Der richtige Umgang mit Gott

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Transkript:

PREDIGTSERIE: PRAKTISCHE ASPEKTE DER HEILIGKEIT GOTTES Der richtige Umgang mit Gott 1. Sam. 6/ 2. Sam. 6 Musik über Verstärkeranlage einspielen: "Sanctus" aus Messe h-moll (Bach) Das war das "Sanctus" aus Johann Sebastian Bachs h-moll-messe. Der Text ist die lateinische Übersetzung dessen, was Jesaja zwei Engel rufen hörte, als er einen Einblick in die unsichtbare Welt tun durfte: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen. Voll Himmel und Erde sind voll Seiner Herrlichkeit!" (Jes. 6, 3). Ich finde, daß es Bach wirklich gelungen ist, uns durch diese Musik einen Eindruck von der Größe, Majestät und vor allem von der Heiligkeit Gottes zu vermitteln. Das ist ja heute noch viel notwendiger als damals im 17. Jahrhundert. Wir sind uns der Heiligkeit Gottes viel zu wenig bewußt. So, wie man früher respektvoll vom "Herrn Vater" gesprochen hat und ihn heute oft verächtlich den "Alten" nennt, so hat sich auch in unserer Beziehung zu Gott eine Wandlung vollzogen. Mit dem Begriff "Gottesfurcht" können heute selbst viele Gläubige nichts mehr anfangen, und Gott ist für sie oft nicht mehr der heilige, gerechte Gott, dem wir tiefe Verehrung und Huldigung schulden, sondern einfach ein toller Kumpel. Die heute zuende gehende dreiteilige Predigtserie über praktische Aspekte der Heiligkeit Gottes, dargestellt anhand eines Teils der Geschichte der Bundeslade, ist ein Versuch, dieses falsche und einseitige Bild zu korrigieren: PRAKTISCHE ASPEKTE DER HEILIGKEIT GOTTES ERSTE PREDIGT: Gottes Souveränität Wir können nicht über den heiligen Gott verfügen 1. Sam. 4 ZWEITE PREDIGT: Gottes totaler Anspruch auf uns Gott duldet keine Götzen 1. Sam. 5, 1-7 DRITTE PREDIGT: Der richtige Umgang mit Gott Gottes Heiligkeit ist Grund zur Furcht und zur Freude 1. Sam. 6/ 2. Sam. 6 Gottes Heiligkeit ist Grund zur Furcht und zur Freude. Seite 1

1) Furcht vor der Heiligkeit Gottes 1. Sam. 6, 19-7, 1/ 2. Sam. 6, 6-11 Die Philister hatten die Bundeslade den Israeliten im Kampf abgenommen und sie in ihren Götzentempel neben ihren Gott Dagon gestellt. Dort war zweimal hintereinander über Nacht das Götzenbild umgefallen, und beim zweiten Mal waren Arme und Kopf abgeschlagen. Daraufhin haben die Philister die Bundeslade zurückgebracht ins Grenzgebiet Israels nach Beth Schemesch (Bedeutung dieses Namens: Sonnenhaus, Haus der Sonne). Die Bewohner reagierten darauf mit Freude und stellten die Bundeslade auf einen großen Stein auf freiem Feld. Das zeigt eine schlimme Unkenntnis der strengen Anweisungen Gottes bzgl. der Bundeslade: Sie gehörte ins Allerheiligste der Stiftshütte (bzw. später des Tempels) und durfte nur einmal jährlich vom Hohepriester gesehen werden. Wenn sie das Gesetz gekannt hätten (und das wäre eigentlich normal gewesen!), hätte die Katastrophe vermieden werden können: 1. Sam. 6, 19-7, 2 19 Und er (Gott) schlug die Leute von Bet-Schemesch, weil sie sich die Lade des HERRN angeschaut hatten, und schlug im Volk siebzig Mann. Da trauerte das Volk, weil der HERR das Volk so schwer geschlagen hatte. 20 Und die Leute von Bet-Schemesch sagten: Wer vermag vor dem HERRN, diesem heiligen Gott, zu bestehen? Und zu wem soll er von uns hinaufziehen? 21 Und sie sandten Boten zu den Bewohnern von Kirjat-Jearim und sagten: Die Philister haben die Lade des HERRN zurückgebracht. Kommt herab, holt sie zu euch hinauf! 