Die Käwern! 100 Jahre närrisch & doll

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1908 Frühlingserwachen: Am 3. März gründen sieben Männer in der Gaststätte Strohl, Weinbergstraße 2, bei Rindswurst, Brot und Äppelwoi die Carnevalgesellschaft Käwer Hochstadt. Die Tischsammlung am gleichen Abend ergibt ein Stammkapital von 5,54 Mark das sofort in Hauptbuch, Ausgabenbuch und Stempel investiert wird. Erstes Inventarstück ist ein Musickapperat für 234 Mark. Damit werden die ersten Tanzabende mit Tombola veranstaltet - für einen Tanz nach Schallplatte muss man 5 Pfennige Tanzgeld berappen. Die Lose stammen vom Sennelaub (den gab es damals auch schon). Die glorreichen Sieben: Philipp Strohl, Andreas Stang, Heinrich Klees II., Heinrich Jost I. Hermann Brenneis, Philipp Eibelshäuser, Peter Reuss. 1909 Am 18. Februar werden die Preise für den ersten Maskenball gekauft. Für den Mummenschanz kassiert die Obrigkeit eine Strafgebühr von 10 Mark! Wer hat denn da nicht an die Genehmigungen gedacht? 1910 8. Februar: 2. Maskenball ohne Strafe. In diesen Jahren wurde bei den Käwern nicht nur getanzt, gelacht und gesungen, sondern auch geschossen (18. Juli: Ausgaben für Gewehre = 14 Mark)! 1911 Die Entlohnung für den Vereinsdiener betrug 4 Mark im Jahr (noch ohne Gewerkschaft ver.di). Beim Preisschießen an der Hochstädter Kerb verbuchen Käwern Einnahmen von 107,65 Mark. 1912 Das übliche Tanzen, Maskenball, Schießen. Und: Kauf von Eintrittskarten für ein Spiel des im Vorjahr gegründeten 1. FC Hochstadt. 1913 Im August der erste große Vereinsausflug. Sonst: alles wie gehabt. Nix Business as usual (damals wurde noch Deutsch gesprochen).

1914 Der Maskenball findet noch statt, dann ist Schluss mit lustig. Kaiser Wilhelm II. erklärt Anfang August Russland und Frankreich den Krieg und stürzt damit das Deutsche Reich in die Schrecken des 1. Weltkrieges. Das Kassenbuch der Käwern verzeichnet im gleichen Monat noch Ausgaben von 18,50 Mark für Mitglieder im Kriege und 44 Mark für ihre Angehörigen. Dann schweigt es fünf schmerzliche Jahre. 1919 Die Schrecken sind vorbei. Im Juni veranstalten die Käwern beim Strohl ihren ersten Tanzabend nach dem Krieg natürlich mit großer Tombola. 1920 8. Februar: Da ist er wieder - der in Hochstadt allseits beliebte Maskenball. 360 Eintrittskarten werden verkauft!!! 1921 Zu früh gefreut: Die Inflation zieht herauf. Seit Anfang 1920 sinkt der Wert der Mark rapide. Auf dem Höhepunkt im Oktober 1923 sind 25 Milliarden Mark gerade noch einen US-Dollar wert und ein Hochstädter Äppelwoi kostet schlappe 200 Millionen! Das Käwern -Kassenbuch ist für solche Peanuts zu schmal, - der Kassierer streikt. 1926 Um die Käwern ist es still geworden (undenkbar). Nur der Ruf des traditionell jährlich stattfindenden Rindswurstessens ist in den Erinnerungen geblieben. 1927 Der Maskenball hat überlebt - löst aber jetzt eine Lustbarkeitssteuer aus. Der evangelische Pfarrer Reich empört sich im Kirchenbuch über einen Karnevalverein mit dem abscheulichen Namen Kewwern und dessen Kranzniederlegung bei der Beerdigung eines Mitgliedes. Nicht zerknirscht: Die Käwern ziehen mit Mann, Maus und Festwagen zum Gaufest.

