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Transkript:

econstor Make Your Publication Visible A Service of Wirtschaft Centre zbwleibniz-informationszentrum Economics Boss, Alfred Working Paper Hohe Überschüsse der Bundesagentur für Arbeit: Was tun? Kiel Policy Brief, No. 97 Provided in Cooperation with: Kiel Institute for the World Economy (IfW) Suggested Citation: Boss, Alfred (2015) : Hohe Überschüsse der Bundesagentur für Arbeit: Was tun?, Kiel Policy Brief, No. 97 This Version is available at: http://hdl.handle.net/10419/123712 Standard-Nutzungsbedingungen: Die Dokumente auf EconStor dürfen zu eigenen wissenschaftlichen Zwecken und zum Privatgebrauch gespeichert und kopiert werden. Sie dürfen die Dokumente nicht für öffentliche oder kommerzielle Zwecke vervielfältigen, öffentlich ausstellen, öffentlich zugänglich machen, vertreiben oder anderweitig nutzen. Sofern die Verfasser die Dokumente unter Open-Content-Lizenzen (insbesondere CC-Lizenzen) zur Verfügung gestellt haben sollten, gelten abweichend von diesen Nutzungsbedingungen die in der dort genannten Lizenz gewährten Nutzungsrechte. Terms of use: Documents in EconStor may be saved and copied for your personal and scholarly purposes. You are not to copy documents for public or commercial purposes, to exhibit the documents publicly, to make them publicly available on the internet, or to distribute or otherwise use the documents in public. If the documents have been made available under an Open Content Licence (especially Creative Commons Licences), you may exercise further usage rights as specified in the indicated licence. www.econstor.eu

Kiel Policy Brief Hohe Überschüsse der Bundesagentur für Arbeit Was tun? Alfred Boss Nr. 97 November 2015 Institut für Weltwirtschaft Kiel Kiel Institute for the World Economy ISSN 2195 7525

Kiel Policy Brief 97 1 / 5 Hohe Überschüsse der Bundesagentur für Arbeit Was tun? Alfred Boss Die Ausgangslage Die Bundesagentur für Arbeit verzeichnete im Jahr 2014 einen Überschuss in Höhe von 1,58 Mrd. Euro. Wesentlich dafür war die günstige Arbeitsmarktentwicklung. Das Beitragsaufkommen nahm kräftig zu, die Ausgaben waren leicht rückläufig. Im Februar 2015 hat der Autor dieses Beitrags für das Jahr 2015 einen Überschuss in Höhe von 2,6 Mrd. Euro prognostiziert (Handelsblatt 2015); schon im Juli 2014 hatte er mit einem Überschuss in Höhe von 2,1 Mrd. Euro gerechnet (Boss 2014:2). Er schlug vor, den Beitragssatz um 0,3 Prozentpunkte auf 3 Prozent des Bruttoarbeitsentgelts zu senken. Die Bundesagentur für Arbeit rechnete im April 2015 für das Jahr 2015 mit einem Überschuss in Höhe von 300 Mill. Euro. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche erklärte Frank-Jürgen Weise, der Präsident der Bundesagentur, die Prognose des Instituts für Weltwirtschaft vom Februar 2015 sei unrealistisch. Das ist eine spektakulär geschätzte Zahl und ein Best-Case-Szenario (Wirtschaftswoche 2015). Eine Reduktion des Beitragssatzes lehnte Frank-Jürgen Weise ab. Im Juni 2015 revidierte die Bundesagentur ihre Prognose (in einer Vorlage für den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages) auf 1,4 Mrd. Euro; bis zum Jahr 2019 werde der Überschuss auf 3,3 Mrd. Euro steigen (Frankfurter Allgemeine Zeitung 2015). Eine Verringerung des Beitragssatzes wurde nicht erwogen. Im Folgenden wird eine neue Prognose für die Finanzsituation der Bundesagentur für Arbeit vorgelegt; sie trägt auch den Konsequenzen der massiven Zuwanderung Rechnung. Anschließend werden Folgerungen für die Wirtschaftspolitik gezogen. Eine Prognose Der Prognose für die Jahre 2015 und 2016 liegt neben den relevanten institutionellen Regelungen die Konjunkturprognose des Instituts für Weltwirtschaft vom 10. September 2015 zugrunde (Boysen-Hogrefe et al. 2015a). Es wird erwartet, dass die Beschäftigtenzahl in den Jahren 2015 und 2016 weiter und zwar um 0,7 bzw. 1,0 Prozent zunehmen wird und dass der Lohn je Beschäftigten um 3,2 Prozent bzw. 2,1 Prozent steigen wird. Für die Lohn- Für den Inhalt der Kiel Policy Briefs ist allein der Autor verantwortlich, nicht das Institut.

