VERARBEITUNGSRICHTLINIEN KLIMAPOR / PUTZHINWEISE

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4 Anwendungshinweise n 5 Verputzen im Bereich der Dämmplatten. Verdübelung n Klebemörtel n Ausschalen Komponenten des Putz systems. 4.

Transkript:

VERARBEITUNGSRICHTLINIEN KLIMAPOR / PUTZHINWEISE 1. Allgemeines Vor Beginn des Putzauftrags muss der Auftragnehmer der Putzarbeiten im Zuge der Wahrnehmungen der Prüf- und Hinweispflicht den zu verputzenden Untergrund gem. VOB Teil C, DIN 18350, prüfen. Bedenken müssen schriftlich angemeldet werden. Der Putzgrund muss tragfähig und trocken sein. Die Temperatur des Putzgrundes darf +5 C nicht unterschreiten. Auf sichtbar durchfeuchtete Wandteile darf nicht geputzt werden. Weiterhin muss der Putzgrund frei von losen, die Putzhaftung beeinträchtigenden Bestandteilen sein. Lose anhaftende Ausblühungen müssen trocken entfernt werden. 2. Außenputz Außenwände Klimapor haufwerksporig Das Verputzen von Klimapor Außenwänden erfolgt grundsätzlich nach den üblichen Verarbeitungsrichtlinien. Bei ungünstigen Bedingungen, z.b. heißer Witterung, hat sich für das Aufbringen des Unterputzes die mehrschichtige Arbeitsweise bewährt. Die Standzeiten zwischen Aufbringen des Unterputzes und Aufbringen des Oberputzes betragen bei mineralischen Putzen und Leichtputzen im Allgemeinen einen Tag je mm Putzdicke; bei Wärmedämmputzen einen Tag je 1 mm Putzdicke, mindestens jedoch 21 Tage. Für das Überputzen von örtlich als Wärmebrückendämmung eingelegten Wärmedämmplatten sind die einschlägigen Merkblätter. Bei Außenwänden spielt die Wärmedämmung eine entscheidende Rolle, so dass hier Leichtbeton mit haufwerksporigem Gefüge nach der alten DIN 4232 bzw. der neuen DIN EN 1520 in Verbindung mit DIN 4213 zum Einsatz kommt. Dies bedeutet, dass die einzelnen Liapor-Kugeln nur durch den Zementleim miteinander verklebt sind, also keine geschlossene Bindemittelmatrix vorliegt. Die raue, griffige Struktur dieser Liapor-Massivwand stellt einen idealen Putzgrund dar, dessen Eigenschaften mit Mauerwerk aus Leichtbetonsteinen vergleichbar sind. Es handelt sich um einen Putzgrund nach Norm, für den daher die Regelungen in der DIN 18550, Teil 1, 2, 3 und 4 und der EN 998, Teil 1 gelten. Mineralische Putzmörtel können sich in der rauen, offenporigen Struktur optimal verkrallen. Aufgrund der geringen kapillaren Saugfähigkeit steht dem Putz über den gesamten Abbindezeitraum genügend Feuchtigkeit zur Verfügung, so dass keine gesonderte Untergrundvorbereitung erforderlich ist, der Putz aber trotzdem nicht aufbrennt. Im Allgemeinen sind Wandelemente aus haufwerksporigem Leichtbeton ähnlich wie Mauerwerk aus Leichtbetonsteinen zu behandeln. Wir verweisen daher auf das Merkblatt Putz auf Mauerwerk aus Leichtbetonsteinen, das von verschiedenen Verbänden herausgegeben wurde. Wir empfehlen besonders, die sog. Ultraleichtputze zu verwenden, die aufgrund ihrer mörteltechnischen Kennwerte optimal auf haufwerksporigen Leichtbeton abgestimmt sind. Hier haben sich besonders Putze bewährt, die mineralische leichte Gesteinskörnungen enthalten. Der Bereich der Montagefugen muss besonders sorgfältig behandelt werden. Hier kann der Putz entweder durch einen geeigneten Putzträger (z.b. Mineralfaservlies etc.) vom Untergrund entkoppelt oder durch eine doppelte Armierung geschützt werden. Dabei wird der Fugenbereich zunächst mit einem dünnlagigen Spachtelputz überzogen, in den ein alkalibeständiges Glasfasergewebe eingebettet wird. Dann wird der Grundputz aufgetragen, der wie beschrieben nochmals mit einem Gewebe bewehrt wird. Mineralische Kalk-Zement-Leichtputze und Ultraleichtputze können strukturiert und gestrichen werden, auf den Unterputz wird aber normalerweise nach einer Wartezeit von 1 Tag pro mm Putzstärke der Oberputz aufgetragen. Dazu eignen sich diffusionsoffene Putze: Mineralische (dünnschichtige) Edelputze bzw. Silikat- und Silikonharzputze.

