Allgemeine Gebrauchsanweisung

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Transkript:

Edelmetall Dentaltechnologie Allgemeine Gebrauchsanweisung für Guss- und aufbrennfähige Legierungen 0483 c-hafner.de

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, es ist nicht möglich, in eine Allgemeine Gebrauchsanweisung alle Möglichkeiten der Verarbeitungsschritte einzubeziehen. Die Vielfalt der im Markt befindlichen Materialien und Geräte sowie deren Kombinationsmöglichkeiten lässt ein Gesamtwerk nicht zu. Die Besonderheiten einzelner Legierungen finden Sie auf unseren Legierungsflyern oder auf der aktuellen Legierungs- bzw. Lottabelle. Natürlich stehen unsere Mitarbeiter bei weiteren Fragen individuell und kompetent zur Verfügung. Informationen zu Biokompatibilität, sowie Datenblätter und Sicherheitsdatenblätter erhalten Sie unter www.c-hafner.de Diese Gebrauchsanweisung gilt für alle Legierungen der Gruppen: I. Hochgoldhaltig II. Goldreduziert III. Palladium-Basis IV. Silber-Basis 3

MODELLIEREN Die Modellation der Wachsobjekte erfolgt nach den bekannten zahntechnischen Regeln. Bei Keramikverblendungen muss das Wachsmodell der verkleinerten Form der zu rekonstruierenden Arbeit entsprechen. Bei der Gerüstgestaltung im Bereich der keramischen Verblendung sind scharfe Kanten, spitze Übergänge sowie tiefe Rillen und unter sich gehende Räume unbedingt zu vermeiden. Antagonistische Kontakte im Übergangsbereich Metall/Keramik sind ungünstig. Die Wandstärke von 0,4 mm gewährleistet ein sicheres Ausfließen. Die Wandstärke der Kronen, d.h. des späteren Metallgerüstes soll 0,3-0,5 mm nach dem Ausarbeiten betragen, je nachdem, ob es sich um eine Einzel- oder Pfeilerkrone handelt. Gleichmäßige Keramikstärken sorgen für einen spannungsarmen Metall- Keramikverbund. Kontaktflächen, die für Lötungen vor dem Brand vorgesehen sind, müssen flächig gestaltet sein. Bei weitspannigen Brücken die Querschnitte entsprechend der Situation anpassen. Hinweise Verwenden Sie nur Wachse oder Modelliermaterialien, die rückstandslos verbrennen. Um mechanisch gleiche Voraussetzungen zu haben, muss bei der Verdopplung der Spannweite der Querschnitt vervierfacht werden. Der Querschnitt einer Verbindung Krone/ Brückenglied soll 8 mm² nicht unterschreiten. Brückenglieder müssen Girlanden oder aber mindestens interdentale Verstärkungen aufweisen (Stabilität und Wärmeausleitung). Bei Kunststoff-Modellationen sind die entsprechenden Herstellerinformationen zu beachten. Angussfähige Teile wie z.b. Implantatabutments müssen mit mindestens 0,5 mm Legierung bedeckt sein (WAK!). Bei Kunststoffverblendungen gelten die Empfehlungen der Kunststoffhersteller. Wenn keine Empfehlungen 4

vorliegen, ausreichende Retentionen (Perlen, Drähte oder individuelle untersichgehende Räume) auf der zu verblendenden Fläche anbringen. GUSSKANALANLAGE Das Gusskanalsystem ist unter Verwendung zylindrischer Gusskanäle nach folgenden Regeln zu gestalten: Einzelgusskanäle 3-4 mm Durchmesser. Ansatz des Gusskanals ohne Einschnürung oder Verdickung an der voluminösesten Stelle des Gussobjektes. Winkel an Ansatzstelle so gestalten, dass die Schmelze ohne schroffe Richtungsänderung an den entferntesten Punkt des Gussobjektes gelangen kann. Bei größeren Brücken empfehlen wir den Balkenguss: Verteilerkanal 4-5 mm Durchmesser als Schmelzreservoir anbringen und jedes Brückenglied mit einem 2,5 mm dicken und 3 mm langen Gusskanal versorgen. Natürlich können auch alternative Gusskanalsysteme eingesetzt werden, wobei die jeweils gültigen Regeln zu beachten sind. Interdentalräume und massive Zwischenglieder mit Luftabzugskanälen bzw. Wärmeableitrippen (Durchmesser 1 mm) versehen. Hinweise Massive und weitspannige Brückenglieder werden mit zwei Gusskanälen mit dem Querbalken verbunden. Bei Vakuum-Druck-Guss dürfen keine die Einbettmasse durchdringenden Luftabzugskanäle angebracht werden. Achten Sie bitte grundsätzlich auf abgerundete Wachsansätze. Die Einsatzmenge des Metalls zum Gießen entsprechend des Wachsgewichtes ermitteln (siehe Legierungsliste: Wachsumrechnungstabelle ). 5

