August Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und sechs Tageszeitungen

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Transkript:

Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und sechs Tageszeitungen

Der Inhalt dieses Berichtes darf ganz oder teilweise nur mit unserer schriftlichen Genehmigung veröffentlicht, vervielfältigt, gedruckt oder in Informations- und Dokumentationssystemen (information storage and retrieval systems) gespeichert, verarbeitet oder ausgegeben werden. Infratest dimap, Moosdorfstraße 7-9, 12435 Berlin

Inhaltsverzeichnis Untersuchungsanlage... 1 Analyse... 3 Zusammenfassung... 4 Finanz- und Wirtschaftskrise noch nicht ausgestanden... 5 Befürworter des Atomausstiegs wieder zahlreicher... 8 Überwiegend Lob für die Große Koalition... 9 Regierungsarbeit der Union wird stärker honoriert als die der SPD... 10 Politikerzufriedenheit: Merkel an der Spitze, Steinmeier auf Platz vier... 11 Kanzler-Direktwahl: Merkels Vorsprung vor Steinmeier wird größer... 13 Kandidatenvergleich: Merkel schärft ihr Profil... 14 Sonntagsfrage: Schwarz-Gelb baut Vorsprung aus... 15 Mehrheit wünscht unionsgeführte Bundesregierung... 19 FDP-Regierungsbeteiligung wird mehrheitlich befürwortet... 21 Mehrheit beklagt weiterhin Gerechtigkeitsdefizit... 22

Untersuchungsanlage 1

ARD - DeutschlandTREND Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und sechs Tageszeitungen Untersuchungsanlage Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Randomstichprobe Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI) Fallzahl: 1.002 Befragte Zusatzfrage Profilvgl. Merkel/Steinm.: 1.000 Befragte Sonntagsfrage: 1.541 Befragte Erhebungszeitraum: 3. bis 4. Zusatzfrage Profilvgl. Merkel/Steinm.: 4. bis 5. August Sonntagsfrage: 3. bis 5. Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut: Infratest dimap Ihre Ansprechpartner: Richard Hilmer 030/533 22-113 Reinhard Schlinkert 0228/329 69-3 Berlin, 67.10.105457 2

Analyse 3

Zusammenfassung Aus Sicht der Deutschen ist die Finanz- und Wirtschaftskrise noch nicht ausgestanden: 59 Prozent glauben, dass der schlimmste Teil der Krise noch bevorsteht. Zwar sind zwei Drittel (65 Prozent) nach eigenem Bekunden von der Krise bisher nicht persönlich betroffen, doch 47 Prozent machen sich Sorgen über ihre persönliche wirtschaftliche Zukunft. Eine Mehrheit (62 Prozent) vertraut weiterhin darauf, dass die Bundesregierung das Land gut durch die Krise führt, doch hat das Zutrauen abgenommen (-8 Punkte im Vergleich zum Juni). Dies mag daran liegen, dass eine Mehrzahl der Bürger stärkere staatliche Kontrolle der Banken und deren Finanz- Transaktionen einfordert. Rund neun von zehn sind der Auffassung, dass sich eine solche Krise durchaus wiederholen kann und die kleinen Leute dies ausbaden müssen. Die Bilanz der zu Ende gehenden Legislaturperiode fällt überwiegend positiv aus: 57 Prozent attestieren der Großen Koalition, in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet zu haben. Der größere Anteil an deren Erfolgen wird indes der Union zugeschrieben, die aus Sicht von 62 Prozent gute Arbeit in den letzten vier Jahren geleistet hat. Die zurückliegenden elf Regierungsjahre der SPD finden nur bei 49 Prozent ein wohlwollendes Echo. Auf personeller Ebene ist die CDU/CSU knapp zwei Monate vor dem Urnengang besser aufgestellt als die SPD. Die ersten drei Plätze im Politiker-Ranking werden aktuell von Unions-Vertretern gehalten: Beliebteste Politikerin in Deutschland ist Angela Merkel, deren Arbeit von 72 Prozent Zustimmung erfährt, gefolgt von Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (68 Prozent) und Familienministerin Ursula von der Leyen, die mit 63 Prozent ihren bisher besten Wert im ARD- DeutschlandTREND erreicht. Erst auf Platz vier folgt SPD-Kanzlerkandidat Frank- Walter Steinmeier (58 Prozent). Auch bei der Kanzler-Alternative wird der Vorsprung der Amtsinhaberin vor ihrem Herausforderer noch einmal größer: 61 Prozent würden sich für Merkel entscheiden, lediglich 24 Prozent für Steinmeier der Abstand von 37 Punkten ist so groß wie noch nie im ARD-DeutschlandTREND. Im Vergleich der beiden Kandidaten kann Merkel ihr Persönlichkeitsprofil schärfen. Die politische Stimmung ist nach wie vor ungünstig für die Sozialdemokraten, während das bürgerliche Lager seinen Vorsprung auszubauen vermag. Derzeit kämen CDU/CSU auf 35 Prozent der Stimmen (-1 im Vergleich zur Vorwoche). Die FDP würde 16 Prozent erreichen (+2). Die SPD hingegen könnte 23 Prozent (-1) der Stimmen für sich verbuchen. Grüne (13 Prozent) und Linke (10 Prozent) halten ihren Wähleranteil stabil. Die beiden bürgerlichen Parteien könnten ihren Anteil auf 51 Prozent ausbauen. Eine Mehrheit der Bürger (55 Prozent) wünscht sich auch nach der Wahl eine Unionsgeführte Bundesregierung, nur 29 Prozent befürworten eine Führungsrolle der SPD. Sollte es die Alternativen bürgerliche Regierung oder Große Koalition geben, würden sich etwas mehr für eine Bundesregierung aus Union und FDP entscheiden (47:43 Prozent). Immerhin 58 Prozent aller Wahlberechtigten fänden es gut, wenn die FDP in der nächsten Legislatur mit am Kabinettstisch säße. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des ARD-DeutschlandTREND vom August, den Infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und von sechs Tageszeitungen erstellt hat. Im Rahmen einer repräsentativen Erhebung wurden in der Zeit vom 3. bis 4. August 1.002, für den Profilvergleich Merkel/Steinmeier vom 4. bis 5. August 1.000, für die Sonntagsfrage vom 3. bis 5. August 1.541 wahlberechtigte Personen telefonisch befragt. Die Anlage der Erhebung lässt verallgemeinerungsfähige Aussagen für alle Wahlberechtigten in Deutschland zu, bei einer Fehlertoleranz von plus/minus 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten. 4

