mit Texten des hl. Bernhard von Clairvaux Thema: Sei eine Schale, kein Kanalrohr!

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(Pfarrer Dr. Kurt Reuber, 1943) für ein gutes Leben mit Gott. Tipps und Texte für Erwachsene Zusammengestellt von Helge Korell

Transkript:

mit Texten des hl. Bernhard von Clairvaux Thema: Sei eine Schale, kein Kanalrohr!

1. Eingießung und Ausgießung Auf zweifache Weise wirkt der Heilige Geist in uns: Er stärkt uns im Inneren durch Tugenden zu unserem Heil, und er zeichnet uns nach aus durch Gaben aus, die Nutzen bringen sollen. Die Tugenden empfangen wir für uns, die Gaben aber für die Unsrigen. So werden uns zum Beispiel Glaube, Hoffnung und Liebe unseretwegen gegeben, ohne sie können wir ja nicht das Heil finden. Erkenntnis, Weisheit, Heilungsgaben und ähnliche Gaben, die wir für unser Heil nicht brauchen, werden uns geschenkt, damit sie dem Wohl des Nächsten zugutekommen. Dieses doppelte Wirken des Heiligen Geistes wollen wir, wenn ihr einverstanden seid, Eingießung und Ausgießung nennen. Fragen: 1) Welche Gaben auffallende oder unauffällige - hat mir der Heilige Geist geschenkt? 2) Was ist für mich selbst bestimmt, was zum Dienst für die anderen?

2. Speichern und Überfließen Doch passt auf: Was wir zu unserem eigenen Heil empfangen haben, sollen wir nicht den anderen geben, und was wir zur Weitergabe empfangen haben, dürfen wir nicht zurückhalten! Du behältst eine Gabe, die dem Nächsten zugutekommen sollte, zurück, wenn du, reich beschenkt mit Tugenden und darüber hinaus mit Weisheit und der Fähigkeit, dich gut ausdrücken zu können, aus Furcht, Bequemlichkeit oder falsch verstandener Demut ein gutes Wort, das vielen nützen konnte, zurückhältst. Andererseits verstreust und vergeudest du, was dein ist, wenn du es eilig hast, als halber Fülle auszugießen, ehe dir die ganze Fülle der Eingießung zuteil geworden ist. Damit betrügst du dich selbst um Leben und Heil. Du kennst keine vernünftige Achtsamkeit und lässt dich von der Sucht nach Ehre, Ruhm und Karriere anstecken. So richtest du dich selber zugrunde! Frage: Was bedeuten diese Worte für mich ganz konkret?

3. Schale und Kanalrohr Wenn du weise bist, erweise dich daher als Schale, nicht als Kanalrohr! Das Rohr nimmt fast zur selben Zeit etwas auf und gibt es weiter. Die Schale dagegen wartet, bis sie voll ist, und gibt dann alles, was überfließt, ohne Verlust weiter. Ja, Rohre haben wir heute in der Kirche in großer Zahl, Schalen aber sehr wenige! So groß ist die Liebe von manchen: sie wollen viel lieber ausgießen als sich etwas eingießen lassen! Sie sind bereitwilliger zu reden als zu hören und schnell bereit zu lehren, was sie nicht gelernt haben. Sie verlangen danach, eine führende Stellung zu bekleiden, auch wenn sie nicht verstehen, sich selbst zu leiten. Frage: 1) Welche Bilder steigen in mir bei Schale und Kanalrohr auf? 2) Was bedeutet das für mich, überzufließen? 3) Wie kann ich mich innerlich vom Geist Gottes erfüllen lassen, wie auftanken?

4.Innerer Reichtum Du sagst: Die Liebe sucht aber nicht das Ihre! (1 Kor 13,5) Und weißt du warum? Weil es ihr nicht fehlt! Die Liebe hat immer das Ihre, sie hat es sogar im Überfluss. Sie bewahrt für sich so viel auf, wie in sie hineingeht, damit bei ihr keiner leer ausgeht! Du aber, lieber Bruder, liebe Schwester Ist dein Heil bereit gefestigt, oder ist deine Liebe noch schwach? Bist du anfällig für Lobesbezeichnungen? Lässt du dich leicht von Traurigkeit verwirren, von Angst lähmen, von Ehrgeiz antreiben, von Sorgen quälen? Lässt du dich von der Ehre aufblähen und von Neid verzehren? Dann sei nicht so verblendet, dass du Fremdes heilen möchtest! Werde erst einmal voll, dann kannst du aus deiner Fülle weitergeben! Fragen: 1) Warum neigen wir Menschen dazu, andere heilen zu wollen, anstatt vor der eigenen Türe zu kehren? 2) Wo vernachlässige ich mein eigens Heil?

5. Die Schritte zur Fülle Höre nun, was du für dein eigenes Heil brauchst, bevor du so kühn sei darfst, es ausströmen zu lassen! Zuerst braucht es die Erkenntnis der Krankheit, dann die Reue, den Empfang der Vergebung und die Danksagung, die Ausdauer im Gebet und Werke der Liebe. Nach dem Schweiß der Tätigkeit darf sich der Mensch dann der Ruhe der Beschauung hingeben. In ihr spürt er die Nähe Gottes und entbrennt in Liebe. Diese Liebe erfüllt ihn, sie glüht und quillt über. Gott ist ja die Liebe, und nichts kann den Menschen, der nach seinem Bild geschaffen ist, ganz erfüllen als nur er. Jetzt erst kann das Ausströmen rein und sicher erfolgen zum Lob und Ruhme unseres Herrn Jesus Christus, der mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen. Fragen: 1) Wo stehe ich auf diesem Weg zur Fülle? 2) Wofür darf ich Gott bereits danken? 3) Was fehlt mir noch?