"Bezwinge Deine Riesen" 1. Teil 1 - Einführung. Gliederung

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Transkript:

"Bezwinge Deine Riesen" 1 Teil 1 - Einführung Gliederung I. Jede kennt "Goliaths" in seinem Leben II. Die Frage ist nicht, ob Du die Riesen siehst, sondern ob die Riesen alles sind, was Du siehst III. Stell Dich Deinen Riesen Einleitung Ich begrüsse Euch alle ganz herzlich zu unserer neuen Gottesdienstserie einer Serie über den wahrscheinlich wichtigsten und berühmtesten König aus der Bibel: König David. Mit ihm werden wir uns in den nächsten Wochen und Monaten auseinandersetzen. Und ich hoffe, dass Euch seine Geschichte genau so anspricht und herausfordert, wie ich das in der Vorbereitung zu dieser Gottesdienst-Serie erlebt habe. Schon, als ich noch ein kleiner Junge war, hat mich die Geschichte von David begeistert. Vielleicht, weil ich selber wie David der Jüngste in meiner Familie bin. Vielleicht, weil David's Geschichte eine klassische "Underdog- Geschichte" ist. Ganz sicher aber fasziniert mich die Geschichte von David, weil ich in seinen Siegen und in seinem Versagen immer wieder mich selber entdecke, und weil sein Kampf gegen die "Riesen" mir Mut macht, die Riesen in meinem eigenen Leben anzugehen. Und über einige dieser Riesen, mit denen David in seinem Leben konfrontiert war, wollen wir uns in dieser Gottesdienstserie auseinandersetzen. Und wir steigen ein mit der Geschichte aus Davids Leben, die jedes Herz höher schlagen lässt: Der Geschichte von David und Goliath. Denn jeder liebt die Geschichte von David und Goliath. Während David, ein junger Mann, kaum erwachsen, an einem Bach kniet und 5 flache Steine sucht, schaut Goliath, ein Riese von einem Mann, von oben vom Berg her zu. Nur purer Unglaube hält ihn davon ab, laut herauszulachen. Er und seine Philister haben mit ihrem Heer ihre Hälfte des Tales in einen wahren Wald von Speeren verwandelt. Eine blutrünstige, rohe Bande von gewissenlosen Mördern mit Stacheldraht-Tatoos über dem Bizeps. Und Goliath überragt sie allesamt: 2m90 gross, mit einer Rüstung, die für sich alleine schon fast 60kg wiegt und einem Speer, dessen Spitze fast 7kg schwer ist. 1 Auch diese Gottesdienstserie ist (wie schon die "Psalm 23-" und die "Angst-Serie") inspiriert von Max Lucado. Sein Buch "Facing your Giants" war in der Vorbereitung eine enorme Hilfe. Grosse Teile der Predigtserie sind angelehnt an dieses Buch, das ich sehr empfehle! -1-