Finanz- und Wirtschaftskrise noch nicht ausgestanden In den letzten Wochen haben sich eine Reihe von Indikatoren zur wirtschaftlichen Lage positiv entwickelt. Einige Experten prophezeien, dass die Wirtschaftskrise im Laufe des Jahres überwunden sein wird. Die Bundesbürger betrachten indes die optimistischen Prognosen überwiegend skeptisch. Sechs von zehn (59 Prozent) unter ihnen glauben, dass uns der schlimmste Teil der Krise noch bevorsteht: An dieser Einschätzung hat sich in den letzten Wochen nichts geändert. Auch wenn einige Konjunkturindikatoren bereits Besserung verheißen der zu befürchtende Beschäftigungseinbruch in naher Zukunft dürfte für das Urteil der Bürger wegen der unmittelbaren Betroffenheit entscheidender sein. ARD-DeutschlandTREND: Finanz- und Wirtschaftskrise Der schlimmste Teil der Krise steht uns noch bevor. 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 81 73 73 76 76 Ja, stimme zu 63 59 59 36 36 31 23 22 Nein, stimme nicht zu 19 20 15 Nov 08 Dez 08 Jan 09 Feb 09 Mrz 09 Apr 09 Mai 09 Jun 09 Jul 09 Aug 09 Zwei Drittel der Bevölkerung (65 Prozent) sind, wie schon im Juni, nach eigenem Bekunden von der Krise persönlich bisher gar nicht betroffen. Dennoch gibt sie für 47 Prozent Anlass zur Sorge über die eigene wirtschaftliche Zukunft. Die Befürchtungen, von den Folgen der Krise dennoch eingeholt zu werden, haben dabei etwas nachgelassen. Im Juni zeigten sich noch 53 Prozent besorgt. 5

