Distributed Battery Storage - Speicher für den Regelenergiemarkt?

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Transkript:

Distributed Battery Storage - Speicher für den Regelenergiemarkt? Smart Grids Week 2012, Bregenz, 24.05.2012 Wolfgang Prüggler, Rusbeh Rezania

Projekt: Multifunktionales Batteriespeichersystem (MBS) Konsortialführer: FH Technikum Wien Partner: Cellstrom GmbH ATB-Becker EVN KEBA AG Technische Universität Wien- Energy Economics Group Programmlinie: Neue Energien 2020, 3. Ausschreibung Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms NEUE ENERGIEN 2020 durchgeführt.

Inhalt 1. Statistische Analyse des Regelenergiebedarfs in der APG- Regelzone 2. Einsatzplanung des Speichers 3. Systemeigenschaften 4. Beschreibung des Optimierungsproblems 5. Ergebnisse der Einzelanlage 6. Ergebnisse Distributed Battery

1. Statistische Analyse des Regelenergiebedarfs in der APG- Regelzone Vergleich zwischen Tertiär- und Sekundärregelenergie Positive Tertiärregelenergie Positive Sekundärregelenergie

1.1 Resultierende Datengrundlage Leistungspreis /MW/h Energiepreis /MWh Tertiär Sekundär Positiv 1 98 Negativ 5 4 Positiv 10.62 129.17 Negativ 13.46 19.40 Basierend auf den Abrufen an Regelenergie (Tertiär und Sekundär) in der APG-Regelzone im Jahr 2010 Quellen: A. Fussi, A. Schüppel, C. Gutschi, C. Stigler (2011): Technisch-wirtschaftliche Analyse von Regelenergiemärkten, Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation, Technische Universität Graz, Konferenz: IEWT 2011, Wien Regelleistung: Tendering results for Germany control energy markets, URL: www.regelleistung.net APCS: Austrian Power Clearing and Settlement, www.apcs.at

2. Einsatzplanung des Speichers Energy exchange market Pos. Tertiary Pos. Tertiary Neg. Tertiary

3. Systemeigenschaften Pilotanlage mit einem Vanadium Redox Flow Speicher (Leistung 10 kw, Arbeitsvermögen 100kWh) und einer PV Anlage (15 kwp) und KWA (1,5 kw)

Power, kw 3.1 Batterieeigenschaften Quelle: Cellstrom GmbH 16 14 12 10 Laden: Zwischen 10% und 61 % mit 10 kw 8 6 4 Charging profile Dicharging profile 2 0 5 15 25 35 45 55 65 75 85 State of charge, %

3.2 Modellbildung

4. Beschreibung des Optimierungsproblems Zielfunktion Maximiere (Erlöse Kosten) Randbedingungen : stündliche, sequentielle Optimierung 10 kwh S VRB 83 kwh : Maximaler und minimaler Speicherinhalt 2.4 kw P Charge,t S VRB t 10 kw 5.2 kw P Disc harge,t S VRB t 10 kw : Maximale und minimale Lade- und Entladeleistung 65 kwh S VRB,Control market,positive 83 kwh S VRB,Control market,negative 21.38 kwh : Maximale und minimale Batteriekapazität um 00:00, 08:00 und 16:00 Uhr für die Teilnahme am Regelenergiemarkt

Contribution margin, /yr 5. Ergebnisse für Einzelanlage 5.1 Teilnahme am Spot- und Tertiärregelenergiemarkt 1200 PV Household Battery 1000 139 800 600 504 504 400 200 428 428 428 0 System design 1 System design 2 System design 3

Contribution margin, /yr 5.2 Teilnahme am Spot- und Sekundärregelenergiemarkt 3500 3000 2500 2000 1500 1000 PV Household Battery 141 504 504 2303 2303 2303 Die jährlichen Kosten bestehend aus den Kapital- (Zinssatz = 7 %, Lebensdauer = 20 Jahre) und Betriebskosten (3500 /a) liegen um Faktor 4-5 höher als die erreichbaren Erlöse in Systemauslegung 3 500 0 System design 1 System design 2 System design 3 Ein theoretischer Einsatz einer Einzelanlage am Regelenergiemarkt kann daher (derzeit) nicht kostendeckend abgebildet werden

5.3 Notwendige Kostenreduktionen EEX Erlöse: Vorgabe von Zeiträumen EEX Erlöse: Dynamisch optimiert Erlöse: Regelenergie Var.: OPEX Var.: CAPEX Var.: CAPEX&OPEX Erlöse / Kosten 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Kostenreduktion: OPEX, CAPEX oder OPEX&CAPEX

6. Ergebnisse Distributed Battery 6.1 Potentialanalyse auf Bezirksebene

6. Ergebnisse Distributed Battery 6.1 Globalstrahlungserhebung auf Bezirksebene Erhebung für 100 Standorte (Städte + Landbezirke + Anlagenstandort) Je Bezirk 10 Anlagen Pooling-Anlagenleistung 10 MW Pooling-Kapazität 100 MWh Pooling-Erlöse lediglich um 0,7% höher als am Demonstrator IKT Kosten nicht berücksichtigt

7. Schlussfolgerungen Einsatz der Testanlage am Regelenergiemarkt kann max. 3 k /a erlösen, wenn Vorteile der Eigenbedarfsdeckung (Haushalt) der Batterie angerechnet werden und PV-Strom gratis zur Verfügung steht (Best Case) Ein theoretischer Einsatz einer Einzelanlage am Regelenergiemarkt kann daher (derzeit) nicht kostendeckend abgebildet werden; Kostenreduktionen von ca. 80% (OPEX und CAPEX) wären nötig Auch ein verteilter Einsatz als Distributed Battery verbessert die Erlöse lediglich um 0,7% (etwaige IKT Kosten nicht berücksichtigt) Alternative Absatzmärkte sind daher für die untersuchte Batterietechnologie plausibel (Notstromversorgung; Gebiete mit hohen Netzausfallsraten, Insellösungen)

Feedback Diskussion Fragen Dr. Wolfgang Prüggler Technische Universität Wien Energy Economics Group, Gusshausstrasse 25-29, A-1040 Wien, Tel:+43 58801 370369., Fax:+43 58801 370397, prueggler@eeg.tuwien.ac.at, www.eeg.tuwien.ac.at