1928 Im Kassenbuch taucht erstmals das legendenumwobene Likörstübchen beim Strohl auf, das ältere Mitglieder (vor allem männliche) auch heute noch schmunzeln lässt. 1929 10. Februar: Ausschellen für den Maskenball (wo bleibt der Tagesanzeiger?). Oktober: Der schwarze Freitag an der New Yorker Börse markiert den Beginn der Weltwirtschaftskrise. 1930 Trotzdem: Die Käwern machen mobil das erste Fahrrad wird verlost. Kaufpreis: 90 RM. Und der Sparkassenbestand beträgt immerhin noch 426,49 RM (doll). 1931 Konfetti und Luftschlangen können ja brennen: Die Käwern bezahlen Beitrag an die Freiwillige Feuerwehr Hochstadt. 1932 Auch der Fastnachtdienstag wird jetzt ausgiebig gefeiert. 1933 Adolf Hitler wird Reichskanzler, aber noch stört das keinen Karnevalisten. Die Käwern bejubeln lieber ihren 25. Geburtstag. 1934 Die Käwern feiern mit beim Jubiläumsfest des Gesangvereins Liederkranz und beteiligen sich auch am Festzug. 1935 Der Nationalsozialismus treibt die ersten Blüten: die Käwern spenden 10 RM für das Winterhilfswerk. 1936 Die Käwern feiern ihren ersten Maiball. Der 40 der Satzung (Begrenzung der Mitgliederzahl auf 40 Personen) wird aufgehoben, die Kippe Späh tritt dem Verein bei. Für Heimatpflege muss auch schon gespendet werden.

1937 Bei den Käwern ballt sich s: Nach Maskenball und Maiball der erste Oktoberball. 1938 Erstmals wird namentlich der 1. Vorsitzende erwähnt Er heißt Johannes Schäfer II. Beim Familienabend reitet zu vorgerückter Stunde ein Esel - nein, ein Mitglied auf einem Esel in den Saal. Tusch!!! 1939 Na endlich: Narhallamarsch. Allererste Fastnachts-Sitzung der Käwern - leider bis auf weiteres auch die letzte. Am 1. September um 4.45 Uhr überfällt die deutsche Armee auf Befehl Hitlers das Nachbarland Polen und löst damit den opfervollsten Krieg des 20. Jahrhunderts aus - den 2. Weltkrieg. 1940 1944 Die Käwern verschicken Feldpostpäckchen und betrauern ihre im Krieg gefallenen Mitglieder. 1945 Peter Daubert, Konrad Eibelshäuser und Wilhelm Hensel hauchen ihren Käwern neues Leben ein. 1946 Deutschland liegt in Schutt und Asche. Aber: Lebbe geht weider. Die Käwern veranstalten ihren ersten Maskenball nach dem 2. Weltkrieg. Im Likörstübchen beim Strohl gibt es dabei Nachkriegs-Leckerli: Maismehlplätzchen und Rhabarberwein aus der Suppenkelle. 1947 Wilhelm Hensel wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Ein eiskalter Winter: Das Kassenbuch verzeichnet den Kauf von Koks (für jüngere Käwern : Das war damals der Name für ein Heizmaterial).

1948 Trotz allem: Die Käwern werden 40. Zwei Sitzungen, zwei Maskenbälle und ein großes Fest mit Juxplatz und Umzug durch Hochstadt. 8 Tage nach der Währungsreform!!! Am 13.11. steigt die Eröffnungssitzung und dabei debütiert die erste Tanzgruppe (Heidi Berchner (Röder), Lotte Hensel, Annemarie Keller, Kätha Oettli) mit dem Holzschuhtanz aus Zar und Zimmermann. 1949 Die Käwern : ein feierlustiges Völkchen. Zwei Sitzungen mit dem späteren Ehrenmitglied Otto Tull Endress von der Sachsenhäuser Karnevalgesellschaft als Sitzungspräsident, vier Maskenbälle und dann noch die Eröffnungssitzung im November. 1950 Auf der Generalversammlung werden 22 neue Mitglieder aufgenommen. Seine Tollität gibt sich (wie 1949) erneut die Ehre: Richard Knapp wird zum zweiten Mal Hochstädter Karnevalsprinz, beschützt von den beiden Ehrenjungfrauen Heidi Berchner (Röder) und Ria Stöcklein (Ruhr). 1951 Die Käwern starten den Export ihres Humors: Sitzung in Roßdorf am 4. Februar. Die Gema kassiert auch schon ab. Heinrich Jost wird zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. 1952 Der Humor-Export boomt : Sitzungen in Mittelbuchen und Kilianstädten. Es gibt auch wieder einen Vereinsausflug. Philipp Seibel (Philipp I.) und Elli Burger (Elli I.) werden als erstes Hochstädter Prinzenpaar inthronisiert. 1953 Der Maskenball steht unter dem Motto Südseezauber. Die Sitzungstermine werden auch in der karnevalistischen Diaspora (Dörnigheim und Bischofsheim) bekannt gemacht.