Er sieht furchteinflössender aus als jeder amerikanische Wrestler. Sein Bizeps scheint fast zu platzen, sein Bauch ist eine einzige Wand aus Muskeln, und sein Mund geifert, während er durch das Tal schreit (1Sam 17.10): "Ich verhöhne heute die Schlachtreihen Israels! Gebt mir einen Mann, daß wir miteinander kämpfen!" "Wer wird gegen mich kämpfen, Mann gegen Mann? Los Leute: Holt Euren besten Mann. Ich nehm's mit jedem von Euch Israeliten-Köbis auf!" Kein Hebräer hat sich bisher freiwillig gemeldet. Bis heute. Als David aufgetaucht ist. David ist gerade an diesem Morgen in's Feldlager der Israelis gekommen. Frisch vom Schafe-Hüten, um seinen Brüder etwas Käse und Brot an's Schlachtfeld zu bringen. Das ist der Moment, in dem David hört, wie Goliath Gott verspottet, und das ist auch der Moment, in dem David seine Entscheidung fällt. Er packt seine Sachen zusammen und sucht 5 glatte Steine, legt sie in seine Hirtentasche und nimmt seine Schleuder zur Hand. Und dann geht er auf den Philister zu (1Sam 17.40). Als Goliath ihn aus den Reihen Israels heraustreten sieht, hat er nur Spott und Hohn für David übrig. (1Sam 17.43): "Bin ich denn ein Hund, daß du mit Stöcken zu mir kommst?" Auf der einen Seite also der dürre, schlanke David. Auf der anderen ein riesiger, furchteinflössender Goliath. Ein Knirps auf einem Bobbycar gegen Michael Schuhmacher im Ferrari. Ein Welpe gegen einen ausgewachsenen Rottweiler. Welche Chancen würdet Ihr David gegen diesen Riesen geben? - Nun vielleicht bessere Chancen, als wir uns selber geben, wenn es um unsere Riesen geht. Denn jeder von uns kennt Situationen, in denen uns "unsere Goliaths" begegnet I. Jede kennt "Goliaths" in seinem Leben Dein Goliath trägt wahrscheinlich kein richtiges Schwert und keinen richtigen Schild. Stattdessen schwingt er das Schwert der Arbeitslosigkeit. Oder das Schwert des Alleingelassen-Seins. Das Schwert der Ausgrenzung oder der Depression. Dein Goliath kommt in der Gestalt Deines Teenagers daher, der Dir Mühe macht. Oder Deines Ehepartners, der Dich verlässt. Oder in Gestalt all der Absagen, die Du auf Deine Stellenbewerbungen hin bekommen hast. Dein Goliath läuft nicht in den Hügeln von Elah vor Philisterreihen auf und ab. Stattdessen stolziert er in Deinem Büro herum, Deinem Wohnzimmer oder in Deiner Schule. Er bringt Rechnungen, die Du nicht bezahlen kannst. Noten, die Du nicht erreichst. Menschen, denen Du nicht genügst. Alkohol oder Pornographie, denen Du nicht widerstehen kannst. Eine Karriere, der Du -2-

nicht entkommst. Eine Vergangenheit, die Du nicht loswerden oder eine Zukunft, der Du nicht begegnen kannst. Jeder von uns kennt solche Goliaths. Und wir wissen, wie unser Goliath sich anhört. David's Goliath hat seinen Hohn jeden Morgen und jede Nacht in die Menge geschrien (1Sam 17.16): " 16 Und während 40 Tagen, zweimal täglich, morgens und abends, trat der Riese der Philister vor die Schlachtreihen Israels". Und Dein Goliath tut genau das gleiche. Er ist Dein erster Gedanke am Morgen und Dein letzter am Abend Dein Goliath bestimmt Deine Tage und verschlingt Deine Freude. Und unter Umständen tut er das schon lange Zeit. Wie damals bei den Israeliten. Denn Goliaths Familie war für die Israeliten ein langjähriger Feind. Josua hatte 300 Jahre vorher die Philister aus dem verheissenen Land vertrieben. Alle, bis auf die Bewohner von 3 Städten: Gaza, Gath und Aschdod (Jos 11.22). Aus Gath kamen die Enakiter, wahre Riesen von Männern. Und nun ratet mal, woher Goliath kam? Aus Gath. Seine Vorfahren waren für die Israeliten, was die Habsburger für uns Schweizer waren. Ich kann mir vorstellen, wie Sauls Soldaten Goliath angestarrt und gemurmelt haben: "Nicht schon wieder. Mein Vater hat seinen Vater bekämpft. Mein Grossvater seinen Grossvater! Hört denn das nie auf!?" Und vielleicht hast Du im Blick auf Deinen Goliath schon ähnlich gedacht. "Schon mein Vater war ein Workaholic und ich bin auf dem besten Weg dazu, auch einer zu werden!" / "Meine Ehe scheitert genau wie die Ehe meiner Eltern!" / "Schon meine Mutter hat es in der Schule auf keinen grünen Zweig gebracht wann hört das jemals auf!?" Goliath der Riese, der Dir vom Berg herunter seine Verachtung entgegenschmettert, Dich entmutigt und Dir die Lebensenergie raubt. Er knurrt Dich an wie ein bösartiger Hund und hält Dich gefangen. Er wartet auf Dich am Morgen und plagt Dich in der Nacht. Hat schon Deine Vorfahren bedrängt, und jetzt wartet er auf Dich. Er verdunkelt die Sonne und lässt Dich im Schatten des Zweifels zurück. Wie die Israeliten. (1Sam 17.11): 11 Und als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, waren sie niedergeschlagen und fürchteten sich sehr. Sie verloren alle ihre Hoffnung" 2 2 Nach der Bibelübersetzung "The Message" -3-