Kiel Policy Brief 97 2 / 5 summe bedeutet dies eine Zunahme um 3,9 bzw. 3,1 Prozent (Tabelle 1). Bei steigender Beschäftigung wird mit einer Arbeitslosenzahl von 2,80 bzw. 2,71 Mill. Personen in den Jahren 2015 und 2016 gerechnet, nach 2,90 Mill. Personen im Jahr 2014. Tabelle 1: Bruttolohn je Beschäftigten, Beschäftigte und Lohnsumme (Inländerkonzept) 2011 2016 (Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent) 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Beschäftigte 1,3 1,3 1,0 1,2 0,7 1,0 Bruttolohn je Beschäftigten 3,4 2,8 2,1 2,7 3,2 2,1 Lohnsumme 4,8 4,1 3,1 3,9 3,9 3,1 Quelle: Statistisches Bundesamt (2015); Boysen-Hogrefe et al. (2015a); eigene Darstellung. In den Jahren 2015 und 2016 dürften die Beitragseinnahmen der Bundesagentur für Arbeit bei einem Beitragssatz von 3 Prozent ungefähr so stark wie die Lohnsumme zunehmen. Der Satz der (von der relevanten Lohnsumme abhängigen) Insolvenzgeldumlage, der im 2013 auf 0,15 Prozent festgesetzt worden war, wird zu Beginn des Jahres 2016 sehr wahrscheinlich auf 0,12 Prozent gesenkt werden; denn die Einnahmen infolge der Umlage übersteigen seit Jahren die Ausgaben für das Insolvenzgeld, die Rücklage nimmt also zu, und die Obergrenze für die zulässige Rücklage wird Ende 2015 erreicht sein. Die Umlage wird im Jahr 2015 und bei einem reduzierten Satz im Jahr 2016 vermutlich zu Einnahmen in Höhe von 1,32 bzw. 1,09 Mrd. Euro führen, nach 1,30 Mrd. Euro im Jahr 2014. Die vom Bund geleisteten Erstattungen dürften in den Jahren 2015 und 2016 etwas rascher als im Jahr 2014 steigen. Die restlichen Einnahmen, die u.a. aus der sog. Winterbeschäftigungsumlage und aus Verwaltungseinnahmen bestehen, werden sich wohl in beiden Jahren auf rund 0,9 Mrd. Euro belaufen. Die gesamten Einnahmen der Bundesagentur werden in den Jahren 2015 und 2016 wohl um 1,4 bzw. 0,9 Mrd. Euro steigen (Tabelle 2). Fast die Hälfte der Ausgaben der Bundesagentur entfiel im Jahr 2014 auf das Arbeitslosengeld. Die Ausgaben für das Arbeitslosengeld werden im Jahr 2015 wohl 14,86 Mrd. Euro betragen; im Jahr 2016 dürften sie sich kaum verändern. Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld dürfte im Jahr 2015 um 6 Prozent sinken, das Arbeitslosengeld je Empfänger wird wohl um 3 Prozent zunehmen. Im Jahr 2016 wird die Zahl der Empfänger wohl weniger deutlich abnehmen, das Arbeitslosengeld je Empfänger dürfte etwas rascher als im Jahr 2015 steigen. Die Summe aus den Ausgaben für das Arbeitslosengeld, für das konjunkturelle Kurzarbeitergeld, für das Insolvenzgeld sowie für die als Eingliederungstitel verbuchten Zwecke wird im Jahr 2015 angesichts der kräftigen Konjunktur abnehmen; im Jahr 2016 dürfte sie sich nur wenig ändern. Der massive Zustrom von Flüchtlingen wird die Ausgaben der Bundesagentur in den Jahren 2015 und 2016 nur wenig beeinflussen. Ansprüche auf Arbeitslosengeld setzen eine Mindestdauer der Beschäftigung vor dem Eintritt der Arbeitslosigkeit voraus; diese Voraussetzung wird von den Zuwanderern wohl nur in seltenen Fällen erfüllt werden. Allerdings werden nach den Plänen der Bundesagentur im Jahr 2016 Ausgaben für die Integration von

