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Transkript:

Der Dokumentarfilm

1 Inhalt Vorbemerkung 2 Sendetermine 3 Krieg der Lügen Curveball und der Irak-Krieg Film von Matthias Bittner 4 Fassbinder Film von Annekatrin Hendel 7 Falciani und der Bankenskandal Film von Ben Lewis 10 Die Adoption Film von Katrine W. Kjaer 13 Blick in den Abgrund Profiler im Angesicht des Bösen Film von Barbara Eder 15

2 Vorbemerkung Facetten der Wahrheit Zur SWR-Sommerstaffel der Dokumentarfilme im Ersten Die Suche nach der Wahrheit steht im Mittelpunkt des Dokumentarfilms Krieg der Lügen über die Gründe des Irak-Kriegs von Matthias Bittner, mit dem der SWR die Sommerstaffel von Dokumentarfilmen im Ersten startet. Auch die anderen vier Filme greifen spannende Themen unserer Zeit auf, ab dem 9. Juni jeweils dienstags um 22.45 Uhr im Ersten. Drei weitere Dokumentarfilme der Sommerstaffel hat der SWR mit anderen ARD-Sendern koproduziert. Die Filmemacher heute maßen sich nicht an, im Besitz einer allgemein gültigen Wahrheit zu sein. Sie wissen, dass die Wahrheit viele Gesichter hat. Mit ihren Filmen fordern sie dazu auf, die eigenen Meinungen, Haltungen und Klischees zu hinterfragen. So gelingen ihnen immer wieder Blickwechsel auf komplexe Wirklichkeiten. Unbekanntes nahebringen, einen differenzierten Blick und ein fundiertes Urteil ermöglichen - das wollen auch die Filmemacher der diesjährigen Sommerstaffel. Die Themen: der Irak- Krieg ( Krieg der Lügen - Curveball und der Irakkrieg" von Matthias Bittner); Leben und Werk des großen deutschen Regisseurs Rainer Werner Fassbinder, der Ende Mai 70 Jahre geworden wäre ( Fassbinder" von Annekatrin Hendel); der Schweizer Steuer- und Bankenskandal ( Falciani und der Bankenskandal" von Ben Lewis); eine Auslandsadoption, die ein dramatische Wendung nimmt ( Die Adoption" von Katrine W. Kjaer) und Profiler, die alltäglich in menschliche Abgründe schauen ( Blick in den Abgrund - Profiler im Angesicht des Bösen" von Barbara Eder). Gudrun Hanke El-Ghomri Redaktion Dokumentarfilm

3 Dokumentarfilm im Ersten Sendetermine Jeweils dienstags, 22.45 Uhr im Ersten Krieg der Lügen Curveball und der Irak-Krieg Film von Matthias Bittner 9. Juni 2015 Fassbinder Film von Annekatrin Hendel 16. Juni 2015 Falciani und der Bankenskandal Film von Ben Lewis 30. Juni 2015 Die Adoption Film von Katrine W. Kjaer 7. Juli 2015 Blick in den Abgrund Profiler im Angesicht des Bösen Film von Barbara Eder 14. Juli 2015

4 Krieg der Lügen Curveball und der Irak-Krieg Ein Film von Matthias Bittner Dienstag, 9. Juni 2015 um 22.45 Uhr im Ersten Inhalt Die Quelle ist ein Augenzeuge. Ein irakischer Chemieingenieur, der eine dieser Anlagen betreute. Er war tatsächlich anwesend, als biologische Kampfstoffe hergestellt wurden. US- Außenminister Colin Powell vor der UN-Vollversammlung am 5. Februar 2003 mit der Begründung für Operation Iraqi Freedom. Heute weiß man, dass der Krieg auf einer Lüge basierte. Der Lüge von der Existenz mobiler Massenvernichtungswaffen im Irak. Der Mann, von dem Colin Powell spricht, lebt heute in Deutschland. Er heißt Rafed Ahmed Alwan, auch bekannt als Curveball. Seine Informationen über mobile Massenvernichtungswaffen gingen über den Tisch von BND, MI6 und CIA, schafften es in eben diese berühmte Rede von Colin Powell und machten den irakischen Flüchtling über Nacht zum Kronzeugen des Zweiten Golfkrieges. 2007 wurde Aljanabi von amerikanischen Journalisten enttarnt und in der Presse als der Mann dargestellt, der die Schuld am Irak-Krieg trägt. Er hingegen nimmt stolz für sich in Anspruch, bei der Beseitigung Saddam Husseins geholfen zu haben. Die Wahrheit ist dieser Film. Alles andere ist falsch. Selbst wenn es meine eigenen Aussagen waren. Rafed Ahmed Alwan 1999 kommt Aljanabi über Umwege nach Deutschland. Im Asyl-Auffanglanger Zirndorf wird man auf ihn aufmerksam er scheint Informationen über bisher unbekannte chemische, möglicherweise militärische Projekte zu haben. Unter der Vorgabe, zu den UN- Waffeninspekteuren zu gehören, führen Mitarbeiter des BND Gespräche mit Alwan. Sie erhoffen sich von ihm, wonach sie selbst seit langem vergeblich suchen: Beweise dafür, dass Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen besitzt. Alwan versteht das Spiel: Je mehr Informationen er ihnen liefert, desto mehr springt für ihn selbst heraus: Geld, eine eigene Wohnung, schließlich der deutsche Pass. Bei diesem Spiel um Lüge und Wahrheit begeben sich BND und Alwan in ein heikles Geflecht von Abhängigkeiten. Bis zu dem Tag, als der BND Alwans ehemaligen Chef Dr. Basil Saati kontaktiert um Alwans Informationen zu überprüfen. Saati widerlegt dessen Aussagen und Alwan fühlt sich vom BND hintergangen. Das Spiel scheint zu Ende. Nach dem 11. September erinnern sich die Amerikaner an Alwan und seine Informationen. Verifiziert oder nicht sie brauchen einen Grund, um in den Irak einmarschieren zu können. Die Gespräche werden wieder aufgenommen, Alwan bestätigt wiederstrebend seine damaligen Aussagen und findet sich schließlich in Colin Powells Rede wieder. Alwans Geschichte offenbart die Mechanismen von Politik und Geheimdiensten. Doch genauso wie er Mittel zum Zweck war, ist und war Alwan eine kontroverse, kaum greifbare Person. Krieg der Lügen ist das Porträt eines kleinen Mannes, der scheinbar am Rad der Geschichte gedreht hat, ohne dabei die Konsequenzen seiner Lüge absehen zu können. Kein reiner Polit-Thriller also, sondern auch eine Reise in die menschliche Psyche. Krieg der Lügen lief u. a. bei der One World Prague Competition und der One World Bratislava Competition, Filmfestivals, die Medien und Menschenrechte miteinander verbinden. Auch auf dem weltweit größten Filmfestival für Dokumentarfilme, dem International Documentary Film Festival Amsterdam (IDFA), erschien Krieg der Lügen als Erstlingswerk. Eine Produktion der zischlermann filmproduktion GmbH in Koproduktion mit SWR, BR, FFL GmbH & Co. KG. Gefördert von der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg

5 Scheinbar braucht der Mensch das Lügen Regisseur Matthias Bittner zum Film Als ich das erste Mal in den Medien erfahren habe, dass Rafed Ahmed Alwan alleine dafür verantwortlich sein soll, den Irak-Krieg im Jahr 2003 mit einer Lüge ausgelöst zu haben, rieb ich mir verwundert die Augen. Ich fragte mich, wie das gehen soll. Wie kann ein Einzelner die großen Staatsmächte und Geheimdienste der Welt an der Nase herum führen? Er muss ein Genie sein, ein Tausendsassa, mit allen Wassern gewaschen. Eine Art leibhaftiger James Bond. Doch er ist nichts von alledem. Fast drei Jahre habe ich mit diesem Film zugebracht, und ich habe Rafed Ahmed Alwan als einen Menschen kennen gelernt, der jegliches Vertrauen verloren hat und hinter allem Betrug und Gefahr wittert. Jemanden, der 30 Jahre lang versucht hat, unter einem Regime zu überleben, und dadurch gelernt hat, zu lügen und zu betrügen. Ein Mensch, der knapp zehn Jahre unter Kontrolle des deutschen Geheimdienstes war, und der sich das Spiel aus falschen und richtigen Informationen, aus Wahrheit und Lügen zu eigen gemacht hat und dies nun zu seinem Selbstschutz anwendet, weil er von den Medien zum alleinigen Sündenbock gemacht wurde. Kann jemand mit diesem Rucksack noch die Wahrheit erzählen? Ein Dokumentarfilm steht im Allgemeinen für die Wahrheit, weil er die Realität abbilden soll. Doch kann ein Dokumentarfilm, der sich mit den Themen Politik, Geheimdienst und Krieg auseinandersetzt, überhaupt von der Wahrheit handeln? Kann man einem Protagonisten vertrauen, dass er die Wahrheit spricht, wenn er doch mitverantwortlich an einem auf Lügen basierenden Krieg ist und er selbst als Hauptschuldiger und Lügner abgestempelt ist? Wir Menschen lügen täglich, und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Wir lügen aus Angst, aus Scham oder einfach nur aus Höflichkeit, weil eine Lüge oft leichter auszusprechen ist als die bittere und verletzende Wahrheit. Scheinbar braucht der Mensch das Lügen, um das Leben meistern zu können. Manch ein Evolutionsbiologe behauptet sogar, dass Lügen der Motor des kulturellen Fortschritts sind und erst die Lüge den Menschen zum Menschen gemacht hat. Rafed Ahmed Alwan hat gelogen, mit fatalen Folgen. Für sich selbst, aber noch viel schlimmer für ein ganzes Land. Und er behauptet, ihm war bewusst, dass seine Lügen einen Krieg nach sich ziehen könnten. Er war der Überzeugung, dass es ohne Krieg keine Veränderung in seinem Heimatland Irak geben würde, also keinen Fortschritt. Ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, was in einem Menschen vorgehen und was er alles erlebt haben muss, damit er sich Krieg gegen sein eigenes Land wünscht. Vielleicht will sich Alwan mit diesen Aussagen auch nur ein Stück vom Heldenkuchen abschneiden und für sich beanspruchen, dabei geholfen zu haben, sein Land von einem tyrannischen Diktator befreit zu haben. Oder noch einfacher, Alwan versteckt sich vor sich selbst und versucht sein Gewissen zu erleichtern. Doch den einzigen Menschen, den er nicht belügen kann, ist er selbst. Und genau darin liegt das Epizentrum seiner Lüge. Nach all den Recherchen, die ich betrieben habe, bin ich im Laufe der Zeit immer weiter weg von dem Gedanken gekommen, die Wahrheit über diese Geschichte anhand von Fakten zu erzählen, sondern vielmehr einen Blick in die Psyche dieser Person zu werfen. Wie geht dieser Mensch mit der Last dieser Lüge und seinen grausamen Konsequenzen um? Was hat dies aus ihm gemacht und ist er überhaupt in der Lage zu reflektieren? Eine vollkommene Wahrheit in diesem Dickicht aus konstruierten Wirklichkeiten, gezielt gestreuten Falschinformationen und politischen Interessen wird es nie geben. Schon allein deshalb nicht, weil die anderen verantwortlichen Akteure aus Politik und Geheimdienst von damals sich entweder gegenseitig beschuldigen oder in Schweigen hüllen. Man bekommt das Gefühl, dass die Öffentlichkeit gar nicht wissen soll, was im Hintergrund abläuft, wie auch jetzt bei dem in Deutschland noch immer nicht aufgeklärten Abhörskandal durch die NSA. Vielleicht hat der französische Schauspieler Jean Gabin ja Recht, als er einmal sagte: Wenn alle Menschen immer die Wahrheit sagten, wäre das die Hölle auf Erden.