ARD-DeutschlandTREND: Finanz- und Wirtschaftskrise I Ich lese Ihnen nun einige Aussagen zur Finanz- und Wirtschaftskrise vor und Sie sagen mir bitte jeweils, ob Sie dieser Aussage zustimmen oder nicht. Ja, stimme zu Nein, stimme nicht zu Ich persönlich bin von der Krise bisher nicht betroffen. (+2) 65 34 (-3) Ich vertraue darauf, dass die Bundesregierung uns gut durch die Krise führt. (-8) 62 36 (+8) Der schlimmste Teil der Krise steht uns noch bevor. (±0) 59 36 (±0) Ich mache mir Sorgen um meine persönliche wirtschaftliche Zukunft. (-6) 47 52 (+5) Angaben in Klammern: Vgl. zu Juni 2009 I Fehlende Werte zu 100%: weiß nicht ARD-DeutschlandTREND: Finanz- und Wirtschaftskrise II Ich lese Ihnen nun einige Aussagen zur Finanz- und Wirtschaftskrise vor und Sie sagen mir bitte jeweils, ob Sie dieser Aussage zustimmen oder nicht. Ja, stimme zu Nein, stimme nicht zu Eine weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise könnte sich wiederholen. 91 7 Die Folgen der Krise müssen die kleinen Leute ausbaden. 88 11 Die Banken machen weiter wie bisher. Sie haben nichts aus der Krise gelernt. Die Regierungen der großen Industrieländer werden der Finanz-Spekulation, wie sie in den letzten Jahren betrieben wurde, einen Riegel vorschieben. Die Bundesregierung tut, was sie kann, um die Banken besser zu kontrollieren. 81 15 44 52 42 54 Fehlende Werte zu 100%: weiß nicht Der Bundesregierung wird dabei alles in allem ein beachtliches Vertrauen in ihre wirtschafts- und finanzpolitische Kompetenz entgegengebracht. Sechs von zehn Bürgern setzen darauf, dass sie das Land gut durch die Krise führen wird. Im Juni fiel das Vertrauen mit 70 Prozent allerdings noch etwas deutlicher aus. Eher Skepsis zeigt sich indes, wenn es um konkrete Schritte zur Überwindung der Finanzkrise geht. Vier Zehntel (42 Prozent) attestieren der Bundesregierung, sie würde tun was sie kann, um die Banken besser zu kontrollieren. Die größere Zahl von 54 Prozent verneint ein derartiges Engagement des Berliner Kabinetts. In gleichem Maße setzen die 6

Bundesbürger darauf, dass die Regierungen der großen Industrienationen alle Anstrengungen unternehmen, um der Finanzspekulation, wie sie in den letzten Jahren betrieben wurde, einen Riegel vorzuschieben. Dies wäre nach Ansicht von vier Fünftel (81 Prozent) der Bevölkerung besonders dringlich, weil, so ihr Eindruck, die Banken aus der Krise nichts gelernt haben und weitermachen wie bisher. Nicht zuletzt deshalb steht für die große Mehrheit von 91 Prozent auch fest, dass sich eine weltweite Wirtschaftsund Finanzkrise jederzeit wiederholen könnte. Dies wäre auch deshalb sehr prekär, weil, so das Fazit von 88 Prozent der Bürger, es am Ende immer die kleinen Leute sind, die die Folgen der Krise ausbaden müssen. ARD-DeutschlandTREND: Finanz- und Wirtschaftskrise Ich mache mir Sorgen um meine persönliche wirtschaftliche Zukunft. 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 51 51 53 48 48 47 55 45 54 46 57 42 53 47 Nein, stimme nicht zu 52 47 Ja, stimme zu Nov 08 Dez 08 Jan 09 Feb 09 Mrz 09 Apr 09 Mai 09 Jun 09 Jul 09 Aug 09 7

Befürworter des Atomausstiegs wieder zahlreicher Neun Jahre nach der Einigung der damaligen rot-grünen Bundesregierung mit der Energiewirtschaft über einen Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie hat die Debatte um den globalen Klimawandel die Aufmerksamkeit wieder auf diese Form der Energiegewinnung gelenkt. Die Befürworter der Kernenergie argumentieren mit der aus ihrer Sicht klimafreundlichen Stromproduktion, während deren Gegner die Risiken dieser Technologie als Argument ins Feld führen. Vor dem Hintergrund der jüngsten Zwischenfälle im Atomkraftwerk Krümmel nimmt in der deutschen Bevölkerung die Unterstützung für den Ausstiegsbeschluss wieder zu. Derzeit halten 57 Prozent der Bürger den Ausstieg für richtig, 6 Punkte mehr als im November letzten Jahres. Demgegenüber lehnen 40 Prozent den Ausstieg aus der Atomenergie ab. ARD-DeutschlandTREND: Atomausstieg Die Politik hat sich mit den Stromkonzernen auf den Ausstieg aus der Atomenergie bis 2021 geeinigt. Halten Sie es für richtig, dass Deutschland aus der Atomenergie aussteigt oder nicht? Ja Nein Gesamt (+6) 57 40 (-1) Grünen-Anhänger 89 9 SPD-Anhänger 78 21 Linke-Anhänger 62 37 CDU/CSU-Anhänger 41 54 FDP-Anhänger 31 68 Angaben in Klammern: Vgl. zu November 2008 Fehlende Werte zu 100%: weiß nicht Die Anhänger der Grünen und der SPD sprechen sich mit sehr großen Mehrheiten für den Atomausstieg aus. Dieser Meinung schließt sich auch der überwiegende Teil der Linken-Wähler an. Im Lager der bürgerlichen Parteien sind die Befürworter der Kernenergie mehr (FDP) bzw. weniger deutlich (Union) vertreten. 8

