Fügen von Werkstoffen für exemplarische Anwendungen

Ähnliche Dokumente
Weiterverarbeitung von Glas. S. Kroggel, H. Rädisch, M. Bornstädt

7) Hier nagt nicht der Zahn der Zeit

Klebe - und Fügetechnologien- Forschung für die Industrie

Wenn es ums Löten geht...

Fragensammlung Löttechnik

Hartlöten und Hochtemperaturlöten

Kleben - erfolgreich und fehlerfrei

Kleben - erfolgreich und fehlerfrei

Einsatz der Thermoanalytik in der Löttechnik

Umicore AG Co. KG BrazeTec Postfach 1301 D Hanau. Rodenbacher Chaussee Hanau-Wolfgang

Vom Molekül zum Material

Grundlagen des Hartlötens

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Institut für Chemie Abteilung Anorganische Festkörperchemie Prof. Dr.

Wolfgang Müller Jörg-Uwe Müller. Löttechnik. Leitfaden für die Praxis

Praktische Beispiele aus der Klebtechnik DELO Industrie Klebstoffe Dipl.-Ing. (FH) Helge Jürgensen

Feuchtigkeitsresistenz verschiedener Titan-PEEK Interfaces

OTT-Sekundenkleber verbindet in Sekunden unterschiedliche Materialien mit-, aber auch untereinander.

Holger Wampers LAPP Insulators Aluminia GmbH Redwitz. Die Folien finden Sie ab Seite 185

LASERFÜGEN Lasertechnik trifft Glasbläser

15. Werkstoff-Forum der Hannover Messe. 14. April Dr. Dieter Nikolay WZR ceramic solutions GmbH

Kleben im Leichtbau. ~ Einfluss von Materialkombinationen, Vorbehandlung und Klebstoffsystem ~

Kleben von Kunststoffen mit Schwerpunkt Polypropylen

Fügetechnik - Kernelement einer modernen Produktion der Zukunft

???????????? u??????? Kleben als neue Fügetechnik für Maschinenmesser

Vakuum-Ofen-Anlagen. Industrial Systems

Vortrag Kleben DVS BV Köln, Möglichkeiten und Grenzen oder Warum hält der Klebehaken nicht an der Wand?

Prüfung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit verschiedener Oberflächenmodifikationen von Holz-Polymer-Verbundwerkstoffen (WPC)

INDUSTRY. Neue Lösungen auf neue Herausforderungen

Hightech by Gerster: Hartlöten.

Keramische Materialien in ANDRE BLEISE

TechnoBond - Seminar Fügetechnik Kleben

Laserstrahlung auf Werkstoff

Frank Schröer, Geschäftsführer der Felder GmbH Löttechnik in Oberhausen

P. Zaremba. Hart- und Hochtemperaturlöten

Lötbarkeitsprüfung (Löt)

Löten YIGIT ÖZTÜRK PROJEKTLABOR SS 2014 GRUPPE B2 BETREUER: SASCHA EDEN

Mordike Wiesner. Fügen von Magnesiumwerkstoffen

FORK STABILIZER GABELSTABILISATOR

4.3.2 System mit völliger Löslichkeit im festen Zustand System mit teilweiser Löslichkeit im festen Zustand

Phasentransformation: (fest-fest) Von Marcus Bauer und Henrik Petersen

Schnellhärtende Klebstoffsysteme. Wellmann Technologies GmbH

Kupfer und Kupferlegierungen EN Werkstoff Nr: CW307G CuAl10Ni5Fe4 (OF 2232)

Handbuch Konstruktions werkstoffe

Scotch-Weld TM PR 1500 Cyanacrylat-Klebstoff

Scotch-Weld TM SI Gel Cyanacrylat-Klebstoff

1. Einleitung Werkstoffkundliche Grundlagen 17

Ceramics in Precision HOCHLEISTUNGSKERAMIK

Da hat der Klebstoff Schuld! - oder: Hätte ich mal nachgedacht

Edelstahl. Vortrag von Alexander Kracht

EINE SCHICHT WIE SCHWARZER DIAMANT

Zugversuch. Zugversuch. Vor dem Zugversuch. Verlängerung ohne Einschnürung. Beginn Einschnürung. Probestab. Ausgangsmesslänge L 0 L L L L

Wenn es ums Löten geht... Von Ögussa Löttechnik Christian Apeltauer Literatur : Hart- und Weichlöten Ing. Ernst Pichler Degussa Technik die verbindet

Scotch-Weld TM EC 100 Cyanacrylat-Klebstoff

Institut. Größe / Anzahl Mitarbeiter. Addtive Manufacturing Welche Anlagentechnik / Peripherie steht zur Verfügung?

