Halten Geruch und Flammen in Schach: Neuartige VAE-Bindemittel für emissionsarme Teppichanwendungen

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Transkript:

Wacker Chemie AG Hanns-Seidel-Platz 4 81737 München, Germany www.wacker.com FEATURE-SERVICE Nummer 01, Januar 2014 Halten Geruch und Flammen in Schach: Neuartige VAE-Bindemittel für emissionsarme Teppichanwendungen Die Wahl der Bindemittel spielt bei vielen Anwendungen und Industrien eine zentrale Rolle. Mit dem kürzlich entwickelten VINNAPAS CA 55 ist den Experten von WACKER ein Durchbruch in einem Markt gelungen, in dem Bindemittel auf Basis von Vinylacetat- Ethylen-Copolymeren (VAE) bislang nur ein Nischenprodukte waren, nämlich in der Teppichindustrie. Doch VAE-Dispersionen bieten gegenüber traditionell verwendetem Latex in Teppichrücken eine Reihe von Vorteilen: Ihr Preis schwankt weniger, sie setzen kaum flüchtige organische Stoffe frei, sind schwerer entflammbar, leicht zu verarbeiten und nahezu geruchlos. Das Fehlen des Geruchs... liegt an der Wahl des Bindemittels Dieser Teppich riecht nicht. Jedenfalls nicht so, wie neuer Teppich normalerweise riecht, obwohl er direkt aus der Fabrik kommt. Es ist das neue polymere Bindemittel im Teppichrücken, das den Unterschied macht auch was den Geruch betrifft. Auf den ersten Blick stellt man keinen Unterschied fest, sagt Dr. Holger Künstle mit einem zufriedenen Lächeln. Der Teppichrücken sieht genauso aus wie immer. Er hält den Teppich zusammen und sorgt dafür, dass sich die Fasern auch nach jahrelanger Verwendung und Beanspruchung nicht lösen. Der typische Geruch, der sich nach dem Verlegen von Teppichen für einige Tage im Raum ausbreitet, komme von den herkömmlichen Styrol-Butadien (SB)-Bindemitteln, erläutert Künstle, der für das

Seite 2 von 10 Teppichanwendungslabor von WACKER in Burghausen zuständig ist. Doch dieser Teppich enthält VINNAPAS CA 55, ein neuartiges Bindemittel auf Basis von Vinylacetat-Ethylen-Copolymer- Dispersionen, das herkömmliche SB-Binder in der Formulierung für die Teppichrückenverklebung ersetzt. Ein Pionier in der VAE- Technologie Neue Chancen nutzen Eine Alternative zu einem bislang konkurrenzlosen Produkt Polymere Bindemittel haben eine lange Tradition im Produktportfolio von WACKER. Schon im Jahr 1928 wurde in Burghausen aus Essigsäure Vinylacetat hergestellt. 1966 gelang es den Forschern, Vinylacetat und Ethylen zu einem Copolymer zu verbinden. Sie schufen ein Bindemittel, das heute aus den unterschiedlichsten Anwendungen nicht mehr wegzudenken und eine Kerntechnologie bei WACKER geworden ist: VAE-Dispersionen finden sich in Klebstoffen, geruchsarmen Innenfarben, Textilien oder Vliesstoffen und mittlerweile auch in Teppichen. Als Robert Tangelder, Business Development Manager im europäischen Dispersionsteam von WACKER POLYMERS, diese VAE-Dispersionen zur Teppichrückenbeschichtung Willem van der Meer, dem Einkaufsleiter des niederländischen Teppichherstellers Edel Group, vorstellte, erkannte dieser sofort die Chance, etwas Neues zu versuchen. Umgehend setzte er sich mit seinem Kollegen Dr. Mike de Lange zusammen, einem promovierten Polymerchemiker, der die technische Kompetenz einbrachte, um die Innovation weiter zu erforschen. De Lange war sofort interessiert, als Tangelder ihm die neuen VAE-Bindemittel zeigte, die speziell auf die europäische Teppichindustrie zugeschnitten waren. Erstmals boten ihm die VAE- Bindemittel eine Alternative zu dem bislang konkurrenzlosen SB,

