Dach- und Fassadenbegrünung
4 Inhalt 5 Vorwort Mehr Grün lohnt sich! 6 Grün auf das Dach Lohnenswerte Investition für Dach und Bewohner 7 Formen der Dachbegrünung Aufwendige Intensivbegrünung oder einfache Extensivbegrünung 9 Schichten und Materialien der Dachbegrünung Dichtung, Schutz-, Trenn- und Filterschichten 11 Die richtige Pflanze für Ihr Dach Eine Auswahl heimischer Pflanzen 12 So können Sie es selber schaffen Beispiel: Begrünung eines Carports 14 Mut zu grünen Fassaden Kletternde Gärten sorgen für vielfältige Verbesserungen 15 Selbstklimmer oder Ranker Formen und Wuchsverhalten Das ist Amos, der Ökologie-Experte. Er wird Sie auf Ihre Entdeckungsreise durch unsere Broschüre begleiten. Amos hat sich gerade einen Garten auf seinem Dach geschaffen und ist seitdem ein echter Grün-Fan 16 Pflanzenübersicht Eigenschaften, Ansprüche, Verwendung 18 Kletterhilfen
Vorwort Dach- und Fassadengrün lohnt sich. I nmitten der Stadt im Grünen zu wohnen ist der Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Aber nicht nur der Schloßoder Bürgerpark oder das Nettetal prägen das grüne Bild Osnabrücks. Der eingentliche Maßstab ist die Ausstattung der vielen Wohnviertel mit Grün. Glücklicherweise hat sich das Bewusstsein in den letzten Jahren zugunsten eines grüneren Osnabrücks verändert. Immer mehr Stadtbewohner machen aus Ihren hausgärten oder Innenhöfen kleine grüne Oasen. Dennoch bleibt das Grün- Defizit auch in Osnabrück groß. Versiegelte Flächen (86 % in der Innenstadt) und triste Fassaden bestimmen noch viel zu häufig das Straßenbild. D iese Broschüre soll aufzeigen, dass es auch in dicht bebauten Stadtvierteln und Wohngebieten viele Möglichkeiten gibt, der Eintänigkeit von Stein und Beton durch Grün zu begegnen. Die Begrünung von Wänden und Dächern ist in den meisten Fällen problemlos machbar. P flanzen an der Fassade und Blumen auf dem Dach verbinden Haus und Garten zu einer natürlichen Einheit. Sie geben dem Haus eine persönliche Note und bieten nützlichen Tieren neuen Lebensraum. Die Bausubstanz der Immobilie wird vor Sonne, Wind und Regen geschützt. Kleine örtliche Maßnahmen bringen mehr Lebensqualität in unser Wohnumfeld. Zugleich wird so zur STabilisierung des Wasserhaushalts beigetragen und ein Beitrag zum besseren STadtklima geleistet. Die Broschüre wird verdeutlichen, dass eine Dach- oder Fassadenbegrünung nicht gleichermaßen mit umfangreichen Fachkenntnissen und langwierigen Planungen verbunden sein muß. Dr. Dieter Zimmermann Stadtrat
Grün auf das Dach Lohnenswerte Investition für Dach und Bewohner D ie Vorteile einer Dachbegrünung sind so eindeutig,. dass es eigentlich verwundert, dass es bisher eher wenig grüne Dächer gibt. In Osnabrück gab es 1999 ca. 100.000 m² Gründach (ca. 1,5 % der Gebäudeflächen). Neben den ökologischen Vorteilen (neuer Lebensraum, Verbesserung des Stadtklimas, erhöhter Schallschutz) ergeben sich für den Hausbesitzer auch einige ökonomische Vorteile. Gerade im Vergleich zu herkömmlich abgedeckten Flachdächern kann durch eine entsprechende Begrünung eies Daches (extensive Gründächer ca. 40 Jahre, intensiv 100 Jahre, Kies u m e in v i e lfa e rhöht werden. Dachabdichtu g en liegen g e schützt vo UV-Strahlung Hagelschlag, Hitze und Kälte u nter der Pflanze n dec Dachbegrünun verbessern des teren den W ä r schutz im S o m wie im Winter. Wärmedämmw wird offiziel m angerechnet. R w a sser w ird zu g roßen Teil zurü halten. Die S tad brück gewährt auch deshalb einen 50 prozentigen Nachlass auf die Regenwassergebühr für Gründächer. Mit etwas planerischer Voraussicht schaffen Sie auf Ihrem Dach eine neue Nutzfläche, beispielweise als Dach-Cafe oder erholsamen Garten. Welche Voraussetzungen muss Ihr Dach mitbringen? Nun, nicht jedes Dach eignet sich für eine Begrünung. Mit Ziegeln oder Zementfaserplatten gedeckte stark geneigte DÄcher sind eher ungeeignet. Flach- oder Schrägdächer, die mit Bitumenschichten, Dachpappe oder Folien abgedichtet a ndener Trag konstruk- Dachabdichtung sind c hiedlic h e Tre nn- u n d u tzschichten aufzungen. Die Belastbart des Dac h es muss ner bea c hte t wer den. ndlag e j eder Beg rüg splanung ist deshalb P rüfung der mög li- B e las t b arke it inc l. t wendig en Reserven. ie Ihren ARchitekten. ü ndach erfordert im e ich zum Kiesdach h ö h e r e Kost e n bei I nvestition ( derzeit + DM/m²), j edoch ist s aufg rund der vielen orteile wirtschaftlich ü nstig er.