Wenn Ihr Euren Goliath kennt, dann wisst Ihr, was diese Sätze bedeuten. Dann könnt Ihr nachvollziehen, wie Israel sich gefühlt hat damals, als sie ihrem Goliath gesehen, so wie Du Deinen Goliath siehst. Die Frage ist nur: Ist Dein Goliath alles, was Du siehst. Du hörst seine Stimme, aber ist es alles, was Du hörst? Denn David zumindest sah und hörte mehr II. Die Frage ist nicht, ob Du die Riesen siehst, sondern ob die Riesen alles sind, was Du siehst Achtet mal auf die ersten Worte, die David spricht nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern überhaupt in der Bibel (1Sam 17.26): " 26 Als David den Spott Goliaths hörte, sagte er zu den Männern, die bei ihm standen: Was soll mit dem Mann geschehen, der diesen Philister da erschlägt und die Schande von Israel abwendet? Wer ist denn dieser unbeschnittene Philister da, der die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt?" David erscheint und fängt an, über Gott zu sprechen. Die Soldaten haben bisher noch kein Wort über Gott geredet. Die Brüder Davids ebenfalls nicht. Aber David erscheint auf dem Schlachtfeld, und das erste, was er tut, ist, dass er den "lebendigen Gott" zur Sprache bringt. Und als er wenig später vor Saul steht, macht er genau das gleiche nochmal. Da gibt es keine Diskussionen über die Schlacht oder Fragen rund um die ganze Situation. Stattdessen bringt David nur sein festes Vertrauen in Gott zum Ausdruck: (1Sam 17.37): " 37 Und David fuhr fort: Der HERR, der mich aus den Klauen des Löwen und aus den Klauen des Bären errettet hat, der wird mich auch aus der Hand dieses Philisters erretten." Dieses Thema zieht sich durch die Geschichte durch. Als David vor Goliath steht und der Riese ihn auslacht und verhöhnt, gibt David zur Antwort (1Sam 17.45-47): " 45 Und David antwortete dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Krummschwert. Ich aber komme zu dir mit dem Namen des HERRN der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. 46 Heute wird der HERR dich in meine Hand ausliefern, und ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abhauen. Und die Leichen des Heeres der Philister werde ich heute noch den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren der Erde geben. Und die ganze Erde soll erkennen, daß Israel einen Gott hat. 47 Und diese ganze Versammlung soll erkennen, daß der HERR nicht durch Schwert oder Speer errettet. Denn des HERRN ist der Kampf, und er wird euch in unsere Hand geben!" -4-

Währenddem niemand sonst in der Geschichte über Gott spricht, spricht David über nichts anderes als über Gott. Und man gewinnt den Eindruck, dass es gar nicht so sehr um die Frage geht, ob ein kleiner Junge einen Riesen bezwingen kann oder nicht. Sondern ob wir, wenn wir vor Riesen stehen, die Riesen vor Augen oder Gott! Denn David sieht, was andere nicht sehen, und er weigert sich, auf das zu schauen, was die anderen im Focus haben. Die Augen aller ausser von David sind auf den brutalen, hasserfüllten Goliath gerichtet. Alle - ausser David haben ihren inneren Kompass auf Goliath ausgerichtet. Die Tagebücher der Soldaten sind voller Beschreibungen von Goliath, dem Riesen / Goliath, dem Neandertaler / Goliath, dem Schrecken der Israeliten. Sie wissen alles über Goliath, weil sie sich auf ihn konzentriert haben. David hingegen hat sich auf Gott konzentriert. Natürlich sieht David den Riesen auch das ist klar. Aber er sieht Gott viel mehr. Achtet mal genau auf den Schlachtruf Davids: "Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Krummschwert. Ich aber komme zu dir mit dem Namen des HERRN der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels.". Nun: Wenn man die Israeliten anschaut, wie sie zittern und sich ängstlich einer hinter dem anderen verstecken, fragt man sich, wie man angesichts dieses armseligen Haufens von "Schlachtreihen" sprechen kann. Aber David sieht mehr. Er sieht den Himmel mit all seiner Kraft, der hinter Israel steht. David sieht die Schlachtreihen Gottes, des "Herrn der Heerscharen". Und weil er das tut, deshalb rennt er los direkt auf Goliath zu. Und stellt sich dem Riesen! III. Stell Dich Deinen Riesen In V48 heisst es: " 48 Und es geschah, als der Philister sich aufmachte und näher an David herankam, da lief David eilends von der Schlachtreihe aus dem Philister entgegen." Könnt Ihr Euch das vorstellen? Davids Brüder reiben sich erstaunt die Augen. Saul stöhnt, als er den jungen Mann in seinen sicheren Tod rennen sieht. Goliath wirft seinen Kopf zurück und hält sich den Bauch vor Lachen gerade weit genug, dass sein Helm die Stirn freigibt. David sieht das Ziel und nutzt den Moment. Man hört den Klang der Schleuder und der Stein dringt dem Riesen wie ein Torpedo zwischen den Augen in die Stirn. Goliath verdreht die Augen, fällt wie ein Baum zu Boden und bleibt tot liegen. Und David rennt hinüber, zieht Goliaths Schwert und schlägt dem Riesen damit den Kopf ab 3. 3 Man könnte sagen: Was als guter Tag für Goliaths begann, endete ziemlich kopflos. -5-