6 Stab Regie Kamera Ton Schnitt Filmmusik Graphikdesign Producer Koproduzenten Produzenten Redaktion Matthias Bittner Julia Schlingmann Thorsten Bolzé Jens Neubert Lena Zagikyan Friedemann Schmidt Philipp Kobilke Fabian Spang Lena Kraeber Matthias Drescher Philipp Knauss Paul Zischler Susanne Mann Kai Henkel (SWR) Claudia Gladziejewski (BR) Matthias Bittner (Regie) Geboren 1982. Nach Abitur und Zivildienst absolvierte er diverse Praktika bei Filmproduktionsfirmen und arbeitete anschließend als Regieassistent für Spielfilme. Ab 2007 Studium an der renommierten Filmakademie Baden-Württemberg im Bereich Regie / Dokumentarfilm. Neben diversen Kurzfilmen, die auf zahlreichen Festivals liefen, realisierte er seinen ersten langen Dokumentarfilm Not in my Backyard. Der kontrovers diskutierte Film über die Resozialisierung von Kinderschändern und Sexualstraftätern feierte seine Weltpremiere 2011 als Eröffnungsfilm der Semaine de la critique auf dem Festival del Film Locarno und gewann 2012 den Baden-Württembergischen Filmpreis für den besten Dokumentarfilm. Mit seinem zweiten langen Dokumentarfilm War of Lies, schloss er sein Studium 2014 ab. Matthias Bittner lebt und arbeitet derzeit in München. Filmografie (Auswahl) 2011 Not in my Backyard, 87 Min (Dokumentarfilm) 2009...wie die Raben, 9 Min (Kurzfilm) 2009 Divorce Talk, 26 Min (Dokumentarfilm) 2008 Willkür, 6 Min (Kurzfilm) 2007 Operation: Terror Tape, 6 Min (Puppentrick Animation) Paul Zischler (Produzent) Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb), wo er mit dem Kurzfilm Was bleibt für den Deutschen Kurzfilmpreis und den Europäischen Filmpreis nominiert wurde. Er war Berater beim Kinodokumentarfilm Football under cover und arbeitete als Assistent des Produzenten für Palermo shooting sowie Pina 3D von Wim Wenders, bei A dangerous method von David Cronenberg und war für Firmen wie Essential Film/ Coproduction Office, Cine Plus und Neue Road 9 Movies tätig. Als Executive Producer war er bei Produktionen wie Miss Julie von Liv Ullmann tätig. Mit seiner eigenen Firma zischlermann filmproduktion hat er in letzter Zeit die Kinofilme Freiland von Moritz Laube und die Dt.-Austral. Koproduktion Elixir von Brodie Higgs produziert, sowie die zweite Zusammenarbeit mit dem Dokumentarfilmregisseur Matthias Bittner bei Krieg der Lügen. Filmografie (Auswahl) 2014 Elixir ( Drama von Brodie Higgs) Produzent 2014 Miss Julie (Drama von Liv Ullmann) Executive Producer 2013 Freiland (Satire von Moritz Laube) Produzent 2011 Not in my Backyard (Dokumentarfilm von Matthias Bittner)

7 Fassbinder Ein Film von Annekatrin Hendel Dienstag, 16. Juni 2015 um 22.45 Uhr im Ersten Inhalt Kein deutscher Filmregisseur war umstrittener, produktiver und besessener als Rainer Werner Fassbinder. Als er 1982 mit nur 37 Jahren starb, hatte er das Theater revolutioniert und ein Gesamtwerk von 44 Filmen und Fernsehserien hinterlassen. Keiner vor oder nach ihm hat in einer so kurzen Schaffensphase die deutsche Gesellschaft derart schmerzhaft und wahrhaft porträtiert und polarisiert. Er war Motor und Kraftzentrum seiner Generation und hat mit rasender Energie die deutsche Kulturlandschaft seiner Zeit umgepflügt. Mehr als dreißig Jahre nach seinem Tod gewährt der Dokumentarfilm Fassbinder einen neuen Blick auf die zerstörerischen und die unbekannten, sensiblen Seiten des Regisseurs. Um dem Phänomen Fassbinder nahezukommen, liegt ein Augenmerk auf seinen ersten künstlerischen Ambitionen als Internatsschüler, den Zeiten der Unruhe und des Aufbruchs, bevor die skandalöse Lebensweise zu einem ebenso skandalösen Tod führte. Fassbinder sagt in einer seltenen Tonbandaufnahme: Ich wusste, ich werde Filme machen, das wusste ich, seit ich zwölf war. Es war nur eine Frage der Zeit. Sein Film Liebe ist kälter als der Tod wird wegen seiner langen Einstellungen auf der Berlinale 1969 noch ausgepfiffen. Die Ehe der Maria Braun erzählt von Kriegsheimkehrern und Verdrängung und wird ein Welterfolg. Angst essen Seele auf handelt vom Hass der Deutschen auf Ausländer. Die düstere Geschichte des aufkeimenden Faschismus in dem Roman Berlin Alexanderplatz lässt Fassbinder nicht los, seit er 19 ist. Mit Mitte 30 macht er daraus die bis dahin teuerste deutsche Fernsehserie. Sein vorletzter Film Die Sehnsucht der Veronika Voss beschreibt gleichzeitig seinen eigenen beginnenden Absturz und gewinnt 1982 den lang ersehnten Goldenen Bären. Wie er mit Rivalen und Liebesabenteuern, den Machtkämpfen und seiner offen gelebten Bisexualität umging, ist in der Begegnung mit seinen Stars zu erfahren - Hanna Schygulla, Irm Hermann und Margit Carstensen. Sie und seine Weggefährten, Freunde und Förderer wie Harry Baer, Günter Rohrbach, Thomas Schühly, Fritz Müller-Scherz und Juliane Lorenz erzählen von Ihren Erlebnissen mit Fassbinder, als sei es gestern gewesen. Hanna Schygulla: Er hatte was Rührendes, Verletzliches und was Raubtierhaftes, Irm Herman: In dem Moment, als gedreht wurde, war ich ihm total verfallen. Eine Intimität der Sonderklasse. Margit Carstensen: Er hat sich mit jedem von uns so existentiell auseinandergesetzt, dass das in das eigene Leben eingriff. Er hatte seine eigene Last zu tragen, musste mit irgendetwas fertig werden. Der Dokumentarfilm verknüpft zahlreiche autobiografische Elemente von Fassbinders Spielfilmen mit bisher unveröffentlichten Passagen aus seinem schriftstellerischen Frühwerk und Selbstzeugnissen seltener Interviews. Damit kommt der Film Fassbinder diesem Leben auf die Spur und lässt ahnen, woher das Enfant terrible des neuen deutschen Films den Willen und die Kraft nahm, sich unbeirrbar durchzusetzen. Fassbinder ein Porträt, eine Symbiose zwischen Film und Leben. Der Film Fassbinder läuft seit Mai 2015 im Kino und wird auf dem Dok.fest München 2015 aufgeführt. Eine Produktion von IT WORKS! Medien und der Rainer Werner Fassbinder Foundation In Koproduktion mit SWR, BR, WDR, RBB In Zusammenarbeit mit ARTE. Gefördert von FFA Bayern, Medienboard Berlin-Brandenburg, Filmstiftung NRW.

