Dem Ruf der Berge gefolgt Eine Studienfahrt ins Berchtesgadener Land Eine komplette Studienreise selbst organisiert haben die Teilnehmer des Projekt-Seminars Geographie unter der Leitung von Bernadette Zehender. Die Schüler studierten im Vorfeld die vielfältigen Themen zu ihrem Zielort Berchtesgadener Land, um so Einblicke in die kulturgeschichtlich und geographisch sehr interessante Region zu erlangen. Neben den fachlichen Arbeiten standen auch die Organisation und Durchführung der dreitägigen Exkursion auf dem Stundenplan. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten Vorträge zu Schwerpunktthemen, bereiteten Treffen mit Referenten vor und organisierten den Reiseablauf samt Anreise und Unterkunft, bevor es schließlich am letzten Juli-Wochenende 2013 in Richtung Alpen losging. Begleitet wurde die Gruppe zudem von StD a. D. Engelbert Huber. Bad Reichenhaller Rathaus Im Gradierhaus
In der beliebten Urlaubsregion angekommen, hieß es, das aufgestellte umfassende Programm in der Praxis zu erleben. So erfuhren wir beim Stadtbaumeister von Bad Reichenhall Wissenswertes über die raumplanerischen Auswirkungen der Kessellage des Ortes sowie die Vorteile der räumlichen Nähe zu Salzburg, besprachen Auswirkungen des Juni-Hochwassers und diskutierten die Nachhaltigkeit in der Umsetzung von Bauvorhaben. Anschließend übernahmen zwei Schüler die Stadtführung durch die Kurstadt. Dabei gaben sie an historischen Stätten Einblicke in die Stadtgeschichte und die Entwicklung des Kurtourismus. Außerdem stellten sie die Bedeutung des Salzes für die Entwicklung von Bad Reichenhall heraus. Die Alte Saline stellt quasi ein Bindeglied zwischen Geschichte und Gegenwart dar. Denn während früher aus der geförderten Sole kostbares Speisesalz gewonnen wurde, wird das mit Salz angereicherte Quellwasser heute ausschließlich für Kuranwendungen genutzt. Der Schlusspunkt des ersten Tages war im Kurgarten gesetzt. Wandeln entlang des Gradierhauses, Wassertreten im Kneippbecken, Boulebahn und Liegestühle im Schatten mächtiger Parkbäume boten eine willkommene Abkühlung. Blick auf Königssee mit Sankt Bartholomä, Watzmann und Steinernes Meer Auf dem Gipfel des Jenners
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Naturschönheiten Watzmann und Königssee. Eine Wanderung auf dem Jenner eröffnete immer wieder herrliche Ausblicke auf Deutschlands zweithöchsten Gipfel sowie auf den Königssee. In dieser Bilderbuch- Kulisse wurden die Entstehung der Berchtesgadener Alpen besprochen, Ziele des Nationalparks sowie Entwicklungen in der Almwirtschaft. Dazu erhielt die Gruppe auch von einem Bergbauern und Hüttenwirt aufschlussreiche Informationen über Leben und Arbeit auf einer Alm. Da das Skigebiet am Jenner gerade erweitert wurde, konnten wir die dazu erforderlichen Eingriffe in die sensible alpine Bergwelt hautnah miterleben. Eine Schifffahrt auf dem Königssee nach St. Bartholomä rundete den Tag ab. Der letzte Tag begann mit einer Wanderung ganz anderer Art. Denn das Wimbachtal, gelegen zwischen den Steilwänden von Watzmann und Hochkalter, beeindruckt durch bizarre Felsformationen und einen mächtigen, bis zu 300 Meter tiefen Schuttstrom, in dem der Wimbach versickert und unterirdisch fließt, bevor er im Talausgang wieder zutage tritt und sich durch die Wimbachklamm zwängt. Geführt wurde die Gruppe von einem Nationalpark-Ranger, der nicht nur die geologischen Besonderheiten erklärte, sondern auch Entwicklungen des Tier- und Pflanzenbestandes aufzeigte, Maßnahmen in den verschiedenen Schutzzonen des Nationalparks erläuterte und die Gruppe auch zu dem Adlerhorst führte, der für den Film Geierwally als Drehort gedient hatte.
Palfenhörner mit Wimbachgries In der Wimbachklamm Im Nationalparkhaus Flussbett des Wimbachs Nach dieser angesichts der großen Hitze glücklicherweise schattigen Wanderung stand noch ein Besuch im Salzbergwerk Berchtesgaden auf dem Programm. Die hier gewonnene Sole wird in die Neue Saline in Bad Reichenhall gepumpt, wo unter anderem Speisesalz produziert wird. Nach der Einfahrt ins kühle Innere des Berges, wo wir den Salzabbau erleben konnten, wurde die Heimreise mit der Bahn angetreten. Das P-Seminar Geographie 2012/14, Bernadette Zehender