7, 1 Und die Männer von Kirjat-Jearim kamen und holten die Lade des HERRN hinauf, und sie brachten sie in das Haus Abinadabs auf dem Hügel. Und sie heiligten seinen Sohn Eleasar, über der Lade des HERRN zu wachen. 2 Und es geschah, daß von dem Tag an, da die Lade in Kirjat-Jearim blieb, eine lange Zeit verging; es wurden zwanzig Jahre. Und das ganze Haus Israel wehklagte hinter dem HERRN her. Jahre später wollte König David die Bundeslade von dort nach Jerusalem holen. Das war ein löbliches Unterfangen, denn wie gesagt, gehörte sie in die Stiftshütte bzw. in den späteren Tempel. Aber auch er kannte die Vorschriften des Gesetzes nicht: Der Transport der Bundeslade durfte nur durch Leviten geschehen, und sie mußten sie an Stangen auf der Schulter tragen. Auch hier wurde das mißachtet, und auch hier mit schlimmen Folgen: 2. Sam. 6, 3-10 Und sie stellten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen. So brachte man sie aus dem Haus Abinadabs, das auf dem Hügel <war>. Usa aber und Achjo, die Söhne Abinadabs, führten den neuen Wagen. Und sie trugen sie aus dem Haus Abinadabs weg, das auf dem Hügel <war; Usa ging> neben der Lade Gottes, während Achjo vor der Lade herging. Und David und das ganze Haus Israel tanzten vor dem HERRN mit allerlei <Instrumenten aus> Wacholderhölzern, mit Zithern und mit Harfen und mit Tamburinen und mit Rasseln und mit Zimbeln. Und als sie zur Tenne Nachons kamen, da streckte Usa <seine Hand> nach der Lade Gottes aus und faßte sie an, denn die Rinder hatten sich losgerissen. Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Usa, und Gott schlug ihn dort wegen der Unehrerbietigkeit. Und er starb dort bei der Lade Gottes. Und es wurde David heiß <vor Schrecken> darüber, daß der HERR den Usa so weggerissen hatte. Und man nannte diesen Ort Perez-Usa; <so heißt er> bis auf diesen Tag. Und David fürchtete sich an diesem Tag vor dem HERRN und sagte: Wie soll die Lade des HERRN zu mir kommen? Und David wollte die Lade des HERRN nicht zu sich in die Stadt Davids bringen lassen. Und David ließ sie beiseite schaffen <in das> Haus Obed-Edoms, des Gatiters. Seite 2

Wieder mußten Menschen sterben wegen einer unbeabsichtigten Mißachtung von Geboten Gottes und eines unbewußten Mangels an Ehrerbietung. Diese Strafen Gottes erscheinen uns übertrieben und grausam. Aber auch hier gilt der allgemein anerkannte Rechtsgrundsatz: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Grobe Verstöße gegen Bauvorschriften machen teure und aufwendige Umbaumaßnahmen notwendig, schlimmstenfalls sogar einen Abriß. Der Bauherr bzw. der Architekt muß die Vorschriften kennen! In Gottes Augen war Usas wohlgemeintes Handeln eine Unehrerbietigkeit (V. 7). Paulus schreibt dazu im Neuen Testament: Gal. 6, 7 Irrt euch nicht, Gott läßt sich nicht verspotten! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Haben wir vielleicht ein einseitiges Bild vom nur lieben, barmherzigen Gott, der immer alles wieder geradebiegt, was wir verbockt haben, und der vor allem dazu da ist, uns als Nothelfer zu dienen, so daß wir meinen (vielleicht unbewußt): Wir können tun, was wir wollen - Gott macht immer wieder alles gut? Es stimmt: Gott vergibt uns, wenn wir es ehrlich bereuen und Ihn um Vergebung bitten. Dann bringt Er uns wieder zurecht; aber manche negativen Folgen müssen wir unser Leben lang tragen. Jemand fährt mit dem Auto wesentlich schneller, als erlaubt. Ein Kind läuft ihm ins Fahrzeug. Es ist tot. Es hätte zumindest überleben können, wenn er langsamer gefahren wäre. Dann vergibt Gott ihm die Schuld Ihm gegenüber, aber das Kind wird nicht wieder lebendig. Gal. 6, 7 Irrt euch nicht, Gott läßt sich nicht verspotten! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Gott läßt sich nicht verspotten! Es ist ein schrecklicher, oft folgenreicher Irrtum, zu meinen, wir könnten Gottes Gebote mit Füßen treten, unser Leben bewußt in eigener Regie und ohne Ihn leben, ohne daß das negative Konsequenzen hat. Nein: Gott läßt sich nicht verspotten! Wenn Er dann einmal "mit der Faust auf den Tisch schlägt", dann nicht aus Rachsucht, sondern um uns die Augen zu öffnen für Seine Heiligkeit und um uns wirklich zurechtzubringen. Beide Zwischenfälle mit der Bundeslade bewirkten ein heiliges, heilsames Erschrecken über die Heiligkeit Gottes: 1. Sam. 6, 20 Und die Leute von Bet-Schemesch sagten: Wer vermag vor dem HERRN, diesem heiligen Gott, zu bestehen? 2. Sam. 6, 8-9 8 Und es wurde David heiß <vor Schrecken> darüber, daß der HERR den Usa so weggerissen hatte. Und man nannte diesen Ort Perez-Usa; <so heißt er> bis auf diesen Tag. 9 Und David fürchtete sich an diesem Tag vor dem HERRN und sagte: Wie soll die Lade des HERRN zu mir kommen? Seite 3

Gott erwartet von uns zu Recht Respekt, Ehrfurcht und Gottesfurcht. Das bedeutet nicht Angst vor Ihm, Panik, wenn wir an Ihn denken, oder einen Rückfall in heidnische Vorstellungen von einem launischen, unberechenbaren, willkürlich handelnden Gott. Sondern ein Bewußtsein der Heiligkeit Gottes, Seiner Gerechtigkeit, Seiner Größe und dessen, wie klein wir selbst sind und wie sündhaft. Und praktische Konsequenzen in unserem Denken und in unserem Handeln. Wie sieht das konkret aus? Nun, daß wir in tiefer Ehrfurcht an Ihn denken und von Ihm reden. Daß wir Ihn in dieser Haltung anbeten: wie einen König, der unsere Huldigung voll und ganz verdient wegen Seiner Stellung und Seines Wesens. Und daß wir uns Ihm gegenüber entsprechend verhalten mit Hingabe und Gehorsam. Dazu paßt dieses Erlebnis des Propheten Jesaja: Jes. 6, 1-5 1 Im Todesjahr des Königs Usija, da sah ich den Herrn sitzen auf hohem und erhabenem Thron, und die Säume <seines Gewandes> füllten den Tempel. 2 Seraphim standen über ihm. Jeder von ihnen hatte sechs Flügel: mit zweien bedeckte er sein Gesicht, mit zweien bedeckte er seine Füße, und mit zweien flog er. 3 Und einer rief dem andern zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen! Die ganze Erde ist erfüllt mit seiner Herrlichkeit! 4 Da erbebten die Türpfosten in den Schwellen von der Stimme des Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt. 5 Da sprach ich: Wehe mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich, und mitten in einem Volk mit unreinen Lippen wohne ich. Denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen. Hier bekam er eine tiefere Erkenntnis der Heiligkeit Gottes, ein Erschrecken über seine eigene Sündhaftigkeit. Und dann geht der Bericht weiter: Jes. 6, 8-11 8 Und ich hörte die Stimme des Herrn, der sprach: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich! 9 Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volk: Hören, ja, hören sollt ihr und nicht verstehen! Sehen, ja, sehen sollt ihr und nicht erkennen! 