8 Stab Regie, Produktion Kamera Ton Schnitt Filmmusik Animation Producer Koproduzent Redaktion Annekatrin Hendel Martin Farkas Roman Schauerte Patrick Veigel Moritz Springer Jörg Hauschild Laia Prat Flake Leif Heanzo Maria Wischnewski Juliane Maria Lorenz Rainer Werner Fassbinder Foundation Simone Reuter (SWR) Petra Felber (BR) Andrea Hanke (WDR) Rolf Bergmann (RBB) Annekathrin Hendel (Regie/Buch/Produktion) In Berlin geboren und aufgewachsen, arbeitet Annekatrin Hendel nach Abschluss eines Designstudiums freiberuflich als Kostüm- und Szenenbildnerin. 2004 gründet sie die Filmproduktionsfirma IT WORKS! Medien GmbH und ist hier als Produzentin für Spiel- und Dokumentarfilme, Regisseurin und Geschäftsführerin tätig. Zu den Dokumentarfilmen, die sie als Regisseurin realisierte, gehören Vaterlandsverräter, der zur Berlinale 2011 uraufgeführt wurde und den Grimme-Preis 2013 erhielt und Anderson (Uraufführung Berlinale 2014). Annekatrin Hendel ist Mitglied der Deutschen Filmakademie. Filme als Regisseurin und Produzentin (Auswahl): 2015 Fassbinder, Kino-Dokumentarfilm (SWR/WDR/BR/rbb) 2014 Anderson, Kino-Dokumentarfilm (rbb/hr) 2014 Disko, Kino-Dokumentarfilm in Entwicklung (Drehbuch- Förderpreis Made in Germany der Berlinale 2012) 2011 Vaterlandsverräter, Kino- Dokumentarfilm UA: Berlinale 2011, (ZDF/ARTE), Friedenspreis Osnabrück 2011, in der Vorauswahl zum Deutschen Filmpreis 2012, Nominiert zum Deutschen Schnittpreis 2012, Grimme-Preis 2013 u.a. 2011 Flake, Dokumentarfilm 2011, (ZDF/ARTE), nominiert zum Grimme-Preis 2012 2008 Mit Fantasie gegen den Mangel (rbb) Filme als Produzentin (Auswahl): 2015 Fassbinder, Kino-Dokumentarfilm (SWR/WDR/BR/ bb) 2014 Anderson, Kino-Dokumentarfilm (rbb/hr) 2014 Am Anfang, Kino-Dokumentarfilm (rbb/arte) 2013 Zonenmädchen, Kino-Dokumentarfilm (rbb/mdr/arte) 2012 Der Gentlemanboxer Henry Maske, Dokumentation (ZDF/ARTE) 2011 Take a Picture, Dokumentarfilm (ZDF/ARTE) 2011 Polly on the Rocks, Dokumentarfilm (3Sat) 2011 Flake, Dokumentarfilm (ZDF, ARTE), nominiert zum Grimme-Preis 2012 2010 Die Fotografin Sibylle Bergmann, (ZDF/ARTE), zwei Grimme-Preise 2012 2010 Mädchen Liebe, Dokumentarfilm (ZDF-Kulturkanal) 2010 Liebe Pauline, Dokumentarfilm (3Sat) 2007 AlleAlle, Kino-Spielfilm, UA: Berlinale 2007, div. Preise 2006 Made in GDR, Kino-Dokumentarfilm (MDR/BR/rbb) 2004 Zur Zeit verstorben, Kino-Kurzspielfilm 2004, nominiert zum Deutschen Filmpreis 2004, Förderpreis des WDR 2005, 1. Preis beim Festival Goldener

Spatz, 2004, 1. Preis beim Dresdner Kurzfilmfestival, 2004, Hauptpreis beim Kiev International Film Festival Molodist 2004, Hauptpreis beim International Short Film Festival Berlin, 2004, Hauptpreis beim 14. Filmkunstfest Schwerin, 2004, Hauptpreis beim 6. Internationalen Festival g-niale Stralsund, 2004, Förderpreis der DEFA- Stiftung 2004 u. a.. 9