1954 Die Käwern organisieren für Fastnachts-Sonntag den ersten Karnevalszug durch Hochstadt. Anschließend erstes Kinderkostümfest der Käwern dem ersten Kinderprinzenpaar Waltraud Meglic (Seibel) und Detlef Zwicker. Beim Festzug der Sänger im Sommer präsentieren sich die Käwern mit zwei eigenen Wagen. Ohne Käwern auch im Sommer ganz närrisches: Deutschland wird sensationell Fußball-Weltmeister. 1955 Der erste närrische Staatsbesuch : Das Großkrotzenburger Prinzenpaar macht seine Aufwartung bei der Fremdensitzung der Käwern. 1956 Der Humor-Musik-Verein Edelweiß (die Humoristen ) lädt zu seinem 60. Geburtstag ein. 1957 Im Elferrat sitzen so illustre Würdenträger wie der Minister für Bartwuchs und Haarausfall und der Kaffee-Bewirtschaftungsminister. Die 6-Mann-Kapelle Edelweiß erhält vertraglich ein Glas Bier pro Mann und Stunde. Prost! Auf der Jahreshauptversammlung im Sommer wird Ferdi Röll zum Jubiläumsprinz gewählt. 1958 Narhallamarsch: Die Käwern werden 50. Festkommers mit Jubiläumssitzung, Große Jubiläums-Fremdensitzung, zwei Maskenbälle, Kindermaskenball. 1959 Schreckensmeldung: Die Einnahmen decken nicht mehr die Ausgaben. Die Beiträge werden erhöht! Toni Röll wird neuer 1. Vorsitzender, Manfred Männe Wex übernimmt die Leitung des Vergnügungsausschusses. Das Kassenbuch wird erstmals mit dem Stempel Finanzamt Hanau - Lohnsteuerstelle - nachgeprüft verziert.

1960 Auf der Jahreshauptversammlung wird Erich Müller zum neuen Käwern-Chef gewählt. Anstelle der Eröffnungssitzung gibt es jetzt einen Tanzabend mit Inthronisation des neuen Prinzenpaares. 1961 Heinrich Jost übernimmt wieder das Ruder auf der Kommandobrücke der Käwern. Wilfried Demuth wird Prinz für die Kampagne 1962. 10 Käwern werden zum Dienst abgestellt für das Fest zum 50. Geburtstag des 1. FC 1911 Hochstadt. 1962 An einem einzigen Abend repräsentieren 31 Mitglieder die Hochstädter Käwern bei befreundeten Vereinen in Grossauheim, Dörnigheim und Frankfurt. In einem Benefiz-Spiel unterliegen die Gemeinde-Väter den Alt-Fußballern des FC Hochstadt 4:5. Der Erlös von 290 DM wird für den Aufbau des Bürgerhauses verwendet (für die Türklinke?). 1963 Die Käwern feiern 5 x 11 Jahre Hochstädter Fassenacht mit Klaus Regel und Hella Kraft als Prinzenpaar. 1964 Die Käwern treten dem Bund Deutscher Karneval und der IG mittelrheinischer Karneval bei. Margit Kötter und Marlen Schön gründen die erste Prinzengarde: Margit Kötter (Schmidt), Margit Rohde,(Fieres), Ella Röll (Eibelshäuser), Marlen Schön, (Eibelshäuser), Renate Wittke (Jost), Ellen Hildebrand (Schäfer), Ingrid Storch (Stumpf), Ilona Weigand (Stetzkowski), Karin Gause (Bingemer). Kosten für die ersten Gardekostüme: 883 DM. 7. November: Erster Eröffnungsball im neuen Hochstädter Bürgerhaus. 1965 Erste Fremdensitzung im neuen Bürgerhaus. Das erste Goldene Vlies wird jeweils an Heinrich Jost II. (Elektro-Jost) und Albert Geis verliehen. Die Käwern immer noch ballverliebt: Am 18. April hat der erste Osterball Premiere (über die Eiersuche schweigt das Archiv).

