Proportionalhydraulik. Lehrbuch DE. q B. q A. p B. p A. p P. p T. q P

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Seite Linearverstärker SVIZ/SVEZ Regelventil mit Zangstangenrückmeldung Linearverstärker SVIL/SVEL Regelventil mit direkter Spindelrückmeldun

Transkript:

roportionalhydraulik Lehrbuch v q A q B p A p B A B p A p B p p q 094377 DE

Bestell-Nr.: 094377 Benennung: RO.-H. LEHRB. Bezeichnung: D.LB-701-D Stand: 10/2002 Autor: Dieter Scholz Grafik: Doris Schwarzenberger Layout: 19.12.2002 Katharina Eisen Festo Didactic GmbH & Co. KG, 73770 Denkendorf, 2002 Internet: www.festo.com/didactic e-mail: did@festo.com Weitergabe sowie Vervielfältigung dieses Dokuments, Verwertung und Mitteilung seines Inhalts verboten, soweit nicht ausdrücklich gestattet. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadenersatz. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht, atent-, Gebrauchsmuster- oder Geschmacksmusteranmeldungen durchzuführen.

Inhalt 1 Einführung in die roportionalhydraulik 5 1.1 Hydraulischer Vorschubantrieb mit manueller Steuerung 6 1.2 Hydraulischer Vorschubantrieb mit elektrischer Steuerung und Schaltventilen 7 1.3 Hydraulischer Vorschubantrieb mit elektrischer Steuerung und roportionalventilen 8 1.4 Signalfluss und Komponenten der roportionalhydraulik 10 1.5 Vorteile der roportionalhydraulik 12 2 roportionalventile: Aufbau und Funktionsweise 15 2.1 Aufbau und Funktionsweise eines roportionalmagneten 15 2.2 Aufbau und Funktionsweise von roportional-druckventilen 20 2.3 Aufbau und Funktionsweise von roportional-drossel- und Wegeventilen 23 2.4 Aufbau und Funktionsweise von roportional- Stromregelventilen 26 2.5 roportionalventil-bauformen: tabellarische Übersicht 28 3 roportionalventile: Kennlinien und Kenngrößen 29 3.1 Kennliniendarstellung 29 3.2 Hysterese, Umkehrspanne und Ansprechschwelle 31 3.3 Kennlinien von Druckventilen 33 3.4 Kennlinien von Drossel- und Wegeventilen 33 3.5 Kenngrößen der Ventildynamik 39 3.6 Einsatzgrenzen von roportionalventilen 43 4 Verstärker und Sollwertvorgabe 45 4.1 Aufbau und Funktionsweise eines Verstärkers 47 4.2 Einstellen eines Verstärkers 52 4.3 Sollwertvorgabe 55 5 Schaltungsbeispiele mit roportionalventilen 59 5.1 Geschwindigkeitssteuerung 59 5.2 Leckagevermeidung 65 5.3 ositionieren 65 5.4 Maßnahmen zur Energieeinsparung 67 Festo Didactic GmbH & Co. KG 701 3

Inhalt 6 Berechnung des Bewegungsvorgangs für einen hydraulischen Zylinderantrieb 73 6.1 Durchflussberechnung bei roportional-wegeventilen 77 6.2 Geschwindigkeitsberechnung für einen gleichflächigen von Zylinderantrieb ohne Berücksichtigung Lastkraft und Reibung 79 6.3 Geschwindigkeitsberechnung für einen ungleichflächigen Zylinderantrieb ohne Berücksichtigung von Lastkraft und Reibung 83 6.4 Geschwindigkeitsberechnung für einen gleichflächigen Zylinderantrieb unter Berücksichtigung von Lastkraft und Reibung 90 6.5 Geschwindigkeitsberechnung für einen ungleichflächigen Zylinderantrieb unter Berücksichtigung von Lastkraft und Reibung 96 6.6 Einfluss der maximalen Kolbenkraft auf den Beschleunigungs- und Verzögerungsvorgang 103 6.7 Einfluss der Eigenfrequenz auf den Beschleunigungs- und Verzögerungsvorgang 107 6.8 Berechnung der Bewegungsdauer 111 4 Festo Didactic GmbH & Co. KG 701