10 Falciani und der Bankenskandal Von Ben Lewis Dienstag, 30 Juni 2015 um 22.45 Uhr im Ersten Inhalt Der investigative Dokumentarfilm Falciani und der Bankenskandal ist ein Finanz- und Polit- Thriller rund um die Story des ebenso charismatischen wie undurchsichtigen Whistleblowers Hervé Falciani. Der IT-Spezialist und ehemalige Mitarbeiter der Schweizer Niederlassung der HSBC-Bank ist für den größten Bankdatendiebstahl aller Zeiten verantwortlich. 2008 spielte Falciani den französischen Behörden Daten von über 100.000 privaten Nummernkonten aus mehr als 200 Ländern zu Konten, auf denen über 75 Milliarden Euro verbucht waren. Aufgrund der hochsensiblen Informationen, die Falciani weitergab, konnten Steuerhinterziehungen in Milliardenhöhe aufgedeckt werden. Bin ich ein Dieb?, fragt sich Hervé Falciani. Ich habe gegen eine Regel verstoßen aber im Bewusstsein, dass diese Regel gegen die Interessen der Allgemeinheit verstößt. Sein Image schwankt stetig zwischen dem eines eigensinnigen Strategen und dem eines Robin Hood des Finanzwesens. Durch undeklarierte Offshore-Vermögen in Steuerparadiesen gehen den Finanzbehörden weltweit geschätzt rund 250 Milliarden Euro an Steuern verloren, und das jährlich. Private Vermögen vor dem Fiskus zu verstecken galt über Jahrzehnte als Kavaliersdelikt. Reiche Steuersünder verlegten ihren Wohnsitz in eine Steueroase oder suchten nach Wegen, um ihr Geld über die Grenze zu schmuggeln. Den Transfer der Gelder übernahmen Banken, die sehr spezielle Service-Leistungen anboten. Die HSBC ist die zweitgrößte Bank der Welt. Die Unterlagen des Swiss-Leaks-Skandals, die im Februar 2015 veröffentlicht wurden, belegen, wie Bankberater den HSBC-Kunden halfen, ihr Vermögen zu verschleiern. Unter den Kunden waren auch Angehörige von Königshäusern aus dem Nahen Osten, Syriens Machthaber Baschar al- Assad, Chinas ehemaliger Premier Li Peng, Stars wie David Bowie, Sportler wie Fernando Alonso und der Präsident der Santander Bank, Emilio Botín. Außerdem tauchten Verbindungen zu mutmaßlichen Blutdiamantenhändlern und Waffenschiebern auf. Der HSBC-Skandal schickte Schockwellen durch die Bankenbranche. Der Film begleitet Falciani bei seinen scheinbar unermüdlichen Bemühungen, die sensiblen Daten in die Hände der richtigen Behörden und politischen Entscheider zu geben. Es ist die Geschichte eines sechs Jahre andauernden Katz-und-Maus-Spiels zwischen dem Whistleblower, der Schweizer Justiz und Steuerbehörden auf der ganzen Welt. Falciani flieht aus der Schweiz nach Frankreich und schließlich nach Spanien, wo er verhaftet wird und ein Auslieferungsverfahren an die Schweiz beginnt. Falciani hatte die brisanten Daten dem französischen Staatsanwalt Éric de Montgolfier zugespielt, der sie an das französische Finanzministerium weitergab. Von dort aus gelangte die Liste an Steuerbehörden weltweit, doch der Umgang mit den heiklen Daten gestaltete sich von Land zu Land sehr unterschiedlich von zögerlich bis offensiv. Inzwischen wertete ein Internationales Konsortium investigativer Journalisten Falcianis Dokumente aus und veröffentlichte die Ergebnisse im Februar 2015. Viele Regierungen hatten sich bis dato bedeckt gehalten. Doch durch die Swiss-Leaks-Veröffentlichungen sind alle Namen und Zahlen in ganz Europa publik. Die vermögenden Steuerhinterzieher dieser Welt wähnten sich in Sicherheit, doch die Daten, die Falciani der HSBC stahl, bringen ihr System ins Wanken. Die HSBC muss Verfehlungen ihrer Schweizer Tochter einräumen. Die Genfer Justiz eröffnet ein Verfahren wegen des Verdachts auf Geldwäsche. Inzwischen behauptet Hervé Falciani, das Top-Management sei über die Machenschaften der Genfer Geschäftsstelle bestens im Bilde gewesen. Der Edward Snowden des Bankensystems

11 befindet sich nach wie vor auf der Flucht vor den Schweizer Behörden, die ihn vor Gericht bringen wollen. Er arbeitet eng mit der spanischen Anti-Korruptions-Partei Partido X zusammen, lebt in Paris und arbeitet im Bereich der Informatik. Hat Falciani das Bankengeheimnis gestürzt oder maßgeblich dazu beigetragen, dass es heute weniger Steueroasen gibt? Der ehemalige Schweizer Bundespräsident Hans-Rudolf Merz kommt zu folgendem Fazit: Das Geld ist wie Wasser, es fließt überall dorthin, wo es Ritzen hat. Und deshalb wird es auch in Zukunft immer wieder Steuerhinterziehung geben. Doch die halbseidene Welt der Steuerhinterziehung ist, auch wegen Whistleblowern wie Hervé Falciani, mit Sicherheit eine andere geworden. Eine Koproduktion von SWR, TVE, TVC, SFR, Radio Télévision Suisse in Zusammenarbeit mit ARTE. Gefördert von NRW Filmstiftung, MEDIA Programm der Europäischen Union,ICEC L'Institut Català de les Empreses Culturals. Robin Hood oder Geschäftemacher Regisseur Ben Lewis zum Film Steuerhinterziehung kostet Regierungen weltweit jährlich an die 260 Milliarden Euro. Die Schweiz ist mit 27 Prozent des globalen Offshore-Vermögens das wichtigste Steuerparadies der Welt. Diese Summen sind derart groß, dass man damit leicht einige europäische und US-amerikanische Banken retten könnte. Wäre substantielle Steuerflucht nicht ganz so verbreitet, müsste die Bankenrettung nicht von den Steuerzahlern getragen werden und die Steuerpolitik wäre nicht so hart. Soziale Dienste müssten nicht gekürzt werden, und die Situation Afrikas wäre vielleicht nicht ganz so erdrückend. Es wird mehr Geld von raffgierigen Unternehmen und korrupten Politikern vom Kontinent geschafft als Hilfsgelder von NGOs und westlichen Regierungen Afrika erreichen. Es scheint, als würde sich das Blatt nun langsam wenden, dank internationaler Steuervereinbarungen. Dieser Film ist zwar ein Film über Ungerechtigkeit, aber immer in der Hoffnung, nein, der Gewissheit, dass diese Ungerechtigkeit nicht als gegeben hinzunehmen ist. In diesem Sinne kann auch von einem Helden gesprochen werden Falciani, der den Sieg davonträgt. Das erklärt zu 50 Prozent, warum ich einen Film über Falciani gemacht habe. Die anderen 50 Prozent erwachsen aus der Tatsache, dass die Geschichte um diesen Informanten voller Action und Drama ist. Wie bei einem James-Bond-Film entdecken wir abwechslungsreiche internationalen Locations von den glänzenden Fassaden der Genfer Banken, den High-Tech-Büros von New Yorker Finanzermittlern und nachdenklichen Unterhaltungen mit dem flüchtigen Hervé Falciani auf Taxi-Rücksitzen und einflussreiche Persönlichkeiten: Wir sprechen mit mächtigen Finanzministern, ambitionierten Journalisten, leidenschaftlichen Anwälten und Geheimagenten. Welche Rolle spielt seine ehemalige Lebensgefährtin und Komplizin? Inmitten von all dem steht unsere Hauptfigur Falciani. Ist er ein Robin Hood oder ein Geschäftemacher? Ähnlich wie bei meinem letzten Film Google and the World Brain sehe ich dieses Projekt als einen Film von globaler Tragweite über eine akute Problematik. Die grafische Darstellung der Inhalte ist mir dabei besonders wichtig. Zahlen und Personen im Film werden visualisiert um einen besseren Überblick und tiefes Verständnis zu ermöglichen. Animierte Diagramme dienen dazu, die Mechanismen der Steuerflucht von Individuen, Banken und Unternehmen im Steuerfluchtsystem verständlich und klar zu illustrieren. Falcianis Liste ist dabei der Leitfaden.

