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Transkript:

Liebe Gemeinde, in der Dunkelheit hatte ich die Kirche betreten. Ich hatte beinahe nichts gesehen. Unsicher suchend hatte ich meinen Platz eingenommen. Und ich war froh, als ich endlich saß. Die Kerze in meiner Hand war mir keine große Hilfe, denn sie war noch nicht entzündet. Aber ich hielt sie zumindest in der Hand, und sie war mir eine Art Unterpfand. Ich konnte sie in meiner Hand fühlen. Und mit diesem Gefühl ging der Gedanke einher: sie wird irgendwann entzündet. Und dann habe ich ein Licht. Dann saß ich in der Stille und in der Dunkelheit. Bis ich mit einem Mal Stimmen hörte und mit ihnen der Gottesdienst begann. Erst sprachen die Stimmen nacheinander, dann verwoben sie sich ineinander, dann redeten sie durcheinander. Ich konnte einige Worte heraus hören: lachten ihn aus, und: verspotteten ihn, aber auch: vertraute auf Gott. Und dann kam der Satz: So soll Gott ihn doch erlösen! Gehässig hörte er sich an ihn der Dunkelheit. Dann Stille. Dann noch einmal dieser Satz. Ebenso gehässig: So soll Gott ihn doch erlösen! Die Kerze war noch immer in meiner Hand. Ich umklammerte ihren Griff. Der war inzwischen schon warm geworden durch meine eigene Wärme. Diese Kerze blieb mein Unterpfand.

Wieder hörte ich Stimmen. Mit bekannten Worten. Dieses Mal auch die Stimme Jesu. Als Schrei: Eli, Eli, lama asabtani? Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Jesu Stimme ließ mein Herz erbeben. Ich umklammerte den Griff meiner Kerze noch fester. Inzwischen war er nicht nur warm, sondern feucht. War mir meine Kerze in diesem Moment tatsächlich noch Unterpfand? Wusste ich noch, dass sie entzündet werden und mir ihr Licht schenken wird? Dann hörte ich Worte des Hauptmanns. Gesprochen, nachdem Jesus mit einem lauten Schrei verschieden war. Wahrlich dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen. Dann Stille. Stille. Stille. Und in diese Stille hinein ein Lichtstrahl. Von hinten. Aus meinem Rücken. Von wo ich ihn nicht erwartet hätte. Und zu diesem Lichtstrahl der Ruf: Christus, Licht der Welt! Einmal. Zweimal. Dreimal gerufen: Christus Licht der Welt! Gott sei ewig Dank! als Antwort. Als einzig mögliche Antwort. Das Licht der Welt mitten unter uns. Die entzündete Osterkerze zeigte es mir. Als Zeichen der Auferstehung und des Lebens. Deshalb wurden an ihrem Licht auch die Altarkerzen entzündet. Und dann war der Tisch des Herrn bereitet zum Gebet und zum Segen.

Die Dunkelheit war durchbrochen. Wie Licht am Ende des Tunnels. Ich sah dieses Licht. Es war mir schon nahe. Aber noch nicht unmittelbar bei mir. Meine eigene Kerze lag noch unangezündet in meiner Hand. Vielleicht, weil ich noch bereitet werden sollte? Nicht nur mit den Augen vorbereitet, sondern auch mit meinen Ohren und damit in meinem Herzen? Immer noch im Dunkeln sitzend hörte ich erneut. Dieses Mal aber nicht irgendwelche Worte. Dieses Mal Osterworte. Worte der guten Botschaft. Sie erzählten mir von Auferstehung und Leben. Da war die Stimme des Engels. Zu den Frauen spricht sie und doch auch zu mir: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, daß ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Und da war die Stimme Jesu. Auch seine Worte zu den Frauen gesprochen: Seid gegrüßt! Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen; dort werden sie mich sehen. Zu den Frauen gesprochen diese Worte. Und doch auch zu mir. Auch ich werde ihn sehen. Den Lebendigen. Ich muss ihm nur entgegen gehen.

Diese Worte erleuchteten mein Herz. Dass dann meine Kerze entzündet wurde, passte: in mir war es hell geworden, und auch in meiner Hand wurde es hell. Mit den Lichtern der anderen um mich herum erleuchtete ich diese Kirche. Wir alle tauchten sie in das sanfte Licht unserer vielen Kerzen. Und so, in dieses Licht getaucht, gingen wir als Gemeinschaft der Morgendämmerung entgegen. Dann der Osterruf: Der Herr ist auferstanden. Halleluja. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja. In mir jubelte alles mit. Halleluja! Ich fühlte mich lebendig. Weil der Auferstandene lebendig bei mir war. Hier, in diesem Gottesdienst. Jetzt die Predigt. Meine Aufgabe. Die Frohe Botschaft zu verkündigen. Aber war das eben Erlebte nicht bereits alles Verkündigung der frohen Botschaft? In jeder Geste, in jedem Wort, in jedem Schein der Kerze? Und besonders im Glanz des Osterlichts? Jetzt kommen weitere Worte hinzu. Auch aus der Bibel, aber nicht von Markus und auch nicht von Matthäus. Von Paulus. An seine Gemeinde in Thessalonich geschrieben: 1. Thessalonicher 4, 13 verlesen

