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Transkript:

W Gute Worte für schwere Tage Gute Worte haben wir alle nötig nicht nur in schweren Zeiten, in diesen aber vielleicht besonders. Gute Worte ermutigen und trösten. Sie helfen, Angst zu bewältigen und Zweifel zu überwinden. Sie bewahren uns davor, in der Hoffnungslosigkeit zu resignieren. Gute Worte bringen zum Ausdruck: Du bist nicht allein! Wenn gute Worte an schweren Tagen zum Vertrauen auf Gott ermutigen, kann es geschehen, dass aus dem Schmerz sogar neue Lebenskräfte erwachsen. W Gute orte für schwere Tage Bernhard Matzel (Hrsg.)

Für einen persönlichen Gruß IIm Vertrauen leben Wenn Menschen einander ihre Hilfe zusagen, dann gebrauchen sie dafür meist ganz persönliche Worte. Auch Gott verwendet einprägsame Worte und Bilder, um uns in schweren Zeiten Mut zu machen. In der Bibel verspricht er denen, die ihm vertrauen, in anschaulichen Bildern seinen Trost und seine Hilfe. Denn es sollen wohl Berge von ihrer Stelle weichen und Hügel wanken, aber meine Liebe zu dir kann durch nichts erschüttert werden. Die Zusage meiner Treue wird durch nichts hinfällig, spricht Gott, der Herr, der dich liebt. Jesaja 54, Vers 10 Seid getrost und unverzagt. Fürchtet euch nicht und lasst euch nicht ängstigen; denn Gott selbst wird mit euch gehen. Er wird seine schützende Hand nicht von euch nehmen und wird euch nicht verlassen. 5. Mose 31, Vers 6

MMorgengebet Gott, zu dir rufe ich am Beginn des neuen Tages. Hilf mir, meine Gedanken zu sammeln und zu beten. Ich kann es nicht allein. In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht. Ich bin verzweifelt, aber bei dir ist die Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist Friede. In mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich. Dietrich Bonhoeffer AAbendlied Wer auf Gott vertraut, braucht sich nicht zu fürchten vor den Träumen der Nacht und der Einsamkeit. Er darf mit Hoffnung in den neuen Tag gehen. Wer auf Gott vertraut, darf sich sicher wissen in den Händen der Liebe, die ihn halten, er darf mit Freuden Gottes Hilfe sehen. Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich beschützen Tag und Nacht. Die Bibel: nach Psalm 91,11

Paul Gerhardt, der bekannte Dichter, beschreibt die Fürsorge Gottes in seinen Liedern mit ausdrucksstarken Worten und Bildern. Paul Gerhardt stand nicht auf der Sonnenseite des Lebens. In der schrecklichen Zeit des 30jährigen Krieges verlor er seine Frau und vier seiner fünf Kinder. Er wusste also, wovon er spricht, wenn er immer wieder zum Vertrauen auf den lebendigen Gott ermutigt. Seine Lieder sind Einladungen zum Glauben an Jesus. Dessen Nähe wurde ihm zu einem tragfähigen Fundament im Leben und für das Sterben. Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann. Hoff, o du arme Seele, hoff und sei unverzagt! Gott wird dich aus der Höhle, da dich der Kummer plagt, mit großen Gnaden rücken; erwarte nur die Zeit, so wirst du schon erblicken die Sonn der schönsten Freud. Ihn, ihn lass tun und walten! Er ist ein weiser Fürst und wird sich so verhalten, dass du dich wundern wirst, wenn er, wie ihm gebühret, mit wunderbarem Rat das Werk hinausgeführet, das dich bekümmert hat.