10 Mache das Herz dieses Volkes fett, mache seine Ohren schwer<hörig>, und verklebe seine Augen: damit es mit seinen Augen <nicht> sieht und mit seinen Ohren <nicht> hört und sein Herz <nicht> einsichtig wird und es <nicht> umkehrt und Heilung für sich findet! 11 Da sagte ich: Wie lange, Herr? Und er sprach: Bis die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner, und die Häuser ohne Menschen und das Land zur Öde verwüstet ist. Hier erfolgt Hingabe an Gott und Gehorsam - selbst, als er erfährt, wie schwierig der Auftrag Gottes an ihn ist, lautet seine Frage nicht: "Muß das sein?" oder "Warum gerade ich?", sondern: "Wie lange, Herr?" Der heilige Gott kann es nicht akzeptieren, wenn wir in Ihm nur mehr oder weniger einen "Kumpel" sehen. Wenn wir Ihm den Respekt, die Ehrerbietung, die Huldigung verweigern, die Er verdient. Er gibt sich nicht zufrieden mit einem halbherzigen Christsein, mit einem nur gelegentlichen Gehorsam (wenn es uns nicht zuviel Mühe macht). Er duldet es auf die Dauer nicht, wenn wir bewußt ungehorsam sind und eigene Wege gehen ohne Ihn. 2) Freude über die Heiligkeit Gottes 2. Sam. 6, 12-19 Als die Philister die Bundeslade zurückbrachten, hielt sich die Freude bei den Israeliten in erträglichen Grenzen: Seite 4

1. Sam. 6, 13 Und die von Bet-Schemesch ernteten <gerade> den Weizen in der Niederung. Und als sie ihre Augen erhoben und die Lade sahen, freuten sie sich, <sie> zu sehen. Es war ganz anders, als David sie nach Jerusalem holte: 2. Sam. 6, 5 Und David und das ganze Haus Israel tanzten vor dem HERRN mit allerlei <Instrumenten aus> Wacholderhölzern, mit Zithern und mit Harfen und mit Tamburinen und mit Rasseln und mit Zimbeln. Dann schlug die Freude um in tiefe Trauer wegen des Todes des Usa. Und David ließ die Bundeslade dort. Dann wird berichtet: 2. Sam. 6, 11-19 11 So blieb die Lade des HERRN drei Monate im Haus Obed-Edoms, des Gatiters. Und der HERR segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus. 12 Und dem König David wurde berichtet: Der HERR hat das Haus Obed-Edoms und alles, was ihm <gehört>, gesegnet um der Lade Gottes willen. Da ging David hin und holte die Lade Gottes mit Freuden aus dem Haus Obed-Edoms in die Stadt Davids herauf. 13 Und es geschah, wenn die Träger der Lade des HERRN sechs Schritte gegangen waren, opferte er einen Stier und ein Mastkalb. 14 Und David tanzte mit aller Kraft vor dem HERRN, und David war mit einem leinenen Ephod gegürtet. 15 So brachten David und das ganze Haus Israel die Lade des HERRN hinauf mit Jauchzen und mit Hörnerschall.... 17 Und sie brachten die Lade des HERRN hinein und stellten sie an ihre Stelle in die Mitte des Zeltes, das David für sie aufgeschlagen hatte. Und David brachte Brandopfer und Heilsopfer vor dem HERRN dar. 18 Und als David die Darbringung der Brandopfer und der Heilsopfer beendet hatte, segnete er das Volk im Namen des HERRN der Heerscharen. 19 Und er verteilte an das ganze Volk, an die ganze Menge Israels, vom Mann bis zur Frau, an jeden einen Brotkuchen, einen Dattelkuchen und einen Rosinenkuchen. Und das ganze Volk ging fort, jeder in sein Haus. Eigentlich sollte man die größere Freude nicht bei David und seinen Leuten erwarten, sondern bei den Bewohnern von Bet-Schemesch, als die Philister die Bundeslade zurückbrachten. Warum? Jetzt wurde der Verlust der Bundeslade durch die Niederlage gegen die Philister wieder rückgängig gemacht durch die freiwillige Rückgabe durch die Philister ohne