1. Einführung in die roportionalhydraulik Hydraulische Antriebe weisen durch die hohe Leistungsdichte einen geringen Einbauraum und ein geringes Gewicht auf. Sie ermöglichen es, sehr große Leistungen und Kräfte schnell und genau zu steuern. Mit dem Hydraulikzylinder steht ein kostengünstiger und einfach aufgebauter Linearantrieb zur Verfügung. Die Kombination dieser Vorteile erschließt der Hydraulik vielfältige Anwendungen im Maschinenbau, im Fahrzeugbau und in der Luftfahrt. Die zunehmende Automatisierung macht es bei immer mehr hydraulischen Anlagen erforderlich, Druck, Durchfluss und Durchflussrichtung mit einer elektrischen Steuerung zu verstellen. Hier bieten sich hydraulische roportionalventile als Schnittstelle zwischen Steuerung und Hydraulikanlage an. Um die Vorteile der roportionalhydraulik zu verdeutlichen, werden am Beispiel eines Vorschubantriebs für eine Drehmaschine (Bild 1.1) drei hydraulische Schaltungen einander gegenübergestellt: eine Schaltung mit manuell betätigten Ventilen (Bild 1.2), eine Schaltung mit elektrisch betätigten Ventilen (Bild 1.3), eine Schaltung mit roportionalventilen (Bild 1.4). Bild 1.1: Hydraulischer Vorschubantrieb einer Drehmaschine Festo Didactic GmbH & Co. KG 701 5

1. Einführung in die roportionalhydraulik 1.1 Hydraulischer Vorschubantrieb mit manueller Steuerung Bild 1.2 zeigt die Schaltung eines hydraulischen Vorschubantriebs mit handbetätigten Ventilen. Druck und Durchfluss werden bei der Inbetriebnahme eingestellt. Zu diesem Zweck weisen Druckbegrenzungsventil und Drossel Einstellschrauben auf. Durchflussweg und die Durchflussrichtung können während des Betriebs verändert werden, indem das Wegeventil von Hand betätigt wird. Kein Ventil in dieser Anlage kann elektrisch verstellt werden. Eine Automatisierung des Vorschubantriebs ist nicht möglich. B A A B M Bild 1.2: Hydraulischer Schaltplan eines manuell gesteuerten Vorschubantriebs 6 Festo Didactic GmbH & Co. KG 701

1. Einführung in die roportionalhydraulik 1.2 Hydraulischer Vorschubantrieb mit elektrischer Steuerung und Schaltventilen Bei elektrohydraulischen Anlagen werden die Wegeventile elektrisch verstellt. Bild 1.3 zeigt den Schaltplan eines Vorschubantriebs mit einem elektrisch betätigten Wegeventil. Durch Betätigung des Wegeventils mit einer elektrischen Steuerung lässt sich die Bedienung der Drehmaschine automatisieren. Druck und Durchfluss können während des Betriebes nicht von der elektrischen Steuerung beeinflusst werden. Ist eine Änderung erforderlich, so muss die roduktion auf der Drehmaschine gestoppt werden. Erst dann können Drossel und Druckbegrenzungsventil von Hand neu eingestellt werden. B A A B Y1 Y2 M Bild 1.3: Hydraulischer Schaltplan eines elektrisch gesteuerten Vorschubantriebs Festo Didactic GmbH & Co. KG 701 7

1. Einführung in die roportionalhydraulik Die Automatisierung der Druck- und Durchflussverstellung ist bei elektrohydraulischen Steuerungen mit Schaltventilen nur im begrenzten Umfang möglich. Beispiele sind das Zuschalten einer zusätzlichen Drossel durch Betätigen eines Wegeventils, das Steuern von Drossel- und Druckventilen mit Nocken. 1.3 Hydraulischer Vorschubantrieb mit elektrischer Steuerung und roportionalventilen In Bild 1.4 ist der Hydraulikschaltplan eines Vorschubantriebs unter Verwendung von roportionalventilen dargestellt. Das roportional-wegeventil wird durch ein elektrisches Stellsignal angesteuert. Mit dem Stellsignal werden der Durchfluss und die Durchflussrichtung beeinflusst. Durch Verändern des Durchflusses lässt sich die Bewegungsgeschwindigkeit des Antriebs stufenlos verstellen. Ein zweites Stellsignal wirkt auf das roportional-druckbegrenzungsventil. Mit diesem Stellsignal lässt sich der Druck kontinuierlich verstellen. Das roportional-wegeventil in Bild 1.4 übernimmt die Aufgaben des Drossel- und des Wegeventils in Bild 1.3. Durch den Einsatz der roportionaltechnik wird ein Ventil eingespart. Die roportionalventile werden von einer elektrischen Steuerung durch ein elektrisches Signal verstellt. Dadurch ist es während des Betriebs möglich mit dem roportional-druckbegrenzungsventil den Druck in hasen geringer Belastung (z.b. Stillstand des Schlittens) abzusenken und Energie einzusparen, mit dem roportional-wegeventil den Schlitten sanft anzufahren und abzubremsen. Sämtliche Ventilverstellungen erfolgen automatisch, d.h. ohne menschlichen Eingriff. 8 Festo Didactic GmbH & Co. KG 701

