Das höchste Gebot Predigt über 5. Mose 6,4-9 1

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Transkript:

Predigt über 5. Mose 6 4-9 Seite 1 von 5 Das höchste Gebot Predigt über 5. Mose 6,4-9 1 4 Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein. 5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft 6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen 7 und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst. 8 Und du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, 9 und du sollst sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses und an die Tore. SCH MA JISRAEL! ADONAI ELOHENU ADONAI ECHO(a)D Höre, Israel! Der Herr unser Gott, der Herr ist einzig... Das sind die ersten Worte, die ein Jude hört, wenn er geboren wird, und die letzten, die er hört oder spricht, wenn er stirbt. Dieses Sch'ma Jisrael Höre Israel ist kein Gebet im gewöhnlichen Sinne des Wortes, sondern eher ein Glaubensbekenntnis, ein Schwur auf das Bündnis mit dem einzigen Gott. Es ist das erste Gebet, das ein jüdisches Kind lernt. Es ist auch zu allen Zeiten das letzte Wort aus dem Munde eines jüdischen Märtyrers. In den KZs wurde es millionenfach gebetet in den Gaskammern. Die Juden sagen es als erstes, wenn sie aufstehen, und als letztes nachts vor dem Schlafengehen. Sie sagen es, wenn sie Gott loben, und wenn sie Gott suchen oder etwas von IHM erbitten. Sie sagen es in Hoffnung und Zweifel, in Freude und Leid, in Dankbarkeit und in Ausweglosigkeit. Sie binden sich Kapseln, die Schriftstücke mit diesen Worten enthalten, zum Gebet um die Arme und zwischen die Augen, auf die Stirn. Sie befestigen die Mesusa, die eine Schriftrolle mit diesen Worten enthält, an die Türpfosten ihrer Wohnungen oder Häuser und berühren sie beim Herein- und Herausgehen. An all dem merken wir: Diese Worte, die wir als Predigttext gehört haben, sind die bedeutsamsten Worte für das Judentum überhaupt. Sie enthalten das größte und wichtigste Gebot. Gilt das auch für uns Christen? Nun, als Jesus nach dem höchsten Gebot gefragt wurde, antwortete Er mit dem Sch ma Jisrael! Er sagte: Das höchste Gebot ist das:»höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften«2 Jesus war und ist Jude. 1 Predigttext für den 1. Sonntag nach Trinitatis, Reihe VI. Dazu sollte als Evangelium Markus 12,28-34 gelesen werden! 2 Markus 12,29-30

Predigt über 5. Mose 6 4-9 Seite 2 von 5 Und wer an den Jesus der Bibel glaubt, der teilt damit auch diesen Glauben des jüdischen Volkes. Umgekehrt: Wer das ablehnt, wer nichts mit dem jüdischen Volk zu tun und gemeinsam haben will, der lehnt eben den Glauben der Bibel, den Jesus der Bibel und damit auch den Gott der Bibel ab. Klar: An Jesus als Messias, als Christus, scheiden sich die Geister, was Judentum und Christentum betrifft: An der Stellung zu Jesus werden die fundamentalen Unterschiede zwischen Judentum und Christentum offenbar. Aber ebenso wahr ist: In Jesus finden sich die Geister, die zu Gott gehören. Juden und Christen haben das Entscheidende gemeinsam: Den Glauben an den EINEN Gott. Wir haben das große Vorrecht, durch Jesus zu dem Gott der Bibel und zu Seinem Volk gehören zu dürfen. Und wenn Jesus wiederkommen wird und Israel Ihn als den Messias erkennen wird, dann werden Juden und Christen EIN Volk Gottes sein, eine Herde unter einem Hirten 3 und sie werden zusammen das Sch'ma Jisrael bekennen. Es sei denn, es würde sich herausstellen, dass manche, die sich auf Jesus beriefen, doch nicht zu Ihm gehören, weil sie Seinen Glauben nicht geteilt haben. 4 Höre Israel! Der HERR, unser Gott, der HERR ist einzig. Darin besteht also der gemeinsame Glaube der Juden und Christen. Zugegebenermaßen ist das nicht so ganz einfach mit der kirchlichen Trinitätslehre in Übereinstimmung zu bekommen. Vom Judentum wird die natürlich abgelehnt. Auch das Neue Testament kennt sie so nicht, denn sie ist eine nachbiblische Lehrfestlegung aus den ersten Zeiten des Staatschristentums nach der Konstantinischen Wende. Unsere Lehre von der Dreieinigkeit Gottes ist eine Art Krücke, die mit Hilfe griechisch-philosophischer Denkkategorien versucht, den Weg zum Geheimnis Gottes noch etwas weiterzugehen. So könnte man das verstehen, obwohl diese Lehre eigentlich kaum zu verstehen ist. Es ist nicht sicher, ob wir diese Krücke in der Ewigkeit noch benutzen werden. Ich persönlich vermute mal eher nicht. Klar ist und klar muss sein und bleiben, dass wir nur an EINEN Gott glauben. Der Gott der Bibel, der Gott Israels, JHWH, der HERR, ist ein Gott und einzigartig und der einzig wahre Gott. Wenn wir diese fundamentale Grundlage verlassen, gleiten wir ins Heidentum ab oder in eine pseudochristliche Religiosität. Und auch in dem Folgenden besteht der gemeinsame Glaube Israels und der Gemeinde von Jesus aus den Völkern: Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft oder mit deinem ganzen Vermögen. 3 Joh 10,16 4 Vgl. z.b. Matth 7,21-23

