Im Kampf gegen Cyber-Mobbing Pro Juventute lanciert im Oktober die Kampagne «Stopp Cyber-Mobbing». Diese ruft zum Kampf gegen Cyber- Mobbing auf.

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Transkript:

Im Kampf gegen Cyber-Mobbing Pro Juventute lanciert im Oktober die Kampagne «Stopp Cyber-Mobbing». Diese ruft zum Kampf gegen Cyber- Mobbing auf. Seite 3 Cyber-Mobbing kann auch Ihr Kind treffen Hilfsangebot für Eltern Mobbing ist für viele Kinder Teil ihres Alltags. Dazu kommen neuerdings immer mehr Fälle von Cyber-Mobbing. Seite 4 Das Mentoring-Projekt von Pro Juventute Ticino Nicht nur für Jugendliche ohne Job, ohne Ausbildung oder junge Schulabbrecher das Mentoring-Projekt des Pro Juventute Vereins der italienischen Schweiz dient auch zur Vermittlung sozialer Werte. Seite 6 Nr. 4/November 2012 projuventute.ch

EDITORIAL AGENDA/NEWS Briefmarken im Zeichen des Jubiläums Liebe Pro Juventute Freunde Mobbing im Internet ist heute eines der schwerwiegendsten Probleme für Kinder und Jugendliche. Das erfahren wir laufend bei unserer Notrufnummer 147. Das Verheerende bei Cyber-Mobbing: Die Kinder und Jugendlichen sind den Beschimpfungen überall und rund um die Uhr ausgeliefert und wissen meist nicht, wer dahintersteckt. Deshalb ist es entscheidend, dass Kinder und Jugendliche Hilfe erhalten. In den Medienprofis-Workshops lernen sie einen verantwortungsvollen Umgang mit Facebook & Co. Und bei der Notrufnummer 147 steht ihnen zu jeder Tages- und Nachtzeit eine vertrauensvolle Ansprechperson zur Verfügung. Das ist notwendig. Denn Mobbing im Netz führt zu psychischen Verletzungen und kann bei den betroffenen Jugendlichen extreme Verzweiflung, Ängste und Suizidgedanken auslösen. Unsere neue Kampagne «Stopp Cyber- Mobbing» sensibilisiert zudem die breite Öffentlichkeit und ruft sie zum Kampf gegen Cyber-Mobbing und damit zum Schutz von Kindern und Jugendlichen auf! Die Sichtung des Pro Juventute Archivs im Jubiläumsjahr brachte eindrückliche Kunstwerke zutage. Von Beginn weg war klar, dass drei der Kunstwerke die Briefmarken 2012 zieren sollten. Nur welche? Die Wahl fiel auf die Kunstwerke von Celestino Piatti, Victor Rutz und Margaretha Lipps. Jedes einzelne von ihnen wurde vor mehr als einem halben Jahrhundert geschaffen (1952 1959). Der Hochstuhl wurde da und dort durch einen Tripp Trapp ersetzt, der Schulthek durch einen Rucksack und dennoch findet man sich in den Kunstwerken wieder. Die Bilder muten vertraut an und lassen einen in Erinnerungen schwelgen: Sie sind wunder bare Zeitzeugen für 100 Jahre Engagement zugunsten von Kindern und Jugendlichen. Mehr zum Thema: www.projuventute.ch/briefmarken Sie als Freund der Pro Juventute machen diese Unterstützung erst möglich. Dafür danken wir Ihnen herzlich. Stephan Oetiker Direktor Pro Juventute Impressum Pro Juventute, Thurgauerstrasse 39, Postfach, 8050 Zürich Tel. 044 256 77 77, Fax 044 256 77 78 freundschaft@projuventute.ch, www.projuventute.ch Herausgeber: Stephan Oetiker Text: Marianne Affolter, Daniela Belaid, Irene Heimgartner, Conny Vogel, Ursi Zweifel Produktion: Christina Schurter Gestaltung/Layout: Match Communications ISSN 2235-2279 Das ZEWO-Gütesiegel ist für gemeinnützige Organisationen: Es steht für den uneigennützigen und zweckbestimmten Umgang mit Spenden. Erscheint viermal im Jahr. Abonnement: Jährlich 20 Franken, sind im Freundschaftsbeitrag enthalten. Die Stiftung Pro Juventute ist bestrebt, Sie als Spenderin und Spender bestmöglich über die Aktivitäten und Ziele auf nationaler Ebene zu informieren. Die Stiftung Pro Juventute verpflichtet sich, Spenderdaten mit grösster Sorgfalt und entsprechend den Richtlinien der ZEWO zu verwenden. 2 Pro Juventute futura 4 I 2012

