macht lebendig Liebe macht lebendig

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Er verkaufte alles, was er besaß und kaufte sie...

Transkript:

L Liebe viele nennen dieses Wort, wenn man sie nach dem schönsten Wort ihrer Sprache fragt, und ein Menschenleben lang wird das Wort Liebe all das in uns wachrufen, was wir imstande sind zu empfinden Sehnsucht, Schmerzliches und tiefes Glück. Was Gabriele Hartl so treffend formuliert, beschreiben auch die Texte dieses Heftes. Ohne Liebe kann kein Mensch leben, und Friedrich von Bodelschwingh hat vermutlich recht, wenn er sagt: Ein Tröpfchen Liebe ist mehr wert als ein ganzer Sack voller Gold. Liebe macht lebendig Die Texte dieses Heftes erzählen vom Geheimnis der Liebe, die lebendig macht, wo Menschen sie erfahren haben. Und sie erzählen von der großen Liebe Gottes, die Menschen erfüllt, damit auch andere diese Liebe erfahren. Liebe macht lebendig Bernhard Matzel (Hrsg.) STIFTUNG MarburgerMedien

Für einen persönlichen Gruß REine Rose für die Liebe Dem Herzen schenken Während eines Aufenthaltes in Paris kam der Dichter Rainer Maria Rilke regelmäßig mit einer jungen Französin um die Mittagszeit an einem Platz vorbei, an dem eine Bettlerin saß. Ohne je einen Geber anzusehen oder ein anderes Zeichen des Bittens oder Dankens zu äußern, saß sie da und streckte nur ihre Hand aus. Immer am gleichen Ort bettelte sie um Geld. Rilke gab nie etwas. Seine Begleiterin aber gab häufig ein Geldstück. Eines Tages fragte die Französin verwundert

nach dem Grund, warum er nichts gäbe. Rilke gab zur Antwort: Wir müssten ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand. Wenige Tage später brachte Rilke eine eben aufgeblühte weiße Rose mit, legte sie in die offene, abgezehrte Hand der Bettlerin und wollte weitergehen. Da geschah etwas Unerwartetes: Die Bettlerin blickte auf, sah den Geber, erhob sich mühsam von der Erde, tastete nach der Hand des ihr fremden Mannes, küsste sie und ging mit der Rose davon. Eine Woche lang war die Frau verschwunden. Ihr Platz blieb leer. Vergeblich suchte die Begleiterin Rilkes eine Antwort darauf, wer wohl jetzt der Alten ein Almosen gebe und wovon sie lebe. Nach acht Tagen saß die Bettlerin plötzlich wieder wie früher am gewohnten Platz. Stumm wie damals. Durch die ausgestreckte Hand zeigte sie ihre Bedürftigkeit. Sonst nichts. Aber wovon hat sie dann all die Tage, da sie nichts erhielt, nur gelebt?, fragte die Französin. Rilke antwortete: Von der Rose. Liebe ist das einzige Taschentuch, das die Tränen der Traurigen trocknet. Mit Liebe beschenkt Jeder Mensch trägt eine tiefe Sehnsucht in sich. Es ist der unauslöschliche Wunsch, um seiner selbst willen geliebt zu werden - ohne Vorleistung, nicht wegen besonderer Vorzüge, vorbehaltlos, absichtslos, wertgeschätzt - einfach nur geliebt. Wenn wir alles andere wegstecken können, den Verlust von Wertschätzung und Liebe verkraften wir am schlechtesten. Und es gehört zu unserem Bettlersein, dass kein Mensch diese Sehnsucht nach bedingungsloser Liebe für einen anderen umfassend erfüllen kann. Das kann nur Gott. Augustinus hat das einmal so formuliert. Gott, du hast uns zu dir hin geschaffen, und unser Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet in dir.

MMehr als ein guter Vater Viele von uns haben keinen guten Vater erlebt. Deshalb fällt es uns manchmal so schwer, an Gott, unseren Vater im Himmel zu glauben und ihm zu vertrauen. Eine junge Frau sagte einmal: Wenn Gott so ist wie mein Vater, dann habe ich kein Interesse daran, ihn kennen zu lernen. Dennoch ist die Sehnsucht nach einem guten, liebenden Vater in uns allen da. Und mancher ist erst von seinen inneren Verwundungen geheilt worden, als er in Gott seinen Vater fand. WWeil du mich liebst Unvorstellbar und unfassbar groß. Erfahrbar und unbeschreiblich nahe. Gott, du übersiehst mich nicht! Wie gut, dass du mich kennst. Wie gut, dass du mich verstehst. Wie gut, dass du Geduld mit mir hast. Wie gut, dass ich wertvoll für dich bin. Wie gut, dass du bei mir bleibst. Wie gut, dass du mich liebst. Vater, ich komme jetzt zu dir, als dein Kind lauf ich in deine Arme. Ich bin geborgen, du stehst zu mir, lieber Vater. Vater, bei dir bin ich zuhause, Vater, bei dir berge ich mich. Vater, bei dir finde ich Ruhe, mein Vater, ich liebe dich. Daniel Jacobi

