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Transkript:

allensbacher berichte Institut für Demoskopie Allensbach 2002 / Nr. 6 SPASS MUSS SEIN Aber viele suchen inzwischen nach einer ernsthafteren Lebensorientierung Eine Vorher-Nachher-Studie zum 11. September Allensbach am Bodensee, Ende März 2002 - In zahlreichen Kommentaren, die nach dem 11. September zu hören und zu lesen waren, wurde angekündigt, daß nichts mehr so bleibt, wie es war. Unsere Gesellschaft im ganzen werde sich verändern: Ende der Spaßgesellschaft. Der Begriff Spaßgesellschaft hat allerdings vorher schon nur einen eher marginalen Aspekt unserer sozialen Wirklichkeit beschrieben. Sorgen und Befürchtungen waren schon vor dem 11. September für viele Menschen dringlicher als die Suche nach möglichst viel Spaß. Richtig an dem Begriff "Spaßgesellschaft" war allerdings, daß sich damit ein jahrzehntelanger Trend in Richtung Hedonismus beschreiben ließ. Das Streben nach möglichst viel Glückserfahrungen und nach Lebensgenuß ist dabei immer mehr in den Vordergrund getreten. Dieser Trend ist auch nach dem 11. September in Deutschland ungebrochen. Das wird anhand einer Allensbacher Langzeitstudie erkennbar, in der das Allensbacher Institut immer wieder nach persönlicher Lebensorientierung gefragt hat. Die Frage, die, wie alle brauchbaren demoskopischen Fragen, ganz einfach klingt und auf jedem intellektuellen Niveau beantwortbar ist, lautet: "Man fragt sich ja manchmal, wofür man lebt, was der Sinn des Lebens ist. Worin sehen Sie vor allem den Sinn Ihres Lebens?" Den Befragten wurde als Denk- und Vergegenwärtigungshilfe eine Liste an www.ifd-allensbach.de Porträt des Instituts - Leistungsspektrum - Aktuelle Studien Belege an INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH, 78472 Allensbach am Bodensee

die Hand gegeben, auf der von der Familie über die Arbeit, die Welt im besonderen und allgemeinen bis zu der Möglichkeit einer religiösen Sinngebung ein Spektrum an Sinnund Lebensorientierungsmöglichkeiten abgesteckt wurde. Diese Frage wurde auch im Januar und jetzt im Februar 2002 wiederholt. Die Ergebnisse der beiden letzten Umfragen der Langzeiterhebung können im Blick auf den 11. September als eine Art Vorher-Nachher-Studie analysiert werden. Dabei zeigt sich zweierlei. Erstens: die Zahl von Menschen, die sich bei ihrer Lebensorientierung ganz unmittelbar darauf konzentrieren, das Leben zu genießen, ist weiter gewachsen. Vor einem Jahr beantworteten 52 Prozent der Bevölkerung die Frage nach dem Sinn des Lebens mit einem Hinweis auf den Lebensgenuß, jetzt tun dies 55 Prozent. Vor etwa drei Jahrzehnten, als die Frage aus Allensbach zum ersten Mal in einer Umfrage gestellt wurde, taten dies in Westdeutschland erst 27 Prozent. Damals hatte sich die Mehrheit der Bevölkerung den Weg hin zu einem sinnvollen und vielleicht auch glücklichen Leben sehr viel umständlicher vorgestellt. Da war von Gewissen die Rede ("Tun, was mein Gewissen mir sagt"), von Religion ("Das tun, was Gott von mir erwartet") und von Aufgabenerfüllung, Pflicht und gesellschaftlicher Verantwortung ("Mithelfen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen"). Die sozialen und altruistischen Motive hatten im Westen seit den frühen 70er Jahren deutlich an Attraktivität verloren oder sind - wie auch die eindeutig religiösen Orientierungen - noch weiter in den Hintergrund getreten. "An meinem Platz mithelfen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen", sagten 1974 noch 43 Prozent, Anfang sagten dies noch 31 Prozent. Die Vorher-Nachher-Beobachtung zum 11. September zeigt nun aber, daß nicht nur der Hedonismus weiter gewachsen ist, sondern daß sich - zweitens - tatsächlich wieder mehr Menschen für die Entwicklung einer "besseren Gesellschaft " interessieren und einsetzen wollen. Statt 31 Prozent aus dem Vorjahr sagen jetzt wieder 42 Prozent der Befragten, daß ihnen ein solches Engagement Lebenssinn vermittelt. - 2 -

