Bedrohte religiöse und kulturelle Vielfalt: Was im Orient auf dem Spiel steht

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Transkript:

KUNST-RAUM-AKADEMIE

Die KUNST-RAUM-AKADEMIE zeigt Bedrohte religiöse und kulturelle Vielfalt: Was im Orient auf dem Spiel steht Fotografien von Katharina Eglau Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, 21. Februar 2016, um 11.00 Uhr ins Tagungshaus Weingarten der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart ein. Ausstellungsdauer: 21. Februar bis 8. Mai 2016 werktags von 9 bis 18 Uhr samstags und sonntags auf Anfrage Es besteht die Möglichkeit, am Vernissagetag im Tagungshaus zu Mittag zu essen. Reservierung erforderlich unter der Telefonnummer: 0751 56 86-0. Begrüßung: Dr. Ilonka Czerny M.A. Referentin für Kunst an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart Einführung: Martin Gehlen, Nahost-Korrespondent, Kairo Umrahmung: Mahdi Milla, orientalische Percussion, Lindau Wolfram Frommlet, orientalische Lyrik, Ravensburg Umschlagabbildung: Altstadt von Jemens Hauptstadt Sanaa, die zum Weltkulturerbe gehört

Ein Bewohner herzt den koptischen Pfarrer in dem Dorf Aboghattas in Mittela gypten. Das christlich-koptische Hilfswerk BLESS macht in diesem Dorf Entwicklungsarbeit, unterstützt von Brot für die Welt. Oben: Die Nabata erstadt Madein Saleh in Saudi-Arabien, die zum Weltkulturerbe gehört. Unten: Junge Ägypterin posiert mit der Sphinx in Giza.

Die Fanatiker inszenieren sich als der Zorn Allahs auf Erden. Wo die Kommandos des»islamischen Staates«auftauchen, verbreiten sie Horror und Entsetzen.»Wir kennen keine Grenzen, wir kennen nur Fronten«, heißt ihr Credo, das die schwarz gekleideten Bewaffneten an die Mauern der eroberten Gebiete sprayen. Inzwischen kontrollieren sie mehr als die Ha lfte Syriens sowie ein Drittel des Irak. Acht bis zehn Millionen Menschen leben unter der Herrschaft des»islamischen Kalifats«. Der Arabische Frühling dagegen, der noch vor fünf Jahren den gesamten Globus in seinen Bann schlug, wirkt heute wie ein Traum aus fernen Tagen. Stattdessen erleidet der Orient mit der Expansion des»islamischen Kalifats«eine Za sur, die Dimensionen einer historischen Kernschmelze hat. Das Jahrtausende alte farbige Menschheitserbe von Gottesglauben und Kulturen, von Gelehrsamkeit und Dialog, von Bra uchen und Festen steht auf dem Spiel. Minderheiten werden massakriert, historische Sta tten systematisch demoliert, ganze Bereiche menschlicher Geschichte ausradiert. Als»kulturelle Sa uberung«geißelt die Unesco das Treiben der Fanatiker. Ägypterin beim Sufi-Tanz auf einem Mulid in Kairo Die Fotos der Ausstellung sollen zeigen, was bei dieser Kernschmelze des Orients auf dem Spiel steht der kostbare kulturelle und religiöse Reichtum der Region, seine jahrtausendealte Multikultur sowie die Liebenswürdigkeit und Zukunftshoffnung seiner Menschen. Mit meiner Kamera möchte ich das Geschehen aus meinem ganz persönlichen Blickwinkel erfassen. Ich verstehe mich nicht als Nachrichtenfotografin. Ich versuche für die Betrachter meiner Fotos die Augenblicke und Orte in ihrer Vielschichtigkeit einzufangen, die inneren Nuancen der Gefühle der Menschen zu erfassen. Katharina Eglau Orangen in Marrakesch in Marokko

Links: Juden im Jemen Junges Ma dchen in Raydah, nördlich von Sanaa Rechts: Der Lehmbaumeister Said Islam Ba-Sauwatain geht durch die Gassen von Shibam, dem Manhattan der Wüste, im Jemen.

Lepsis Magna eine der Weltkulturerbesta tten Libyens Oben: Aschura-Fest Junge, der zum ersten Mal an dem Blutritual teilnimmt. Unten: Beter beim Aschura-Fest der Schiiten in Kerbala

Blick auf die Lehmhochha user von Shibam mit ihren weißen Kappen aus Kalkzement. Shibam gehört als Manhattan der Wüste zum Weltkulturerbe. Die Stadt mit ihren 437 Hochha usern aus Lehm wurde viele Jahre lang mit Hilfe der deutschen GIZ saniert. Katharina Eglau Nach ihrer Ausbildung zur Fotografin in Berlin und der Meisterprüfung in Hamburg arbeitete Katharina Eglau zuna chst in Werbestudios in Hamburg, New York und London. 1988 wechselte sie in den Journalismus und ging zuerst in die Fotoredaktion der Tageszeitung»taz«, sechs Jahre spa ter zum»berliner Tagesspiegel«. Gleichzeitig lehrte sie Architekturfotografie an der Technischen Fachhochschule Berlin. Seit 2002 arbeitet sie als freie Fotografin für zahlreiche Tageszeitungen und Magazine in Deutschland. 2008 zog sie mit ihrem Mann Martin Gehlen nach Kairo. Mit ihrer Kamera dokumentiert sie das Alltagsleben und die Kultur des Orients, seine Menschen und seine Landschaften, aber auch die politischen Umwa lzungen und die damit einhergehende Gewalt. Oben: Junger Vater beim Aschura-Fest der Schiiten in Najaf Unten: Ma nner lesen im Koran in der Großen Moschee in der Altstadt von Sanaa, die zum Weltkulturerbe gehört.

KUNST-RAUM-AKADEMIE Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart Tagungshaus Weingarten Kirchplatz 7, 88250 Weingarten Telefon: 0751 56 86-0 Telefax: 0751 56 86-222 E-Mail: weingarten@akademie-rs.de Verantwortlich: Referatsassistentin: Dr. Ilonka Czerny M.A. Bettina Wöhrmann M.A. Telefon: 0711 1640-724 Telefon: 0711 1640-723 E-Mail: czerny@akademie-rs.de E-Mail: woehrmann@akademie-rs.de Anreise: Mit der Bahn bis Ravensburg, dann mit dem Bus Linie 2 bis Weingarten»Post«(Fahrzeit ca. 15 Minuten, es gilt das Bahnticket»Ravensburg + City«), von dort die Treppe zur Basilika hoch, durch den linken Torbogen zur Rückseite der Klosteranlage. Mit dem PKW auf der B30 (Ulm Friedrichshafen), Abfahrt»Weingarten«in Richtung Weingarten. Von dort 3 km geradeaus Richtung Wolfegg. Nach kurzem Anstieg der Straße in der Kurve der Beschilderung»Kath. Akademie«nach rechts folgen. Ruftaste an der Schranke. Bitte benutzen Sie die von der Akademie ausgewiesenen Parkpla tze! Junger Mann mit Gebetsteppich und traditionellem Zierdolch auf dem Weg zum Freitagsgebet in einer Moschee in Sanaa.