Liebe kostet nicht viel LViele Menschen hungern geradezu nach guten Wor- ten. Oft sind es nur ein Anruf, ein kleiner Gruß auf einer Karte, ein freundlicher Blick, ein Lächeln, oder eine Hand, die sich ermutigend auf unsere Schulter legt, die uns wieder zuversichtlich und getrost leben lassen. Scheinbare Kleinigkeiten bekommen in bestimmten Situationen besondere, oft unvergessliche Bedeutung. Und es bedarf oft nicht viel, um Menschen durch kleine Zeichen der Liebe wieder lebendig werden zu lassen. Was die Liebe vermag W Jahrelang war ich ängstlich, depressiv und zutiefst selbstsüchtig. Jeder sagte mir, ich solle mich ändern. Sie waren mir alle zuwider, obwohl ich ihnen beipflichtete und mich ändern wollte. Doch ich brachte es nicht fertig. Ich fühlte mich machtlos und gefangen. Eines Tages sagte mein bester Freund: Du musst dich nicht ändern. Ich liebe dich so, wie du bist! Da spürte ich, wie sich mein Innerstes entspannte und ich lebendig wurde. Und Wunder über Wunder, ich änderte mich! Lebt in aller Demut, Sanftmut und Geduld. Ertragt einer den anderen in Liebe! Die Bibel: Epheser 4,2

OOhne Liebe kein Leben Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich. Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos. Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart. Wahrheit ohne Liebe macht rechthaberisch. Erziehung ohne Liebe macht widerspruchsvoll. Klugheit ohne Liebe macht gerissen. Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch. Ordnung ohne Liebe macht kleinlich. Macht ohne Liebe macht gewalttätig. Wissen ohne Liebe macht überheblich. Begabung ohne Liebe macht stolz. Besitz ohne Liebe macht geizig. Glaube ohne Liebe macht fanatisch. KKleine Ursache große Wirkung Wir werden nie wissen, wie viel Gutes ein einfaches Lächeln hervorbringen kann. Ein Lächeln ist wie eine Berührung. Es bringt etwas von der Wirklichkeit Gottes in unser Leben. Wenn du weißt, wie sehr Gott dich liebt, dann kannst du nur leben, indem du diese Liebe weitergibst. Mutter Teresa

Die verändernde Kraft der Liebe Was geschehen kann, wenn ein Mensch sein Herz für Gottes Liebe öffnet, macht die folgende Geschichte von Elisabeth Silance Ballard deutlich. LDie Liebe ist das größte LDie Liebe ist geduldig und gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht und bläht sich nicht auf. Die Liebe handelt nicht verletzend und taktlos, sie sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen und trägt das Böse nicht nach. Die Liebe freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles und hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. Korinther 13,4-8.13 Teddy Stallard war ein Junge, der kaum Interesse am Unterricht zeigte. Er war gedanklich abwesend, trug muffige, unordentliche Kleidung und hatte ungekämmtes Haar. Er gehörte zu der Sorte von Schülern mit unbewegtem Gesicht und ausdruckslosem, leerem Blick. Wenn Frau Thompson, seine Lehrerin, ihn ansprach, antwortete er meist nur einsilbig. Unattraktiv, unmotiviert und abweisend wie er war, fiel es ihr ausgesprochen schwer, ihn zu mögen. Auch wenn sie meinte, alle Kinder ihrer Klasse gleich gern zu haben, war sie dabei nicht unbedingt ehrlich. Wann immer sie Teddys schriftliche Arbeiten vor sich liegen hatte, empfand sie ein gewisses Vergnügen daran, seine Fehler anzustreichen. Dabei hätte sie es besser wissen müssen ihr lagen Teddys Beurteilungen vor, und sie wusste mehr über ihn, als sie sich selbst eingestehen wollte. In seinen