Überwiegend Lob für die Große Koalition Die Bilanz der zu Ende gehenden Legislaturperiode fällt für die Große Koalition überwiegend positiv aus: Sie hat nach Ansicht von knapp sechs Zehntel der Bevölkerung (57 Prozent) in den letzten Jahren alles in allem gute Arbeit geleistet. Ein Minderheit von 37 Prozent stellt dies in Abrede. ARD-DeutschlandTREND: Arbeit der Großen Koalition Hat die Große Koalition alles in allem in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet? Ja Nein Gesamt 57 37 SPD-Anhänger 70 26 CDU/CSU-Anhänger 69 25 Grünen-Anhänger 61 29 FDP-Anhänger 52 43 Linke-Anhänger 32 68 Fehlende Werte zu 100%: weiß nicht/keine Angabe Überwiegend positive Stellungnahmen zu den Leistungen des Berliner Kabinetts sind dabei in den Anhängerschaften aller Parteien mit Ausnahme der Linken zu registrieren. 9

Regierungsarbeit der Union wird stärker honoriert als die der SPD Der größere Anteil an den Erfolgen der Bundesregierung kommt dabei nach Einschätzung der Bundesbürger indes der CDU/CSU zu, von der 62 Prozent sagen, sie habe in ihren zurückliegenden vier Regierungsjahren gute Arbeit für das Land geleistet. Mit Blick auf den sozialdemokratischen Koalitionspartner, der schon seit 1998 in Regierungsverantwortung steht, teilen lediglich 49 Prozent diese Bewertung. ARD-DeutschlandTREND: Arbeit der Regierungsparteien Die SPD ist seit 1998, die CDU/CSU seit 2005 an der Bundesregierung beteiligt. Denken Sie, dass die [ ] in dieser Zeit alles in allem gute Arbeit für das Land geleistet hat? 62 49 42 33 Ja, hat in dieser Zeit gute Arbeit geleistet Nein, hat sie nicht Ja, hat in dieser Zeit gute Arbeit geleistet Nein, hat sie nicht Fehlende Werte zu 100%: weiß nicht/keine Angabe 10

Politikerzufriedenheit: Merkel an der Spitze, Steinmeier auf Platz vier In personeller Hinsicht ist die Union knapp zwei Monate vor dem Urnengang deutlich besser aufgestellt als ihr Koalitionspartner. Aktuell werden die Plätze 1 bis 3 der Rangliste der beliebtesten Politiker Deutschlands von Unions- Politikern belegt, erst auf Platz 4 folgt der erste SPD-Vertreter. Noch vor wenigen Monaten wurden drei der vier vorderen Plätze von Sozialdemokraten gehalten. Im August findet weiterhin die Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel die meiste Zustimmung in der Bevölkerung: 72 Prozent (+2 Punkt im Vergleich zur Vorwoche) sind aktuell mit ihrer Arbeit zufrieden Merkels bester Wert seit November 2007. Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg kann erneut leicht zulegen und bekommt von 68 Prozent der Deutschen positive Bewertungen, womit er seinen zweiten Platz behauptet. Hinter den beiden platziert sich Familienministerin Ursula von der Leyen mit 63 Prozent wohlwollenden Urteilen ihr bisher bester Wert im ARD-DeutschlandTREND. Indes liegt SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier mit einigem Abstand hinter dem Spitzentrio auf Platz vier (58 Prozent, -1). ARD-DeutschlandTREND: Politikerzufriedenheit Sind Sie mit der politischen Arbeit von... Angela Merkel Karl-Theodor zu Guttenberg Ursula von der Leyen**** Frank-Walter Steinmeier Peer Steinbrück Wolfgang Schäuble Guido Westerwelle Franz Müntefering* Jürgen Trittin** Horst Seehofer* Olaf Scholz* Ulla Schmidt*** Oskar Lafontaine* sehr zufrieden/ weniger zufrieden/ zufrieden gar nicht zufrieden (+2) 72 27 (+1) 68 18 (+3) 63 31 5 (-1) 58 34 6 (+4) 54 39 (+1) 47 46 (±0) 42 49 (-3) 38 55 (+1) 34 50 (-1) (+3) 32 52 32 47 (+1) 26 70 (+2) 20 70 kenne ich nicht/ kann ich nicht beurteilen 1 12 Angaben in Klammern: Vgl. zu Juli 2009 II, *Vgl. zu Juli 2009 I, **Vgl. zu Juni 2009, ***Vgl. zu Januar 2009, ****Vgl. zu März 2008 Fehlende Werte zu 100%: weiß nicht/keine Angabe 6 6 6 5 13 12 17 3 8 Die beiden Regierungsmitglieder Peer Steinbrück und Wolfgang Schäuble liegen mit ihren Bewertungen im Mittelfeld: Der SPD-Finanzminister bekommt von 54 Prozent (+4 binnen Wochenfrist) gute Noten, während der CDU- Innenminister von 47 Prozent (+1) der Bürger positiv beurteilt wird. Am Ende des Mittelfeldes rangiert der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering, der mit 38 Prozent die schlechteste Bewertung seit November 2006 hinnehmen muss. Mit deutlichem Abstand folgt der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (32 Prozent). Die sozialdemokratischen Ressortchefs aus dem Arbeitsministerium, Olaf Scholz (32 Prozent, +3), und dem Gesundheitsministerium, Ulla Schmidt (26 Prozent), vereinen deutlich weniger 11