1966 Die Käwern veranstalten die erste Hochstädter Seniorensitzung (damals noch unter dem Titel Bunter Nachmittag für Hochbetagte und Rentner ). Das neue Bürgerhaus wird zum Käwern -Ballhaus: Kehrausball, Osterball, Eröffnungsball. 1967 Die Kappen im Elferrat erhalten nein, nein, der Elferrat erhält neue Kappen. Die Orden für die laufende Kampagne belasten die Käwern -Kasse schon mit 802,70 DM. 1968 Anschaffung einer Lautsprecheranlage und zwei Mikrofone. Die Käwern versteigern den Bart ihres Mundschenks Wilhelm Kraft und spenden den Erlös an die Aktion Sorgenkind. Lobende Erwähnung im ZDF. Tusch! 1969 Frau Pühler gründet die Junggarde der Käwern. 1970 Die Gesangsgruppe Quartinos (bestehend aus Sängern des Walzer schen Doppelquartetts und der Käwern ) tritt erstmals auf. Die Fußball- Käwern verlieren gegen die Kicker der befreundeten 1.Großauheimer Karnevalgesellschaft 1:3. Die Aktion Sorgenkind freut sich über den Erlös dieses Freundschaftsspiel (2.600 DM). 1971 In der Pause der Fremdensitzung begeistert der Fanfarenzug des befreundeten Frankfurter Karneval-Clubs Die Nordendler die Besucher. 1972 Erster Auftritt der auch heute noch gefeierten Schön-Singers (damals noch jünger) Die Käwern sieht man mit großem Wagen im Jubiläumsumzug der Freiwilligen Feuerwehr Hochstadt.

1973 Marlen Schön wird als erste Käwerin mit dem Orden des Goldenen Vlieses geehrt. Mit den Käwern -Kickern startet das erste (heute noch stattfindende) Kerb-Fußballturnier Hochstädter Vereine (Erlös immer für einen gemeinnützigen Zweck das walte Longo). 1974 6 x 11 Jahre Käwern mit elf strahlenden Ex-Prinzen im Elferrat. Abschlussball mit den Majorettes de Luisant. 1975 Erhard Schön wird 1. Vorsitzender der Käwern. Das 1. Zwischen-den-Kampagnen-Überbrückungs-Treffen (wegen Regens in den Hof von Ferdi Röll verlegt) ist die Geburtsstunde des Käwern -Äbbelwoifestes. 1976 Erstes Äbbelwoifest auf der Hartig in der Nähe des Schützenhäuschens (bis 1980). 1977 Die Käwern -Frauen bestreiten beim Kerbturnier ein Freundschaftsspiel gegen die Turnerinnen. Fußball vom Feinsten - weit vor Birgit Prinz. 1978 Leicht ergraut, aber noch fit: Die Käwern werden 70 Jahre alt, veranstalten die Hochstädter Kerb und präsentieren erstmals die oft umjubelte Kerbbeerdigung. Vorher bekommt der Nachwuchs eine Chance: 1. Maintaler Kindersitzung (von Kindern für Kinder) mit dem Kinderprinzenpaar Michael Hiesberger und Sandra Fischer. 1979 Debütanten-Jahr: Die Gesangsgruppe Wurschtler (Ferdi Röll, Rolf Böhlke, Walther Heinrich, Arthur Amanda Huhn, Klaus Heinz, Erhard Schön) begeistert erstmals das Publikum. Genau so wie das von Margit Kötter trainierte erste Männerballett (Manfred Errolat, Männe Wex, Rainer Bähr, Karlheinz Seibel, Georg Kohnke, Edgar Gröner). Und am Samstag nach Aschermittwoch steigt das erste Heringsessen der Käwern.

