Seid meine Zeugen Entwurf für eine Fronleichnamsprozession zum Jahresthema der Berufungspastoral 2008 Erarbeitet und zusammengestellt von Michael Teipel, Diözesanstelle Berufe der Kirche Roter Faden: Gott ist auf vielfältige Weise unter uns Menschen zugegen, schon die Väter bauten ihm Altäre und schließlich den Tempel in Jerusalem. Wie unsere Vorfahren suchen auch wir die Nähe Gottes, der uns Leben und Kraft schenkt. An Fronleichnam tragen wir Jesus Christus als das Heil durch unsere Stadt/unseren Ort. Wir sind seine Zeuginnen und Zeugen, gerufen bis an die Grenzen der Welt. Seite 1
1. Station Der Altar als Zeuge Lied: Lobe Zion deinen Hirten (Gotteslob/ GL 545) oder: Lasst uns loben (GL 637) oder: Die Erde ist schön (Kreuzungen/K 63) oder: Gehet nicht auf (K 128) Einleitende Worte: Der Altar steht für Gott. Als die verschiedenen Völker Israels untereinander im Streit lagen, war der Altar Zeuge dafür, dass sie zusammengehören und gemeinsam nach Gott suchen, der sie in die Freiheit des gelobten Landes geführt hat. Auch heute feiern wir Gottesdienst am Altar, auch heute ist er Zeuge für die Gegenwart Gottes und seiner Zuneigung zu uns. Lesung aus dem Buch Josua (Jos 22,10.26-27a.28b.34) Als sie zu den Steinkreisen am Jordan kamen, die noch im Land Kanaan liegen, errichteten die Rubeniter, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse am Jordan einen Altar von stattlichem Aussehen. Sie sagten: Wir wollen einen Altar errichten. Er soll ein Zeuge sein zwischen uns und euch und zwischen den Generationen nach uns. Seht die Gestalt des Altares des Herrn an, den unsere Väter errichtet haben, nicht für Brandopfer und nicht für Schlachtopfer, sondern damit er Zeuge zwischen uns und euch sei. Die Rubeniter und Gaditer nannten den Altar Zeuge, denn sie sagten: Er steht mitten unter uns als Zeuge dafür, dass Jahwe Gott ist. Wort des lebendigen Gottes Seite 2
Psalm 89 KV Dein Erbarmen, o Herr, will ich in Ewigkeit preisen (GL 727,2) VIII. Ton (Ps 89,2.9.14-18.4.37-38.53) Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen, *bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden. Herr, Gott der Heerscharen, wer ist wie du? *Mächtig bist du, Herr, und von Treue umgeben. KV Dein Arm ist voll Kraft, deine Hand ist stark, *deine Rechte hoch erhoben. Recht und Gerechtigkeit sind die Stützen deines Thrones, *Huld und Treue schreiten vor deinem Antlitz her. KV Wohl dem Volk, das dich als König zu feiern weiß! *Herr, sie gehen im Licht deines Angesichts. Sie freuen sich über deinen Namen zu jeder Zeit, *über deine Gerechtigkeit jubeln sie. KV Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten *und David, meinem Knecht, geschworen: Sein Geschlecht soll bleiben auf ewig, *sein Thron habe Bestand vor mir wie die Sonne. KV er soll ewig bestehen wie der Mond, *der verlässliche Zeuge über den Wolken. Gepriesen sei der Herr in Ewigkeit. *Amen, ja amen. KV Lied: Ein Haus voll Glorie schauet (GL 639) oder: Alle Knospen springen auf (K 11) oder: Andere Lieder wollen wir singen (K 16) Eucharistischer Segen Seite 3
2. Station Jesus ist der Sohn Gottes Lied: Das Heil der Welt (GL 547) oder: Komm, Herr Jesu, komm (GL 568) oder: Ja wenn der Herr (K 213) Einleitende Worte: Es ist eine besondere Gnade Johannes des Täufers, Marias und der Jünger, den Menschen damals, dass sie Jesus selbst sehen und hören, ihm begegnen konnten. Ihr Zeugnis ist uns bis heute erhalten und wir dürfen an ihr Erkennen anknüpfen. Johannes der Täufer hat erkannt, dass es Jesus ist, der als unschuldiges Lamm alle Schuld auf sich nimmt und so allen Menschen den Weg der Versöhnung mit Gott eröffnet. Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (1,29-34) Johannes der Täufer sah Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, um Israel mit ihm bekannt zu machen. Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: uf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. Das habe ich gesehen, und ich bezeuge: Er ist der Sohn Gottes. Wort des lebendigen Gottes Gesang: Christus-Rufe V/A (GL 564) Seite 4
Schauen wir auf Jesus, das Lamm Gottes, der in der Gestalt des Brotes unter uns ist und beten wir mit seinen Worten zum Vater im Himmel: Vater unser im Himmel... Eucharistischer Segen Seite 5