wohlwollende Bewertungen auf sich als ihre Kabinettskollegen. Die Diskussion um den Einsatz ihres Dienstwagens an ihrem Urlaubsort hat Schmidts ohnehin relativ niedrigem Ansehen offenbar nicht (weiter) geschadet, gleichwohl ist sie nach wie vor unter den abgefragten Ministern das unbeliebteste Kabinettsmitglied. Unter den in diesem Monat bewerteten Oppositionsvertretern verfügt FDP-Chef Guido Westerwelle (42 Prozent) über den mit Abstand größten Rückhalt in der Bevölkerung, deutlich vor Jürgen Trittin (34 Prozent). Der grüne Spitzenkandidat verbucht damit seinen besten Wert seit Januar 2003, als er 36 Prozent Zustimmung erreichte. Linken-Chef Oskar Lafontaine steht mit 20 Prozent erneut am Ende der Rangliste. ARD-DeutschlandTREND: Politikerzufriedenheit Zufrieden mit der politischen Arbeit von 80 Merkel 70 72 68 60 50 Guttenberg Steinmeier 58 40 30 Okt 08 Nov 08 Dez 08 Jan 09 Feb 09 Mrz 09 Apr 09 Jun 09 Jul 09 I Jul 09 II Aug 09 12

Kanzler-Direktwahl: Merkels Vorsprung vor Steinmeier wird größer Auch in der direkten Konfrontation der beiden Spitzenkandidaten von Union und SPD hat sich der Vorsprung der Amtsinhaberin vor ihrem Herausforderer noch einmal vergrößert: Derzeit würden sich 61 Prozent der Deutschen für Angela Merkel als Bundeskanzlerin entscheiden. Lediglich 24 Prozent wollen Frank- Walter Steinmeier im höchsten Regierungsamt sehen, erneutes Rekordtief für den SPD-Kanzlerkandidaten. Damit ist der Abstand zwischen den beiden auf den bisher höchsten Wert, 37 Punkte, angewachsen. ARD-DeutschlandTREND: Kanzler-Direktwahl Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden? 65 Merkel 61 55 45 +21 +21 +25 +22 +24 +29 +26 +28 +14 +16 +21 +23 +17 +19 +21 +14 +19 +19 +22 +33 +30 +35 +37 35 25 15 5 Steinmeier keinen von beiden 24 11-5 Dez 07 Jan 08 Feb 08 Mrz 08 Apr 08 Mai 08 Jun 08 Jul 08 Aug 08 Sep 08 Okt 08 Nov 08 Dez 08 Jan 09 Feb 09 Mrz 09 Apr 09 Mai 09 Jun 09 I Jun 09 II Jul 09 I Jul 09 II Aug 09 ARD-DeutschlandTREND: Kanzler-Direktwahl Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden: für Angela Merkel oder für Frank-Walter Steinmeier? Merkel Steinmeier für keinen von beiden Gesamt (+1) 61 24 (-1) 11 CDU/CSU-Anhänger FDP-Anhänger Grünen-Anhänger SPD-Anhänger Linke-Anhänger Unentschlossene 90 5 87 8 58 28 35 60 30 33 51 21 3 3 12 3 33 17 Angaben in Klammern: Vgl. zu Juli 2009 II Fehlende Werte zu 100%: weiß nicht/keine Angabe 13