Darf ich Dich fragen: Wann hast Du zum letzten Mal das Gleiche gemacht? Wie lange ist es her, seit Du zum letzten Mal die Herausforderungen angegangen bist, mit denen Du Dich konfrontiert siehst? Wir tendieren ja in der Regel dazu, dass wir uns viel eher zurückziehen und davonlaufen, nicht wahr? Die einen verstecken sich hinter einem Bürotisch voller Arbeit. Andere hinter unzähligen Freizeitveranstaltungen. Wieder andere flüchten in den Alkohol oder verstricken sich in immer neue Beziehungen. Und für einen Moment, für einen Tag oder ein Jahr, fühlen wir uns sicher. Aber dann geht die Arbeit aus, die Flasche ist leer, die Geliebte verlässt einem, und wir hören Goliath wieder. Versuch es anders. Statt Dich vor Deinen Riesen zu verstecken oder Dich wie Israel von ihnen in die Ecke drängen zu lassen, solltest Du sie angehen, wie David es getan hat. Stell Dich den Dingen, die Dich bedrängen. Geh sie an, statt sie zu verdrängen oder Dich vor ihnen zu verstecken. Vielleicht sagst Du: "Ich kann nicht meine Riesen sind mir einfach zu gross!" Dann ist David genau Dein Mann. Gott nennt ihn "Einen Mann nach meinem Herzen" (Apg 13.22). Niemand sonst in der Bibel wird von Gott so bezeichnet. Weder Abraham, noch Mose, noch Joseph. Paulus wird "Apostel" bezeichnet, Johannes als "geliebter Jünger", aber keiner von ihnen wird als "Mann nach Gottes Herzen" bezeichnet. Man liest Davids Geschichte und fragt sich, was Gott in ihm gesehen hat. Denn David fiel so oft, wie er stand, er stolperte so oft, wie er siegreich war. Er besiegte Goliath, aber er scheiterte an Bathseba. Er bekämpfte diejenigen, die Gott verhöhnten, und schloss sich in anderen Zeiten ihnen an. An einem Tag ein Held, am anderen ein Landesverräter. Er konnte Armeen leiten, aber er versagte in seiner eigenen Familie. Wenn Ihr in die Bibel hineinschaut, dann findet Ihr den sanftmütigen David genauso wie den wütenden. Den versöhnlichen genauso wie den blutrünstigen. Ihr findet den fehlerhaften David genauso wie den David, der nach Gott hungerte. Ein Mann mit 8 Frauen. Und einem Gott! Dass soll ein "Mann nach dem Herzen Gottes" sein? Nun: Dass Gott ihn dennoch so bezeichnet, ist für die meisten von uns tröstlich. Davids Leben hat dem Christen, der vermeintlich "heilig" und "fehlerlos" lebt, wenig zu bieten. "Klasse-1-Christen" finden Davids Geschichte und damit auch diese Gottesdienst-Serie wahrscheinlich eher enttäuschend. Für uns anderen hingegen hoffe ich, dass sie ermutigend ist. -6-