EINBETTEN Beim Einbetten gelten die Angaben des Einbettmasseherstellers. Verwenden Sie immer Gussmuldenformer, die zu Ihrem Gießsystem passen. Für hochschmelzende Metallkeramik-Legierungen nur phosphatgebundene Einbettmassen, für Palladiumbasis-Legierungen nur graphitfreie, phosphatgebundene Einbettmassen wie z.b. Cehacast SPEED verwenden. Für Legierungen, bei denen die Muffel bis maximal 700 C vorgewärmt wird, eignen sich auch graphitfreie, gipsgebundene Einbettmassen. Bei Verwendung der Cehacast SPEED Einbettmasse finden Sie weitere Hinweise in der entsprechenden Gebrauchsanweisung. Die Lage der Gussobjekte muss außerhalb des Muffelzentrums sein. Die Einbettmasse soll das Wachsobjekt in einer Stärke von 5 mm bedecken. Für Metall-Muffelringe der Größen 1 und 3 einen Vlies- Einlegestreifen, für die Größen 6 und 9 zwei Vlies-Einlegestreifen verwenden. Weichen diese Empfehlungen von denen des Einbettmasseherstellers ab, gelten die Empfehlungen des Einbettmasseherstellers. Die Abbinde- bzw. Trockenzeiten sind je nach Einbettmasse unterschiedlich und müssen den Empfehlungen des Herstellers folgen. Hinweise Bei gipsgebundenen Einbettmassen muss das Vlies so eingelegt werden, dass am Muffelring oben und unten ein ca. 5 mm breiter Metallrand sichtbar ist. Die Einbettmasse kann das Wachsobjekt bis zu 1 cm bedecken. 6

AUSWACHSEN UND VORWÄRMEN Die Temperaturen und Zeiten beim Auswachsen und Vorwärmen hängen von der Größe der Gussküvette, der Küvettenanzahl im Ofen, der Einbettmasse und der Legierung ab. Zeit zum Auswachsen bei 270-300 C je nach Größe der Gussküvette 30-60 min. Zeit zum Vorwärmen bei der Vorwärmtemperatur (siehe Legierungsliste: Vorwärmtemperatur ) je nach Größe der Gussküvette 30-60 min. Weichen diese Empfehlungen, mit Ausnahme der legierungsspezifischen Vorwärmtemperatur, von denen des Einbettmasseherstellers ab, gelten die Empfehlungen des Einbettmasseherstellers. Hinweise Es ist vorteilhaft, das Wachs unmittelbar nach dem Abbinden auszutreiben. Die noch feuchte Einbettmasse reduziert das Eindringen von flüssigem Wachs und fördert das vollständige Auswachsen. Unvollständig ausgeschmolzenes Wachs beeinträchtigt das Gussergebnis. Bei Verwendung von Modellierkunststoffen oder Kunststofffertigteilen empfehlen wir die Maximalvorwärmezeiten. 7

SCHMELZTIEGEL UND -MULDEN Verwenden Sie für jede Legierung einen eigenen Tiegel oder eine eigene Schmelzmulde. Palladium-Basis-Legierungen dürfen keinesfalls mit Graphit in Berührung kommen. Alle anderen Legierungen können in Tiegeln oder Mulden nach Wahl geschmolzen werden. Hinweise NEM darf nur in Tiegeln oder Mulden aus keramischen Werkstoffen (Basis Magnesium-, Silizium-, Aluminium-oxid) geschmolzen werden. Tiegel oder Mulden bei NEM-Legierungen nicht ausglasieren. Achtung: Bei Verwendung von Graphittiegeln werden Palladium-Basis und NEM-Legierungen geschädigt! SCHMELZEN UND GIESSEN Keramiktiegel oder -mulden ohne Metall im Vorwärmofen erhitzen. Gießanlagen Beim Einsatz von Hochfrequenzgießanlagen Zentrifugalgießanlagen Vakuum- Druck Gießanlagen sind die Angaben in den jeweiligen Geräte-Bedienungsanleitungen zu beachten. 8