Kandidatenvergleich: Merkel schärft ihr Profil In den Medien wird häufig darüber berichtet, dass sich die beiden Kanzlerkandidaten von Union und SPD in ihrer Persönlichkeit sehr ähnlich seien. Aus Sicht der Bevölkerung weisen die beiden aber deutlich unterschiedliche Profile auf. Merkel gilt im Vergleich mit Steinmeier als die mit Abstand stärkere Führungspersönlichkeit (64:22 Prozent), die zudem in der Öffentlichkeit eine bessere Figur macht als der deutsche Chef-Diplomat (56:29 Prozent). ARD-DeutschlandTREND: Profilvergleich Merkel vs. Steinmeier Wenn Sie jetzt einmal Angela Merkel mit Frank-Walter Steinmeier vergleichen: Wer von beiden... ist die stärkere Führungspersönlichkeit Angela Merkel Frank-Walter Steinmeier (+7) 64 22 (-2) Spontan: keiner von beiden 3 gibt in der Öffentlichkeit eine bessere Figur ab (+10) 56 29 (-5) 4 ist glaubwürdiger (+9) 50 18 (-5) 16 ist sympathischer (+5) 48 30 (-2) 7 ist ehrlicher 40 16 19 Angaben in Klammern: Vgl. zu März 2009 Fehlende Werte zu 100%: weiß nicht/keine Angabe/spontan: beide gleich Darüber hinaus gilt die Kanzlerin als deutlich glaubwürdiger (50:18 Prozent), sympathischer (48:30 Prozent) und ehrlicher (40:16 Prozent) als ihr Herausforderer. Im Vergleich zum März konnte Merkel ihr Profil deutlich schärfen. Auch in SPD- Reihen kann Merkel in bemerkenswerter Weise punkten: Für 29 Prozent der SPD-Anhänger gilt Angela Merkel als sympathischer im Vergleich zum sozialdemokratischen Kandidaten, für 42 Prozent punktet sie mehr in der öffentlichen Darstellung und für 43 Prozent ist sie führungsstärker. 14

Sonntagsfrage: Schwarz-Gelb baut Vorsprung aus Die politische Stimmung in Deutschland ist nach wie vor ungünstig für die Sozialdemokraten, gleichzeitig vermag das bürgerliche Lager seinen Vorsprung auszubauen. Wenn der Bundestag bereits am nächsten Sonntag gewählt würde, käme die CDU/CSU auf einen Wähleranteil von 35 Prozent, ein leichtes Minus von 1 Punkt im Vergleich zur Vorwoche. Die SPD würde in gleichem Umfang verlieren und erhielte lediglich 23 Prozent der Stimmen. Die FDP hingegen vermag zwei Punkte zuzulegen und käme derzeit auf 16 Prozent. Die Grünen halten ihren Stimmenanteil von 13 Prozent konstant. Gleiches gilt für die Linke mit 10 Prozent. Alle anderen Parteien würden zusammen genommen 3 Prozent der Stimmen erreichen. ARD-DeutschlandTREND: Sonntagsfrage Bundestagswahl Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? SPD (-1) 23 CDU/CSU 35 (-1) Grüne (±0) 13 (±0) 10 16 (+2) Linke 3 (±0) FDP Sonstige Angaben in Klammern: Vgl. zu Ende Juli 2009 (Juli 2009 II) Wäre dies das Ergebnis der Bundestagswahl, verfügte neben einer großen Koalition auch ein Bündnis aus Union und FDP sowie eine Ampel -Koalition über die notwendige Mehrheit der Parlamentsmandate. Die beiden bürgerlichen Parteien können gegenüber der Vorwoche ihren Anteil auf 51 Prozent ausbauen. 15

Der Vergleich mit der politischen Stimmung vor der letzten Bundestagswahl zeigt, dass der Vorsprung der Union vor der SPD Anfang August 2005 ähnlich groß war wie zum jetzigen Zeitpunkt. Allerdings bewegen sich die Wähleranteile beider Parteien in 2009 auf deutlich niedrigerem Niveau als vor vier Jahren. ARD-DeutschlandTREND: Sonntagsfrage Verlauf 2005/2009 50 45 40 35 30 25 20 50 45 40 35 30 25 20 37 35 34 26 25 25 33 26 32 33 27 27 34 34 26 27 35 26 34 27 35 28 36 35 35 36 36 +11 +10 +9 +7 +5 +6 +8 +7 +9 +7 +7 +11 +11 +12 +13 +12 +12 25 24 23 23 24 35 CDU/CSU SPD 23 KW 2 KW 4 KW 6 KW 8 KW 10 KW 12 KW 14 KW 15 KW 16 KW 19 KW 20 KW 24 KW 26 KW 27 KW 29 KW 31 KW 32 KW 33 KW 34 KW 36 KW 39 Januar Februar März April Mai Juni Juli August BTW September 38 38 33 33 39 32 42 43 31 31 44 30 45 29 29 44 44 30 45 45 29 29 48 28 44 43 27 27 27 CDU/CSU 42 42 42 42 42 +5 +5 +7 +11 +12 +14 +16 +15 +14 +16 +16 +20 +17 +16 +15 +13 +13 +12 +11 +7 29 29 34 34,2 31 SPD KW 1 KW 4 KW 5 KW 8 KW 9 KW 12 KW 14 KW 15 KW 16 KW 18 KW 20 KW 22 KW 26 KW 27 KW 29 KW 31 KW 32 KW 33 KW 34 KW 36 KW 38 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September BTW 2009 2005 30 41 35,2 +1 Sonntagsfrage_vgl_05_09.ppt 16