Im Gebet kommt unser Herz zur Ruhe In einem schönen Vergleich wurde das Gebet einmal als Atemholen der Seele bezeichnet. Dieses anschauliche Bild macht deutlich, dass es sich beim Beten nicht um eine religiöse Übung handelt, sondern um das vertraute Gespräch mit dem Schöpfer unseres Lebens. Es ist ungemein befreiend, mit Gott über alles sprechen zu dürfen, was einem auf dem Herzen liegt. Ganz einfach könnte man sagen: Beten tut gut! Gott hört uns, wenn wir beten. Er ist uns nahe - eigentlich tatsächlich nur ein Gebet weit von uns entfernt. Wir dürfen ihn mit ganz persönlichen Worten ansprechen. Er ist immer für uns da. Wir brauchen auf keine außergewöhnlichen Gefühle zu warten. Wir haben keine besondere Umgebung nötig. Wir müssen keine Vorleistungen bringen. Wir können jederzeit und in jeder Situation mit Gott reden. Das folgende Gebet ist ein altes Gedicht. Aber es beschreibt in feiner Weise, dass Gott zu jeder Zeit ein offenes Ohr für uns hat. Mitten aus der Freude wunderbarem Glück, muss ich zu dir, Jesus, einen Augenblick. Nur, um dir zu danken, dass du sie mir gibst, halt sie auch in Schranken so, wie du sie liebst. Aus dem Arbeitstrubel, o, wie oft zurück, muss ich zu dir eilen, einen Augenblick. Um auf meinen Wegen durch Gedräng und Hast schnell auf dich zu legen meine Sorgenlast. Und in allem Leide, allem Missgeschick, muss ich zu dir flüchten, einen Augenblick. Wollest so mir s legen, dass ich s tragen kann, und ich auch den Segen spüren mag alsdann. So bin ich geborgen, wenn ich Leid und Glück schnell zu Jesus bringe, einen Augenblick. Wenn mein Leben stehet so in Gottes Hut, es ganz sicher gehet, bei ihm hab ich s gut. Hermann v. Bezzel

Auf schweren Wegen sind wir nicht allein Dunkle Stunden kennen viele von uns: Nachtstunden, die nicht enden wollen; Fragen und Zweifel, die den Schlaf rauben; Schmerz, der die Kräfte verzehrt; Trauer, die verstummen lässt. In solchen Stunden ist es gut, dass wir nicht allein sind. Es ist wichtig, Menschen zu haben, die einem beistehen und Mut machen; denn dunkle Stunden und schwere Tage machen uns hilflos und bedürftig. Und doch gibt es Situationen, in denen uns kein noch so gut gemeintes Wort erreicht. Da bleiben die liebevollsten Gesten wirkungslos, und alle Zeichen des Mitleids können nicht trösten. Ganz zu schweigen von Zeiten, in denen wir den Eindruck haben, es ist niemand da, der uns beisteht und hilft. Gott ist uns nicht fern An schweren Tagen ist es gut zu wissen, dass Gott bei uns ist. In dunklen Stunden ist es wichtig zu wissen, dass er ein lebendiger Gott ist. Sein Herz schlägt für uns. Wir sind ihm nicht gleichgültig. Unsere schwere Lage ist ihm nicht verborgen. Das Wort Gottes sagt dazu: Ich habe deine Tränen gesehen und dein Gebet gehört. An schweren Tagen ist es gut, sich zu erinnern, dass Jesus uns lieb hat und uns verstehen kann. Er hat das tiefste Leid in dieser Welt erfahren und auf sich genommen. Deshalb weiß er, was wir gerade in solchen Stunden empfinden. An schweren Tagen ist es aber auch nötig, sich deutlich zu machen, dass wir einen Halt brauchen, der nicht in uns liegt. In dunklen Stunden brauchen wir das Wort der Bibel, das zum Glauben ermutigt und uns Vergebung zuspricht. Auf schweren Wegen Gott begegnen Manchmal können Tage, die uns nicht gefallen, zu Tagen werden, in denen Gott sich ganz neu in Erinnerung bringt. Zeiten großer Hilflosigkeit gewinnen dadurch vielleicht unerwartete Bedeutung für uns. Sie können uns trotz aller Belastung dazu helfen, nach Gott zu fragen und ihn zu suchen. Es geht dabei um eine Wirklichkeit, die in einem prall gefüllten Alltag oft keinen Platz mehr hat. Es geht um die persönliche Begegnung mit Gott. Er ist uns nahe, obwohl wir ihn nicht sehen können. Durch Jesus, den lebendigen Herrn, ist Gott nur ein Gebet weit von uns entfernt. Durch ihn ist er spürbar und erfahrbar. Jesus lädt uns ein: Kommt doch zu mir, die ihr euch abplagt mit den Sorgen und Lasten eures Lebens. Ich will euch Ruhe geben für eure Seele (Matthäusevangelium, Licht in dunklen Stunden Ganz eindrücklich ist mir in diesem Zusammenhang das Gespräch mit einer Frau, die von ihrer schweren Lebensführung erzählte. Sie war durch eine plötzliche Netzhautablösung an beiden Augen von einem

