Was wünscht sich das Christkind zu Weihnachten? Willi will s wissen. FWU Schule und Unterricht. DVD / VHS min, Farbe

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DVD 46 10580 / VHS 42 10580 25 min, Farbe FWU Schule und Unterricht Willi will s wissen Was wünscht sich das Christkind zu Weihnachten? FWU das Medieninstitut der Länder

Lernziele nach Lehrplänen und Schulbüchern Einblick gewinnen in die vielfältigen Bräuche, die hierzulande zu Weihnachten gehören; erkennen, welche Hoffnungen und Wünsche Menschen mit diesem Fest verbinden Zum Inhalt Als Knecht Ruprecht verkleidet, mit Mütze, Mantel und langem weißem Bart stapft Willi durch einen Wald. Er hat einen Sack voller Fragen, wie er sagt. Vor allem will er wissen: Was wünscht sich das Christkind zu Weihnachten? Willi macht sich auf den Weg zum Christkindlesmarkt in Nürnberg, um das Christkind dort zu finden. Auf dem Christkindlesmarkt spricht er zunächst mit einem Weihnachtsmann, der ihn darüber aufklärt, dass der Weihnachtsmann eine Art Ersatz für das Christkind ist und dass man den Weihnachtsmann nicht verwechseln darf mit dem Nikolaus, einem Bischof der Alten Kirche (geboren um 270 n. Chr.), der als Freund der Kinder gilt und verehrt wird. Dann lernt Willi bei einem Kerzenmacher auf dem Christkindlesmarkt, wie Kerzen hergestellt werden. Stolz entzündet er seine selbst gefertigte Kerze, macht sich dann aber erneut auf die Suche nach dem Christkind. Ein Kirchenraum öffnet sich, wir sehen eine Krippe mit Maria und Josef und dem Jesuskind, und Willi erklärt uns, was an Weihnachten gefeiert wird: die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem vor über 2000 Jahren. Wir erfahren auch, warum Menschen sich an Weihnachten beschenken: Gott schenkt aus Liebe zu den Menschen der Welt seinen Sohn, darum machen Menschen, die sich 2 lieben, sich an Weihnachten gegenseitig Geschenke. Die folgenden vier Episoden des Films haben zwar alle mit Weihnachten zu tun, aber sie spielen nicht auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt. Die erste Episode zeigt Willi in einer Fabrik für Weihnachtsschmuck: Er lernt, wie Christbaumkugeln hergestellt werden und darf sich an der Herstellung beteiligen. Zum Dank bekommt er eine Kugel mit der Inschrift Willi will's wissen. Damit begibt er sich in eine Baumschule, die auch Weihnachtsbäume verkauft. Willi lernt die verschiedenen Baumarten kennen, die sich als Christbäume eignen, er erfährt, dass der Tannenbaum, der ihm am besten gefällt, zehn Jahre lang für sein Wachstum gebraucht hat. Die nächste Episode zeigt Willi in einer Fabrik, in der Lebkuchen gebacken werden. Vom Anrühren des Teigs an ist er mit dabei. Das Rezept für dieses Gebäck soll schon aus dem Alten Ägypten stammen. Schließlich begegnen wir Willi im Postamt von Himmelsstadt in Unterfranken, an das Kinder das ganze Jahr über Briefe mit ihren Wünschen an das Christkind schicken können. Er erfährt, dass manche Kinder in ihren Briefen auch Sorgen äußern, die sie bedrücken, etwa die Sorge um den Zusammenhalt ihrer Familie. Am Ende des Films sehen wir Willi wieder auf dem Christkindlesmarkt. Er fragt: Glaubt ihr eigentlich an das Christkind? Ich schon. Es sitzt neben mir! Jedes Jahr wird in Nürnberg aus vielen Bewerberinnen ein junges Mädchen zum Christkind des Christkindlesmarktes gewählt. In diesem Jahr ist es ein Mädchen namens Christine. Nun kann Willi endlich erfahren, was das Christkind sich zu Weih-

