Einzigartige Bilder Aktuelle Informationen Detaillierte Karten BILDATLAS 80 www.dumontreise.de Sachsen Freistaat im Osten PLUS 7 große Reisekarten KULTURDIVA UND TRENDCITY Dresden und Leipzig FASZINIERENDE FELSGIGANTEN Sächsische Schweiz WEISSES GOLD Das berühmte Meißner Porzellan ISBN 978-3-7701-9240-3 I 8,50 [D] I 8,80 [A] SFr 15,80 [CH]
Aus rund 25 000 Porzellanfliesen auf mehr als 100 m Länge besteht der sogenannte Fürstenzug. Das berühmte Porzellanbild zeigt mehr als 90 Personen, darunter die wettinischen Herrscher, Wissenschaftler und Künstler. In einer lauen Sommernacht kann man das prächtige Architekturensemble nahe dem Elbufer entspannt genießen: die Kathedrale St. Trinitatis am Theaterplatz und die Semperoper im Hintergrund.
Dresden 20 21 Der prachtvolle Innenraum der Semperoper Das Denkmal Goldener Reiter zeigt August den Starken. Special DIE DRESDNER FRAUENKIRCHE Auferstanden aus Ruinen Von 1726 bis 1738 baute Ratszimmermeister George Bähr an der Frauenkirche, einem quadratischen Kubus mit einer 40 m hohen Kuppel, der für einen Barockbau vergleichsweise schlicht daherkommt. Die Steinerne Glocke der Kuppel verblüfft die Fachleute bis heute. Intrigen und Geldmangel verzögerten den Bau, und als 1743 das Kreuz mit dem Goldknopf auf die Kirchturmspitze gesetzt wurde, war Bähr bereits fünf Jahre tot. Sein Nachfolger in der Wiederaufbauzeit, Baudirektor Eberhard Burger, spricht voller Respekt und Bewunderung von der statischen Meisterleistung Bährs; schließlich gab es damals nur Kopfrechnen und Fingerspitzengefühl. Das hat gereicht, dem preußischen Bombardement im Siebenjährigen Krieg standzuhalten und die Kirche in der Bombennacht des 13. Februar 1945 zum Zufluchtsort werden zu lassen. Am 15. Februar brannte der Korpus von innen aus. Unumstritten war der Wiederaufbau Die 2005 wiederaufgebaute Frauenkirche nicht, viele meinten, das Geld werde an anderer Stelle dringender gebraucht. Doch nun ist das Stadtbild Dresdens wieder komplett und die Frauenkirche ein Besuchermagnet. Von ihrer Aussichtsplattform bietet sich ein herrliches Panorama. Gottfried Herder erschien die Stadt als deutsches Florenz. Die mächtige Kuppel der Frauen kirche, dazu die gläserne Zitronenpresse der Kunstakademie mögen diesem Vergleich standhalten. Doch abgesehen von der katholischen Kathedrale kommt italienische Baukunst hier nicht gerade in Reinkultur vor. Das Residenzschloss ist von französischen Anlagen inspiriert. Der Zwinger, als Orangerie für die Hochzeit des Kronprinzen Friedrich August mit der österreichischen Erzherzogin Maria Josepha 1719 gedacht, flicht französische und wienerische Elemente ein. Ursprünglich sollte er als Schlossanlage offen zur Elbe hin auslaufen; 100 Jahre später legte Gottfried Semper den Querriegel, der heute die Galerie Alte Meister beherbergt. Sein Opernbau interpretiert die Formen der Spätrenaissance in einem klassizistischen Geist. Und auch die kleine Schinkelwache am Theaterplatz ist klassizistisch gehalten. Ohnehin war Herders Ausspruch mehr auf die Kunstwerke in den Museen gemünzt. Aber so ganz falsch ist der Vergleich mit Italien trotz allem nicht, denn August der Starke hatte durchaus ein Vorbild in jenem Land Venedig. Der Canal Grande mit seinen Palästen hatte es dem Kurfürsten in seinen Jugendjahren angetan. So ähnlich
Im Kunsthof in der Äußeren Neustadt Dresdens wurden alte Hinterhöfe einfallsreich restauriert. Der Hof des Lichts ist Teil des Hofes der Elemente und präsentiert eine gelbe Fassade, die mit goldfarbenen Aluminium-Blechen verziert wurde. In einer trendigen Bar in der Dresdner Neustadt mixt der Barkeeper einen Cocktail.