Formen der Dachbegrünung Aufwendige Intensivbegrünung oder einfach Eytensivbegrünung F ür jede Dachfläche gibt es auch die geeignete Bepflanzung. Je nach Vegetation, Schichtdicke und Aufwand wird bei Dachbegrünungen zwischen Extensiv- und Intensivbegrünungen unterschieden. S teht ein vergleichsweise geringer Herstellungs- und Pflegeaufwand im Vordergrund, ist der Einsatz einer Extensivbegrünung zu empfehlen. Diese besteht aus einer nur wenige cm starken Substratschicht, die eine extrem anspruchlose, robuste und trockenheitsverträgliche Pflanzendecke trägt. Der Fachhandel hält hierfür eine große Auswahl an geeigneten niedrigwüchsigen Pflanzen bereit. So lassen sich sowohl artenreiche und naturnahe wie ästetisch ansprechende Vegetationsflächen entwickeltn. Ein großer Vorteil ist die4 einfache Pflege. Nur 1-2 Kontrollgänge evt. mit geringfügigen Eingriffen jährlich sind notwendig. Eine künstliche Bewässerung ist nach dem Anwachsen nicht erforderlich. I nsbesondere bei großflächigen oder nachträglichen Begrünungen von nur leicht belastbaren Dächern sind Extensivbegrünungen aufgrund der geringen Dachlasten klar im Vorteil. Einfache Bauwerke können auch in Eigenarbeit erstellt werden. Intensivbegrünungen dagegen sind auf starken Substratschichten aufgebaut. Eine Vegetation aus anspruchsvollen, auf intensive Pflege angewiesene Gräsern, Stauden und Gehölzen können sich beispielsweise mit Kleinpflasterungen oder Teichanlagen abwechseln. Derartige Grünflächen können als Terrassen, Liege- Fahhradschuppen des Stadthaus wiesen oder Spielflächen genutzt werden,m sofern eine Sicherung in Form iner Brüstung besteht. Zu beachtren ist jedoch die enorme Dcachlast. Durchschnittlich 300-400 kg/m² Dachlast kommen zusätzlich an Gewicht auf das Dach. Solche Gründächer lassen sich
Schichten und Materialien der Dachbegrünung F Elastomerbahnen, z.b. EPDM-Kautschukbahnen P VC-Bah nen P o l yeth y l enu nststofffolie n E CB-Kunststoffbahnenn
Dichtung, Schutz-, Trenn- und Filterschichten Bitumen-Schweiß- Wurzelfeste bahnen Dränageschichten -Trennschicht - Schutzschicht - Filterschicht
Die richtige Pflanze für Ihr Dach Eine Auswahl heimischer Pflanzen für extensive Gründächer E
So können Sie es selber schaffen Beispiel: Dachbegrünung eines Carportes Materialbedarf D 1. Wurzelabwehrbahn 2. Schutz- und Filtervlies 3. Dränmatte, 20 m² 6. Dachstauden (ca. 300 St.)
Beispiel: Dachbegrünung eines Carportes 6. 1. 2. 7. 3. 4. 5.
Mut zu Grünen Fassaden D
Selbstklimmer oder Ranker D Um Gebäudeschäden zu vermeiden, sollten folgende Oberflächen nur mit Kletterhilfen begrünt werden: Fachwerk Holzschutzprobleme, Pilzbefall möglich Holzoberflächen Konservierungsprobleme Wandplatten und -elemente begrenzte Tragfähigkeit, Absprengungsrisiken rissanfällige Wände Sprengrisiken kunstoffhaltige Anstriche Erneuerungsbedürftigkeit, Durchwurzelungsgefahr Kunstharzputze Erneuerungsbedürftigkeit ausgewittertes Mauerwerk Sanierungsbedürftigkeit, Sprengungsrisiken, Durchwurzelungsgefahr Fragen Sie Ihren Fachbetrieb.
Pflanzenübersicht
Kletterhilfen Schlinger oder Winder Ranker
Herausgegeben vom Stadt Osnabrück Der Oberbürgermeister Umweltdezernat Erarbeitet von Ulrich Greiten 2. Auflage 05/2002 Gestaltung und Realisation Ralf Sommermann Werbeagentur, Dissen a.t.w. Fotos Ulrich Greiten Nähere Informationen Stadt Osnabrück Fachbereich Grün und Umwelt Sekretariat Stadthaus 1, Zimmer 304 Postfach 4460 49034 Osnabrück Fon 0541-323-3173 Fax 0541-323-4399 email greiten@osnabrueck.de