nachten wünscht! Aber vorher muss er noch eine Frage loswerden. Das Jesuskind ist doch ein Junge. Wieso ist das Christkind, das er eben kennen gelernt hat, ein Mädchen? Er bekommt die Antwort, dass das Christkind nicht mit dem Christuskind gleichzusetzen ist. Das Christkind, nicht das Jesuskind, bringt nach einer überlieferten Vorstellung die Geschenke, und dieses Christkind hat man sich mancherorts wie einen Rauschgoldengel vorgestellt. Willi begreift: Darum ist das Mädchen Christine wie ein Engel gekleidet (siehe Zur Verwendung Informationen für das Unterrichtsgespräch ). Folgendes Gespräch entspinnt sich: Willi: Und was wünschst du dir zu Weihnachten? Christine: Dass die Kinder Freude haben an ihren Geschenken. Die Kinder um Willi und Christine herum lachen: Und dass wir brav sind! Christine lacht auch: Stimmt. Und dass ihr alle brav seid! Aber Willi will noch etwas wissen: Was ist denn das Wichtigste an Weihnachten? Dass man sich bemüht, Menschen mit Liebe zu begegnen und mehr Zeit für sie zu haben. Kinder der Nürnberger Musikschule singen nun die erste Strophe des Liedes O, du fröhliche... und lassen dabei ihre Wunderkerzen brennen. Auch Willis Wunderkerze brennt, und er wünscht uns Frohe Weihnachten! Ergänzende Informationen Der Christkindlesmarkt in Nürnberg: Der erste und der letzte Teil des Films spielen auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt. 3 Der Nürnberger Christkindlmarkt wird jährlich von mehr als zwei Millionen Menschen besucht. Er gehört zu den ältesten und bekanntesten Weihnachtsmärkten. Christbaumschmuck, vor allem die Nürnberger Rauschgoldengel, Gebäck, vor allem Nürnberger Lebkuchen, und Zwetschgenmännla gehören zu seinen Spezialitäten. Wann der Nürnberger Weihnachtsmarkt zum ersten Mal statt gefunden hat, ist nicht bekannt. Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindet sich eine Schachtel aus Nadelholz, auf deren Boden folgende Inschrift zu lesen ist: Regina Susanna Harßdörfferin von der Jungfrau Susanna Eleonora Erbsin (oder Elbsin) zum Kindles- Marck überschickt 1628. Das gilt als ältester schriftlicher Hinweis auf den Christkindlesmarkt. Zwischen 1898 und 1933 ging das Interesse der Bevölkerung an diesem Weihnachtsmarkt zurück, er musste auf andere Plätze in Nürnberg ausweichen, doch seit 1933 findet er wieder wie heute auf dem Hauptmarkt statt. Mit einem Prolog des Christkinds vom Balkon der Frauenkirche herab wird er eröffnet: Seit 1969 wird das Christkind von der Bevölkerung gewählt. Alle zwei Jahre können sich Nürnbergerinnen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren um die Rolle des Christkinds bewerben. Das Christkind hat während des Marktes etwa 150 Termine wahrzunehmen, in Altenheimen, Kindergärten, Krankenhäusern und ähnlichen sozialen Einrichtungen. Außerdem reist es als Botschafterin des Nürnberger Christkindlesmarktes auch zu anderen Weihnachtsmärkten. Zum Namen Christkindlesmarkt : Die Vorstellung vom Christkind als Ga-

benbringer soll auf den Reformator Martin Luther (1483-1546) zurückgehen. Mit der Abkehr Luthers von der katholischen Heiligenverehrung bescherte angeblich schon im Hause Luthers selbst der Heilige Christ an Weihnachten die Kinder (nicht mehr der Heilige Nikolaus am 6. Dezember!). In protestantischen Gebieten setzte sich die Kinderbescherung zu Weihnachten immer mehr durch, und aus dem Heiligen Christ, der die Gaben brachte, wurde das Christkind. Beim Namen Christkind dachten die Menschen aber weniger an das Jesuskind in der Krippe, eher an den Engel der Verkündigung, wie er ihnen gerade auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt in Form des sog. Nürnberger Rauschgoldengels begegnete. Zur Verwendung Informationen für das Unterrichtsgespräch Weihnachten und Weihnachtsgeschenke Das Wort Weihnachten stammt aus dem Mittelhochdeutschen ( ze den wihen nahten = zu den heiligen Nächten, gemeint ist vor allem die Nacht vom 24. zum 25. Dezember, dem Fest der Geburt Jesu in Bethlehem. In der Kirche wird dieses Fest seit dem 4. Jahrhundert gefeiert. Ob Jesus wirklich an einem 25. Dezember geboren wurde, wissen wir nicht. Bis zum ersten christlichen Kaiser des Römischen Reiches, Konstantin dem Großen, wurde am 25. Dezember das Fest des unbesiegten Sonnengottes gefeiert. Im Christentum erhält dieses Fest einen neuen Sinn: Christus