nach einem Marathon von Ordensverleihungen und tollen Tanzdarbietungen kommen wir nun zum Höhepunkt des heutigen Abends.

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Tobias Bieber
vor 7 Jahren
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1 Liebe Prinzen und Prinzessinnen, liebe Obermöhnen und Möhnen, liebe Karnevalisten, liebe Karnevalsfreunde, nach einem Marathon von Ordensverleihungen und tollen Tanzdarbietungen kommen wir nun zum Höhepunkt des heutigen Abends. Ich erinnere mich noch an die Verleihung des Kreiswackes im Kottenheimer Bürgerhaus vor genau 17 Jahren. Damals, 1998, war ich Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vordereifel. Damals hielt auf dieser tollen karnevalistischen Bühne der 1997 gekürte 1. Kreiswackesträger Albert Klöckner, von der wunderschönen Insel Niederwerth, die Kreiswackesrede auf die erste Kreiswackesträgerin Marianne Hoffmann aus Vallendar. Lang lang ist es her und ich weiß nicht, ob die Urväter und heute hier anwesenden Ehrenwackesträger Peter Schmorleiz, früherer RKK Präsident, und Albert Berg-Winters, mein Vorgänger im Amt des Landrates, damals gedacht haben, dass sie mit dem Kreisnarrentreffen und der Kreiswackesverleihung so eine Erfolgsgeschichte schreiben würden.

2 - 2 - Gleich habe ich die Freude, den 18. Kreiswackes zu verleihen. Sie sehen auf der Säule den neuen Kreiswackes, ein aus Basalt geformtes Narrengesicht, ein Urgestein und Unikat wie jedes Jahr. Und wie jedes Jahr geht der Kreiswackes auch dieses Jahr an ein karnevalistisches Urgestein, eine herausragende karnevalistische Persönlichkeit unseres Landkreises. Nachdem wir im letzten Jahr mit Marga Distelkamp eine Persönlichkeit von der schäl Sick aus Bendorf-Mülhofen geehrt haben, ist die Wahl in diesem Jahr auf eine Person gefallen, die linksrheinisch zu Hause ist. Ist die Wahl wieder auf eine Frau gefallen oder bekommt 2014 ein Mann den Kreiswackes? Ich mache es kurz: Unter erstmaligem Mitwirken unseres neuen RKK Präsidenten Peter Schmitz-Hellwing und unseres langjährigen Jurymitgliedes Peter Burger von der Rhein-Zeitung fiel die Wahl 2014 auf einen MANN. Ich darf Ihnen verraten: Es ist ein toller Mann, dem wie ich hörte, die Frauen schon immer zu Füßen lagen. Es ist ein Mann, dem karnevalistisches Blut durch die Adern fließt und der sämtliche karnevalistischen Gene von seiner Mutter, einer Urmöhn im Karneval, geerbt hat.

3 - 3 - Der Möhnenverein seiner Mutter war und ist ihm bis heute sicherlich ganz nah ans Herz gewachsen, doch als Mann allein unter Frauen war nun doch nicht sein Ding. So schloss er sich als junger Mann einem von Männern dominierten Karnevalsverein an. Während er im normalen Alltagsleben ein eher zurückhaltender Mensch ist, läuft er auf der karnevalistischen Bühne zur Hochform auf. Auf der Bühne glänzt er mit erstklassigen Büttenreden. Dem Start als Büttenredner im Verein folgten Auftritte als Sänger und Tänzer. Seine Fans sagen, dass es weniger die Qualität seiner Stimmbänder ist, noch die Qualität seines Tanzbeines, was fasziniert. Es ist seine Leidenschaft, mit der er auf der Bühne agiert. Alles was er tut, tut er mit Herzblut und mit Herzblut etwas zu tun, ist das, was einen großen Karnevalisten ausmacht. Höhepunkt seiner karnevalistischen Laufbahn war sicherlich die Verwirklichung eines Traumes vieler Karnevalisten: einmal Prinz zu sein. Im Prinzengefolge stand ihm seine bezaubernde Frau zur Seite, mit der er sich ohne viele Worte versteht.