ENGAGEMENT Im Kampf gegen Cyber-Mobbing Pro Juventute lancierte im Oktober die Kampagne «Stopp Cyber-Mobbing». Diese ruft zum Kampf gegen Cyber-Mobbing auf und zeigt der Bevölkerung, was sie dagegen tun kann und wo sie Unterstützung findet. Hänseln, Beleidigen und Beschimpfen im Internet oder via SMS ist ein zunehmendes Problem, bei dem Jugendliche tiefe Verletzungen erfahren und Betroffene sowie Angehörige und Betreuungspersonen überfordert sind. Zudem melden sich bei Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 viele Jugendliche, die Hilfe wegen Cyber-Mobbing suchen. Genau deshalb lancierte Pro Juventute am 22. Oktober die Sensibilisierungskampagne «Stopp Cyber-Mobbing». Engagieren auch Sie sich! Die Kampagne sensibilisiert die Öffentlichkeit mit einem aufrüttelnden Fernsehspot und Plakaten für das Thema, das uns alle etwas angeht. Jugendliche werden in einer Facebook-Aktion angesprochen und erhalten Informationen, wie sie mit Cyber- Mobbing-Angriffen umgehen können und wo sie Unterstützung finden. Und auch Eltern sowie Lehrpersonen finden wertvolle Tipps, wie sie Jugendliche begleiten und unterstützen können. Wenn Jugendliche von Angriffen im Netz betroffen sind, bietet die Notrufnummer Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 professionelle Unterstützung an. Rund um die Uhr, vertraulich und kostenlos steht das Beratungsteam via Telefon, SMS oder Chat zur Verfügung. In einem ersten Schritt ist entscheidend, dass mit den Beraterinnen und Beratern der Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 in der Notsituation jemand da ist, der zuhört. Das lindert oft die erste Krise. Die Beraterinnen lenken den Blick der Kinder auf neue Perspektiven für Probleme oder Krisen und erarbeiten gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen im Gespräch Lösungsmöglichkeiten. In einem weiteren Schritt vermittelt die Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 die Kinder und Jugendlichen an Fachstellen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Engagieren auch Sie sich im Kampf gegen Cyber-Mobbing! Kämpfen Sie mit auf Facebook oder unterstützen Sie unser Engagement mit Ihrer Spende. Mehr zum Thema: www.projuventute.ch/stoppcybermobbing

ENGAGEMENT Cyber-Mobbing kann auch Ihr Kind treffen Hilfsangebot für Eltern Mobbing ist für viele Kinder Teil ihres Alltags. Dazu kommen neuerdings immer mehr Fälle von Cyber-Mobbing. Cyber-Mobbing stellt für die Betroffenen, Eltern, Klassen und Schulen eine grosse Belastung dar. Gerade weil es für Erwachsene noch schwerer wahrnehmbar ist als «traditionelles» Mobbing und ein Eingreifen daher oft erst spät erfolgen kann. Cyber-Mobbing hört nicht beim Schulweg auf, sondern dringt auch zu Hause ins Leben der Betroffenen ein, sobald das Handy oder der Computer angestellt ist. Deshalb ist es wichtig, hinzusehen und das Thema anzusprechen, gerade auch wenn noch nichts passiert ist. Was können Sie als Eltern präventiv tun? Eine vertrauensvolle Beziehung schaffen, Interesse für den Umgang der Kinder mit dem Internet zeigen Fragen stellen, sinnvolles Vorgehen bei unangenehmen Vorfällen schon im Vorfeld besprechen Sorgfältige Sicherheitseinstellungen auf Social Network Sites wie Facebook wählen, Daten zur eigenen Person wie den eigenen Wohnungsschlüssel behandeln Information über existierende Anlaufstellen, z.b. Beratung + Hilfe 147 von Pro Juventute Was können von Cyber-Mobbing betroffene Eltern mit ihren Kindern tun? Keine Antwort auf Attacken geben! Frühzeitig Hilfe bei einer externen Fachstelle oder bei der Polizei holen Die für Attacken benutzten Profile beim Betreiber der Angebote melden und/ oder sperren lassen. Wenn das nicht hilft, neue E-Mail-Adresse bestimmen und Facebook-Profile ändern Viele Anregungen und Tipps für eine aktive Medienerziehung werden in den Medienprofis-Elternveranstaltungen vermittelt (www.projuventute.ch/medienprofis). Zum Thema Cyber-Mobbing hat Pro Juventute Merkblätter für Eltern, Lehrpersonen sowie Kinder und Jugendliche erstellt: www.projuventute.ch/infomaterial. Visitenkarten zum Thema Mobbing können kostenlos bestellt werden: www.projuventute.ch/shop > Schulen und Fachstellen > Informationsmaterial. 4 Pro Juventute futura 4 I 2012