Kiel Policy Brief 97 3 / 5 Flüchtlingen (350 Mill. Euro) fällig. Zudem wird unabhängig von der Zuwanderung ein Sonderprogramm zur Qualifizierung in Kraft treten (280 Mill. Euro). Zusammen wird es zu Mehrausgaben in Höhe von 630 Mill. Euro kommen (Bundesagentur für Arbeit 2015). Diese Ausgaben werden in Tabelle 2 in der Kategorie Sonstige Ausgaben erfasst. Die sonstigen Ausgaben ohne die Mehrausgaben werden weiter rückläufig sein, weil die Förderung der Altersteilzeit abgeschafft wurde und daher die Ausgaben für diesen Zweck (2014: 1,10 Mrd. Euro) allmählich auf null sinken werden. Tabelle 2: Einnahmen und Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit 2011 2016 (Mrd. Euro) 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Beiträge 25,43 26,57 27,59 28,71 29,93 30,90 Zuschuss des Bundes 8,05 7,24 0,00 0,00 0,00 0,00 Verwaltungskostenerstattung SGB II 2,78 2,46 2,68 2,82 2,99 3,17 Umlage für das Insolvenzgeld 0,04 0,31 1,22 1,30 1,32 1,09 Einmaleinnahmen 0,47 0,00 0,24 0,00 0,00 0,00 Sonstige Einnahmen 0,79 0,85 0,91 0,89 0,91 0,92 Einnahmen 37,56 37,43 32,64 33,72 35,15 36,08 Eingliederungstitel 2,26 1,82 1,89 b 1,97 b 2,02 b 2,07 b Gründungszuschuss 1,71 0,89 0,22 0,32 0,31 0,32 Arbeitslosengeld a 13,78 13,82 15,41 15,37 14,86 14,80 Konjunkturelles Kurzarbeitergeld 0,37 0,19 0,23 c 0,16 c 0,13 c 0,16 c Erstattete Beiträge 0,29 0,02... Insolvenzgeld 0,68 0,98 0,91 0,69 0,65 0,68 Erstattung von Eingliederungsund Verwaltungsausgaben des Bundes 4,51 3,82 0,00 0,00 0,00 0,00 Verwaltungsausgaben 7,29 7,10 7,49 7,74 8,10 8,50 Sonstige Ausgaben 6,63 6,20 6,42 d 5,90 d 5,57 d 5,88 d Ausgaben 37,52 34,84 32,57 32,15 31,64 32,41 Saldo 0,04 2,59 0,06 1,58 3,51 3,67 a Ohne Arbeitslosengeld bei beruflicher Weiterbildung. b Ohne Gründungszuschuss. c Einschließlich erstatteter Beiträge. d Ausgaben gemäß Kapitel 3 des Haushalts (ohne konjunkturelles Kurzarbeitergeld) zuzüglich Erstattungen an die Rentenund die Pflegeversicherung. 2015 und 2016: eigene Prognose. Quelle: Bundesagentur für Arbeit (lfd. Jgg.); Darstellung und eigene Berechnungen; eigene Prognose. Die gesamten Ausgaben der Bundesagentur dürften im Jahr 2015 etwas sinken und im Jahr 2016 um rund 0,8 Mrd. Euro steigen. Sie wären dann etwas größer als im Jahr 2014. Der Überschuss der Bundesagentur wird im Jahr 2015 wohl auf rund 3,5 Mrd. Euro zunehmen. Im Jahr 2016 dürfte er rund 3,7 Mrd. Euro betragen. Die Prognose des Autors vom Juli 2015 (Boss 2015: 2) würde damit im Wesentlichen bestätigt; freilich waren seinerzeit für das Jahr 2016 Mehrausgaben für die Integration von Flüchtlingen und für ein Sonderprogramm nicht einbezogen worden. Die Bundesagentur für Arbeit erwartet für das Jahr 2016 einen Überschuss von 1,8 Mrd. Euro (Bundesagentur für Arbeit 2015).