Leistungsnachweis "Metallische Werkstoffe" der Studienrichtung "Metallische Werkstoffe" und "Prozesse" am 21. Oktober 2008 (Nicht-Eisenwerkstoffe)

Wir gehen für Sie durchs Feuer!

Meinl Allseits Kleben & Verfugen

Bachelorprüfung. Werkstofftechnik der Metalle. am

- Roheisen a) weißes Roheisen Mangan b) graues Roheisen - Silicium - Gichtgas ( für Heizzwecke der Winderhitzer )

Tipps für Praktiker. Flammlöten mit der Acetylenflamme.

Kupfer-Hochtemperaturwerkstoffe

6.3 Verbindungen von Keramik mit anderen Werkstoffen. Die Folien finden Sie ab Seite 547.

Werkstoffverbund Metall/Keramik Dipl.-Ing. Holger Wampers LAPP Insulators Alumina GmbH Redwitz a.d. Rodach

1. Phasendiagramme Das Phasendiagramm für Silizium-Gold-Legierungen kann durch die folgenden Daten näherungsweise beschrieben werden:

2) Werkstoffe, Eigenschaften und Anwendungen

UV-Kleben. Merkmale. verschiedene UV- Kleber gewisse Temperaturbeständigkeiten Alterungsbeständig

Wie wird der E-Modul ermittelt? Die Temperatur, bei der ein Metall beim Abkühlen erstarrt.

Klebstoffe Klebstoffe

Einführung in Werkstoffkunde Phasenumwandlungen

SPALEK Beschlagtechnik GmbH + Co. KG STANZEN BIEGEN LASERN FRÄSEN METALLTEILE KUNSTSTOFFTEILE BAUGRUPPEN

Arbeitsanleitung für Sika Marine Systeme Einbau von Scheiben aus Kunststoffglas. Anwendungsbeschreibung

Kupfer und Kupferlegierungen EN Werkstoff Nr: Sonderl. CuZn31Ni7Al4Si2Fe (OF 2278)

5.6 Richtungsindizes Die Atomanordnung in Die Diclite von Festkörpern Einführung Elastizitätsrrioduln vor1 Kristallen

Kupfer & Kupferlegierungen CuAl10Fe3Mn2 (OF 2231)

KLEB- UND DICHTSTOFFE FÜR DIE MARITIME INDUSTRIE. Systemlösungen für eine bessere Performance

TEPZZ Z98Z _A_T EP A1 (19) (11) EP A1 (12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG. (51) Int Cl.: B23K 35/36 ( ) B23K 35/02 (2006.

GMB >5g/cm 3 <5g/cm 3. Gusseisen mit Lamellengraphit Gusseisen mit Kugelgraphit (Sphäroguss) (Magensiumbeisatz)

» THERMISCHE SPRITZBESCHICHTUNGEN Effektiver gegen den Verschleiß.

3 Erstarrung. 3.1 Einphasige Erstarrung von Legierungen. 3.2 Zweiphasige Erstarrung

Technische Information

Heiko K. Cammenga, Jörg Daum, Claudia Gloistein, Ulrich Gloistein, Axel Steer, Bettina Zielasko. Bauchemie. Mit 47 Abbildungen und 35 Tabellen

Prozesstechnik-Übung Wintersemester Es ist das Phasendiagramm des Systems Naphthalin/Biphenyl durch thermische Analyse zu bestimmen.

Magische Kristalle Prof. Dr. R. Glaum

Bachelorprüfung. "Werkstofftechnik der Metalle" am

(Plasma-Immersions-) Ionen- Implantation und Festkörperdiffusion. Stephan Mändl

LÖTEN. Vortrag von Dennis Jozefoski.