1980 Im Sommer glänzen die Käwern beim Festumzug in der Maintaler Partnerstadt Luisant. Erstmals wird vor dem Haus des Prinzenpaares Brigitte und Ferdi Hesse zum Zeichen der närrischen Regentschaft mehr oder weniger feierlich die Käwern -Fahne gehisst. 1981 Erhard Schön erfindet rechtzeitig zur Kampagne den ersten Hochstädter Handwerksmeister-Elferrat (Ferdi Röll, Männe Wex, Hans Scholz, Wilhelm Schmidt, Fritz Goldammer, Gerhard Meyer, Walter Strohl, Claus Günther, Manfred Wilfert, Fred Hackenbeck, Alfred Gerlach, Heinz Schmitz, Mundschenk Otto Decker). Es ist die Geburtstunde der ersten kostümierten Sitzung. Das Äbbelwoifest zieht um direkt ans Schützenhäuschen. 1982 Das Männerballett brilliert mit extravaganter Modenschau, vorgestellt von Conferencier Manfred Errolat. 1983 Die Käwern feiern ihren 75. Geburtstag und ganz Hochstadt feiert mit: vier Jubiläumssitzungen (bei der zweiten Sitzung mit elf Ex-Prinzessinnen im Ministerrat), Akademische Feier, Festumzug, Ausrichtung der Hochstädter Kerb mit Rex Gildo als Stargast. 1984 Erstmals sitzen elf Politiker aller Couleur im Elferrat. Bürgermeister Dr. Walter Unger wird mit der Verleihung der Käwern -Kappe zum Oberkäwer befördert. Die Käwern verzichten auf ihr beliebtes Äbbelwoifest und nehmen nun im neuen Domizil in der Hauptstraße 29 (später Käwernhof) am Hochstädter Rathausfest teil. 1985 Heimatkunde mal anders: Die Käwern verewigen das historische Hochstädter Rathaus in ihrem Bühnenbild und auf dem Kampagnen-Orden. Die Ära Schön geht zu Ende. Manfred Errolat wird Boss der Käwern.

1986 Die Käwern werden vom Chefredakteur des MaintalerTagesAnzeigers in die Maintaler Humor-Mafia eingegliedert. Gewinnen im Sommer (ganz ohne Paten ) das Hochstädter Kerb-Fußballturnier. 1987 Stadtrat Dr. Schreiber wird für seine Verdienste um die Gestaltung der Hochstädter Hauptstraße im Protokoll mit dem Silbernen Pflasterstein am Bande ausgezeichnet. 1988 Irrflug: Lügenbaron Münchhausen alias Karl Heinz Bonne landet mit seiner Kanonenkugel mitten auf der Käwern -Bühne. Das 5. Hochstädter Rathausfest hat seinen Stammplatz bei den Besuchern von nah und fern. 1989 Die Käwern werden olympisch : Erstmals elf Sportler und Sportlerinnen (von Maintaler Aktiven bis zum Olympia-Sieger) im Elferrat. 1990 Graphiker Günter Hantel gestaltet für die Käwern eine Serie von Kampagnenorden mit Motiven aus Maintals Pflanzenwelt und hiesigen Sehenswürdigkeiten. Die erste Kunst am Hals ist dem Buschwindröschen gewidmet. Peter Czerwonka übernimmt die Führung der Käwern. Mit einem Vereinsausflug auf der Wikinger 1 nach Frankfurt-Höchst und zurück stechen die Käwern in See: 1991 Alle Fastnachts-Veranstaltungen werden wegen des Golfkrieges abgesagt! 1992 Endlich wieder Helau: Im Käwern -Elferrat werden ausländische Mitbürger aus allen Maintaler Stadtteilen bewundert.

1993 Verbandsfest der Kreis-Feuerwehren. Die Hochstädter Wehr veranstaltet die Kerb und organisiert einen großen Umzug durch Hochstadt. Der Käwernhof in der Hauptstraße 29 wird beliebter Treffpunkt beim Hochstädter Weihnachtsmarkts. 1994 Beim traditionellen Empfang des Tagesanzeigers verleiht der Bürgermeister allen Maintaler Prinzenpaare die Ehrenmedaillen in Silber. Man sieht sich im Leben immer zweimal: Erhard Schön wird erneut 1. Vorsitzender der Käwern. 1995 Radio Maintal-Welle geht bei den Käwern -Sitzungen live auf Sendung. Rin in die Kartoffeln - raus aus den Kartoffeln Jawoll. Die Käwern veranstalten im Käwernhof das erste Hochstädter Kartoffelfest. 1996 Grund zum Jubeln: Die Käwern feiern das 25jährige Bühnenjubiläum der Schön-Singers. Und im Sommer: Kerb und Umzug unter dem Motto 100 Jahre HMV. Glückwunsch. 1997 Hochstadt Alaaf: Prinz Markus I. aus Kölle am Rhing importiert die Kölner Karnevalsschlager zu den Käwern. Erster Sturm der Maintaler Karnevalsvereine auf das Rathaus in Bischofsheim. Die Käwern werden e.v. nein, nicht evangelisch, sondern eingetragener Verein. 1998 Ehrenjahr: Manfred Männe Wex wird für seine langjährige Arbeit in Hochstädter Vereinen mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. 3. März: Historische Vorstandssitzung beim Strohl zum Gedenken an den Gründungstag der Käwern vor 90 Jahren. Auch Norbert Worret erhält für seine karitativ-karnevalistisch-kirchlichen Verdienste um die Gemeinschaft den Landes- Ehrenbrief.