Seite 3 von 10 Stabiles Angebot und stabilere Preise in Verbindung mit Leistungsvorteilen ergeben das optimale Teppichbindemittel die sich mit den vorhandenen Maschinen auch verarbeiten ließ. Kunden aus Skandinavien, einem sehr umweltbewussten Markt, hatten mich oft gefragt, warum wir nicht auch ohne SB auskommen könnten, erklärt de Lange. Jetzt endlich sah er eine Chance auf einen vollwertigen Ersatz. Zudem spielen bei der Wahl eines geeigneten Bindemittels für den Teppichrücken auch zwei weitere Faktoren eine Rolle: Versorgungssicherheit und stabilere Preise. Letzterer ist einer der Hauptvorteile von VAE-Dispersionen, da diese weniger von Rohöl abhängig sind als SB. VAE-Dispersionen haben in den USA bereits einen Siegeszug hingelegt. In den letzten drei Jahren hat WACKER den Absatz von VAE-Bindemitteln bei den wichtigsten Teppichherstellern verzehnfacht, während diese Technologie zuvor über mehr als drei Jahrzehnte nur wenig verwendet wurde. Möglich wurde dieser Umschwung in Nordamerika durch den hohen und stark schwankenden Butadienpreis sowie den stetig steigenden Preisen für Styrol. Beide Rohstoffe werden weltweit gehandelt, weshalb diese Volatilität auch in allen Regionen zu spüren ist. Aber natürlich würde der Preis von VAE nur wenig bedeuten, wenn es nicht die geforderte Leistung zeigen würde doch das tut es. Innerhalb weniger Monate haben die amerikanischen Teppichexperten von WACKER in Dalton/Georgia erfolgreich eine Produktionslinie nach der anderen im Vorstrich umgestellt und unterstützen seither die dort ansässigen Teppichfabriken mit ihrer technischen Expertise. Im nächsten Schritt gingen die WACKER-Fachleute auf den europäischen Teppichmarkt zu und stießen bei Edel von Anfang an auf große Resonanz. Da

Seite 4 von 10 jeder Teppichhersteller seine eigene Rezeptur an die vorhandenen Maschinen anpasst, arbeiteten Künstle und sein Team mit den Techniker von Edel zusammen, um für jeden Teppichtyp die optimale VAE-Formulierung zu entwickeln. Erprobt in Labor und Praxis Geringere Brennbarkeit für mehr Sicherheit In den vergangenen Monaten gingen viele Quadratmeter Teppich durch die Hände des Chemikers und seiner Mitarbeiter in Burghausen. Künstles Team testete die beschichteten Teppichmuster unter praktischen Bedingungen: Maschinen simulierten Schuhe, die tausendfach über den Teppich laufen, oder Bürostühle, die immer wieder darauf hin- und her fahren. Besonders beeindruckt zeigte sich der WACKER-Experte von den Versuchen in der Brennkammer seines Labors, bei denen er Filme von Teppichcompounds mit VAE und SB in Brand setzte. Er beobachtete, dass Compounds auf Basis von VAE schwerer entflammbar waren als mit SB formulierte. Bei bestimmten flammhemmenden VAE-Typen erlosch das Feuer sogar von selbst, während die Compounds mit SB vollständig unter schwarzem Rauch verbrannten. Sind die Teppichrücken mit Bindemitteln auf VAE-Basis verklebt, müssen somit deutlich weniger Flammschutzmittel wie Aluminiumhydroxid hinzugefügt werden, was die Kosten der Endformulierung verringert. Aufgrund ihrer geringeren Entflammbarkeit eignen sich daher Teppichböden, deren Rücken mit VAE beschichtet werden, besonders für gewerblich genutzte Flächen wie in Hotels und Büros oder im Flugzeug- und Schiffbau, wo Brandsicherheit eine hohe Priorität hat. Eine ebenfalls große Rolle spielen Innenraumemissionen. Wegen ihrer großen Oberfläche können Bodenbeläge flüchtige

Seite 5 von 10 Weniger Emissionen, weniger Geruch Bereit für einen Wandel Einheitlicher Prozess, stabile Bedingungen organische Verbindungen (VOCs) an die Umgebung abgeben. Die Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden (GUT e.v.), eine Initiative, die von den europäischen Teppichherstellern ins Leben gerufen wurde, hat das GUT -Siegel entwickelt. Um dieses Gütesiegel zu erlangen, müssen Teppiche eine umfassende Schadstoffanalyse über sich ergehen lassen. Getestet wird unter anderem auf Weichmacher, Biozide, Pestizide, Aromaten, Kohlenwasserstoffe, Aldehyde und Ketone. Darüber hinaus findet eine sensorische Geruchsprüfung statt. Unsere Tests haben gezeigt, dass die gesamten VOC-Emissionen bei einer Beschichtung mit VAE deutlich geringer sind als bei der Verwendung von SB-Latex, sagt Dr. Mike de Lange. Anfangs hatte de Lange durchaus seine Zweifel, die gesamte Produktion von Tuft-Teppichrücken vollständig auf VAE umzustellen. Als er SB und VAE parallel im Einsatz hatte, machte sich das unterschiedliche Fließverhalten der beiden Bindemittel bemerkbar. Die VAE-Formulierung musste optimiert werden. Doch als VINNAPAS CA 55 angepasst war und nach einem halben Jahr intensiver Tests war Edel Group bereit für den Technologiewechsel. Ab dem Moment, wo die Produktion vollends auf VAE umgestellt war, war alles gut, erinnert sich de Lange und fügt hinzu, dass mit VAE die Prozesse im Werk stabiler und gleichmäßiger ablaufen als vorher mit SB und nicht so oft modifiziert werden müssen. Seit Edel vollständig auf VAE umgestiegen ist, können sie ihren Kunden zudem für das nächste Quartal stabile Konditionen garantieren. Das war mit dem Auf und Ab bei den SB-Preisen undenkbar, sagt Willem van der Meer.