4 - 4 - Ein Augenzwinkern seiner Frau genügt und schon weiß er, wo er dran ist im wahrsten Sinnes des Wortes. Ein einziges Mal hat dieses Augenzwinkern wenig geholfen. Vor einem Auftritt beim Möhnenverein seiner Frau, hat der sonst so enthaltsame Karnevalist, zumindest was den Alkohol angeht -, einen Cognac zu viel getrunken. Die Folge war ein Auftritt in etwas unklarer Sprache, der als einer seiner besten Büttenreden in die Geschichte eingehen sollte. Das Publikum lag ihm zu Füßen, seine Frau an diesem Tag wohl weniger. Unser Karnevalist ist keiner der Lauten, keiner der Kommandos gibt. Das überlässt er lieber anderen. Er ist allerdings was die Organisation und die Gestaltungen von Sitzungen angeht, sehr akribisch. Beim Stühlerücken vor einer Sitzung nimmt er beispielsweise das Zentimetermaß zur Hand. Unser Kreiswackesträger hält gerne an Traditionen fest, was beispielsweise den Sitzungsverlauf angeht. Er führt seit Jahr Tag straff durch die Sitzungen und das - ohne Pause! Darüber hinaus hat er jedoch auch inspirative Gedanken, die er dann auch ohne Umschweife und ohne langwierige Absprachen umsetzt. Die Vereinkameraden oder befreundete Vereine sind zwar dann schon mal etwas irritiert, aber

5 - 5 - stehen voll hinter ihm und seinen Entscheidungen. So geschehen beispielsweise bei der Organisation einer Karnevalsmesse. Er hat den Termin für eine Messe für alle befreundeten Vereine gemeinsam festgelegt, allerdings ohne die beteiligten Karnevalsvereine zu informieren. Übel nimmt ihm dies keiner. Et is noch immer joot jejange. So ist er halt, heißt es unter den Karnevalisten, er macht schließlich alles zum Wohl des Karnevals. Er ist halt ein karnevalistische Urgestein, dass einen Karnevalsschlager zu seinem persönlichen Motto macht: Nimm mich so wie ich bin, einfach so wie ich bin. Er ist ein Karnevalist, der in Bütt gut austeilen kann, aber auch selbst, wie für einen echten Karnevalisten selbstverständlich, gut einstecken kann. Unser Kreiswackesträger ist vor allem ein Karnevalist, der über sich selbst lachen kann. Von der Gestalt her ist er eher etwas klein geraten. Dies brachte ihm den Ruf als der kleine Prinz ein. Um dem Ruf als kleiner Prinz in seiner Prinzensession entgegenzuwirken, hat er einfach beim nächsten Auftritt Plateauschuhe angezogen.

6 - 6 - Ob groß oder klein, die Frauen liegen ihm seit Jahren zu Füßen. Wen wundert es, dass zu seinen Paraderollen der Haremswächter gehört. Wen wundert es, dass er beim Auftritt der Frauentanzgruppe, den Lakritzschnecken sich auch als Mann eine tragende tänzerische Rolle in der Zugabe verschaffte. Seine Tanzfreude verschaffte ihm einen Bekanntheitsgrad bei zahlreichen Tanzgruppen über die Heimat hinaus. Beim RKK ist er schon seit Jahren ein engagierter Tanzturnierleiter. Unser Kreiswackesträger kommt aus einem namhaften Verein im Landkreis. Unser Kreiswackesträger ist ein echter Müllemer Jung, er ist der kleine Prinz von Müllem. Unser Kreiswackesträger ist langjähriger Präsident der Mülheimer Karnevalsgesellschaft. Sein Name ist Winfried Erbar. Ich darf Sie, Herr Erbar, mit Ihrer Frau auf die Bühne bitten um die Auszeichnung entgegen zu nehmen.

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