VERARBEITUNGSRICHTLINIEN KLIMAPOR / PUTZHINWEISE Die Putze werden nach den Angaben des Herstellers verarbeitet und sollten mit einem diffusionsoffenen, aber hydrophoben Schlussanstrich versehen werden. Dazu eignen sich je nach Putzsystem und Witterungseinflüssen Silikat- und Silikonharz-Fassadenfarben. Neben dieser zweilagigen Putzweise aus Grund- und Oberputz eignet sich auch ein einlagiger Kratzputz, der meist auf Spritzbewurf aufgebracht und dann durch Kratzen der Oberfläche strukturiert wird. Über Fenster- und Türstürzen wird die fachgerechte Anordnung eines geeigneten Bewehrungsgewebes empfohlen. Darüber hinaus sind die Eckbereiche von Gebäudeöffnungen durch diagonal verlegte Zusatzbewehrung zu verstärken. Putzbewehrungen dienen zur Verminderung der Rissbildung. Das Armierungsgewebe muss alkalibeständig sein und in der oberen Hälfte der Putzlage eingebettet sein. Es muss reißfest sein und ein ausreichendes Flächengewicht besitzen. Bei Wärmedämmputzsystemen mit einem Ausgleichsputz wird das Bewehrungsgewebe in diesen eingebettet. Der Anschluss an andere Bauteile wie Gesimse, Fensterbänke, Fensterrahmen usw. erfolgt, wo ein beweglicher Anschluss erforderlich ist, mit geeigneten Dehnfugen- oder Anschlussprofilen. Tabelle 1: Mineralische Putzsysteme für Außenputz auf Mauerwerk aus klimapor *1) Gemäß DIN 18550-1, Tabelle 1 und DIN 18550-2 bzw. EN 998-1, Tabelle 1 *2) Ermittelt an Prismen gemäß DIN 18555-3 *3) Abweichend von DIN 18550-1, jedoch Stand der Technik *4) Leichtputze mit organischem Zuschlag mit porigem Gefüge sind außen nur als Unterputze zu verwenden (s. DIN 18550-4). *5) Putze nach DIN 18550-2 sind nur geeignet, wenn sie - wie Leichtputze - in ihrer Festigkeit (wie angegeben) nach oben begrenzt sind *6) Ultraleichtputze in ANlehnung an DIN 18550, Teil 4