wird als Licht der Menschheit verehrt, als Sonne der Gerechtigkeit. Teile der Ostkirche feiern das Fest der Geburt Jesu allerdings bis 4 heute nicht am 25. Dezember, sondern am 6. Januar (Epiphanias, Dreikönigstag). Der Besuch des Gottesdienstes am Heiligen Abend (mitternächtliche Christmette ) ist alte Tradition; die Sitte, sich an dem Tag zu beschenken, wird erst im 19. Jahrhundert allgemein üblich; die häusliche Familienfeier mit dem Brauch, die Kinder zu beschenken, finden wir vom 16. Jahrhundert an zunächst nur in evangelischen Gebieten. Erst seit dem 19. Jahrhundert ist Weihnachten in allen Kreisen der Gesellschaft vor allem zu einem Fest der Familie geworden. Nikolaus Christkind Weihnachtsmann Nikolaus von Myra (heute Kale in der Türkei, 220 km westlich von Antalya) lebte von etwa 270 bis 345 (351?). Er war Bischof von Myra und genoss seit dem 6. Jahrhundert in der Ostkirche große Verehrung. Er galt vor allem als Schutzheiliger der Seefahrer und der Kaufleute, wegen seiner großen Gelehrsamkeit aber auch als Patron der Lehrer und der Schüler. Seine Gebeine wurden 1087 von italienischen Kaufleuten aus dem verlassenen Myra nach Bari in Italien überführt. Zunehmend wurde er auch im Abendland verehrt. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts ist der Brauch überliefert, in der Nacht vor dem 6. Dezember, dem Tag des Heiligen, Schuhe der Kinder vor die Haustür zu stellen, in denen Nikolaus nachts seine Gaben hinterlässt. Im Volksbrauch wandelt sich der Bischof immer mehr zum alten weißhaarigen Mann mit langem Bart, der in die Häuser kommt, die Kinder mit Geschenken belohnt, mit der Rute bestraft und droht, sie in seinem Sack mitzunehmen. Nach und nach tritt dabei der Gefährte des Nikolaus, der Knecht Ruprecht oder Krampus, in den Vor-

dergrund. In den evangelischen Gebieten Deutschlands hört die Verehrung von Heiligen und Schutzpatronen auf, das dürfte ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Grund dafür sein, die Kinder in den Familien nicht wie bis dahin üblich am Nikolaustag, sondern am Heiligen Abend zu beschenken. Wie kommt es aber zu der Vorstellung, das Christkind bringe den Kindern ihre Geschenke? Im Film erklärt Christine, das Christkind des Nürnberger Christkindlesmarktes, Willi, dass das Christkind nichts mit dem Jesuskind in der Krippe zu tun habe. Christkinder nannte man die Rauschgoldengel, die in Nürnberg hergestellt und dort auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wurden (siehe unten Rauschgoldengel!) Wenn es also hieß, das Christkind bringt die Geschenke, war damit gemeint: Ein Engel beschenkt die Kinder. Darum ist die Antwort des Weihnachtsmanns auf Willis Frage korrekt, der Weihnachtsmann sei ein Ersatz für das Christkind. Im 19. Jahrhundert tritt der Weihnachtsmann, der mit dem Schlitten durch das Land fährt und die Geschenke bringt, immer mehr an die Stelle des Christkinds. Die Figur des Weihnachtsmanns und die des heiligen Nikolaus überschneiden sich in der profanen Vorstellung wiederum. Der Weihnachtsbaum Allgemein verbreitet ist der Christbaum in Deutschland erst seit dem 19. Jahrhundert. Vom Beginn des 16. Jahrhunderts an gibt es, vor allem aus dem alemannischen Raum Berichte darüber, dass vor den Weihnachtstagen in Dörfern Winter- oder Weihnachtsmaien eingeholt werden. Liselotte von der Pfalz soll 1660 am Hannoverschen 5 Hof zum ersten Mal einen Weihnachtsbaum mit Kerzen geschmückt haben. Lebkuchen Über den Ursprung des Namens Lebkuchen ist man sich nicht einig. Als wahrscheinlich gilt die Theorie, wonach in der Vorsilbe Leb- das lateinische Wort libum steckt, was Fladen bedeutet. Ein Lebkuchen wäre dann wörtlich übersetzt ein Fladenkuchen. Nürnberg war ein idealer Ort für die Herstellung von Lebkuchen: Die Reichsstadt lag am Schnittpunkt von Handels- und Gewürzstraßen, und im Reichswald um Nürnberg wurde intensiv Bienenzucht