Seite 6 von 10 Ein Durchbruch in einem Markt voller Herausforderungen Das hört Feike van der Heide gern. Der Niederländer ist bei WACKER verantwortlich für das Geschäft mit VAE-Dispersionen in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika). Die europäische Teppichindustrie ist für uns ein großer, strategisch wichtiger Markt, erklärt er. Wir haben intensiv daran gearbeitet, mit unserer speziell für Teppiche entwickelten Dispersion VINNAPAS CA 55 in diesen Markt vorzudringen. Nun sind wir glücklich, dass wir den Durchbruch geschafft haben. Außerdem, so van der Heide, sei er sehr stolz auf die enge Zusammenarbeit mit einem Vorreiter wie Edel, der als erster Hersteller seine komplette Produktion sowohl für den Vor- als auch den Zweitstrich auf VAE umgestellt habe.

Seite 7 von 10 Zusammensetzung eines Tuft-Teppichs: Das neue VINNAPAS CA 55 eignet sich für die Formulierung von hochgefüllten Vorstrichen, die die Teppichfasern mit dem Träger verkleben. Darüber hinaus ermöglicht es auch die Formulierung von Zweitstrichen zur Bindung des Trägers an den Teppichrücken (Grafik: Wacker Chemie AG).

Seite 8 von 10 Brennkammer-Test: Filme mit VAE- und SB-Bindemitteln werden im WACKER-Teppichlabor in Burghausen geprüft. Die Tests zeigen, dass spezielle VAE-basierte Filme im Brandfall selbst erlöschend sind (oben), wohingegen Filme mit SB unter Entwicklung von schwarzem Rauch verbrennen (unten). VAE-basierte Bindemittel ermöglichen somit Formulierungen, die weniger Flammschutzadditive benötigen (Fotos: Wacker Chemie AG).

Seite 9 von 10 Test zur Noppenauszugskraft: Eine WACKER-Mitarbeiterin untersucht die Haftung zwischen Teppichfasern und Träger. Als Bindemittel bietet das neue VINNAPAS CA 55 nicht nur ausgezeichnete Klebe- und Verarbeitungseigenschaften für Tuft-Teppiche, sondern auch niedrige Emissionswerte, verringerten Geruch und verbesserte Flammschutzeigenschaften (Foto: Wacker Chemie AG). Hinweis: Diese Bilder können Sie im Internet unter folgender Adresse abrufen: http://www.wacker.com/presseinformationen

Seite 10 von 10 Die Inhalte dieser Presseinformation sprechen Frauen und Männer gleichermaßen an. Zur besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Sprachform (z.b. Kunde, Mitarbeiter) verwendet. Weitere Informationen erhalten Sie von: Wacker Chemie AG Presse und Information Nadine Baumgartl Tel.: +49 89 6279-1604 Fax +49 89 6279-2604 nadine.baumgartl@wacker.com Unternehmenskurzprofil: WACKER ist ein global operierender Chemiekonzern mit rund 16.300 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 4,63 Mrd. (2012). WACKER verfügt weltweit über 24 Produktionsstätten, 22 technische Kompetenzzentren und 53 Vertriebsbüros. WACKER SILICONES Siliconöle, -emulsionen, -kautschuk und -harze, Silane, Pyrogene Kieselsäuren, Thermoplastische Siliconelastomere WACKER POLYMERS Polyvinyacetate und Vinylacetat-Copolymere in Form von Dispersionspulvern, Dispersionen, Festharzen und Lösungen als Bindemittel für bauchemische Produkte, Farben und Lacke, Klebstoffe, Putze, Textilien und Vliesstoffe sowie für Polymerwerkstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe WACKER BIOSOLUTIONS Biotechnologische Produkte wie Cyclodextrine, Cystein und Biopharmazeutika sowie Feinchemikalien und Polyvinylacetat-Festharze WACKER POLYSILICON Polysilicium für die Halbleiter- und Photovoltaikindustrie Siltronic Reinstsiliciumwafer und -einkristalle für Halbleiter-Bauelemente