Moment zum anderen blind geworden. Zur äußeren Blindheit kam die Dunkelheit in der Seele, die erst durch das vertraute Gespräch mit Jesus aufgebrochen wurde. Es wurde wieder Licht in meinem Herzen, als ich mein Leben bewusst in die Hand Gottes legte und seine Geschichte mit meinem Leben bejahte. Es wurde wieder lebenswert, als ich begann, meinen Alltag bis in die kleinen Dinge hinein mit Jesus zu besprechen, ihn um Kraft zu bitten und mein Leben mit ihm zu teilen. Manchmal sind es die dunklen Stunden, in denen Gott uns ganz nahe kommen will. Oft sind es die schweren Tage, an denen er das Herz eines Menschen berührt und ihn ermutigt, sein Leben vertrauensvoll in die Hand von Jesus zu legen. So verliert manches Leid seinen schicksalhaften Charakter und seine Sinnlosigkeit und wird zum Weg, dem lebendigen Gott zu begegnen. Gott, mein Herz ist so aufgewühlt. GIch komme nicht zur Ruhe mache mir Sorgen. GIch fühle mich zerrissen Gund quäle mich durch den Tag. Manchmal überfällt mich die Verzweiflung wie eine dunkle Macht. Meine Gedanken drehen sich im Kreis, und ich bin wie gelähmt. Herr, ich habe Angst, ich bin voller Sorge, ich habe keine Kraft und weiß nicht mehr ein noch aus. Steh mir bei in meiner Angst, und lass mich deine Nähe spüren. Gebiete den Sorgengeistern in meiner Seele. Zerstreue die Wolken der Schwermut. Fülle die Leere meines Herzens mit neuer Hoffnung. Sprich nur ein Wort, und meine Seele wird gesund. Herr, ich brauche dich. Danke, dass du mich kennst und verstehst. Herr, ich warte auf dich, lass mich nicht allein.

Leiden und mitleiden Durch die langen, endlosen Flure des Krankenhauses gehe ich tief aufgewühlt langsam zurück, hinaus auf den Parkplatz zu meinem Auto. Ich hatte meine Freundin besucht jung, hübsch und todkrank. In wenigen Tagen wird der Tod ihrem Leben ein Ende setzen. Ich kann es noch nicht fassen. Tiefe, wehe Gefühle durchfluten mein Herz. Gott sorgt für uns Endlich habe ich den Ausgang erreicht. Da bietet sich meinen Augen ein reizvolles Bild. Direkt vor dem Krankenhaus, längs dem Neckar am Flussufer entlang, weidet in strahlendem Sonnenschein eine große Schafherde. Ich bleibe stehen und nehme die Schönheit des friedlichen Bildes in mich auf, das mich an die Worte des 23. Psalmes erinnert: Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet Trösten und Trost erfahren mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Ich atme tief durch. Hoffnung durchströmt mein Herz. Ja, Gott ist auch jetzt der gute Hirte unser guter Hirte, der für uns sorgt und sich auch in den schwersten und dunkelsten Stunden um uns kümmert und sich nicht zurückzieht. Er kennt uns und führt uns auf rechter Straße um seines Namens Willen und ist auch in diesem dunklen Tal mit dabei und mitten in der Angst spürbar nahe. Was sollten wir da zu befürchten haben? Gutes und Barmherzigkeit werden uns folgen unser Leben lang, bis zum letzten Atemzug. Und wir werden bleiben im Hause des Herrn immerdar sie im Sterben und ich im Leben. Innerlich gestärkt für die kommende schwere Zeit fahre ich nach Hause.