12 Stab Regie Kamera Ton Schnitt Filmmusik Animation Producer Koproduzent Produzent Redaktion Ben Lewis Gerardo Milsztein Falco Seliger Jessica Rudolph Leonard Israel Paul Eisenach Joan Ferrer Marc Vila Susanne Heinz Bettina Walter Carles Brugueras Christian Beetz Gudrun Hanke-El Ghomri (SWR) Andrés Luque (TVE) Joan Salvat (TVC) Laurent Huguenin-Elie, Gaspard Lamunière, Irene Challand (RTS) Michèle Sauvain (SFR) Ben Lewis (Regie) Ben Lewis ist ein preisgekrönter Filmemacher, der bereits zahlreiche abendfüllende Dokumentarfilme und -serien realisierte, teils im Auftrag namhafter TV-Sender. Er studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Cambridge und Berlin. Seine Dokumentarfilme sind hochaktuell und regen oftmals gesellschaftliche Debatten und Entscheidungen an. Er feierte Premieren beim Sundance-Festival und der IDFA und wurde bereits mit dem Grierson-Award und dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Filmografie (Auswahl): 2013 Google and the World Brain, 90 Min (Dokumentarfilm) 2012 Poor Us: an animated history of poverty, 58 Min (Dokumentarfilm) 2009 The Great Contemporary Art Bubble, 90 Min (Dokumentarfilm) Christian Beetz Produzent Christian Beetz ist Gründer und Geschäftsführer der gebrueder beetz film produktion und zählt laut dem internationalen Branchenführer Realscreen zu den wichtigsten unabhängigen Filmproduzenten in Deutschland. Unter der Leitung des mehrfachen Grimme-Preisträgers wurden über 120 hochwertige und weltweit ausgezeichnete Kinodokumentarfilme, dokumentarische Serien, Dokumentationen und Doku-Dramen für den internationalen Markt realisiert. Filmografie (Auswahl) 2010 Herbstgold, 94 Min, (Dokumentarfilm) 2013 Lebt wohl, Genossen!, 52 Min, (Dokumentationsserie) 2013 Wagnerwahn, 90 Min (Dokumentation) 2013 Open Heart, 39 Min, (Dokumentarfilm) 2014 Gardenia Bevor der letzte Vorhang fällt, 88 Min, (Dokumentarfilm) 2013/14 Make Love Liebe machen kann man lernen 8 x 45 Min, (Doku-Serie)