3. Innenputz haufwerksporige Struktur Geeignet zum Verputzen der Innenseiten der Klimapor-IW-Flächen sind alle Putzsysteme, die in der Tabelle 2: Innenputze zusammengefasst sind. Demnach können kalkzement-gebundene Putze auf diesem Untergrund verwendet werden. Der Putz wir nach Herstellerangaben meist einlagig aufgetragen und entsprechend nachbearbeitet, also geglättet oder gefilzt bzw. aufgeraut, um später mit einem Oberputz überzogen zu werden. Die Stärke der Putzlage richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten und liegt zwischen wenigen mm und ca. 15 mm, d.h. die Wände können dünnschichtig verputzt ( gespachtelt ) oder mit einem herkömmlichen, dicklagigen Innenputz beschichtet werden. Wir empfehlen dringend entlang der Wandkanten, insbesondere entlang des Deckenanschlusses einen Trennschnitt ( Kellenschnitt ) auszuführen, um die Putzflächen sauber voneinander zu trennen. Ähnlich wie bei Mauerwerk müssen alle Bereiche, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind, mit einem geeigneten Armierungsgewebe aus alkalibeständigen Glasfasergewebe bewehrt werden. Dazu zählen die Ecken der Gebäudeöffnungen, der Brüstungsbereich, Übergänge zu anderen Putzgründen, Kamine, innenliegende Leitungsschächte u.ä. Sollten die Montagefugen der Wandelemente im Innenbereich sichtbar sein, muss der Putz auch in diesem Bereich armiert werden. Tabelle 2: Mineralische Putzsysteme für Innenputz auf Mauerwerk aus Liaporsteinen Mittlere Putzdicke bei mehrlagigen Putzen (Gesamtdicke aus Unterputz+Oberputz) min. 15 mm Einlagigen Putzen aus Werk- Trockenmörtel: min. 10 mm Anforderung bzw. Putzanwendung Geeignete Putzsysteme *1) Übliche Beanspruchung *2) Erhöhte Abriebfestigkeit (z.b. Treppenhäuser, Flure öffentlicher Gebäude usw.) Feuchträume Ein- und mehrlagige Putzsysteme der Mörtelgruppen P Ic, CS I Leichtputz, Kalk- oder Kalkzementmörtel P II. CS II Leichtputz, Kalk- oder Kalkzementmörtel (Druckfestigkeit *3) 5 N/mm³) P IVa, b, c Gips- oder Gipskalkmörtel Ein- und mehrlagige Putzsysteme der Mörtelgruppen P II. CS II Leichtputz, Kalk- oder Kalkzementmörtel (Druckfestigkeit *3) 5 N/mm³) P IVa, b, c Gips- oder Gipskalkmörtel Es kommen die gleichen Putzsysteme zur Anwendung wie bei Außenwandputzen (s. Tabelle 1). *1) Mörtelgruppen gemäß DIN 18550-1, Tabelle 1 und DIN 18550-2, Tabelle 2 *2) Schließt die Anwendung in häusliche Küchen und Bädern bei üblicher Beanspruchung ein *3) Erweitert in Prismen gemäß DIN 18555-3

4. Innenputz gefügedichter Wände Die Eigenschaften gefügedichter Wände sind mit Flächen aus Normalbeton vergleichbar. Deshalb sind Normalbeton und gefügedichter Leichtbeton auch in der neuen DIN 1045 / Norm DIN 206-1 zusammengefasst worden. Die materialtechnischen Kennwerte der Innen- undaußenputze müssen auf die speziellen Anforderungen einer geschlossenen, relativ glatten Betonfläche abgestimmt sein. Grundsätzlich können auch die glatten Oberflächen der Wandelemente aus gefügedichtem Leichtbeton nach DIN 4219 bzw. DIN 1045/EN 206-1 im Innenbereich verputzt werden. Dies kann sowohl dicklagig als auch dünnlagig erfolgen. Für den Innenputz eignen sich folgende Putzarten nach DIN 18550, Teil 2 und Teil 4 - Kalkgebundene Putze nach DIN 18550 bzw. EN 998, Teil 1 Putzmörtelgruppe P I(CS I), z.b. Kalk-Innenputze, Putzmörtelgruppe P Ic - Kalk-Zement-Putze, Putzmörtelgruppe P II (CS II) - Kalk-Zement-Leichtputze, Putzmörtelgruppe P II (CS II) Gipsgebundene Putze, Putzmörtelgruppe P IV nach DIN 18550 eignen sich zum Verputzen solcher Wandelemente nicht! Es hat sich vielmehr bewährt, einen dünnlagigen Kalk- bzw. Kalk-Zement-Putz zu verwenden, dessen Haftung auch auf glatten Betonuntergründen optimiert ist. Hier bietet die Werktrockenmörtelindustrie eine Reihe von speziellen Putzen an, die sich in der Praxis als gut geeignet erwiesen haben. Für einen solchen Putz ist eine Vorbehandlung des Untergrunds (z.b. eine Grundierung) in der Regel nicht notwendig. Der Putz wird nach Herstellerangaben meist einlagig aufgetragen und entsprechend nachbearbeitet, also geglättet oder gefilzt. Die Stärke der Putzlage richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten und liegt zwischen wenigen mm und ca. 15 mm, d.h. die Wände können dünnschichtig verputzt ( gespachtelt ) werden, größere Unebenheiten aber mit dem selben Material ausgeglichen werden. Wir empfehlen dringend entlang der Wandkanten, insbesondere entlang des Deckenanschlusses einen Trennschnitt ( Kellenschnitt ) auszuführen, um die Putzflächen sauber voneinander zu trennen. 4.1. Außenputz gefügedichter Wände Wandelemente aus gefügedichtem Leichtbeton werden normalerweise als tragende Innenwände eingesetzt und nur selten als Außenwände verwendet. Dann werden sie im Wohnungsbau aber in aller Regel mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen. Werden die Elemente aber außen noch herkömmlich verputzt, gelten die gleichen Empfehlungen und Regelungen wie bei Wandelementen aus haufwerksporigem Leichtbeton nach DIN EN 1520. Es eignen sich also alle Putze, die in der Tabelle 1: Außenputz zusammengefasst sind.