3. Station Mein Leben als Zeugnis Lied: Das Geheimnis laßt uns künden (GL 544)) oder: Dank sei dir Vater (GL 634) oder: Jetzt ist die Zeit (K 252) oder: Lasst uns lebendige Steine sein (K 271) Einleitende Worte: Wir sind aufgerufen, Zeuginnen und Zeugen zu sein. Es ist Jesus Christus, den wir bezeugen wollen. Dieses Zeugnis ist nicht immer leicht. Heute an Fronleichnam gehen wir in einer großen Gruppe, die uns stärkt, doch manchmal fühlen wir uns auch allein. Im Brief wird Timotheus darin bestärkt, den Glauben zu bewahren und Zeugnis abzulegen auch an uns könnte der Brief geschrieben sein. Lesung aus dem aus dem ersten Brief an Timotheus (6,20.11-13.16b) Timotheus, bewahre, was dir anvertraut ist. Strebe unermüdlich nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist und für das du vor vielen Zeugen das gute Bekenntnis abgelegt hast. Ich gebiete dir bei Gott, von dem alles Leben kommt, und bei Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis abgelegt hat und als Zeuge dafür eingetreten ist: Erfülle deinen Auftrag rein und ohne Tadel, bis zum Erscheinen Jesu Christi, unseres Herrn. Ihm gebührt Ehre und ewige Macht. Amen. Wort des lebendigen Gottes Seite 6
Fürbitten: Guter Gott, du hast uns ins Leben gerufen. Voller Hoffnung rufen wir zu dir: 1) Gütiger Gott, lass uns nach Gerechtigkeit streben. Eine Gerechtigkeit, die alle Menschen einbezieht. Hilf uns, dass wir als deine Zeuginnen und Zeugen Gerechtigkeit in der Welt verwirklichen. Ruf: V: Du Gott der Gerechtigkeit. A: Wir bitten dich, erhöre uns. 2) Gütiger Gott, hilf uns, fromm zu sein. Dass wir Formen finden, wie wir beten können, damit wir Dich immer mehr erkennen und so Dir und uns selbst näher kommen. Ruf: V: Du Gott der Frömmigkeit. A: Wir bitten dich, erhöre uns. 3) Gütiger Gott, stärke unseren Glauben. Immer wieder gibt es Zwei-fel und wir machen uns auf die Suche. Öffne unseren Blick für dei-ne Wahrheit, die uns Freiheit und Frieden finden lässt. Ruf: V: Du Gott des Glaubens. A: Wir bitten dich, erhöre uns. 4) Gütiger Gott, entfache in uns die Liebe. Dieses große Geschenk von Dir können wir nicht für uns selbst behalten, es ist dazu da, dass wir es weiterschenken. Ruf: V: Du Gott der Liebe. A: Wir bitten dich, erhöre uns. 5) Gütiger Gott, gib uns Kraft zur Standhaftigkeit. Manchmal drohen wir schwach zu werden das Vertrauen auf Dich richtet uns auf. Ruf: V: Du Gott der Standhaftigkeit. A: Wir bitten dich, erhöre uns. 6) Gütiger Gott, schenke uns Sanftmut und Gelassenheit. Sie sind Zeichen dafür, dass wir bei dir Heimat haben. Ruf: V: Du Gott des Sanftmutes. A: Wir bitten dich, erhöre uns. P: Gütiger Gott, es ist gut zu wissen, dass du bei uns bist und wir mit all unseren Bitten und Nöten zu dir kommen dürfen. Dich wollen wir suchen und loben heute und alle Tage unseres Lebens. Amen. Seite 7
Lied: Lob sei dem Herrn, Ruhm seinem Namen Ps 34 (GL 493) Kv: Ich gehe meinen Weg vor Gott im Lande der Lebenden (GL 528,3) oder: Brich auf, bewege dich (K 32) oder: Wo beginnt der Weg zu dir (K 413) Gebet um den Hl. Geist für die eigene Berufung Gott unser Vater, gieße die Gnade deines Geistes von neuem über uns aus, damit wir unsere Berufung würdig leben und vor den Menschen für deine Wahrheit Zeugnis ablegen. Hilf uns, dass wir voll Zuversicht nach der Einheit aller Christen und nach der Gemeinschaft in der einen Kirche streben. Darum bitten wir durch Jesus Christus unseren Herrn. (MB 1063,2) Eucharistischer Segen Seite 8
4. Station Seid meine Zeugen Lied: Komm, Heilger Geist, der Leben schafft (GL 242) oder: Du, Herr, gabst uns dein festes Wort (GL 830; K84) oder: Von dir erwählt, geliebt gesandt Einleitende Worte: Jesus beauftragt zu Beginn der Apostelgeschichte die Jünger und sendet sie in alle Welt. Waren sie zuvor noch ängstlich und zogen sich zu-rück, ändert sich nun alles: Durch den Heiligen Geist gestärkt können sie voller Kraft Zeugnis für Jesus und seine Frohe Botschaft ablegen. Diese Zusage und Botschaft gelten auch uns heute, in Taufe und Firmung werden wir zu Boten Gottes in der Welt. Lesung aus der Apostelgeschichte (Apg 1,4-5.8) Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft. Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. Wort des lebendigen Gottes Psalm 117 mit KV: Geht in alle Welt (KV GL 646,5) Für den Vorsänger z.b. im Deutschen Messantiphonale Nr. 308 oder: Gebet des Erzbischofs zum Jahr der Berufung (gratis bei der Diözesanstelle Berufe der Kirche zu beziehen) Seite 9
Lied: Tantum ergo / Sakrament der Liebe Gottes (GL 541/542) Oder: Herr, wir bitten: Komm und segne uns (K 193) Eucharistischer Segen Lied: Großer Gott wir loben dich (GL 257) oder: Unterwegs in eine neue Welt (K 366) oder: Wagt euch zu den Ufern (K 376) Seite 10