13 Die Adoption Von Katrine W. Kjaer Dienstag, 07.07.2015 um 22.45 Uhr im Ersten Inhalt Henriette und Gert sind überglücklich, als sie mit Fotos ihrer zukünftigen Adoptivkinder Masho und Roba nach Äthiopien reisen, um die beiden zu sich nach Dänemark zu holen. Jahrelang haben sie vergeblich versucht, Kinder zu bekommen. Die biologischen Eltern der Geschwister seien todkrank und stürben in Kürze, hat man ihnen gesagt. Gewappnet mit den besten Vorsätzen nehmen Henriette und Gert die Kinder bei sich auf, aber die Realität erweist sich als ganz anders als erwartet. Die traumatisierten Kinder, die sich erst einmal nicht mit ihnen verständigen können, brauchen Zeit, um sich an ihre neuen Lebensumstände zu gewöhnen. Viel mehr Zeit, als sich das Henriette und Gert vorgestellt haben. Der Anpassungsprozess verläuft alles andere als problemlos, der Alltag ist für alle sehr belastend. Entgegen ihren Erwartungen gelingt es nicht, ein enges, harmonisches Verhältnis zu der vierjährigen Masho aufzubauen. Nach und nach müssen sich Henriette und Gert eingestehen, dass sie der Situation nicht gewachsen sind. Die Nerven liegen blank, die Probleme mit Masho drohen die Familie zu sprengen. Schließlich treffen die beiden eine schwerwiegende Entscheidung, die das Leben aller ein weiteres Mal tiefgreifend verändern wird. Die leiblichen Eltern von Masho und Roba, Husen und Sinkenesh, leben in Armut, ohne Hoffnung, dass sich ihre Lebensumstände in absehbarer Zeit verbessern werden. Die beiden geben ihre beiden jüngsten Kinder zur Adoption frei, nachdem sie erfahren haben, dass sie HIV-positiv sind und trotz Medikamenten voraussichtlich nur noch wenige Jahre leben werden. Was soll dann aus ihren Kindern werden? Als eine Adoptionsagentur dafür wirbt, Kindern eine vielversprechende Zukunft im Ausland bieten zu können, entscheiden sie sich dafür, ihre beiden jüngsten Kinder zur Adoption freizugeben. Masho und Roba sollen in einer wohlhabenden Familie aufwachsen, die ihnen eine Ausbildung und Perspektiven bieten kann. Husen und Sinkenesh versprechen sich noch viel mehr von der Adoption ihrer Kinder durch eine westliche Familie: Sie sind überzeugt, dass sie somit eine neue Familie in Europa dazugewinnen und vor allem mit ihren Kindern in Kontakt bleiben werden. Diese werden ihrer Vorstellung nach im Anschluss an ihre Ausbildung nach Äthiopien zurückkehren und für ihre Familie sorgen. Entgegen den Voraussagen der Ärzte bleiben die beiden trotz ihrer HIV- Infektion nahezu beschwerdefrei und stellen ihre Entscheidung, ihre Kinder wegzugeben, infrage, zumal sie entgegen der Absprache keine detaillierten Nachrichten über Masho und Roba durch die Adoptionsagentur erhalten. Ihre Verzweiflung wächst. Die Filmemacherin begleitet die beiden Familien in Dänemark und in Äthiopien über mehrere Jahre hinweg. Der erste erlösenden Anruf bei den dänischen Eltern, dass Masho und Roba in Äthiopien auf sie warten; das große Glück, das seinen Höhepunkt in der ersten Begegnung mit den Kindern findet; das freudige Treffen mit den biologischen Eltern, den Neuanfang in Dänemark, die vielfältigen Schwierigkeiten mit Masho; die vergeblichen Vorstöße der biologischen Eltern bei der Adoptionsagentur in Äthiopien mit dem Ziel, an detaillierte Informationen über ihre Kinder zu gelangen; die Kamera ist stets mit großer Nähe dabei, hält alle wichtigen Momente und Entwicklungen fest. Äthiopien hat weltweit eine der höchsten Adoptionsraten. Viele der Kinder, die zur Adoption freigegeben werden, sind keine Waisen, sondern haben Eltern aus armen Verhältnissen. Natürlich ist die Vermittlung von Kindern in westliche Familien unter diesen Umständen auch zu einem Geschäft geworden. Ein tief bewegender und spannender Film, der die Schattenseite internationaler Adoptionen zeigt. Er macht deutlich, wie fragwürdig es ist, Kinder mit noch lebenden Eltern für Auslandsadoptionen freizugeben und stellt brisante Fragen in Hinblick auf Ethik und Moral.

14 Die Adoption ist neben der präzisen und hochspannenden Beobachtung einer Verpflanzung eine Parabel auf die soziale und kulturelle Getrenntheit der sogenannten Dritten und der Ersten Welt. Hautnah und fast schon schmerzhaft legt der Film den Finger in die offenen Wunden der großen Missverständnisse zwischen Europa und Afrika. Eine Fridtjof Film Production in Koproduktion mit Helsinki-Film und VPRO in Zusammenarbeit mit TV2, YLE, RTS, SRF, NRK, UR, Yes Docu, HRT und DR International Sales. Gefördert von Danish Film Institute, Nordisk Film & TV Fond, Media Programme of the European Union, Gucci Tribeca Documentary Fund, Finnish Film Foundation, The Ministry for Foreign Affairs of Finland. Stab Regie Kamera Sounddesign Schnitt Filmmusik Koproduzenten Produzenten Redaktion Katrine W. Kjaer Henrik Bohn Ypsen Morten Schultz Katrine W. Kjaer Niels Thastum Lars Skress Micke Nyström Morten Hojbjerg Sune Martin Jesper Jack Mila Haavisto Miriam Norgaard Sara Stockmann Vibeke Windelov Lasse Bjerre (TV2) Barbara Truyen (VPRO) Jenny Westergard (YLE) Festivals: Bejing, idocs, 2014 Anthropology Film Festival Pärnu, 2014 Budapest, Verzio Documentary Film Festival, 2013 Cape Town, Encounters South African Int. Documentary Film Festival, 2013 Warschau, Planete Doc Review, 2013 Tel Aviv Docaviv Int. Documentary Film Festival, 2013 Toronto, Hot Docs Int. Documentary Festival, 2013 Stockholm Film Festival Junior, 2013 Göteborg International Film Festival, 2013 Amsterdam, IDFA, 2012 Katrine W. Kjaer (Regie) Katrine W. Kjaer wurde 1974 in Dänemark geboren. Nach ihrem Abschluss 1996 als Multimedia-Designerin arbeitete sie für TeleDanmark und die Werbeagentur Y&R. Seit 1999 ist sie freie Filmemacherin und Produzentin. Ihre Filme werden in der Primetime im Dänischen Fernsehen ausgestrahlt. Filmografie (Auswahl): For the Sake of Children (40 Min) - Dokumentarfilm The Field Hospital (6 X 25 Min) - Dokuserie