Oberflächenbeschaffenheit Klimaporwände (Innenseiten) Die Oberflächenbeschaffenheit der Wände bezieht sich auf die reine Elementfläche. Das Verspachteln der Anschlussfugen Wand/Wand, Wand/Decke ist hiervon ausgenommen. Hierbei sind die entsprechenden Verarbeitungsrichtlinien zu beachten: Außenwände haufwerksporig: Q I (2 x Spachtelung oder IP erforderlich) Außenwände gefügedicht: Q II (1 x Spachtelung oder IP erforderlich) Außenwände haufwerksporig mit werksseitigem Innenputz(Hasit) Q III tapezierfähig, malermäßige Vorbehandlung erforderlich (s. Verarbeitungsrichtlinien Hasit) Innenwände haufwerksporig gewalzte Seite Q I (2 x Spachtelung oder IP erforderlich) Innenwände haufwerksporig schalglatte Seite Q II (1 x Spachtelung erforderlich) Innenwände gefügedicht abgescheibte Seite Q I (2 x Spachtelung oder IP erforderlich) Innwände gefügedicht schalglatte Seite Q II (geringfügiges Verspachteln der Poren erforderlich) Hinweis: Malerfertige Oberflächenbeschaffenheit QIV: Soll eine malerfertige Oberflächenbeschaffenheit erreicht werden, wird eine vollflächige Gewebeeinlage empfohlen, da die Austrocknung der Wände zu Schwindverkürzungen führt, die in Form von kleinen Haarrissen auftreten können und keinen Mangel darstellen.

Feinschichtputz Produkt: Zement- oder Kalk-Zement-Feinschichtputz für werksgefertigte Wandelemente aus Beton. Werktrockenmörtel, hergestellt unter Verwendung von Kalk (DIN EN 459), Zement (DIN EN 197) und gesuchten feinkörnigen Sanden (DIN 13139). Verarbeitung: Das Produkt wird mit dafür geeigneten Maschinen angemischt. Der Putzmörtel wird auf den Palettentisch entweder an der Unterseite oder an der Oberseite des liegenden Betonkerns im Rahmen der normalen Produktion eingebracht. Bei Einsatz in oberen Bereich wird der Putzmörtel möglichst rationell aufgetragen, abgezogen und in der Oberfläche gefilzt oder gerieben. Bei Einsatz im unteren Bereich muss der Putzmörtel so eingestellt und aufgetragen werden, dass nach dem Ausschalen eine glatte Putzstruktur entsteht. Technische Daten: Die technischen Daten müssen immer auf die gefertigten Wandelemente abgestimmt werden. Weiterhin ist festzulegen, welche Oberflächenstruktur gewünscht wird. Der Feinschichtputz wird als Innenputz eingesetzt. Die nachfolgenden Daten können aus diesem Grund nur richtungsweisend sein: Festigkeit Schichtdicke PII oder P III DIN V18550 3-5 mm Wasserbedarf 28 % Ergiebigkeit Rohdichte Farbton 600 l/t ca. 1.450 g/l weiß

Hinweise: Alle hier aufgeführten Hinweise können nur richtungsweisend sein. Welche Produkte und Logistiksysteme eingesetzt werden können, ist immer von den örtlichen Verhältnissen und Forderungen abhängig. Dieses Produkt enthält Zement und/oder Kalk und reagiert mit Feuchtigkeit/Wasser alkalisch. Deshalb Haut und Augen schützen. Bei Berührung grundsätzlich mit Wasser abspülen. Bei Augenkontakt unverzüglich den Arzt aufsuchen. Siehe auch Sackaufdruck. Die Aussagen erfolgen aufgrund umfangreicher Prüfungen und Praxiserfahrungen. Sie sind nicht auf jeden Anwendungsfall übertragbar. Daher empfehlen wir gegebenenfalls Anwendungsversuche durchzuführen. Technische Änderungen im Rahmen der Weiterentwicklung vorbehalten. Im Übrigen gelten unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen. Stand: November 2015