1. Einführung in die roportionalhydraulik B A A B Y1 Y2 Y3 M Bild 1.4: Hydraulischer Schaltplan eines Vorschubantriebs unter Verwendung von roportionalventilen Festo Didactic GmbH & Co. KG 701 9

1. Einführung in die roportionalhydraulik 1.4 Signalfluss und Komponenten der roportionalhydraulik Bild 1.5 verdeutlicht den Signalfluss in der roportionalhydraulik. Eine elektrische Spannung (typisch zwischen -10 V und +10 V) wirkt auf einen elektrischen Verstärker. Der Verstärker wandelt die Spannung (Eingangssignal) in einen Strom (Ausgangssignal) um. Der Strom wirkt auf den roportionalmagneten. Der roportionalmagnet betätigt das Ventil. Das Ventil steuert den Energiefluss zum hydraulischen Antrieb. Der Antrieb wandelt die Energie in Bewegungsenergie um. Die elektrische Spannung kann stufenlos eingestellt werden. Dementsprechend sind am Antrieb Geschwindigkeit und Kraft (bzw. Drehzahl und Drehmoment) stufenlos verstellbar. Steuerung elektrischer Verstärker roportionalmagnet roportionalventil Drive Komponenten der roportionaltechnik Bild 1.5: Signalfluss in der roportionalhydraulik 10 Festo Didactic GmbH & Co. KG 701

1. Einführung in die roportionalhydraulik Bild 1.6 zeigt ein 4/3-Wege-roportionalventil mit dem zugehörigen elektrischen Verstärker. Bild 1.6: 4/3-Wege-roportionalventil mit elektrischem Verstärker (Vickers) Festo Didactic GmbH & Co. KG 701 11

1. Einführung in die roportionalhydraulik 1.5 Vorteile der roportionalhydraulik Vergleich von Schaltventilen und roportionalventilen Die Vorteile von roportionalventilen im Vergleich zu Schaltventilen wurden bereits in den Abschnitten 1.2 bis 1.4 erläutert. Sie sind in der abelle 1.1 zusammengefasst. Vorteile von elektrisch betätigten roportionalventilen im Vergleich zu Schaltventilen Verstellbarkeit der Ventile stufenlose Verstellung von Durchfluss und Druck durch elektrisches Eingangssignal automatische Verstellung von Durchfluss und Druck während des Betriebs der Anlage Auswirkung auf die Antriebe Auswirkung auf den Energieverbrauch Schaltungsvereinfachung automatisierbare, stufenlose und genaue Verstellung von Kraft bzw. Drehmoment Beschleunigung Geschwindigkeit bzw. Drehzahl Lage bzw. Drehwinkel Energieverbrauch kann gesenkt werden durch bedarfsorientierte Steuerung von Druck und Durchfluss. Ein roportionalventil kann mehrere Ventile ersetzen, z.b. ein Wegeventil und ein Stromventil abelle 1.1: Vorteile von elektrisch betätigten roportionalventilen im Vergleich zu Schaltventilen 12 Festo Didactic GmbH & Co. KG 701

1. Einführung in die roportionalhydraulik Vergleich von roportional- und Servohydraulik Mit Servoventilen lassen sich die gleichen Funktionen wie mit roportionalventilen erzielen. Durch höhere Genauigkeit und Schnelligkeit ergeben sich sogar Vorteile für die Servotechnik. Dem stehen als Vorteile der roportionaltechnik der geringere Aufwand und die niedrigeren Kosten für Anlage und Wartung gegenüber: Der Ventilaufbau ist einfacher und kostengünstiger. Durch positive Überdeckung der Steuerschieber und kräftige roportionalmagnete zur Ventilbetätigung steigt die Betriebssicherheit. Der Aufwand für die Filterung der Druckflüssigkeit ist geringer, die Wartungsintervalle sind länger. Servohydraulische Antriebe arbeiten häufig im Regelkreis. Mit roportionalventilen ausgerüstete Antriebe werden üblicherweise als Steuerkette betrieben. Dadurch entfallen bei der roportionalhydraulik Meßsystem und Regler. Der Systemaufbau vereinfacht sich entsprechend. Die roportionaltechnik vereinigt die kontinuierliche elektrische Verstellbarkeit und den robusten, kostengünstigen Aufbau der Ventile. roportionalventile schließen die Lücke zwischen Schaltventilen und Servoventilen. Festo Didactic GmbH & Co. KG 701 13

1. Einführung in die roportionalhydraulik 14 Festo Didactic GmbH & Co. KG 701