Wie in Deutschland insgesamt geben Union und SPD in den alten Bundesländern jeweils leicht an Stimmen ab und erreichen aktuell 37 bzw. 23 Prozent. Die FDP legt auch hier zwei Punkte zu und kommt auf 17 Prozent der Stimmen. Grüne und Linke blieben konstant bei 14 bzw. 6 Prozent. ARD-DeutschlandTREND: Sonntagsfrage Bund West-Ost Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? West Ost SPD 23 CDU/CSU 37 SPD 22 CDU 29 Grüne 14 Grüne 10 6 Linke 3 Sonstige 17 FDP 23 Linke 13 3 Sonstige FDP In den neuen Bundesländern verbessern sich Union (29 Prozent), FDP (13 Prozent) und Grüne (10 Prozent) leicht. Zugleich müssen Linke (23 Prozent) und SPD (22 Prozent) leicht abgeben. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Der Anteil der unentschlossenen bzw. unentschiedenen Wahlberechtigten liegt bei knapp 30 Prozent. Die Verunsicherung ist nach wie vor insbesondere bei früheren SPD-Wählern überdurchschnittlich groß. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Zum einen legen sich immer mehr Wähler kurzfristiger vor einer Wahl fest, zum anderen hat die Bedeutung der letzten Wahlkampfphase mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern durch die Parteien zugenommen. 17

Knapp jeder zweite Wahlberechtigte (48 Prozent), der sich derzeit zur Stimmabgabe für eine Partei bekennt, gibt an, sich mit dieser Entscheidung schon sehr sicher zu sein. Demgegenüber äußert mehr als jeder Zweite (52 Prozent), seine derzeitige Parteipräferenz möglicherweise noch überdenken zu wollen, weil die jetzige Festlegung lediglich ziemlich sicher (39 Prozent), weniger sicher (9 Prozent) oder noch überhaupt nicht sicher (4 Prozent) sei. ARD-DeutschlandTREND: Sicherheit der Wahlentscheidung [Nur Parteiwähler lt. Sonntagsfrage:] Wie sicher sind Sie sich schon jetzt, welcher Partei Sie bei der Bundestagswahl im September Ihre Stimme geben werden? sehr ziemlich weniger überhaupt sicher sicher sicher nicht sicher Gesamt (+6) 87 48 39 13 (-5) FDP-Anhänger 93 51 42 6 Linke-Anhänger 89 57 32 11 CDU/CSU-Anhänger 89 51 38 11 Grünen-Anhänger 81 25 56 19 SPD-Anhänger 80 50 30 20 Angaben in Klammern: Vgl. zu Juli 2009 II Fehlende Werte zu 100%: weiß nicht Die Linke verfügt über die Anhängerschaft, die sich mit ihrer derzeitigen Präferenz am sichersten ist (57 Prozent). Die FDP, die Union (jeweils 51 Prozent) und die SPD (50 Prozent) können sich zum jetzigen Zeitpunkt auf rund jede zweite Stimme verlassen, während sich in der Anhängerschaft der Grünen nur jeder Vierte (25 Prozent) seiner aktuellen Parteiorientierung bereits sehr sicher ist. 18

Mehrheit wünscht unionsgeführte Bundesregierung Die nächste Bundesregierung soll nach dem Willen einer Mehrheit von 55 Prozent der Bevölkerung wieder von der CDU/CSU geführt werden. Drei von zehn Bürgern (29 Prozent) würden es hingegen lieber sehen, wenn ein sozialdemokratischer Kanzler an der Spitze stehen würde. Jeder Sechste (16 Prozent) kann oder will sich weder für die eine noch die andere Variante entscheiden. ARD-DeutschlandTREND: CDU/CSU- oder SPD-geführte Regierung Sollte die nächste Bundesregierung wieder von der CDU/CSU geführt sein oder sollte sie von der SPD geführt sein? CDU/CSU-geführt SPD-geführt Gesamt CDU/CSU-Anhänger FDP-Anhänger Grünen-Anhänger Linke-Anhänger SPD-Anhänger 55 29 (+7) (+1) 96 2 91 7 38 49 23 44 16 76 Angaben in Klammern: Vgl. zu Juli 2009 I Fehlende Werte zu 100%: weiß nicht/keine Angabe Der Rückhalt für eine erneute Führungsrolle der Union hat sich damit seit Juni dieses Jahres verstärkt. Seinerzeit plädierten 48 Prozent für einen Regierungschef aus den Reihen der CDU/CSU. Nahezu einmütig fällt die Präferenz für eine unionsgeführte Bundesregierung bei den Anhängern der CDU/CSU und denen der FDP aus. Unter den Wählern der SPD bevorzugen hingegen lediglich 76 Prozent eine SPD-geführte Regierung, immerhin 16 Prozent favorisieren die Union als bestimmende Regierungspartei. In den Reihen der Grünen und selbst der Linken finden sich beachtliche Anteile von 38 bzw. 23 Prozent, die einer Bundesregierung unter einem Kanzler der CDU/CSU den Vorzug geben. 19

