teil der Sammlung wird von Paris-Ansichten des ausgehenden 19. Jahrhunderts gebildet. Es liegen Photographien der Pariser Sakralbauten und der profanen Monumentalarchitektur vor. Hinzukommen Pläne, Bauzeichnungen und ein nach Arrondissements geordneter Teil mit Aufnahmen wichtiger Gebäude und Plätze. Die weiteren Teile der Mikrofiche-Edition zentrieren sich um die Namen der Photographen Louis und Henri Seeberger, Eugène Atget, Félix und Paul Nadar und Eugène Lefèvre-Pontalis und publizieren somit Quellenmaterial zu herausragenden Vertretern der frühen Photographie in Frankreich. Bei diesem Material handelt es sich thematisch gesehen um Paris-Aufnahmen einschließlich einiger Bilder zu einzelnen französischen Regionen (Seeberger, Atget), um Porträtaufnahmen aus dem Bereich der Oper und um Modeaufnahmen (Nadar) und schließlich um ein Konvolut von Aufnahmen zur Architektur Spaniens und Portugals (Lefèvre-Pontalis). Die Anlage der Edition gliedert sich nach diesen Teilsammlungen. 2.2.3.3. Erschließung Die Sammlung wird einzig über die Kopfleisten der Mikrofiches erschlossen; es gibt keine zusätzlichen Hilfen oder Register. 34 Angela Karasch: Bildrecherche 1: Klassische Bildinventare zur Architektur- und Kunstgeschichte