Denn wir befinden uns oftmals auf der gleichen Achterbahn wie David. In guten Momenten war niemand besser als David. Aber auch seine schlechten Momenten kann man kaum übertreffen. Das Herz, das Gott liebte, war nicht blütenweiss es war eher schwarz-weiss kariert. Wir brauchen Davids Geschichte deshalb, weil in unserem Leben Goliaths lauern. Zurückweisung. Versagen. Reue. Rache. Und wir müssen uns unseren Riesen stellen. Aber: Wir müssen uns ihnen nicht allein stellen. Konzentriere Dich zuerst und vor allem anderen auf Gott. Die Zeiten, in denen David das tat, fielen die Riesen. Die Zeiten, in denen David das nicht tat, fiel er. Testet diese Theorie, wenn Ihr Davids Geschichte lest. Lest 1Sam 17 und macht eine Liste über alle Erwähnungen Davids von Goliath. Ich finde nur zwei: Einmal, als David fragt, wer dieser (Zitat) "unbeschnittene Philister" sei, der Israel verhöhnt (V26), und das zweite Mal vor Saul, als David sagt: " 34 Wenn ich die Schafe für meinen Vater weidete, und wenn dann ein Löwe oder ein Bär kam und ein Schaf von der Herde wegtrug, 35 so lief ich ihm nach und schlug auf ihn ein und entriß es seinem Rachen. Erhob er sich gegen mich, so ergriff ich ihn bei seinem Bart, schlug ihn und tötete ihn. 36 So hat dein Knecht den Löwen und den Bären erschlagen. Und diesem unbeschnittenen Philister soll es genauso ergehen wie einem von ihnen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt hat! Damit hat's sich's. Nur gerade 2x erwähnt David Goliath. Keine Fragen. Keine Erwähnungen von Goliaths Stärke, seines Alters, seines sozialen Status', seines IQ's. David fragt nicht nach dem Gewicht seines Speeres, der Grösse seines Schildes oder der Bedeutung des Totenkopfs-Tatoo auf seinem Bizeps. David verschwendet keinen Gedanken über den Koloss, der auf dem Hügel steht. Aber er denkt viel über Gott nach. Im Text erwähnt er nicht weniger als 9x Gott. "Die Schlachtreihen des lebendigen Gottes" (V26). / Die Schlachtreihen des lebendigen Gottes" (V36) / "Der Herr der Heerscharen, der Gott der Schlachtreihen Israels" (V45) / "Der Herr wird Dich in meine Hand ausliefern, damit alle Welt wisse, dass es einen Gott in Israel gibt" (V46) / "Der Herr rettet nicht durch Schwert oder Speer. Denn der Kampf ist des HERRN, und ER wird Euch in unseren Hand geben!" (V47) -7-

9 Erwähnungen Gottes gegen 2 Erwähnungen Goliaths. David schenkte Gott 4x mehr Beachtung als Goliath. Wie sieht Deine Sorgen-Statistik aus? Wiegst Du Gottes Gnade auch 4x mehr als Deine Schuld und Dein Versagen? Ist die Liste Deiner Segnungen 4x so lang wie die Liste deiner Beschwerden? Hast Du 4x so viel Hoffnung, wie Mutlosigkeit auf Dich zukommt? Bist Du in der Lage, die Grösse und Stärke Gottes 4x so gut zu beschreiben wie die Herausforderungen, mit denen Du Dich tagtäglich konfrontiert siehst? Wenn nein dann ist David Dein Mann. Einige sagen: "In der Geschichte von David und Goliath kommt gar kein Wunder vor!" Keine Teilung des roten Meeres. Keine flammenden Wagen. Keine Lazarus-Auferweckungen etc. Aber wisst Ihr: Es gibt ein Wunder in der Geschichte. David ist das Wunder. Ein wandelndes Wunder auf 2 Beinen, das diese Wahrheit verkündigt: Konzentriere Dich auf die Reisen und Du fällst. Konzentriere Dich auf Gott und Deine Riesen werden fallen. Deshalb mache ich Euch Mut: Der Gott, der David in seinem Kampf zur Seite stand, steht Dir zur Seite in Deinem Kampf. Konzentriere Dich auf ihn. Richte Dich auf IHN aus. Und dann geh Deine Riesen mutig an. Einige dieser Riesen werden wir anschauen in dieser Gottesdienstserie. Und ich hoffe, dass Du Mut bekommst und wieder neu glauben kannst, dass der Gott, der aus David ein Wunder machen konnte, auch aus Dir ein Wunder machen kann! -Amen- -8-