Einen Tag vor ihrem Tod flüstere ich meiner Freundin dann das Kinderlied ins Ohr: Weil ich Jesu Schäflein bin, freu ich mich nur immerhin über meinen guten Hirten, der mich wohl weiß zu bewirten, der mich liebet, der mich kennt und bei meinem Namen nennt. Bei diesen Worten nickt sie mir zu, ihre Augen strahlen, und tiefer Friede liegt auf ihrem Gesicht: Sollt ich denn nicht fröhlich sein, ich beglücktes Schäfelein, denn nach diesen schweren Tagen werd ich endlich heimgetragen in des Hirten Arm und Schoß. Amen, ja, mein Glück ist groß! Christel Foltz Gott wird dich tragen Gott wird dich tragen, drum sei nicht verzagt, treu ist der Hüter, der über dich wacht. Stark ist der Arm, der dein Leben gelenkt, Gott ist ein Gott, der der Seinen gedenkt. Gott wird dich tragen, wenn einsam du gehst, Gott wird dich hören, wenn weinend du flehst. Glaub es, wie bang dir der Morgen auch graut, Gott ist ein Gott, dem man kühnlich vertraut. Gott wird dich tragen durch Tage der Not, Gott wird dir beistehn im Alter und Tod. Fest steht das Wort, ob auch alles zerstäubt: Gott ist ein Gott, der in Ewigkeit bleibt. Gott wird dich tragen mit Händen so lind, er hat dich lieb wie ein Vater sein Kind. Das steht dem Glauben wie Felsen so fest: Gott ist ein Gott, der uns nimmer verlässt. F. J. Crosby

Spuren eines Lebens SDie Kanadierin Margaret Fishback Powers beschreibt in dem Buch Spuren im Sand einen Traum, in dem sie nachts mit Gott am Strand entlang geht. Dabei wird sie an Erlebnisse aus ihrem Leben erinnert, die wie Bilder an ihrem inneren Auge vorüberziehen. Zu jedem Bild entdeckt sie eine Fußspur im Sand. Auffällig ist, dass es einmal die Abdrücke von zwei Fußpaaren waren und dann wieder nur von einem Paar. Irgendwann stellt sie verunsichert fest, dass immer dann, wenn sie unter Angst, Sorge oder dem Gefühl des Versagens litt, nur die Abdrücke von einem Fußpaar zu sehen sind. Und so wendet sie sich mit einer Frage an Gott: Herr, du hast mir versprochen, du würdest immer mit mir gehen, wenn ich dir nur vertrauen würde. Ich habe aber festgestellt, dass gerade in den Zeiten meiner schwierigsten Lebenslagen nur eine Fußspur im Sand zu sehen war. Wenn ich dich nun am dringendsten brauchte, warum warst du dann nicht bei mir? Da antwortet ihr Gott, der Herr: Immer dann, wenn du nur ein Fußpaar im Sand gesehen hast, mein Kind, habe ich dich getragen. Stiftung Marburger Medien Am Schwanhof 17, 35037 Marburg Fon 06421/1809-0, Fax 06421/1809-23 versand@marburger-medien.de www.marburger-medien.de Schweiz: TextLive, Ländli 6315 Oberägeri, Fon 041/754 99 10, Fax 041/754 90 77 textlive@laendli.ch www.textlive.ch Redaktion: B. Matzel Fotos: F. Haubner, Fotolia, Ingram, H. Pfindel Druck: Rotaplan, Regensburg HE037