betrieben. Das Weihnachtspostamt in Himmelstadt In der ganzen Welt gibt es eine Menge von Weihnachtspostämtern, die von den Postämtern vor allem in der Adventszeit betrieben werden. Wer Post vom Christkind aus Himmelstadt bekommen möchte, schreibt: An das Christkind, Kirchplatz 3, D 97267 Himmelstadt. (Bitte unbedingt Rückporto beilegen!) Rauschgoldengel Nürnberger Puppenmacher haben vor etwa 400 Jahren die ersten sog. Rauschgoldengel geschaffen. Zur Herstellung des Engelsgewandes verwendeten sie ein ca. 0,01 bis 0,03 mm starkes Messingblech, das bei der Bearbeitung knistert und rauscht. Daher kommt der Name Rauschgoldengel. In der Fachsprache wird Rauschgold Flitteroder Knittergold genannt. Ein Rauschgoldengel trug einen goldenen Faltenrock und eine rote Schürze. Er hatte keine Arme, da es zur Zeit seiner Entstehung nicht üblich war, Puppen Arme zu geben. Der Engel trug eine Krone auf dem Kopf. Der Körper war aus Pappmaché oder Holz und wurde von

Hand bemalt. Zur Vertiefung des Unterrichtsgesprächs könnte sich hier die Lektüre oder das Vorlesen der Erzählung Der Nürnberger Rauschgoldengel anbieten, die auch von der Entstehung des Nürnberger Christkindlesmarktes handelt. Sie atmet den Geist einer vergangenen Zeit und ist im Ton etwas rührend, könnte so aber Kindern helfen, sich in die Weihnachtsstimmung früherer Zeiten ein wenig einzufühlen. (Sagenhafte Weihnacht. Wintergeschichten und Weihnachtsbräuche aus längst vergangenen Zeiten. Herausgegeben von Gudrun Bull. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005). Unterrichtsgespräch Der Film Was wünscht sich das Christkind zu Weihnachten? ist so angelegt, dass es mit seinem Einsatz möglich ist, Schülerinnen und Schülern sowohl Einblicke und Informationen zum Thema Was gehört bei uns zum weihnachtlichen Brauchtum zu vermitteln, als auch über die religiöse Perspektive des Weihnachtsfestes und der vorweihnachtlichen Zeit mit ihnen zu sprechen. Vor allem in Lerngruppen mit geringem Vorwissen über Weihnachten wird man schon vor dem Ansehen des Films Informationen und Erlebnisse zu diesem Themenkreis sammeln und in Stichworten aufschreiben. Dies ist besonders wichtig in Klassen mit einem hohen Anteil von Kindern mit anderen kulturellen und religiösen Traditionen. Die Schülerinnen und Schüler werden angeregt zu erzählen: Was sieht man oft in der Weihnachtswerbung in Kaufhäusern, im Fernsehen? 6 (Kerzen, Christbäume, Christbaumkugeln, Weihnachtsmänner, Engel, Nikolausfiguren ) Kennt ihr bestimmte Süßigkeiten, die es hierzulande vor allem in der weihnachtlichen Zeit gibt? (Plätzchen, Lebkuchen, Christstollen ) Welche anderen Gepflogenheiten rund um das Weihnachtsfest sind den Kindern bekannt? Hier kann es zu Berichten von ganz verschiedenen Gebräuchen kommen, da bereits innerhalb Europas gleiche Feste unterschiedlich gefeiert werden. Eine derartige Stoffsammlung führt schließlich zu der Frage: Was feiern die Menschen mit all diesem schönen Beiwerk eigentlich? Die Fragestellung kann nach der Besichtigung des Films weitergeführt und vertieft werden. Man kann von hier aus auch überleiten zu einer eigenen Unterrichtseinheit mit religiöser Thematik im engeren Sinne. Will man einen kleinen Schritt hin zur religiösen und ethischen Dimension des Themas machen, bietet es sich an, vom Titel des Films auszugehen: Was wünscht sich das Christkind zu Weihnachten? Die Schülerinnen und Schüler werden nach einigem Nachdenken die freundliche Ironie erkennen, die hinter dem Titel steht: Kinder wünschen sich zu Weihnachten Geschenke vom Christkind, aber das Christkind sollte es auch selbst Wünsche haben? Worum könnte es denn dem Christkind an Weihnachten gehen? Die Unterhaltung mit den Kindern wird sicher schnell über die dazu geäußerten Bemerkungen im Film hinausgehen. Jedes Kind kann auch ganz für sich allein überlegen: Welches Geschenk könnte ich dem Christkind machen?

