Die Kolonoskopie (Darmspiegelung)

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Transkript:

ST. NIKOLAUS-HOSPITAL EUPEN Hufengasse 4-8 B - 4700 EUPEN Tel. : 087/599 599 Die Kolonoskopie (Darmspiegelung) PATIENT

Liebe Patientin, lieber Patient, Ihr Arzt hat Ihnen zu einer Kolonoskopie geraten. Dass Sie sich über die bevorstehende Untersuchung Gedanken machen, ist verständlich. Diese Broschüre enthält Informationen über den geplanten Eingriff. Sie ersetzt zwar nicht die Erklärungen Ihres Arztes, erlaubt Ihnen aber, wichtige Dinge in aller Ruhe nachzulesen. Natürlich stehen Ihnen die Ärzte und das Pflegepersonal für weitere Informationen jederzeit gerne zur Verfügung. Was ist eine Kolonoskopie? Eine Kolonoskopie (Darmspiegelung) ist eine Untersuchung des Dickdarms und des untersten Teils des Dünndarms (Abb.1). Dazu benötigt der Arzt ein Endoskop (Abb. 2). Es handelt sich um einen Schlauch, der an einem Ende eine Lampe und eine Videokamera hat und am anderen Ende mit einem Bildschirm verbunden ist. Dieses Gerät ermöglicht eine direkte Betrachtung der Schleimhaut des Darms und erlaubt krankhafte Veränderungen (Entzündungen, Polypen, Geschwür, Tumor, ) festzustellen.

Abb. 1 : Untere Verdauungsorgane Dickdarm (Kolon) Endstück des Dünndarms Blinddarm Mastdarm After Abb. 2: Endoskop Lampe + Kamera Bildschirm

Wie bereite ich mich auf die Kolonoskopie vor? Die wichtigste Vorraussetzung für eine aussagekräftige Darmspiegelung ist eine gute Sichtbarkeit der Schleimhaut durch eine vorhergehende Darmspülung. Darum ist es unerlässlich, sich so gut wie möglich vorzubereiten. Einen Tag vor der Untersuchung sollten Sie kein Obst, Gemüse, Kleiebrot oder Ähnliches essen. In der Apotheke kaufen Sie je nach verschriebenem Produkt 2-4 Beutel von KleanPrep, Endofalk, Colofort oder Colopeg. Am Vorabend Der Magen muss leer sein. Nehmen Sie also die letzte Mahlzeit gegen 18.00 Uhr ein. Lösen Sie je nach Produkt 1-2 Beutel abführendes Pulver in je einem Liter stilles Wasser auf. Kaltes Wasser macht den Geschmack weniger unangenehm. Trinken Sie von 20.00 bis 21.00 Uhr alle 10 Minuten ein Glas, sodass die Flaschen in einer Stunde leer sind. Bei Bedarf dürfen Sie ein Mittel gegen Übelkeit nehmen, welches Sie ohne Verordnung in der Apotheke erhalten (z.b. Motilium ). Am Tag der Kolonoskopie Damit der Darm vollständig gesäubert ist, wiederholen Sie das gleiche wie am Vorabend : 1-2 Liter Abführmittel in einer Stunde. Zwei bis 3 Stunden vor der Untersuchung müssen Sie alles getrunken haben. Ihre Ausscheidung wird dann wie klares Wasser sein, eventuell noch gelblich gefärbt. Es dürfen keine festen Stuhlbrocken mehr vorhanden sein. Sollte Ihre Ausscheidung nicht klar sein, melden Sie sich bitte beim Pflegepersonal. Nach der Vorbereitung müssen Sie bis zum Zeitpunkt der Untersuchung nüchtern bleiben.