Predigt über 5. Mose 6 4-9 Seite 3 von 5 Jüdische Auslegung sagt dazu: Gott mit ganzem Herzen zu lieben, bedeutet sowohl mit dem bösen als auch mit dem guten Trieb. Juden unterscheiden diese beiden Triebe, Uns ist das nicht so vertraut. Aber jeder von uns kennt das: In uns kämpfen oft zwei Seiten gegeneinander: gute und böse Gedanken. Egal, was in uns ist, was wir denken und fühlen: Alles in uns soll Gott lieben. Mit deiner ganzen Seele das bedeutet: auch wenn Gott die Seele - dieses Leben nimmt. Demgegenüber steht die weit verbreitete Haltung: Gott hat uns nur zu helfen, dass es uns gut geht. ER hat uns zu beschützen, dass uns nichts passiert. Gott hat dafür zu sorgen, dass sich unsere Seele wohlfühlt. Und wenn ER das alles nicht tut, dann ist das 1. Katastrophe, 2. hat dann Gott unserer Meinung nach versagt, und 3. hat sich dann der Glaube an Gott für viele mehr oder weniger erledigt, denn Gott hat nicht auf uns gehört. Hier steht: Wir sollen auf Gott hören und IHN lieben. Höre, Israel! Der Herr unser Gott, der Herr ist einzig. Und du sollst den HERRN, deinen Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft oder mit all deinem Vermögen: Letzteres bedeutet auch: mit allem, was du besitzt. Wenn die Freundschaft oder Liebe zu Gott beim Geld aufhört, ist es keine. Wahre Liebe stellt keine Bedingungen. Wahre Liebe kann geben, auch opfern und verzichten. Liebe tut etwas für den Geliebten. Sie tut, was sie kann, damit der Geliebte hat, was er braucht und sich freut. Sie setzt alles dafür ein, dass auch andere den Geliebten ehren und wertschätzen. Liebe zu Gott heißt: Mich motiviert nicht nur Pflichterfüllung. Sondern es ist meine höchste Erfüllung, mit Gott zusammen zu sein. Mich motiviert nicht die Angst vor Seiner Strafe, auch nicht das Streben nach Gewinn oder Belohnung, sondern ich liebe IHN, weil ER GOTT ist. Liebe leben. Das heißt auch: Liebe weitergeben, weitervermitteln. Schärft es euren Kindern ein, wetzt es ihnen ein, so dass es ihnen in Fleisch und Blut übergeht und sie es ebenfalls leben! Das ist das Höchste, das Wichtigste im Leben. Als äußere Hilfe dazu gibt es bei den Juden die Gebetsriemen und die Mesusa, die Kapsel am Türpfosten, so dass das Wichtigste und Höchste immer vor Augen ist. Frage: Wenn die Liebe zu dem einzigen Gott das größte Gebot nach der Bibel ist, nach dem Alten wie nach dem Neuen Testament: Was ist dann die größte Sünde? Logisch: Die größte Sünde ist: Gott nicht zu lieben. Dass Gott uns gleichgültig ist. Oder dass ER nur eine Nebenrolle statt die Hauptrolle spielt.