Prüfungsschwerpunkte Fertigungstechnik

auch Bauteile gemäß Kundenspezifikation an.

Entdecken Sie die Vielfalt

Druckscherprüfkörper nach DELO-Norm 5. Verkleben von Glas Anforderungen, Klebstoffe und Anwendungen

PROGRAMM Die Fachkompetenz in Sachen Klebtechnik

TU Bergakademie Freiberg Institut für Werkstofftechnik Schülerlabor science meets school Werkstoffe und Technologien in Freiberg

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-PL nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005

HyCeram. Pure Color HP Technology

Propan-Butan. Eigenschaften und Anwendungsgehiete der Flüssiggase. Von. Dr.-Ing. Geert Oldenburg Hamburg. Mit 37 Abbildungen. Springer.

Marta Kubiak & Ewelina Kuczera

Gepulste Laser PD Dr.-Ing. Cemal Esen Lehrstuhl für Laseranwendungstechnik

Additive Manufacturing (AM) als Herausforderung für die Oberflächentechnik

Kupfer & Kupferlegierungen CuZn33Pb1,5AlAs (OF 2279) EN Werkstoff Nr: CW626N

Transkript:

Fügen von Werkstoffen für exemplarische Anwendungen 1. Einleitung In der Abteilung Fügetechnik des IFW Jena werden verschiedene Fügeverfahren wie das Diffusionsschweißen, Hart- und Hochtemperaturlöten sowie das organisch oder anorganische Kleben angewendet mit dem Ziel, stoffschlüssige und spannungsarme Verbunde mit gleichen oder unterschiedlichen Werkstoffen herzustellen. Die Werkstoffpalette umfasst optische und technische Gläser (Kieselglas, IR Materialien, Borosilikatglas, BK 7), Glaskeramiken mit niedriger thermischer Dehnung (CERAN, ZERODUR), Kristalle (Saphir, CaF 2, MgF 2 ), Keramiken für Hochtemperaturanwendungen (Al 2 O 3, SiC) sowie Metalle (Stähle unlegiert und legiert, Edelmetalle, Mg - und Ti Legierungen sowie NE Metalle). Die Wahl des Fügeverfahrens richtet sich nach dem Anwendungsfall der Werkstoffverbunde. Von Bedeutung sind hierbei die angestrebten Eigenschaftsprofile, wie Temperaturbelastbarkeit, chemische Beständigkeit gegenüber aggressiven Medien, Klimabeständigkeit, mechanische Festigkeit oder Vakuumdichtheit. 2. Kleben von Glas Eine besondere Herausforderung für die Klebtechnik ist der Werkstoff Glas. Die Komplexität der Struktur Eigenschaftsbeziehungen der Glasoberfläche und der besondere Einfluss der Vorgeschichte (Herstellungsprozess, Zusammensetzung, mechanische und chemischphysikalische Vorbehandlung) auf die Glaseigenschaften erschweren die Verallgemeinerung und die Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Anwendungsfälle. In oxidischen und silikatischen Festkörpern wie Glas ist das Sauerstoffion der reaktivste Bestandteil der Oberfläche. Dadurch ergibt sich eine stetige Wechselwirkung mit den Wassermolekülen der Atmosphäre. Dabei bildet sich eine so genannte Gelschicht aus, die aus einer temporären und einer permanenten Wasserhaut besteht. Die gebildeten Wasserhautdicken sind abhängig von der Glasart und der entsprechenden Umgebung. Mit lösungsmittelhaltigen Reinigungsverfahren kann nur kurzzeitig eine Verringerung dieser Wasserhaut erreicht werden. Es werden also neue Oberflächenverfahren benötigt, die eine verbesserte Klimabeständigkeit von Glasklebeverbindungen initiieren, ohne die Festigkeit des Glaskörpers zu verändern. Die Oberflächeneigenschaft der Gläser, die vorwiegend von der chemischen Zusammensetzung bestimmt wird, hat großen Einfluss auf die Festigkeit und Langzeitbeständigkeit einer Klebeverbindung (Bild 1). Deshalb werden auf diesem Gebiet der Oberflächenmodifizierung von Glas große Anstrengungen unternommen. Das Aufbringen einer geschlossenen SiO 2 -Schicht mit der Pyrosilmethode und die Verwendung der unterschiedlichsten Plasmaverfahren sollen hier nur stellvertretend genannt werden.