Produktion Megaherz film und fernsehen, München Im Auftrag des Bayerischen Rundfunks und des FWU Institut für Film und Bild, 2005 / FWU: 2007 Regie Matthias Rebel Katja Wallenfels Kamera HP Fischer Musik Stefan Holesch Ecco Meineke Moderation Willi Weitzel Fotos Rauschgoldengel und Zwetschgenmännlein Martin Lagois, Evangelische Medienzentrale Nürnberg Begleitkarte Peter Göpfert Pädagogische Referentin im FWU Annegert Böhm Verleih durch Landes-, Kreis- und Stadtbildstellen, Medienzentren und konfessionelle Medienzentren Verkauf durch FWU Institut für Film und Bild, Grünwald Nur Bildstellen/Medienzentren: öv zulässig 2007 FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH Geiselgasteig Bavariafilmplatz 3 D-82031 Grünwald Telefon (0 89) 64 97-1 Telefax (0 89) 64 97-240 E-Mail info@fwu.de Internet http://www.fwu.de 1 7/04/07 ARS

FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH Geiselgasteig Bavariafilmplatz 3 D-82031 Grünwald Telefon (0 89) 64 97-1 Telefax (0 89) 64 97-240 E-Mail info@fwu.de Internet http://www.fwu.de zentrale Sammelnummern für unseren Vertrieb: Telefon (0 89) 64 97-4 44 Telefax (0 89) 64 97-240 E-Mail vertrieb@fwu.de Laufzeit: 25 min Kapitelanwahl auf DVD-Video DVD-ROM-Teil: Unterrichtsmaterialien öffnen im PC mit Windows-Explorer, DVD-Laufwerk auswählen, Ordner Arbeitsmaterial anklicken. Sprache: deutsch Systemvoraussetzungen bei Nutzung am PC DVD-Laufwerk und DVD-Player-Software, empfohlen ab WIN 98 FWU Schule und Unterricht DVD-VIDEO 46 10580 DVD mit Kapitelanwahlpunkten 1:1 VHS 42 10580 Paket 50 10580 (DVD 46 10580 + VHS 42 10580) 25 min, Farbe Willi will s wissen Was wünscht sich das Christkind zu Weihnachten? Willi ist auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt unterwegs. Hier gibt es all die schönen Dinge, die wir mit Weihnachten und der Weihnachtszeit verbinden. Willi findet heraus, wie man Kerzen macht und wie Lebkuchen hergestellt werden. Er erfährt, welche Bäume sich als Christbäume eignen, und er darf bei der Herstellung von Christbaumkugeln zuschauen. Auch Weihnachtsmänner sind unterwegs, Willi erklärt uns den Unterschied zwischen Nikolaus und Weihnachtsmann. Und dann hilft er noch dem Christkind beim Sortieren der Wunschzettel: im Weihnachtspostamt von Himmelstadt. Schlagwörter Weihnachten, Brauchtum, Nürnberg Grundschule Religion - Kirchenjahr Sachkunde - Brauchtum Allgemeinbildende Schule (1-4) Weitere Medien 42/46 10537 Der vierte König. VHS/DVD 25 min, Farbe GEMA Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Nicht erlaubte/genehmigte Nutzungen werden zivil- und/oder strafrechtlich verfolgt. LEHR- Programm gemäß 14 JuSchG