... IM GESPRÄCH Cyber-Mobbing verfolgt die Betroffenen bis nach Hause Interview mit Marc Goldoni: Der Experte für Neue Medien bei Pro Juventute, erklärt Cyber-Mobbing und warum es für Betroffene verletzend ist. Marc Goldoni Experte für Neue Medien bei Pro Juventute Cyber-Mobbing. Die Grenzen zwischen normalen Spässen unter Gleichaltrigen und echtem Cyber-Mobbing sind aber fliessend. Entscheidend ist auch, ob sich die betroffene Person verletzt fühlt und unter den Belästigungen leidet. Was sind das für Mechanismen, die spielen? Oft sehen Jugendliche ihr eigenes Verhalten als harmlosen Blödsinn. Die Dynamik, die sich innerhalb einer Gruppe entwickelt, kann dann aber zu immer neuen und immer massiveren Bosheiten führen. Ein ganz wichtiger Aspekt ist auch die vermeintliche Anonymität: Belästigende Nachrichten werden von gefälschten Profilen aus verschickt, die man ohne Angabe des richtigen Namens erstellen kann. Oder es werden Einträge in Gästebüchern unter falschem Namen verfasst. Ebenso wichtig ist das Fehlen eines direkten Gegenübers: Wenn jemand vor dem Bildschirm sitzt, muss er dem Betroffenen nicht in die Augen schauen und sieht gar nicht, was er gerade anrichtet. Und das Internet vergisst nichts! Ja, auch das ist ein grosses Problem. Cyber-Mobbing ist oft für ein viel grösseres Publikum sichtbar als herkömmliches Mobbing. Beleidigungen zum Beispiel in Gästebüchern sind der ganzen Welt zugänglich. Und auf Facebook sind verletzende Kommentare je nach Einstellung der Privatsphäre für alle Facebook-Freunde oder gar alle Benutzer sichtbar. Wie Sie richtig sagen, können solche Einträge je nach Plattform und über sehr lange Zeit sichtbar bleiben. Auch wenn das eigentliche Mobbing vorbei ist und man glaubt, es sei alles gelöscht worden, können Beleidigungen, Gerüchte und Lügen weiterhin für eine grosse Anzahl Personen wieder sichtbar werden. Herr Goldoni, erklären Sie uns doch kurz, was genau Cyber-Mobbing ist. Cyber-Mobbing ist, wie der Name es bereits ahnen lässt, Mobbing via Neue Medien, das heisst Hänseln, Verspotten, Beleidigen, Beschimpfen via Facebook, E-Mail, SMS oder Chat. Wann spricht man von Cyber-Mobbing? Wichtig sind eigentlich zwei Aspekte, einerseits geht es darum, dass der Täter den Betroffenen absichtlich verletzt, und andererseits muss es wiederholt und über längere Zeit geschehen. Wenn wir solche Situationen vorfinden, reden wir von Was sind die Unterschiede zwischen Mobbing und Cyber-Mobbing? Ein ganz wichtiger Unterschied ist, dass Cyber-Mobbing die Betroffenen bis nach Hause verfolgt. Durch die Nutzung von SMS, Facebook oder Chat sind die Jugendlichen über den Pausenplatz hinaus erreichbar. Dies bedeutet, dass die Belästigungen nicht mit der letzten Schulstunde aufhören, sondern mittels Computer und Handy auch am freien Nachmittag und am Abend oder am Wochenende weitergehen. So haben die Betroffenen nie einen Moment zum Durchschnaufen. 5

AUS DER REGION TI Das Mentoring-Projekt von Pro Juventute Ticino Nicht nur für Jugendliche ohne Job, ohne Ausbildung oder junge Schulabbrecher das Mentoring-Projekt des Pro Juventute Vereins der italienischen Schweiz dient auch zur Vermittlung sozialer Werte. Seit 2008 läuft das Mentoring-Projekt des Pro Juventute Vereins der italienischen Schweiz. Bis 2014 soll es Schritt für Schritt auf den gesamten Kanton Tessin ausgedehnt werden. Wieso? Weil die Regierung und die Privatwirtschaft an das Projekt glauben und davon überzeugt sind, dass Pro Juventute dafür der ideale Partner ist. Darüber hinaus finanzieren sie es auch. Beim Mentoring-Projekt geht es hauptsächlich darum, dass Erwachsene sich um Jugendliche kümmern, die vom Kurs abgekommen sind und wieder Halt finden müssen, sei es in der Familie, in der Schule, im Beruf oder in anderen Bereichen. Die Mentoren sind keine Fachpersonen, sondern ganz «normale» Leute (wie z.b. Coiffeure, Lastwagenchauffeure, Anwälte, Ärzte, Studenten usw.). Dank ihren Mentoren haben die Jugendlichen eine zuverlässige Bezugsperson. Der Mentor begleitet sie (während circa 6 12 Monaten) und vermittelt ihnen nach und nach soziale Werte, die heutzutage viele Jugendliche als unwichtig bezeichnen würden, welche aber unverzichtbar sind für die Entwicklung einer gesunden und starken Persönlichkeit. Kontakt und weitere Informationen Pro Juventute Ticino Svizzera italiana Ilario Lodi Direktor Administration 091 971 33 01 svizzera.italiana@projuventute-ti.ch www.projuventute-ti.ch 6 Pro Juventute futura 4 I 2012