Unterlagen stand: 1. Klasse: Teddy ist vielversprechend, was Arbeit und Verhalten betrifft, aber seine familiären Verhältnisse sind problematisch. 2. Klasse: Teddy könnte Besseres leisten. Seine Mutter ist ernsthaft erkrankt. Er erhält wenig Hilfe von zu Hause. 3. Klasse: Teddy ist ein guter Junge, aber viel zu ernst. Lernt langsam. Seine Mutter ist in diesem Jahr gestorben. 4. Klasse: Teddy kommt nicht richtig mit, benimmt sich aber gut. Sein Vater zeigt keinerlei Interesse an ihm. Weihnachten kam, und die Jungen und Mädchen brachten Geschenke für ihre Lehrerin mit in die Schule. Sie legten sie auf ihr Pult und drängten sich dann um sie, um zuzusehen, wie sie alles auspackte. Unter den Geschenken befand sich auch eines von Teddy Stallard. Frau Thompson war überrascht. Sein Geschenk war in braunes Papier eingewickelt, mit Klebeband zusammengehalten und trug die Aufschrift: Für Frau Thompson von Teddy. Als sie es auswickelte, fand sie eine Brosche mit bunten Glassteinen, von denen einige fehlten und ein Fläschchen Parfüm. Die anderen Kinder begannen zu kichern und sich über Teddys Geschenk lustig zu machen, doch Frau Thompson stecke sich die Brosche an und träufelte ein wenig Parfüm auf ihr Handgelenk. Sie hielt den Kindern die Hand entgegen und fragte: Riecht das nicht herrlich? Daraufhin kicherte niemand mehr. Als die Schule zu Ende war und die anderen Kinder weggegangen waren, näherte sich Teddy langsam Frau Thompsons Pult und sagte leise: Frau Thompson, Sie riechen genau wie meine Mutter, und die Brosche steht Ihnen gut. Ich freu mich, dass Ihnen meine Geschenke gefallen haben. Als Teddy gegangen war, liefen Tränen über Frau Thompsons Gesicht. Dann bat sie Gott um Verzeihung. Als die Kinder am nächsten Tag in die Schule kamen, fanden sie eine andere Lehrerin vor. Frau Thompson hatte sich verändert. Sie war nicht mehr nur Lehrerin, sondern auch ein Mensch, der seine Schüler wirklich liebte und so mit ihnen umging, dass es bemerkenswerte Auswirkungen auf ihre Zukunft hatte. Sie half allen Kindern, vor allem denen, die nur langsam lernten, und ganz besonders Teddy Stallard. Am Ende des Schuljahres hatte er sich stark verbessert. Nachdem er in eine andere Schule gewechselt war, hörte Frau Thompson längere Zeit nichts mehr von Teddy. Dann erhielt sie eines Tages einen Brief: Liebe Frau Thompson! Sie sollen es als Erste erfahren: Ich werde als Zweitbester meiner Klasse von der Schule gehen... Viele Grüße von Teddy Stallard. Vier Jahre vergingen, dann kam ein weiterer Brief von Teddy:

Liebe Frau Thompson! Man hat mir gerade gesagt, dass ich mein Examen als Jahrgangsbester absolviert habe. Es war nicht leicht für mich auf der Universität, aber ich war gern dort. Liebe Grüße, Teddy Stallard. Und weitere vier Jahre später: Liebe Frau Thompson! Ab heute bin ich Dr. med. Theodore Stallard. Wie klingt das? Und Sie sollen als Erste erfahren, dass ich am 27. des nächsten Monats heiraten werde. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie zur Hochzeit kämen und auf dem Platz säßen, auf dem meine Mutter sitzen würde, wenn sie noch lebte. Sie sind das Einzige, was ich noch an Familie habe, mein Vater ist im vergangenen Jahr gestorben. Alles Liebe, Teddy Stallard. D Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eigenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat zur Versöhnung für unsere Sünden. Johannes 4,9-10 G Gerettet aus Liebe Im August 1941 gelang einem der Häftlinge aus dem KZ in Auschwitz die Flucht. Aus Wut, Hass, Rache und Abschreckung zugleich wurden abends beim Appell zehn Männer ausgewählt, die in einer Zelle ohne Essen und Trinken qualvoll sterben sollten. Der Kommandant rief wahllos zehn Nummern auf, und die Männer mussten vortreten. Unter ihnen war ein junger Pole, Franz Cajowniczek. Er trat weinend aus der Reihe der Gefangenen heraus und brach vor Verzweiflung und Angst schreiend zusammen. Da löste sich ein elfter Mann aus der Reihe und ging auf den Lagerleiter zu: Ich bin katholischer Priester, ich bitte Sie, lassen Sie mich für den Mann gehen, der eine Frau und drei kleine Kinder zu Hause hat!

Der Lagerleiter war so verbiüfft, dass er der Bitte nachgab. Pater Maximilian Kolbe ging für den jungen Polen in die Zelle und starb einen qualvollen, elenden Tod. Der andere Mann war gerettet. Er hatte durch das Opfer des Paters sein Leben noch einmal geschenkt bekommen. Das ist ein eindrückliches Bild für die Liebe von Jesus Christus am Kreuz. Dort geht Jesus für uns den Weg in den Tod und die Gottverlassenheit, trägt unsere Schuld und unser Gericht. Wer sein stellvertretendes Opfer persönlich annimmt und für sein Leben gelten lässt, wird gerettet. Der Pole hat damals sein Leben gleichsam noch einmal empfangen. So werden Menschen, die durch Jesu Liebe gerettet sind, noch einmal geboren, wiedergeboren. Die Liebe Jesu hat Macht; lassen wir uns durch sie retten und neu mit Leben beschenken. Irdisches Leben und ewiges Leben. Axel Kühner GEBET: Herr Jesus Christus, bitte beschenke auch mich mit deiner Liebe und deinem Frieden. Erfülle mein Herz. Komm zu mir und bleibe bei mir. Mit deiner Liebe, mit Vergebung und ewigem Leben. Amen. Stiftung Marburger Medien Am Schwanhof 17, 35037 Marburg Fon 06421/1809-0, Fax 06421/1809-23 versand@marburger-medien.de www.marburger-medien.de Schweiz: TextLive, Ländli 6315 Oberägeri, Fon 041/754 99 10, Fax 041/754 90 77 textlive@laendli.ch www.textlive.ch Redaktion: B. Matzel; Fotos: istock, Ingram, H. Pfindel Druck: Rotaplan, Regensburg HE035