15 Blick in den Abgrund Profiler im Angesicht des Bösen Film von Barbara Eder Dienstag, 14.07.2015 um 22.45 Uhr im Ersten Inhalt Ihre Arbeit beginnt, nachdem das Blut weggewischt wurde: Profiler, forensische Psychologen und Psychiater befassen sich hauptberuflich mit Vergewaltigung, Totschlag und Mord. Sie rekonstruieren Tatverläufe und Motive, erstellen Persönlichkeitsprofile, setzten schreckliche Puzzles zusammen. Wir kennen sie aus Thrillern, als TV-Experten, als Buchautoren. Aber wie sieht die alltägliche Gedankenwelt jener Menschen aus, denen der Blick in die menschlichen Abgründe vertraut ist? Wie sehr beeinflusst sie die ständige Konfrontation mit den grausamsten Auswüchsen menschlicher Verhaltensweisen? Wie kommen sie zur Ruhe? Wie sieht ihr Familienleben aus? Die Filmemacherin Barbara Eder zeigt Profiler im Close-Up: Offenherzig und persönlich erzählen sie von ihrer Arbeit, ihren Einsichten. Serienkiller, Triebtäter, Massenmörder die tiefen Abgründe der menschlichen Seele üben seit jeher eine unheimliche Faszination aus. Bestseller, Filme und Serien bedienen sich dieses Phänomens und stellen Profiler und Kriminalpsychologen meist als Übermenschen dar. Mit nahezu untrüglichem Gespür dringen sie in die kranke Gedankenwelt der Täter ein und können so jedes Rätsel heldenhaft lösen. Freude und Glück hat man bei dieser Arbeit selten, sagt die forensische Psychologin Helinä Häkkänen-Nyholm aus Finnland nüchtern. Sie hält es durchaus für möglich, dass sie glücklicher wäre, wenn sie einen anderen Beruf gewählt hätte, und fügt hinzu: Manchmal fühlt man sich klein bei der Frage nach dem Warum. Seit einigen Jahren betreibt sie auch eine eigene Praxis. Viele ihrer Klienten sind Opfer von physischer und psychischer Gewalt, sie lernt von beiden Seiten. Die eigene Trauer kommt erst nach dem Abschluss des Falls, erzählt sie. Der deutsche Kriminalkommissar Stephan Harbort ist Experte für Täterprofile und Buchautor. Er ist überzeugt: In den unmenschlichen Taten von Serienmördern steht auch viel über uns geschrieben, sie spiegeln und versinnbildlichen unsere eigenen Unzulänglichkeiten. Noch immer kann er nicht verstehen, wieso der Täter in einem Fall, mit dem betraut war, sein letztes Opfer am Leben ließ. Er erzählte ihm sogar persönliche Details, die kurz danach zu seiner Festnahme führten. Harbort spricht mit dem Mörder, der keine Reue empfindet. Wie weit er in seinen Gewaltfantasien immer gegangen sei? Tot ist gut, ist die Antwort. Helen Morrison, forensische Psychiaterin aus Chicago, befasst sich seit fast 40 Jahren mit Serienmördern. Eines hat sie gelernt: Mord ist keine Frage der Gesellschaftsschicht, hat nicht mit dem kulturellen Hintergrund oder dem Einkommen zu tun. Ist jeder dazu im Stande? Sie sucht in Versuchsreihen nach Anomalien im Gehirn von Serienmördern. Gefunden hat sie bisher noch keine. In Virginia schauen sich Roger L. Depue und Robert R. Hazelwood, beide pensionierte FBI- Profiler, Das Schweigen der Lämmer an. Autor Thomas Harris hat sie seinerzeit für die Buchvorlage interviewt. Scott Glenn spielt die Rolle, die auf Roger basiert. Depue und Hazelwood haben gemeinsam eine Firma, mit der sie alte Fälle lösen, die nie aufgeklärt wurden. Die beiden geben Tipps, wie man sich vor einem Mörder schützen kann. Der Blick in den Abgrund Profiler im Angesicht des Bösen schaut hinter die Kulissen, abseits spekulativer Klischees und Übertreibungen. Eine filmische Reise in die Welt des Bösen. Eine Produktion der Prisma Film und Belle Epoque Films in Koproduktion mit dem SWR

16 Hergestellt mit der Unterstützung von ORF Film- und Fernsehabkommen, Österreichisches Filminstitut Filmstandort Austria Stab Regie Kamera Ton Schnitt Filmmusik Produzenten Redaktion Barbara Eder Hajo Schomerus Atanas Tcholakov Dieter Pichler Rosana Saavedra Santis Atanas Tcholakov Viktoria Salcher Matthias Forberg Nicole Ringhut Dr. Gudrun Hanke-El Ghomri (SWR) Heinrich Mis (ORF) Barbara Eder (Regie) Barbara Eder wurde 1976 in Eisenstadt, Österreich geboren. Sie studierte Regie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. 2010 drehte sie ihren ersten langen Spielfilm Inside America, der im Wettbewerb internationaler Festivals lief und 2011 mit dem Max Ophüls Spezialpreis der Jury ausgezeichnet wurde. Sie lebt als freischaffende Regisseurin und Autorin in Wien. Filmografie (Auswahl) 2013 Cop Stories, 45 Min (Fernsehserie) 2010 Inside America, 107 Min (Spielfilm) 2006 Wunderbar! Serafin auf Hoher See, 90 Min (Dokumentarfilm) 2005 Himmel, Hölle, Rosenkranz, 60 Min (Dokumentarfilm) Nicole Ringhut (Produzentin) 2011 gründete Nicole Ringhut ihre Firma Belle Epoque Films mit Sitz in Köln und in Stuttgart. Sie koproduzierte Die Nonne, inspiriert von Diderots gleichnamigen Roman, welche im Wettbewerb Berlinale ihre Weltpremiere feierte. Neben der Entwicklung von Spielfilmen beschäftigt sich Belle Epoque Films auch mit dokumentarischen Themen. Blick in den Abgrund startete im Januar 2014 in den deutschen Kinos. Filmografie (Auswahl) 2014 Teer und Federn, Regie Pascal Rabaté; Französische-Deutsche Koproduktion 2013 Die Nonne, Regie: Guillaume Nicloux; 35mm, Koproduzent und ausführender Produzent für den Dreh in Deutschland; Weltpremiere: Wettbewerb Berlinale 2013; Kinostart: 31.Oktober 2013 2012/13 Blick in den Abgrund, Kinodokumentarfilm, Regie: Barbara Eder, deutschösterreichische Koproduktion 2012 Round Trip, syrisches Drama, Regie: Meyar Al Roumi, französisch-deutschägyptische Koproduktion, Weltpremiere: Dubai International Filmfestival 2012 2010/11 Largo Winch 2, Abenteuer Film; Regie: Jérôme Salle; 35mm, 115 Min; Executive Producer für Deutschland Dreh; französisch-belgisch-deutsche Koproduktion 2010/11 Bastard, Drama/ Thriller; Regie: Carsten Unger; 35mm Scope, 120 Min; in Koproduktion mit Gifted Films, SWR, Filmstiftung NRW, MFG Baden- Württemberg