Chlor- und UV- Desinfektionsanlagen Situation in Vorarlberg Wirkungsweise und Überwachung
Themen Situation in Vorarlberg Chlor - Desinfektionsanlagen UV - Desinfektionsanlagen
Situation Vorarlberg Bakteriologische Belastung von Trinkwasser kommt vor Grundwasser weniger belastet als Quellen Frisch versickertes Oberflächenwasser
Mikrobiologische Parameter Indikatorbakterien - koloniebildende Einheiten (22 C oder 37 C) - coliforme Bakterien - Escherichia coli - Enterokokken - Clostridium perfringens - Pseudomonas aeruginosa
Durchschnittliche Anzahl Fäkalbakterien je Gramm Faeces Escherichia coli Enterokokken Clostridium perfringens Mensch 13.000.000 3.000.000 1.600 Hund 23.000.000 980.000.000 251.000.000 Katze 7.900.000 27.000.000 25.100.000 Schwein 3.300.000 84.000.000 3.980 Schaf 16.000.000 38.000.000 199.000 Ente 33.000.000 54.000.000 ---
Wirkungsweise Chlorung Natriumhypochlorit-Chlordioxid-Chlorgas Wasserqualität Organische Belastung Ammoniumgehalt stark schwankende Beschaffenheit Dosierung auch ohne Strom möglich
Bild: Umweltinstitut
Wirkungsweise Chlorung Veränderung Wasserinhaltsstoffe Wiederverkeimungspotential Reaktionsbehälter erforderlich 30 Minuten ausreichende Durchmischung Chlor immer riechbar
Wirkungsweise Chlorung +Wirkung auch im Netz +Wirksam solange freies Chlor nachweisbar +Händische Messung Chlorgehalt einfach Automatische Steuerung schwierig
Überprüfung - intern ÖVGW Richtlinie W54, täglich Chlorgehalt messen Betriebstagebuch Mess- und Regelanlage Kontrolle der Anzeige
Überprüfung - extern Mikrobiologische Proben vor und nach Chlorung (Einwirkzeit / Probenstabilisierung) Bestimmung freies und gebundenes Chlor vor Ort im Hochbehälter max 0,5 mg/l freies Chlor beim Verbraucher max 0,3 mg/l freies Chlor
Bestimmungen zur Chlorung ÖVGW Richtlinie W54, Überwachung zentraler Trinkwasserversorgungsanlagen ÖVGW Richtlinie W57, Begriffe der Chlorung Verordnung Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung, BGBl II Nr 304/2001 idgf) Österreichisches Lebensmittelbuch, Codexkapitel B1 Trinkwasser (ÖLMB, IV. Auflage, Juli 2007)
Wirkungsweise UV-Anlagen Bestrahlung mit ultraviolettem Licht Niederdruckstrahler (253,7 nm) Bakterien nicht abgetötet, aber nicht mehr vermehrungsfähig
Wirkungsweise UV-Anlagen +Kein Zusatz von Chemikalien +Keine Veränderung Geschmack oder Geruch +Sehr kurze Reaktionszeit, daher kein Reaktionsbehälter erforderlich
Bild: Umweltinstitut
Wirkungsweise UV-Anlagen Wirkung nur am Ort der Strahlung Keine nachhaltige Wirkung im Netz Keine direkte Messung der Desinfektionsleistung (Desinfektionsmittel) möglich +Effiziente Überwachung und Alarmierung
Wirkungsweise UV-Anlagen Desinfektionsleistung Þ Fluenz Fluenz = Bestrahlungsstärke (W/m²) x Zeit (s) Einheit = J/m² Mindestfluenz lt Codex B 1 = 400 J/m²
UNZUREICHENDE HYDRAULISCHE BEDINGUNGEN IN DURCHFLUSSANLAGEN Kurzschluss Verlängerte Bestrahlungszeit Bild: Medizinische Universität, Wien
Überprüfung - intern Referenzbestrahlungsstärke Intensitätsanzeige Betriebsstunden, Impulse Betriebstagebuch Quarzglas und Strahler Reserve Kontrolle Verwurfsteuerung
Überprüfung - extern Mikrobiologische Proben vor und nach UV-Anlage - Entnahmehähne außerhalb vom Strahlungsbereich Service Überprüfung Sensor UV-Durchlässigkeit des Trinkwassers ist nicht gleich der Referenzbestrahlungsstärke der UV-Anlage!
Bild: Umweltinstitut
Altanlagen Kein Radiometer-Sensor sondern Sichtfenster oder Sensoranzeige in Prozent Desinfektion nicht kontrollierbar Desinfektionsleistung (Fluenz) gemäß ÖNORM (1983): 250 J/m² (Rechenwert) Desinfektion möglicherweise nicht sicher
Bestimmungen zu UV-Anlagen ÖNORM M 5873-1, Anlagen zur Desinfektion von Wasser mittels Ultraviolett-Strahlen - Anforderungen und Prüfung - Anlagen mit Quecksilberdampf-Niederdruckstrahlern Prüfrichtlinie PW806, UV-Desinfektionsanlagen, ÖVGW
Bestimmungen zu UV-Anlagen Verordnung Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung, BGBl II Nr 304/2001 idgf) Österreichisches Lebensmittelbuch, Codexkapitel B1 Trinkwasser (ÖLMB, IV. Auflage, Juli 2007) Richtlinie ÖLMB, UV-Desinfektionsanlagen in Wasserversorgungsanlagen gemäß Trinkwasserverordnung
Danke für Ihre Aufmerksamkeit Ing Markus Schupp Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit des Landes Vorarlberg Montfortstraße 4 A-6900 Bregenz www.vorarlberg.at/umweltinstitut