Veränderung der Lebensorientierung 1974-2002 Westdeutschland FRAGE: "Man fragt sich ja manchmal, wofür man lebt, was der Sinn des Lebens ist. Worin sehen Sie vor allem den Sinn Ihres Lebens? Könnten Sie es nach dieser Liste hier sagen?" (Vorlage einer Liste mit 16 Punkten) 62 63 68 64 68 Daß ich glücklich bin, viel Freude habe 48 43 34 27 25 51 36 24 46 44 41 41 35 30 21 56 46 38 55 52 42 39 31 47 20 20 19 Das Leben genießen Die Welt kennenlernen, etwas von der Welt sehen An meinem Platz mithelfen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen Ganz für andere dasein, anderen helfen 1974 1979 1986 1992 1997 2002 QUELLE: Allensbacher Archiv, IfD-Umfragen, zuletzt Februar 2002 Interessant an dieser jüngsten Veränderung der Lebenseinstellung in Richtung sozialer Aufmerksamkeit ist, daß offenbar die ganze Bevölkerung davon ergriffen worden ist. In jeder Altersgruppe, bei den Jungen wie bei den Alten, sagen heute sehr viel mehr Menschen als vor einem Jahr, daß sie mithelfen wollen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen. - 3 -

In der Altersgruppe der 21- bis 29jährigen zeigt sich sogar der Ansatz zu einer Entwicklung, die seit langem nicht mehr beobachtet werden konnte: nämlich, daß die Bereitschaft zum Altruismus gewachsen ist. Vor einem Jahr sagten aus dieser Altersgruppe nur 16 Prozent: "Für mich besteht der Sinn des Lebens darin, anderen zu helfen." Jetzt in der aktuellen Umfrage vom Februar 2002 sagen das 22 Prozent. Grundzüge der Lebensorientierung Vergleich: Altersgruppen - 2002 FRAGE: "Man fragt sich ja manchmal, wofür man lebt, was der Sinn des Lebens ist. Worin sehen Sie vor allem den Sinn Ihres Lebens? Könnten Sie es nach dieser Liste hier sagen?" (Vorlage einer Liste ) "Das Leben genießen" 16-20 Jahre 21-29 30-39 -49 50-59 2002 48 72 65 57 81 81 75 53 54 44 60-64 50 43 65-69 36 23 70-74 75 Jahre und älter 34 26 35 20-4 -

Grundzüge der Lebensorientierung Vergleich: Altersgruppen - 2002 FRAGE: "Man fragt sich ja manchmal, wofür man lebt, was der Sinn des Lebens ist. Worin sehen Sie vor allem den Sinn Ihres Lebens? Könnten Sie es nach dieser Liste hier sagen?" (Vorlage einer Liste ) "An meinem Platz mithelfen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen" 16-20 Jahre 21-29 30-39 -49 50-59 60-64 65-69 70-74 75 Jahre und älter 2002 36 47 42 33 31 32 32 28 29 37 35 33 18 27 18-5 -

Grundzüge der Lebensorientierung Vergleich: Altersgruppen - 2002 FRAGE: "Man fragt sich ja manchmal, wofür man lebt, was der Sinn des Lebens ist. Worin sehen Sie vor allem den Sinn Ihres Lebens? Könnten Sie es nach dieser Liste hier sagen?" (Vorlage einer Liste ) "Ganz für andere dasein, anderen helfen" 16-20 Jahre 21-29 30-39 -49 50-59 60-64 65-69 70-74 75 Jahre und älter 2002 17 22 20 19 24 24 27 34 28 16 22 20 29 18 21 TECHNISCHE DATEN FÜR DIE REDAKTION Anzahl der Befragten: 2117 Repräsentanz: Gesamtdeutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Zeitraum der Befragung: 1. - 12. Februar 2002 Archiv-Nummer der Umfrage: 7017 Bei dieser Umfrage waren insgesamt 5 Interviewer eingesetzt. - 6 -

Lebenssinn - Lebensorientierung Tabelle 1 Gesamtdeutschland Bevölkerung ab 16 Jahre FRAGE: "Man fragt sich ja manchmal, wofür man lebt, was der Sinn des Lebens ist. Worin sehen Sie vor allem den Sinn Ihres Lebens? Könnten Sie es nach dieser Liste hier sagen?" (Vorlage einer Liste ) Deutsche Bevölkerung Privates Glück 2002 Januar Februar % % Daß ich glücklich bin, viel Freude habe... 65... 67 Daß meine Familie versorgt ist... 63... 66 Daß es meine Kinder gut haben... 61... 61 Das Leben genießen...50... 55 Im Leben etwas leisten, es zu etwas bringen... 49... 53 Die Welt kennenlernen, etwas von der Welt sehen... 46 Daß ich es zu einem eigenen Haus, einem Eigenheim bringe... 20... 24 Daß ich viel Geld habe, reich werde...... 13 Beziehung zur Gesellschaft Daß ich von meinen Mitmenschen geachtet werde, Ansehen habe... 50... 52 An meinem Platz mithelfen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen...31... Daß andere mich mögen, daß ich bei anderen beliebt bin... 33... 30 Mit allen Kräften mich für eine bestimmte Idee einsetzen...20... 22 Ganz für andere dasein, anderen helfen... 21... 21 Ethische Verpflichtung Daß ich vor mir selbst bestehen kann...52... 56 Tun, was mein Gewissen mir sagt... 47... 47 Das tun, was Gott von mir erwartet... 17 Sehe keinen Sinn...1... 1-7 -