Offenes Schmelzen mit der Flamme Beim Flammenguss sollte die Legierung im reduzierenden Bereich der Flamme bei neutraler Flammeneinstellung geschmolzen werden. Der jeweilige Entnahmedruck von Propan und Sauerstoff richtet sich nach den Empfehlungen der Anlagenhersteller. Sobald sich das geschmolzene Metall mit der Flamme bewegen lässt, die legierungsspezifische Weitererhitzungszeit einhalten, dann sofort Gussprozess auslösen. Hinweise Propan Sauerstoffentnahmedruck: 1-1,5 bar Propan/2-3 bar Sauerstoff. Vor der Wiederverwendung von bereits vergossenem Material ist dieses sehr sorgfältig zu reinigen. Es sollte mindestens 50% Neumaterial zugesetzt werden. Durch den ausschließlichen Einsatz von Neumaterial vermeiden Sie Verschleppungen von Verunreinigungen und Verwechslungen und erreichen ein gleichmäßiges Aufschmelzen der Legierung. Achtung: Eine Überhitzung der Schmelze kann zu Lunkern, Mikroporositäten und Grobkornbildung führen. Diese Gussfehler sind oft die Ursache für das Brechen einer Brücke oder von Sprüngen in der Verblendkeramik. 9

AUSBETTEN UND AUSARBEITEN Küvette nach dem Gießen langsam auf Raumtemperatur abkühlen lassen. Hierbei härten die meisten Legierungen optimal aus und benötigen daher keine weiteren Wärmebehandlungen. Hinweis Wenn Sie einen Guss dennoch aushärten möchten, beachten Sie bitte die entsprechenden Angaben auf der aktuellen Legierungsliste oder dem Ihrer Legierung beigefügten Legierungskärtchen. Zum staubarmen Ausbetten Einbettmassekern vorher wässern. Einbettmasse mit einer Zange grob entfernen und verbliebene Reste abstrahlen (50-110 µm reines Aluminiumoxid oder Glasperlen bei maximal 2 bar Strahldruck). Hinweis Nicht mit dem Hammer auf den Gusskegel schlagen! Zum Ausarbeiten kreuzverzahnte Hartmetallfräsen, gesinterte Diamantschleifkörper oder keramisch gebundene Schleifkörper mittlerer Körnung verwenden. Das Beschleifen sollte mit sauberen Schleifkörpern erfolgen. Es ist auf eine einheitliche Schleifrichtung, mäßige Rotationsgeschwindigkeit und einen geringen Anpressdruck zu achten. Überlappungen sind so weitestgehend zu vermeiden. Fehlstellen, wie Porositäten und Einschlüsse beseitigen. Zu verblendende Fläche mit einem Einwegstrahler (50-110 µm reines Aluminiumoxid, maximal 2 bar Strahldruck) abstrahlen. Anschließend Gerüst in entionisiertem Wasser auskochen oder dampfstrahlen. Gerüst nicht mehr mit Fingern anfassen. 10

OXIDIEREN Grundsätzlich ist ein Oxidbrand technisch nicht notwendig. Zur visuellen Kontrolle des Gerüsts empfehlen wir dennoch einen Oxidbrand, um die Oberflächenqualität beurteilen zu können. Der Oxidbrand erfolgt nach Angaben der Legierungskärtchen. Fleckige Oxide und Oxidinseln müssen erneut überarbeitet werden. Hinweise Bei Legierungen mit sehr dunklem Oxid (z.b. Orplid GK, Orplid Keramik 5) empfehlen wir, dieses nach dem Oxidbrand nochmals abzustrahlen bzw. abzubeizen, entsprechend den Angaben auf den Legierungsflyern. VERBLENDUNG Mit keramischen Massen Bitte die Verarbeitungsanleitung des Verblendkeramik- Herstellers beachten. Mit nichtkeramischen Verblendmaterialien Bei Verblendungen mit nichtkeramischen Verblendmaterialien ist die Verblendfläche nach den Angaben des Kunststoffherstellers vorzubehandeln und zu verblenden. 11