Diese Worte reißen mich zunächst aus meinem österlichen Hochgefühl heraus. Von Entschlafenen schreibt Paulus. Von Toten also. Und das, obwohl ich mich doch gerade über den Auferstandenen und Lebendigen gefreut habe. Ja. Es stimmt: die anderen Entschlafenen, meine toten Brüder und Schwestern habe ich dabei aus dem Blick verloren. Was ist eigentlich mit denen? Sind die tot? Und bleiben sie auch tot? Werde ich jetzt wieder traurig, wie die anderen? Und habe keine Hoffnung? Aber Paulus schreibt doch gerade: damit ihr nicht traurig seid! Und er schreibt: ich will euch nicht im Ungewissen lassen. Paulus macht mich gewiss. Mit Worten, die auf seine ersten folgen: 1. Thessalonicher 4, 14 verlesen Wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist - Und wie ich das glaube! Mit jeder Faser meines Körpers habe ich eben seinen Tod gespürt. Und seine Auferstehung miterlebt! - so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen. Meine Schwestern und meine Brüder, meine beiden Großmütter und Großväter, meinen Vater und meinen Onkel, alle Men-

schen, die ich bereits begleitet habe in der Trauerhalle, an deren Sarg ich gestanden und gepredigt habe, die ich der Erde übereignet habe alle diese Schwestern und Brüder wird Gott wieder lebendig machen. Weil er Jesus lebendig gemacht hat. Aber noch mehr: auch mich wird er wieder lebendig machen. Ich werde nach meinem Sterben nicht tot bleiben. Ich werde leben. Weil Jesus lebt. Weil er für mich lebt. Und ich habe ein besonderes Unterpfand dafür. Es wiegt schwerer als die Kerze in meiner Hand. Selbst wenn sie entzündet ist und mich mit ihrem Licht auf die Osterkerze und damit auf Christus, das Licht der Welt, verweist. Von diesem besonderen Unterpfand ist in einem anderen Brief des Paulus die Rede. Es ist sein Brief an die Römer. Dort schreibt er: Wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. Die Taufe ist also mein Unterpfand. Ich selbst habe sie bereits als Säugling im Alter von knapp drei Monaten empfangen und seitdem begleitet sie mein Leben.

Durch sie bin ich, obwohl ich doch gerade erst geboren war, auf den Tod meines Herrn und Heilandes getauft. Ich bin sogar mit ihm begraben worden und habe gerade dadurch die Gewissheit, zu neuem Leben auferweckt zu werden. Jesus lebt, mit ihm auch ich! werde ich nach dieser Predigt singen. Ich werde es mit den anderen Menschen in dieser Kirche singen. Ein vielstimmiger Chor von sich zum Leben Bekennenden wird sie dann durchdringen. Und jede einzelne seiner Stimmen wird es mit ihrem Gesang wahr werden lassen: Jesus lebt, mit ihm auch ich! Dann werde ich noch einmal auf Jesu Worte hören. Dieses Mal auf seine befehlende Worte: nämlich auf den Befehl zu taufen. Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, taufet sie Ich werde mich an meine eigene Taufe erinnern. Indem ich nach vorne trete. An das Taufbecken heran. Und mich meiner Taufe, meinem Unterpfand zum Leben, noch einmal versichern lasse. Mit Wasser und mit dem Wort der Verheißung, mir zugesagt, während mir das Kreuzeszeichen auf die Stirn gezeichnet wird: Du bist getauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Ja. Ich bin getauft. Ich habe ein Unterpfand, das mein ganzes Leben lang hält. Das sogar bis in den Tod hinein hält. Und über ihn hinaus bis in mein neues, ewiges Leben. Mit dieser Gewissheit werde ich an meinen Platz in der Kirche zurück kehren. An ihm werde ich noch einmal an Paulus denken. Und an seinen Brief an die Thessalonicher: Ja, Paulus, du hast mir tatsächlich Gewissheit gegeben. Ich lebe aus der Hoffnung zum Leben, und diese Hoffnung macht mich fröhlich. Ich glaube, dass Jesus nicht nur gestorben, sondern auch auferstanden ist. Ich glaube ebenso, dass alle, die bereits entschlafen sind und auch alle, die noch entschlafen werden, mit ihm leben. Dann wird sich der Gottesdienst seinem Ende entgegen neigen. Durch die Fenster dieser Kirche wird erst die Dämmerung und dann das Licht des hereinbrechenden Tages scheinen. Es wird sie erhellen mit ihren wunderbaren Motiven. Mein Blick wird am Osterfenster haften bleiben. Es zeigt mir einen strahlenden Jesus, von der Ostersonne in helles Licht getaucht, in seiner linken Hand die Siegesfahne über den Tod. Mit diesem Fenster im Blick werde ich die Fürbitten für unsere Gemeinde hören. Mit diesem Fenster im Blick werde ich den Ostersegen empfangen.

Und dann werde ich diese Kirche verlassen. In der Helle des Tages und mit der Gewissheit: Jesus lebt, mit ihm auch ich! Amen.