Predigt über 5. Mose 6 4-9 Seite 4 von 5 Dass wir anderes oder andere mehr lieben, und wenn's unser Wohlbefinden, unser Wohlstand oder unsere Gesundheit wäre. Und eine andere Frage: Wenn die Liebe zu dem einzigen Gott das größte Gebot nach der Bibel ist, was hat dann die größte Verheißung? Antwort: Natürlich Gott zu lieben! Manche oder viele wollen Gott erst lieben, wenn sie IHN verstehen. Das ist Irrsinn. Liebe IHN, und du wirst immer mehr verstehen! Oder manche wollen Gott erst lieben, wenn sie alles von IHM empfangen, was sie sich wünschen. Das ist Irrsinn! Liebe IHN, und du wirst immer mehr empfangen! Allerdings wirst du auch Zeiten erleben, wo deine Liebe geprüft wird und du gar nichts empfängst scheinbar. Aber gerade in dieser Zeit könnte und soll auch deine Liebe zu Gott wachsen! Gerade dort zeigt sich, ob die Liebe echt ist oder ob wir nur religiöses Zweckverhalten an den Tag legen. Liebe ist der Schlüssel! Der Schlüssel zu allem, was Gott ist und bedeutet. Gott lieben, das ist das Höchste, die Mitte, das Zentrum. Denn Gott ist der Ursprung von allem, was es gibt. Wer Gott verliert, der verliert alles. Wer Gott gewinnt, hat alles. Bleibt noch die Frage: Wie kommen wir dahin, Gott so zu lieben? Gott fordert dazu auf. Das heißt: Wir können und sollen das entscheiden. Ich WILL Gott lieben! Unser Schicksal ist, auswählen zu müssen. Wir müssen ständig entscheiden, was uns wichtig ist und was nicht, niemand kann alles gleich wichtig nehmen und niemand tut das! Also kann ich auch entscheiden: Ich nehme Gott am wichtigsten und liebe IHN mehr als alles andere. Um diese Entscheidung durchzuhalten, muss ich sie immer wieder treffen! Und das ist wohl der Grund, weshalb die Juden diese Worte ständig wiederholen sollen und ständig davon reden, und sie sich äußerlich vor Augen halten! Aber noch etwas ist wichtig oder vielleicht sogar das Entscheidende: Nämlich das 1. Wort des wichtigsten Gebotes. Weiß jemand noch, wie das heißt? HÖRE! Glaube, Liebe und Hoffnung kommen aus dem Hören, nicht aus dem Sehen. Höre, nimm in deinem Herzen auf, wer Gott ist, was Gott tut, wie Gott Dich liebt, was Gott gibt und will! Höre, höre genau hin, horche, und dann: ge-horche! Es beginnt mit dem Hören. Gott sagt Sein Wort. Und Gottes Wort hat Kraft, zu tun und zu bewirken, was es sagt. Aber dazu müssen wir es hören, hörend aufnehmen in unser Herz.

Predigt über 5. Mose 6 4-9 Seite 5 von 5 Dieses Hören setzt 2 Aktive voraus: Den Gott, der redet, und den Menschen, der wirklich hört und die Worte Gottes in sein Herz transportiert und dort lagert. Und dieser Lagerbestand des Wortes Gottes muss täglich aufgefrischt werden. Das Frische ist am wirksamsten und hält auch das Alte lebendig. Dann haben wir als Lagerbestand in uns einen Schatz, der Liebe hervorbringt. Wenn wir das Wort Gottes in uns vergammeln lassen und nicht ständig damit Umgang haben und neu hören, dann stirbt die Liebe und damit das Wesentliche in uns. Liebe zu Gott kann nur Ant-wort auf das Wort Gottes sein, Liebe zu Gott kann nur Re-aktion auf die Aktion der Liebe Gottes sein. Höre Israel, höre N.N. (Deutschland oder Ortsname, Gemeindename) der HERR, unser Gott, der HERR ist einzig, einer, einzigartig! Und du sollst den HERRN, Deinen Gott lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft, deinem ganzen Vermögen. Gelobt und gepriesen seist Du, der Gott Israels Du, der Schöpfer und Herr von allem, was ist! Du warst, Du bist und Du wirst sein. Gebet: Keiner ist wie Du, heilig, ganz anders als alles andere. Alle Länder sind erfüllt mit Deinem Lichtglanz, Deiner Ehre, Deiner Herrlichkeit. Der Du redest, gib uns Ohren, Dich und Dein Wort zu hören. Der Du der Schöpfer bist, gib uns Augen, Dich zu sehen in allem. Der Du Liebe bist und uns liebst und der Du Kraft hast, die unerschöpflich ist, wirke in uns die Liebe zu Dir aus ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzer Kraft. Der Du die Gebote gibst, gib uns Herzen, Dir zu gehorchen. Der Du uns erlöst hast durch Deinen Sohn, Jesus, den Messias Israels und Christus der Welt, reinige unsere Herzen durch den Glauben: Das, was Du nicht in uns hineingelegt hast und nicht in uns haben willst, entferne aus uns durch die Kraft des Blutes von Jesus. Das, was vor Dir bestehen kann und Deinem Willen entspricht, lege hinein in unsere Herzen durch die Kraft Deines Heiligen Geistes. Baue und vollende Deine Gemeinde aus den Völkern, dass sie eins wird im Bekenntnis zu Deinem Sohn Jesus als Herrn und Christus und sie die Fülle, die Reife und das Vollmaß erreicht und das wird, wozu Christus sie erlöst hat. Sammle Dein Volk Israel äußerlich und innerlich, dass es eins wird vor Dir und neu wird durch Dich zum Segen für die ganze Welt nach Deiner Verheißung. Führe zusammen, was zusammengehört und richte Deine Herrschaft auf, in der alles von Deiner Liebe und Gerechtigkeit bestimmt wird für alle Zeit. Verwendete Literatur: Rabbiner Chajim Halevy Donin, Jüdisches Gebet heute, Jerusalem 1986