Bild 1: Abhängigkeit der Klebfestigkeit typischer Glasklebstoffe von der Oberflächenbehandlung mit Atmosphärenplasma in unterschiedlichen Energiestufen. Kleben findet in der glasverarbeitenden Industrie wegen der ästhetischen und optischen Eigenschaften eine weite Verbreitung. Das Herstellen optischer Geräte wäre ohne die Klebtechnik nicht denkbar. Weitere Beispiele sind das Herstellen von Verbundglasscheiben, Mehrscheibensicherheitsglas, Kleben von Autoscheiben und das Kleben im Schienenfahrzeugbau. Anwendungen in der Schmuckindustrie in der Möbelbranche und im Badbereich nehmen weiter zu. Dafür wurden von der Klebstoffindustrie neue Klebstoffe mit verbesserten Eigenschaften in Bezug auf ihre industrielle Handhabbarkeit (kontinuierliche Produktion, UV- und Lichthärtend), Vergilbung, Temperatur- und Feuchtigkeitsbeständigkeiten und Festigkeiten entwickelt. Verklebungen von Glas mit Glas oder anderen Materialien können zum Beispiel mit UV-härtenden Acrylaten zuverlässig und mit einer hohen Festigkeit der Verbunde hergestellt werden. Die Verklebung von Bauteilen, die Feuchtigkeit ausgesetzt sind, ist dagegen nur mit vergleichsweise hohem Aufwand und zum derzeitigen Zeitpunkt nur mit Klebstoffen auf Silikonbasis möglich. Die Festigkeit dieser Klebstoffe ist jedoch gering. Neue Klebsysteme, die die hohe Festigkeit herkömmlicher struktureller Klebstoffe mit der guten Beständigkeit von Silikonklebstoffen vereinen, werden derzeit in der Industrie entwickelt. Kleb-Dichtstoffe auf Basis von MS-Polymeren und die Verstärkung dieser Polymere durch Epoxide besitzen Zugscherfestigkeiten bis zu etwa 7 N/mm² im ungealterten Zustand. Je breiter die Palette der Klebstoffe, umso schwieriger wird es die richtige Auswahl und die optimale Vorbehandlungsmethode für den jeweiligen Anwendungsfall zu ermitteln. Deshalb bedarf es zur Nutzung der Vorteile der Klebtechnik für jedes Produkt von der Produktplanung über die Qualitätssicherung bis zur Mitarbeiterqualifizierung einer sachgerechten Umsetzung. Die Realisierung spezieller Anwendungen in der Klebtechnik ist komplex. Sie umfasst die Klebstoffauswahl, die technologische Machbarkeit, die Klebstoffeigenschaften während der Betriebsdauer (Langzeitstabilität) und die Recyclingfähigkeit. Dafür sind umfangreiche, auf langjährigen Erfahrungen basierende Untersuchungen notwendig. Stellvertretend sind hier einige realisierte Anwendungsbeispiele (Bild 2) dargestellt.