jeden Kampf. Die Israeliten hatten doch sicher schon lange die Hoffnung aufgegeben, sie jemals wiederzubekommen. Das war ein Signal Gottes an Sein Volk, daß Er es nicht verworfen hatte. Daß Er ihm vergeben hatte und zum Neuanfang bereit war. Aber das begriffen sie anscheinend nicht. Als David die Bundeslade nach Jerusalem holte, da kam Freude auf. Es wurde Musik gemacht mit Zithern, Harfen, Tamburinen, Rasseln, Zimbeln und Hörnern. Dazu wurde im Reigen getanzt mit lautem Jubel (Jauchzen). Es wurden Tieropfer gebracht, und es gab ein Festmahl für das ganze Volk. David empfand eine tiefe, überschäumende Freude über die Heiligkeit Gottes. Wie können wir uns über Gottes Heiligkeit freuen? a) Freude darüber, daß Gott heilig ist Seite 5

Wir können froh und dankbar sein, daß die Welt letztlich nicht von einem selbstsüchtigen, grausamen, ungerechten Despoten beherrscht wird, der uns nur unterdrücken, ausbeuten und schikanieren will, sondern vom heiligen, gerechten Gott, der alles Böse haßt (und es einmal gerecht und hart bestrafen wird) und nur das Beste für uns will. In unserer Zeit gibt es gerade unter den Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, kaum noch echte Vorbildlichkeit, wirkliche Glaubwürdigkeit und moralische Integrität. Ein Beispiel ist US-Präsident Bill Clinton (Mitglied einer Baptistengemeinde!) - das wirklich Schlimme an der Lewinsky-Affäre ist nicht das ehebrecherische sexuelle Verhältnis (das gab es auch bei vielen anderen politischen Führern wie John F. Kennedy und Willy Brandt), sondern Clintons Lüge bis zum Beweis des Gegenteils, und daß er anscheinend die diesbezüglichen Ermittlungen behindert hat. Gerade die immer deutlicher zutage tretende Verdorbenheit des Menschen sollte uns umso dankbarer machen dafür, daß unser Gott so ganz, ganz anders ist! b) Freude darüber, daß der heilige Gott uns sündige Menschen liebt Der heilige Gott, der die Sünde haßt und alles Böse, Ungerechte, Unaufrichtige, Lieblose, Egoistische, Rücksichtslose und Hochmütige abgrundtief verabscheut, der müßte doch eigentlich uns Menschen, die wir von dem allem ganz und gar durchdrungen und geprägt sind in unserem Denken, Reden und Handeln, wie ekelerregendes Ungeziefer vernichten oder zumindest sich schaudernd von uns abwenden. Aber Er tut es nicht. Er sucht sogar unsere Nähe und hat dafür sogar Seinen geliebten Sohn am Kreuz sterben lassen. Bist du in der vergangenen Woche an Ihm und Menschen schuldig geworden? Bist du traurig gewesen (oder bist noch traurig), weil du versagt hast, Ihn traurig gemacht hast durch Deine Sünde und wegen deiner immer noch so vielen Schwächen und Fehler? Du darfst Dich freuen darüber, daß der heilige Gott gerade Dich liebt! Gottes Heiligkeit ist Grund zur Furcht und zur Freude. Wenn wir uns mit der Heiligkeit Gottes beschäftigen, dann sollte das zwei scheinbar gegensätzliche Reaktionen in uns bewirken: ein heilsames Erschrecken über den krassen Kontrast zwischen Seiner Heiligkeit und unserer Sündhaftigkeit, wodurch sich unser Respekt und unsere Ehrfurcht Gott gegenüber vertieft eine große Freude darüber, daß wir einen gerechten und heiligen Gott haben, der so ganz anders ist als die despotischen, ungerechten menschlichen Herrscher, und der die Sünde abgrundtief haßt, aber den Sünder unendlich liebhat. Möge Gott diese Furcht und Freude über Seine Heiligkeit in uns wachsen lassen! AMEN Detlev Fleischhammel Seite 6