Was ist zu beachten? Bringen Sie zur Untersuchung Ihre SIS-Karte mit. Informieren Sie den untersuchenden Arzt über Ihre Krankheiten (z.b. Diabetes, Herzerkrankungen, Allergien, ). Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, fragen Sie bitte Ihren Arzt, wie sie sich verhalten sollen. Dies gilt vor allem für Medikamente, die die Blutgerinnung und den Blutzucker beeinflussen. Da Sie bei der Kolonoskopie eine Sedierung erhalten, werden manchmal einige Voruntersuchungen verordnet, so z.b. eine Blutabnahme, Lungenröntgen und ein EKG. Falls Sie eine Zahnprothese tragen, sollten Sie diese vor der Kolonoskopie entfernen. Wegen der Sedierung sollten Sie sich von jemandem begleiten lassen, der Sie nach der Untersuchung nach Hause fahren kann, da das Autofahren und Bedienen gefährlicher Maschinen ist in den nächsten 24 Stunden nach der Sedierung verboten ist. Während der Kolonoskopie Für die Untersuchung müssen Sie nur den Unterleib frei machen. Sie liegen auf dem Untersuchungstisch auf der linken Seite. Ein kleiner Katheter (Plastiknadel) wird in eine Armvene gelegt, über den der Arzt ein Narkosemittel einspritzt. Sie werden dann innerhalb weniger Sekunden einschlafen und nichts von der Darmspiegelung merken. Während der Untersuchung werden Puls und Atmung überwacht.

Abb. 3 : Position des Endoskops in den unteren Verdauungsorganen Nun führt der Arzt das Endoskop mit ein wenig Gleitmittel in den After ein und schiebt es dann langsam durch den Dickdarm bis zum Dünndarm. Gleichzeitig wird etwas Luft eingeblasen, um den Darm zu entfalten. Beim Herausziehen des Endoskops kann man dann alle Abschnitte des unteren Dünndarms und des Dickdarms genau betrachten. In manchen Fällen werden während der Kolonoskopie Gewebeproben entnommen, die zur mikroskopischen Untersuchung (Biopsie) dienen. Auch eine Behandlung kann während der Darmspiegelung durchgeführt werden, z.b. das Entfernen von Polypen. Ein interessantes Bild kann eventuell fotografiert werden.

Nach der Kolonoskopie Die Darmspiegelung dauert etwa 20 Minuten, mit Vorbereitung und Nachsorge zwischen 30 und 45 Minuten. Wenn Sie wieder vollständig wach sind, können Sie entweder auf ihre Station oder nach Hause zurückkehren. Beachten Sie bitte folgende Punkte : Sie sollten die nächsten 1-2 Stunden nüchtern bleiben. Häufig treten nach der Untersuchung Darmkrämpfe und Blähungen auf wegen zurückgebliebener Luft im Darm. Das Aufsuchen der Toilette und das Ablassen von Winden führen rasch zu einer Erleichterung. Das Autofahren oder Bedienen von gefährlichen Maschinen ist in den nächsten 24 Stunden nach der Sedierung verboten. Lassen Sie sich von einer Begleitperson nach Hause fahren. Bei eventuellen Beschwerden (anhaltende Bauchschmerzen, Blutungen aus dem After, Fieber, ) sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Von Blutspenden wird während der nächsten 6 Monate abgeraten. Gibt es Komplikationen? Bei dieser Untersuchung sind Komplikationen äußerst selten. Es kann in Ausnahmefällen zu Verletzungen und Blutungen der untersuchten Organe und zu Allergien und Überempfindlichkeitsreaktionen auf das Beruhigungsmittel kommen.

Falls Sie sich nach dem Lesen dieser Broschüre noch Fragen stellen, wenden Sie sich an das Pflegepersonal oder an Ihren Arzt. Patienten der Inneren Medizin erhalten auch weitere Informationen im Endoskopieraum: Telephon: 087 / 599 312 oder 087 / 599 316. Patienten der Chirurgie erhalten auch weitere Informationen unter der Rufnummer 087 / 599 360 (Sekretariat Chirurgie) oder 087 / 740 012 oder 0476 / 528 176. Bildnachweis Abb. 1 und 3 : Zeichnungen von M. Thiess, PATIS-Projektleiterin KPVDB Abb. 2 : Gastroskopie Informationen für den Patienten. Hrsg. Corman S., Vogel M. PATIS (PATientenInformation und Schulung) : ein Projekt der KPVDB zur Unterstützung der KrankenpflegerInnen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Mit freundlicher Unterstützung des Gesundheitsministers der DG und der Krankenhäuser Eupen und St.Vith. Verantwortlicher Herausgeber : PATIS-Koordination St. Nikolaus-Hospital 20.8.2007. Aktualisiert am 12.5.2009.