PARTNERSCHAFT Migros Aare unterstützt 10 000 Familien Im Rahmen ihres Auftrags betreffend soziale und kulturelle Unterstützung aus dem Kulturprozent spannt die Migros Aare mit dem Eltern Club Schweiz von Pro Juventute zusammen. Die Migros Aare bietet dabei 10 000 Familien aus den Kantonen Aargau, Solothurn und Bern die Möglichkeit, sich kostenlos beim Eltern Club Schweiz anzumelden, der Familien eine Rundumberatung und Dienstleistungen für alle Bereiche des Familienlebens anbietet. Eine Teilnahme im Wert von 120 Franken erhält, wer alleinerziehend ist oder mindestens drei Kinder hat. Weitere durch Migros Aare finanzierte Teilnahmen im Eltern Club Schweiz werden über unsere Netzwerke an bedürftige Familien direkt vergeben. Wo sich Eltern Rat holen Der Eltern Club Schweiz von Pro Juventute unterstützt bei Familienfragen in allen Lebenslagen und gibt das sichere Gefühl, sich jederzeit an jemanden wenden zu können, wenn Unterstützung benötigt wird. WIE PRO JUVENTUTE HILFT Das Angebot auf einen Blick: Persönliche 24-Stunden-Beratung am Telefon, via E-Mail oder im Chat Hilfreiche Family-Services wie Notfall-Nanny-Vermittlung, Family-Check und Berufswahlfinder Online-Services wie Fachartikel, Checklisten, Interviews und Freizeittipps Attraktive finanzielle Vorteile im Wert von über Franken 250. Adressdatenbank rund ums Familienleben mit praktischer Suchfunktion Alles Wissenswerte über die umfassenden Family-Services, die vielfältigen Beratungsangebote, die praktischen Online-Services u.v.m. erfahren Sie auf www.elternclubschweiz.ch. Mehr zum Thema: www.elternclubschweiz.ch 7

KINDERBÜHNE Kinderwünsche zum 100. Geburtstag Am 1. August war Pro Juventute zu ihrem 100-Jahr-Jubiläum als Ehrengast zur Nationalfeier auf dem Rütli eingeladen und übergab den Kindern das Wort. Ein kleiner Auszug der Wünsche, die Kinder aus allen Kantonen auf der Bühne vortrugen. Wir wünschen uns, dass alle mehr Sorge tragen zu unserer schönen Natur und für uns Orte erhalten, wo wir uns in unserer Freizeit unbeschwert austoben können. Kinder und Jugendliche sollten im öffentlichen Verkehr gratis fahren können. Wir wünschen uns, dass es niemals Krieg gibt in der Schweiz. Die komplette Sammlung aller Kinderwünsche finden Sie unter www.projuventute.ch/kinderwünsche. Die Aktivitäten für Kinder zum 100-Jahr-Jubiläum werden durch das Engagement der Warenhausgruppe Manor ermöglicht, die Pro Juventute mit 1 Million Franken unterstützt. Zugunsten der Stiftung führt Manor Charity-Aktionen durch: Aktuell können Kunden in allen Manor-Warenhäusern sowie unter www.manor.ch/projuventute die Aktivitäten für Kinder mit dem Kauf des eigens entworfenen Plüschhundes unterstützen. ONLINE-SHOP Etui Ob Schreibzeug, Lineal oder Schminkutensilien: Dieses coole Etui aus trendigem Blachenstoff mit Reisverschluss ist vielseitig verwendbar. Familienkalender 2013 Im Familienkalender können bis zu sechs Familienmitglieder ihre Termine in eine eigene Spalte eintragen. Ein idealer Planer für das perfekte Familienmanagement. Beim Kauf dieser Artikel fliessen CHF 7. direkt in die Kinderprojekte von Pro Juventute! Beim Kauf dieser Artikel fliessen CHF 8. direkt in die Kinderprojekte von Pro Juventute! Format 21 x 59,4 cm CHF 19., Artikel-Nr. UBRV-0538 Format 20,5 x 7 x 5 cm CHF 18., Artikel-Nr. UBRV-0554 8 Pro Juventute futura 4 I 2012 Bestellen Sie telefonisch unter 044 256 77 11 oder im Online- Shop www.projuventute.ch/shop