Eher kontrovers wird die Frage beantwortet, welche Koalition Deutschland nach der nächsten Bundestagswahl regieren soll. Für ein schwarz-gelbes Bündnis aus CDU/CSU und FDP plädieren 47 Prozent, für eine Fortsetzung der Großen Koalition von Union und SPD sprechen sich 43 Prozent aus. ARD-DeutschlandTREND: Beste Koalition für Deutschland Viele Beobachter gehen davon aus, dass es nach der Bundestagswahl Ende September entweder zu einer schwarz-gelben Koalition von CDU/CSU und FDP oder erneut zu einer großen Koalition aus CDU/CSU und SPD kommt. Was wäre aus Ihrer Sicht besser für das Land? CDU/CSU und FDP CDU/CSU und SPD Gesamt FDP-Anhänger CDU/CSU-Anhänger Grünen-Anhänger Linke-Anhänger SPD-Anhänger 47 43 94 6 69 27 33 59 23 55 12 82 Fehlende Werte zu 100%: weiß nicht/keine Angabe In der Anhängerschaft der CDU/CSU findet sich mit 69 Prozent ein klares Votum für Schwarz-Gelb. Deutliche Mehrheiten für Schwarz-Rot gibt es hingegen erwartungsgemäß bei den Wählern der SPD selbst, aber mit 59 bzw. 55 Prozent auch in den Lagern der Grünen und der Linken. 20

FDP-Regierungsbeteiligung wird mehrheitlich befürwortet Eine Kabinettsbeteiligung der FDP wäre nach Ansicht einer Mehrheit von 58 Prozent der Bevölkerung eine gute Sache, 37 Prozent halten hingegen nichts davon, die Liberalen an der Macht teilhaben zu lassen. ARD-DeutschlandTREND: Regierungsbeteiligung der FDP Fänden Sie es gut, wenn die FDP an der nächsten Bundesregierung beteiligt wäre? 58 37 Ja Nein Weiß nicht: 5 Immerhin auch rund jeder dritte SPD-Anhänger (32 Prozent) spricht sich für eine Regierungsbeteiligung der Liberalen aus möglicherweise mit Blick auf eine Ampel-Koalition unter Führung der Sozialdemokraten. 21

Mehrheit beklagt weiterhin Gerechtigkeitsdefizit Nach wie vor beklagt eine Mehrheit der Deutschen (53 Prozent), dass die Verhältnisse hierzulande nicht gerecht seien. Im Vergleich zum Vormonat ist dies ein Zuwachs von 2 Prozentpunkten. Demgegenüber konstatieren 40 Prozent (-3), dass es alles in allem gerecht zugeht. Insgesamt hat damit die skeptische Sicht auf die gesellschaftlichen Zustände leicht zugenommen. ARD-DeutschlandTREND: Gerechtigkeit in Deutschland Finden Sie, dass es in Deutschland alles in allem eher gerecht oder eher ungerecht zugeht? 80 70 60 50 60 57 56 62 66 67 64 60 66 eher ungerecht 6666 64 62 63 61 64 57 55 56 58 56 57 57 51 5752 49 51 53 40 30 20 35 35 36 35 35 29 31 27 30 44 47 42 39 40 38 40 43 38 39 36 37 35 36 34 31 32 30 32 eher gerecht 40 10 0 Feb 06 Mrz 06 Apr 06 Mai 06 Jun 06 Jul 06 Aug 06 Sep 06 Okt 06 Nov 06 Dez 06 Jan 07 Feb 07 Mrz 07 Apr 07 Mai 07 Jun 07 Jul 07 Aug 07 Sep 07 Okt 07 Nov 07 Dez 07 Jan 08 Feb 08 Mrz 08 Apr 08 Mai 08 Jun 08 Jul 08 Aug 08 Sep 08 Okt 08 Nov 08 Dez 08 Jan 09 Feb 09 Mrz 09 Apr 09 Mai 09 Jun 09 Jul 09 Aug 09 In Ostdeutschland (59:31) wird dieses Gerechtigkeitsdefizit stärker als in den alten Bundesländern (51:43) beklagt. 22