1999 Die Käwern feiern nachträglich ihren 90. Geburtstag - unter dem Motto: Die Käwern machen Zirkus. 2000 Das Millenium-Feuerwerk erstrahlt als Bühnenbild bei den Käwern -Sitzungen. Schwergewichte: Beim Heringsessen werden 175 kg Heringssalat verabreicht, eine halbe Tonne Tolle Knolle beim Kartoffelfest. 2001 Die Käwern kämpfen um ihr Vereinsdomizil in der Hauptstraße. Spendenaufruf zur Rettung des Käwern-Hofes. Noch gruseliger: Die Halloween-Party der jungen Käwern. 2002 Frauenpower weit vor Angela Merkel. Ellen Tappert übernimmt von Erhard Schön den Regentenstab für die Führung der Käwern. Klingeling, Klingeling, jetzt kommt der Eiermann von wegen, der Ironman kämpft sich erstmals durch die Hölle der Hochstädter Hauptstraße. Maintaler Karnevalisten helfen Karnevalisten: Benefiz-Abend für die Hochwasseropfer in Dessau-Waldersee (Erlös 19.272,12 ) Im jahrzehntelangen Konfetti-Staub ergraut: Die Käwern küren ihren Erhard Schön zum Ehren-Vorsitzenden und Rolf Böhlke zum Ehrenpräsidenten. 2003 Ministerpräsident Roland Koch empfängt erneut die Maintaler Prinzenpaare im Biebricher Schloß in Wiesbaden. Das traditionelle Sommerfest - der Dank des Vorstandes an alle Aktiven - steht unter dem (kulinarischen) Motto Tour de France (Dopingkontrollen fanden nicht statt). 2004 Hört ihr die Regenwürmer husten? die Wurschtler feiern ihr 25jähriges Gesangs- und Bühnenjubiläum. Männe Wex und Ferdi Röll sind seit 50 Jahren Käwern ganz ohne Schaden an Leib und Seele (oder???).

2005 Die Käwern fragen nicht ihren Arzt, aber ihren Apotheker: Norbert Worret wird oberster (Pillen-) Dreher des Vereins. Charly Helau : Die Käwern ernennen Karl Eyerkaufer zum Senator. Mit großem Hexenfeuer wird die Walpurgisnacht gefeiert, nach sechs schweren Prüfungen werden Hexenzertifikate erteilt. 2006 Zum 25. Mal wird vor einer prinzlichen Residenz die Käwern -Fahne gehisst (Stefan V. und Sonja I.). Ursula und Stefan Ullmann werden als erstes Ehepaar in der Geschichte der Käwern gemeinsam mit dem Goldenen Vlies ausgezeichnet. Direkt vor dem WM-Spiel Deutschland - Polen wird im Käwernhof das erste Hochstädter Tischfußball-Turnier um den Käwern -Cup ausgetragen. Eröffnungsball Exklusiv mit Mainzer Büttenstars. 2007 9 x 11 Jahre Käwern. Heidi Hehrlein plaudert bei den Sitzungen aus dem Nähkästchen des Hochstädter Abendblättchens (nicht zu verwechseln mit dem Maintal Tagesanzeiger ). Die Hochstädter Kerb wird unter dem Motto 111 Jahre HMV gefeiert. Beim Eröffnungsball für das Jubiläumsjahr wird das erste Hochstädter Gesamt- Prinzenpaar inthronisiert: René I.(HMV) und Nadine I. (Käwern-Prinzengarde). Reneé & Nadine Kröller. Thorsten Walzer wirft einen wehmütigen Blick in die Käwern -Vergangenheit. 2008 Die Käwern! (sind) 100 Jahre närrisch & doll In alter Frische: Drei Sitzungen, Senioren- und Kindersitzung, Heringsessen, Akademische Feier, Ausstellung, Hochstädter Zeltkerb, Kartoffelfest. Und ein neuer Ehrenpräsident: Heinz Jost. 2009 Lieber Gott Jokus, lass uns Käwern weiter krabbeln.