Kiel Policy Brief 97 4 / 5 Wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen Das Produktionspotential dürfte im Jahr 2015 normal ausgelastet sein. Im Jahr 2016 wird es wohl nur wenig über seinem Normalwert liegen (Boysen-Hogrefe et al. 2015b: 9). Der Budgetsaldo im Jahr 2015 ist daher frei von Konjunktureinflüssen; er ist struktureller Art. Der Saldo im Jahr 2016 beträgt konjunkturbereinigt mehr als 3 Mrd. Euro. Daher kann der Beitragssatz in der Arbeitslosenversicherung bei gegebenen Leistungsversprechen gesenkt werden. Er sollte zum Beginn des Jahres 2016 um 0,3 Prozentpunkte reduziert werden. Die Einnahmen der Bundesagentur fielen dann im Jahr 2016 um rund 3 Mrd. Euro je Jahr geringer als sonst aus, die Rücklage nähme gleichwohl etwas zu. Dies wäre bei der von der Bundesregierung erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung auch in den Jahren bis zum Jahr 2019 der Fall. Die massive Zuwanderung wird die Sozialleistungen der Gebietskörperschaften stark erhöhen. Auf die Finanzen der Bundesagentur für Arbeit wird sie nur wenig Einfluss haben. Literatur Boss, A. (2014). Sozialversicherung rutscht ins Defizit. Kiel Policy Brief 77. Institut für Weltwirtschaft, Kiel. Boss, A. (2015). Sozialversicherung im Defizit? Kiel Policy Brief 91. Institut für Weltwirtschaft, Kiel. Boysen-Hogrefe, J., S. Fiedler, D. Groll, N. Jannsen, S. Kooths und G. Potjagailo (2015a). Deutschland: Expansion trotzt weltwirtschaftlicher Unruhe. Kieler Konjunkturberichte Nr. 11 (2015 Q3). Institut für Weltwirtschaft, Kiel. Boysen-Hogrefe, J., S. Fiedler, K.-J. Gern, D. Groll, P. Hauber, N. Jannsen, S. Kooths, M. Plödt, G. Potjagailo und U. Stolzenburg (2015b). Mittelfristprojektion für Deutschland: Expansion übersteigt die Wachstumskräfte. Kieler Konjunkturberichte Nr. 12 (2015 3). Institut für Weltwirtschaft, Kiel. Bundesagentur für Arbeit (2015). Der Haushalt 2016 der BA: Gute Finanzlage ermöglicht Investitionen in die Förderung und gute Dienstleistungen für alle Kundinnen und Kunden. Pressemitteilung BoxID: 561183 vom 13. November. Bundesagentur für Arbeit (lfd. Jgg.). Einnahmen und Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit. Nürnberg. Frankfurter Allgemeine Zeitung (2015). Arbeitsagentur baut dickes Finanzpolster auf. 6. Juni: 20. Handelsblatt (2015). Beiträge könnten 2016 sinken. 16. Februar: 9. Statistisches Bundesamt (2015). Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1.4: Inlandsproduktsberechnung Detaillierte Jahresergebnisse. Wiesbaden. Wirtschaftswoche (2015). BA-Chef Weise für Entbürokratisierung aber gegen Beitragssenkung. 25. April 2015. Via Internet, <http://www.wiwo.de/politik/europa/bundesagentur-fuer-arbeit-bachefweise-fuer-entbuerokratisierung-aber-gegen-beitragssenkung/11683944.html>.

Kiel Policy Brief 97 5 / 5 Imprint Publisher: Kiel Institute for the World Economy Kiellinie 66 D 24105 Kiel Phone +49 (431) 8814 1 Fax +49 (431) 8814 500 Editorial team: Margitta Führmann Helga Huss Prof. Dr. Henning Klodt (responsible for content, pursuant to 6 MDStV) Dr. Klaus Schrader The Kiel Institute for the World Economy is a foundation under public law of the State of Schleswig-Holstein, having legal capacity. Value Added Tax Identification Number: DE 251899169 Authorised Representative: Responsible Supervisory Authority: Prof. Dennis Snower, Ph.D. (President) Ministry of Social Affairs, Health, Science and Equality of Land Schleswig-Holstein 2015 The Kiel Institute for the World Economy. All rights reserved. http://www.ifw-kiel.de/wirtschaftspolitik/politikberatung/kiel-policy-brief