Bild 2: Applikationen fürs Kleben Glastür mit Aluminiumbeschlag Glaswinkel für Konstruktiven Glasbau Kameragehäuse Tauchkugel für Tiefseeforschung 3. Diffusionsschweißen Diffusionsschweißen ist ein Prozess, mit dem eine stoffschlüssige Verbindung zwischen gleich- und ungleichartigen Werkstoffen im festen Zustand bei erhöhter Temperatur durch Diffusionsvorgänge der Verbindungspartner über die Bindungsebene geschaffen wird. Als ihr Ergebnis entsteht in der früheren Bindeebene eine Diffusionszone, von deren Eigenschaft die Belastbarkeit der Verbindung bestimmt wird. Um Diffusionsvorgänge einzuleiten, müssen die Atome der Verbindungspartner in den Bereich ihrer Atomabstände angenähert werden und die für ihre Anregung zu einem Platzwechsel benötigte Wärmeenergie zugeführt werden. Dies setzt eine saubere Vorbereitung der Bindeflächen und ihren Schutz vor einer Oxidation im Verlauf des Schweißprozesses, Verformungen in ihren Oberflächengeometrien durch Druck sowie die Zufuhr benötigter Wärmeenergie voraus. Theoretisch betrachtet lassen sich alle Werkstoffe Diffusionsschweißen. Abhängig von den thermischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften der Werkstoffe gibt es verschiedene Verbindungsmechanismen. Daran schließt sich eine Optimierung der Fügeparameter und die Einflussfaktoren auf den Schweißprozesse an. Im optimalen Fall heben sich die Grenzflächen auf und es entsteht ein monolithischer Körper, der hohe Festigkeit aufweist. Die Diffusionsschweißbarkeit entsprechend den angestrebten Werkstoffkombinationen ist von folgenden Faktoren abhängig: Das Diffusionsschweißen von Kristallen, Metallen und Keramiken findet unterhalb der Schmelztemperatur statt. Durch eine optimale Angleichung der zu fügenden Oberflächen durch mechanische Oberflächenbearbeitungsprozesse, z. B. Polieren, wird eine Kontaktfläche im atomaren Bereich erzielt. Durch Temperatur, Druck und Zeit sowie Fehlstellen und Versetzungen im atomaren Gitter finden abhängig vom Diffusionskoeffizienten der Werkstoffe Transport und/oder Austauschvorgänge der Atome statt. Bei glasigen Werkstoffen, z. B. Kieselglas finden analoge Verbindungsmechanismen statt. Zusätzlich wird dieser Prozess durch die Transformationstemperatur (Tg) bestimmt. Dies bedeutet, dass der Diffusionsschweißprozess bei Tg (50 60 %) der Schmelztemperatur stattfindet. Hierbei spielt die Formstabilität des Glases durch die beginnende Erweichung eine wichtige Rolle, wobei eine plastische Verformungen im Mikrobereich sich zusätzlich günstig auf die Verbindungsbildung auswirken kann.

Folgende Werkstoffkombinationen (Bild 3) wurden realisiert: Diffusionsschweißen (Werkstoffe) Metalle / NE Metalle / Edelmetalle Keramik / Glaskeramik Glas Kristalle Messtechnik (Luft- und Raumfahrt) Hochtemperatur- Anwendungen und Messtechnik Optische Baugruppen (Luft- und Raumfahrt) Optische Baugruppen (Lasertechnik und Sensorik) Edelstahl Silber Kupfer, Titan Al 2 O 3, ZrO 2, SiC, CERAN, ZERODUR BK 7, IG- Gläser, Kieselglas, Borosilikatglas CaF 2, MgF 2, Saphir, Nd:YAG Bild 3: Diffusionsgeschweißte Werkstoffe 4. Löten Das Löten ist ein thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen und Beschichten von Werkstoffen, wobei eine flüssige Phase durch Schmelzen eines Lotes (Schmelzlöten) oder durch Diffusion an den Grenzflächen (Diffusionslöten) entsteht. Die Solidustemperatur der Grundwerkstoffe wird nicht erreicht. Beim Löten an Luft ist ein Flussmittel erforderlich. Dagegen ist beim Schutzgas- oder Vakuumlöten kein Flussmittel notwendig. Neben Einteilungskriterien wie die Art der Lötstelle, Lotzufuhr oder die Art der Fertigung kann auch nach der Liquidustemperatur der Lote erfolgen: Weichlöten (Liquidustemperatur < 450 C) Hartlöten (Liquidustemperatur > 450 C) Hochtemperaturlöten (Liquidustemperatur > 900 C, flussmittelfrei, unter Luftabschluss)

Der Lötprozess ist im Bild 4 dargestellt: Art, Verarbeitung und Positionierung des Lotes Konventioneller Ofenprozess komplette Baugruppe durchläuft selbes T-t-Regime Vorteil: kein Temperaturgradient kaum Spannungen Nachteil: hohe Löttemperaturen zerstören empfindliche Funktionsschichten und Komponenten Bild 4: Lötprozess Applikationsbeispiele Hochvakuum - Lampen Siliziumcarbid - Keramik Keramik - Strömungssensor Titanhülse Bild 5: Gelötete Komponenten mit Glasloten und Hartloten