Innenraumluftschadstoffe Allergene Luftfeuchtigkeit Innenraumluftqualität in Passivhäusern Dipl.-Ing. Tania Berger Department für Bauen und Umwelt Donau-Universität Krems, Krems
Gestiegene Innenraumluftschadstoffe Anforderungen an Allergene Innenraumluftqualität Luftfeuchtigkeit 90% der Lebenszeit hält sich der Durchschnittsmensch in Innenräumen auf 57% der Lebenszeit zuhause Quelle: Hänninen, Otto (2007)
Gestiegene Innenraumluftschadstoffe Anforderungen an Allergene Innenraumluftqualität Luftfeuchtigkeit Diese Zahlen sind relativ unabhängig vom Wohnort
Gestiegene Innenraumluftschadstoffe Anforderungen an Allergene Innenraumluftqualität Luftfeuchtigkeit Ältere und Kinder halten sich überdurchschnittlich viel in Innenräumen auf Ältere und Kinder sind gesundheitlich besonders vulnerable Gruppen Aufenthaltszeit in Innenräumen steigt mit zunehmendem Alter an Anteil der Menschen über 60 Jahre an der Gesamtbevölkerung steigt Quelle: Hänninen, Otto (2007)
Schadstoff Gesundheitsgefährdung Geruchsbelästigung Kleinstmengen
Auswahl von Baumaterialien umfassende Emissionsprüfungen mit Deklaration sämtlicher Emissionen, sowohl natürlichen und synthetischen Ursprungs (vor allem unerlässlich für Allergiker) Volldeklaration der Inhaltsstoffe: Eine solche erfolgt z.b. im Zuge der natureplus Produktprüfung Darüber hinaus ist auch auf eine Staub- und emissionsminimierte Verarbeitung zu achten.
Innenraumspezifische Aspekte der Massivbauweise Anorganische Baustoffe wie Ziegel, Kalk oder Gipsputze und Betonsteine belasten das Innenraumklima (wenn überhaupt) nur minimal. aus: Wegweiser für gesunde Raumluft, Österreichisches Instituts für Baubiologie und ökologie (IBO)
Wirkungen von erhöhten Lüftungsraten Der im Durchschnitt stärkere Luftwechsel bei lüftungstechnischen Anlagen gegenüber natürlich belüfteten Gebäuden senkt generell die Konzentration diverser, im Innenraum produzierter Luftverunreinigungen. Erhöhte Akzeptanz der Luftqualität durch die Nutzer Verbesserte Performance der Nutzer
Anforderungen an die Haustechnik Kanäle müssen über die gesamte Lebenszeit einer Lüftungsanlage einige Male gereinigt werden (alle zehn bis fünfzehn Jahre) und sollten daher reinigungsfreundlich sein Der Verlauf der Kanäle muss dokumentiert sein Regelmäßige Inspektionen gemäß ÖNORM H 6021 Lüftungstechnische Anlagen Reinhaltung und Reinigung und VDI 6022 Hygienische Anforderungen an RLT-Anlagen Zugänglichkeit der Reinigungsöffnung: jede Leitungsstrecke darf nur maximal zwei 90 -Bögen von einer Reinigungsöffnung entfernt sein. Schalldämpfer müssen herausnehm- und austauschbar und daher nicht einbetoniert sein. Fremde Leitungen (etwa für Elektroinstallation und Heizung) dürfen nicht in Luftleitungen mitgeführt werden. Runde Leitungsquerschnitte sind leichter zu reinigen.
Maßnahmen für Innenraumluftqualität Schadstoffarme Materialien + Adäquate Lüftungsraten Massivbau Passivhaus (KLS) Filter und Lüftungsrohre auf der Baustelle vor Staub schützen. Achtung: höchste Schadstoffkonzentrationen während/ unmittelbar nach Bauphase! In den ersten Monaten Luftwechselrate erhöhen Optimal wäre Bezug der Räume erst nach Auslüftzeit von 1 Monat. Achtung: Einbringung neuer Emissionsquellen durch die Gebäudenutzung!
Auslöser Genetisch Physikalisch Chemisch psychologisch
Allergene im massiven Passivhaus Wenig Luftschadstoffe + Ausfilterung von Pollen u.ä.
Allergikerfreundliche Haustechnik Filter von Ansaugöffnungen Filterqualität:Filterklassen ab F7, besser noch F8 (wirkt bereits gegen Pollen) und F9 (speziell für Allergiker und Sonderanforderungen) Große Filteroberflächen geringe Stromaufnahme Gefahr der Durchfeuchtung Richtige Platzierung Regelmäßiger Filtertausch Wandheizung Zentralstaubsauger
Quelle links: Tappler, Peter (8.Oktober 2008) rechts: Iselt, Peter; Alfred Kaut GmbH (2006)
Menschliche Organe sind unterschiedlich empfindlich: Nase Augen Atemwege
Erhöhte Relative Luftfeuchtigkeit + - Angenehm für Augen & obere Atemwege Eindruck von "abgestandener Luft" Empfohlen für Patienten mit Neurodermitis
Quelle: Minke, Gernot (Hg.) (2004)
Niedrige Relative Luftfeuchtigkeit + wahrgenommene Luftqualität am akzeptabelsten Hausstaubmilben sterben ab Schimmelbildung verhindert Augenirritation, besonders über 22 C: erhöhte Augenlidbewegungsfrequenz Stärke des Tränenfilms auf der Augennetzhaut vermindert bewegungsfreien Zeit des Auges verkürzt Transparenz des Tränenfilms verringert - Bedarf an Pausen steigt Augenmuskel ermüdet speziell bei älteren Menschen ausgeprägt
Einfluss relativer Luftfeuchte auf Schweißsekretion, Feuchteverlust der Haut und daraus resultierendes, thermisches Empfinden Befürchtung: trockene Luft trocknet die menschliche Haut aus, zu ihrer Befeuchtung werde Schweißsekretion ausgelöst und damit Verdunstungskälte produziert, was zur Folge hat, dass der Mensch seine Umgebung als kälter empfindet, als dies bei höherer Feuchtigkeit und gleicher Temperatur - der Fall wäre. 1) Trocknet die menschliche Haut durch niedrige Luftfeuchtigkeit tendenziell aus? 2) Wird trockene Haut durch vermehrtes Schwitzen befeuchtet? 3) Empfindet der Mensch die Lufttemperatur durch vermehrtes Schwitzen als kühler?
Quelle: http://www.hermal.de/hs/pages/infozentrum_haut/wissenswertes/haut_aufbau_funktion.php, geprüft am 28.11.2008
Quelle: Grice, Katherine; Sattar, H.; Baker, Harvey (1972)
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!