LÖTEN Wir empfehlen unsere auf die Zusammensetzung und das Schmelzintervall unserer Legierungen abgestimmten Lote (siehe Legierungsliste). Lötflächen müssen sauber, oxidfrei und metallisch blank sein. Der Lötblock muss so klein wie möglich gestaltet werden. Beachten Sie bitte auch unsere Lotliste mit den dort ausführlich angeführten Empfehlungen und Tipps. SCHWEISSEN Für alle C.HAFNER Legierungen stehen Laserschweißdrähte zur Verfügung. POLIEREN Die ausgearbeiteten und gummierten Oberflächen können mit handelsüblichen Polierpasten oder mit Diamantpolierpasten auf Hochglanz gebracht werden. Die Politur erhöht die Oberflächengüte und -qualität. Um ein Verschmieren zu verhindern, ist beim Polieren mit mäßiger Drehzahl und geringem Druck zu polieren. Je weicher die Legierung, desto geringer der Anpressdruck. Polierreste mittels Ultraschall-Reinigungsgerät oder Dampfstrahlen entfernen. 12

Verwendung von bereits vergossenem Metall im Hinblick auf das MPG In der Laborpraxis wird beim Vergießen von Edelmetalllegierungen meist bereits vergossenes Material der neuen Legierung beigemischt. Ohne Zusatz von Neumetall verändert jede Legierung bei mehrfachem Vergießen ihr Gefüge, eventuell auch die Zusammensetzung und entspricht somit nicht mehr der ursprünglichen Qualität. Aus diesem Grund ist die Verwendung von Neumetall unerlässlich. Wir empfehlen einen Neumetallanteil von mindestens 50%. Abhängig vom gegossenen Objekt und der Anstiftung befindet sich mehr als die Hälfte des eingesetzten Metalls im Gußkegel. Bei korrekt ausgeführter Anwendung ist es möglich, schon vergossenes Metall einzusetzen und dies nicht in die Scheidung geben zu müssen. Eine Dentallegierung, der Altmetall hinzugefügt wurde und die entsprechend der Anleitung kontrolliert aufgeschmolzen wurde, ist in ihrer Qualität selbst mit großem analytischen Aufwand nicht vom Originalmaterial, sprich Neumetall zu unterscheiden. Dies gilt natürlich auch für das Vergießen unterschiedlicher Chargen, da Dentallegierungen die Zusammensetzung wie auch die Eigenschaften betreffend, einer strengen Qualitätskontrolle bei jeder neuen Charge unterliegen. Um eine Veränderung der Gefügeeigenschaften durch den Gießprozess zu verhindern, muss speziell bei der Verwendung von ein- oder mehrfach vergossenem Metall ein Augenmerk auf die Gießbedingungen sowie die Reinigung des Metalls vor dem Aufschmelzen gelegt werden. Generell besteht bei Überhitzung und/oder Gasaufnahme einer Legierung die größte Gefahr einer Schädigung. Dies gilt für Neumetall wie auch bei Hinzugabe bereits vergossenen Materials. Um bereits vergossenes Material sicher zu verarbeiten, müssen einige Regeln beachtet werden. 13

Es ist darauf zu achten, dass die verwendeten Gießgeräte regelmäßig gewartet und die Mitarbeiter für deren Bedienung geschult sind. Stellen Sie zudem sicher dass: Der Anteil an Neumetall mindestens 50% beträgt. Lotstellen an bereits vergossenem Material gründlichst durch auschleifen oder abtrennen zu beseitigen sind, um eine Legierungsveränderung auszuschließen. Das vergossene Material eindeutig gekennzeichnet ist und eine Legierungsvermischung ausgeschlossen werden kann. Keramiktiegel ausschließlich für eine Legierung verwendet werden. Grafittiegel keine Legierungsreste enthalten. Falls benötigt, nur reines Schmelzpulver verwendet wird. Die für den Legierungstyp geeignete Einbettmasse verwendet wird. Die maximal empfohlene Vorwärmtemperatur der Legierung nicht überschritten wird. Wird dies beachtet, sind die Güsse, bei denen bereits vergossenes Material beigemischt wurde, qualitativ nicht von den ausschließlich mit Neumetall gegossenem Material zu unterscheiden. Es finden sich keine Hinweise im Medizinproduktegesetz, die von den Dentallaboren fordern, ausschließlich unvergossene Legierungen zu verwenden. Die Chargennummern der verwendeten Legierungen wie auch die Fertigungsabläufe sollten nach MPG dokumentiert werden, um ein Einhalten der Verarbeitungsanleitungen sicher zu stellen. 14

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03/2013 C.HAFNER C.HAFNER GmbH + Co. KG Gold- und Silberscheideanstalt Bleichstraße 13-17 75173 Pforzheim - Deutschland Telefon +49 7231 920-381 Telefax +49 7231 920-159 edelmetall-dentaltechnologie@c-hafner.de c-hafner.de