Dresden 22 23 Pfunds Molkerei : Vor dem Einkauf sollte man erstmal das Interieur bewundern. Konzert vor dem Pillnitzer Bergpalais beim Elbhangfest Special AUGUST DER STARKE Ein Leben für die Macht Sein Wahlspruch war tantum quantum possum so viel ich kann. Schloss um Schloss suchte Friedrich August I. den Anschluss an Frankreichs Sonnenkönig. Ein kühnes Unterfangen für einen Kurfürsten, der 24-jährig die Regentschaft übernahm. Doch die absolutistische Herrschaft war sein Ziel: Eine Königskrone musste her, notfalls auch um den Preis eines Verrats. Mit österreichischer Hilfe erlangte August 1697 die polnische Krone. Dafür brach er mit dem evangelischen Bekenntnis seiner Vorväter, die einst die Reformation unterstützten. Die Konversion aus machtpolitischen Gründen hatte keine weiteren Auswirkungen auf den Lebensstil des Monarchen. Mätressen säumten seinen Weg, weshalb man ihm 354 uneheliche Kinder unterstellte. Offiziell hatte er neun, die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen. WUNDERHARFE UND GOLDCARD Schon Dresdens Straßenmusiker sind eine Klasse für sich Profis aus St. Petersburg konkurrieren mit Studenten der heimischen Musikhochschule. Zahlsollte es werden: der Fluss als Bühne für Feuerwerke, Gondelregatten und spielerische Seeschlachten, die Zuschauerräume wären herrschaftliche Lustbauten wie das Japanische Palais oder das Wasserpalais am Schloss Pillnitz gewesen. Und wieder war es der Sohn, der die Idee umsetzte, besser gesagt, dessen Minister Graf Heinrich von Brühl, der am Elbufer auf der ehemaligen Festung den Balkon Europas schuf. Palais, Theater und Belvedere sind allerdings den Kriegen zum Opfer gefallen. Die Architektur auf der Brühlschen Terrasse, die man heute bewundern kann, stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert. DRESDENS NEUE MITTE Mit dem Wiederaufbau der barocken Frauenkirche ist Dresdens Stadtsilhouette inzwischen wieder vollkommen. Millionen Besucher aus aller Welt bestaunen alljährlich diese handwerkliche Meisterleistung, die mittlerweile den Zwinger als Wahrzeichen der Stadt abgelöst hat. Um die Kirche herum ist am Neumarkt Dresdens historisches Zentrum wieder entstanden, mit beeindruckenden Nachbauten der im Zweiten Weltkrieg zerstörten barocken Bürgerhäuser und Neubauten, über deren Ästhetik nicht nur Einheimische gerne streiten. Puristen wollten so viel altes Dresden wie möglich in die neue Zeit hinüberretten. Doch statt des einstmals am Neumarkt ansässigen Handwerks sind hier Restaurants, Boutiquen und Souvenirläden eingezogen zur Freude der Besucher, die ihre Besichtigungstour mit einer echten Dresdner Eierschecke krönen und dabei so etwas wie italienisches Piazza-Feeling erleben können. In unmittelbarer Nachbarschaft ist auch das Residenzschloss wieder in alter Pracht erstanden und lockt mit den Preziosen der Schatzkammer August des Starken gleich zweifach: Im Neuen Grünen Gewölbe stehen die filigranen Kunstwerke aus Gold- und Silberschmieden im Mittelpunkt. In den Originalräumen der kurfürstlichen Schatzkammer, dem Historischen Grünen Gewölbe, werden Juwelen, Silberpokale und Elfenbeinschnitzereien zum Beiwerk einer barocken Inszenierung aus Stuck, Goldzierrat, Spiegelsälen, echtem und gemaltem Marmor. Hier sind die zehn Räume des Museumskabinetts selbst der Star der Show, in einer eigenen Welt fernab der Realität.
Sie wirkt wie ein Bauwerk aus 1001 Nacht : die ehemalige Zigarettenfabrik Yenidze. Heute befinden sich Büros in dem Gebäude, das auch regelmäßig als Kulisse für Märchenlesungen dient.