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Foto I Canon Nr. 48 Jahrgang 5 KOSTENLOS Zum Mitnehmen! Bezahlt von Ihrer Apotheke Foto I Sebastian Knight, Shutterstock Inc. Ihre Apotheke wünscht Ihnen einen schönen Frühlingsanfang! Kopfsache Tipps für gesundes und schönes Haar finden Sie auf Seite 4 Auf hoher See Äskulapi erklärt dir, was die Wikinger Tolles erlebt haben! Seite 8 Von Machern und Mitläufern An verkorksten Gesundheitsreformen sind nicht die Abgeordneten schuld Wutbürger heißt das Wort des Jahres 2010. Warum? Weil die Bürger sauer sind. Weil drei Viertel von ihnen glauben, dass die Politik sich keinen Deut mehr um die Interessen des Volkes schert. Deshalb zeigen sie ihre Wut. Sie demonstrieren, sie schreiben massenhaft Leserbriefe, sie gehen nicht mehr zur Wahl. Doch interessiert das die Politiker? Im Prinzip nicht. Politiker haben ihre eigenen Probleme. Das haben die Change-Centre-Foundation und die Universität Düsseldorf gemeinsam in Deupas herausgefunden. Deupas ist die größte Studie, die je in Deutschland über das Denken und Fühlen von Abgeordneten aller Parteien und Parlamente gemacht wurde. Paradox: auch Abgeordnete leiden unter Ohnmachtsgefühlen genau wie die Bürger. Dramatisch äußern sich diese Ohnmachtsgefühle im Widerspruch zwischen den nach Meinung der Abgeordneten in allen gesellschaftlichen Bereichen notwendigen Veränderungen und dem mangelnden politischen Einfluss, den sie persönlich auf diese Veränderungen haben. Zum Thema Gesundheitswesen meinen 73,3 Prozent der Abgeordneten, dass Veränderungen im Bereich Gesundheitsversorgung und Prävention wichtig und notwendig sind. Doch nur ganze 16 Prozent sind der Meinung, dass sie auf diese Veränderungen persönlichen Einfluss haben. Die Entscheidungen treffen demnach andere, nicht die Parlamente in Bund und Ländern. Die segnen nur ab, was an Gesetzen auf den parlamentarischen Tisch kommt. Die wahren Entscheidungsträger sitzen in kleinen Parteigrüppchen und Koalitionsrunden und Machtzirkeln. Auf dieser Spielwiese der wenigen Macher werden die Weichen gestellt, die Wege vorgegeben, die Kompromisse ausgehandelt. Hier wird um Macht und Einfluss und zukünftige Positionen gepokert. Wer dazugehört, ist in. Das Parlament ist ausgeschaltet, die Abgeordneten sind weit weg. Das macht die Ergebnisse dieser Kungelrunden nicht besser im Gegenteil. Die unendliche Geschichte verkorkster Reformen, fataler Fehlentscheidungen und unausgegorener Gesetze im Gesundheitswesen spricht für sich. Die neuesten Reformgesetze das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes in der gesetzlichen Krankenversicherung (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz AMNOG) und das GKV-Finanzierungsgesetz (GKV-FinG), mit heißer Nadel gestrickt, machen da keine Ausnahme. Schon jetzt, wenige Wochen nach der Einführung sind Verbesserungen nicht sichtbar, die neuen Belastungen jedoch für alle dramatisch spürbar. Denn Gesundheitsminister Rösler und seine Mitstreiter hatten es sich einfach gemacht: mit einer Härte sondergleichen erleichterten sie Beitragszahler, Patienten, Arzneimittelhersteller, Apotheker und Lesen Sie weiter auf Seite 2 Fragen Sie Ihr Apotheken-Team Philipp Allmächtig Ein Kommentar der Redaktion Wenn Sie bei jeder Entscheidung ohnehin kritisiert werden, dann gibt das einem die Freiheit, das zu tun, was man für richtig hält. Gesundheitsminister Philipp Rösler hat diesen verräterischen Satz in Bayreuth gesagt. So berichtet es die Frankenpost. Kritik nicht ernstnehmen? Das ist arrogant. Was, wenn das, was man für richtig hält, falsch ist? Wie so vieles in seinen Gesundheitsreformgesetzen? Die Apotheker wissen ein Lied davon zu singen. Etwas mehr Demut bitte vor den Leistungen derjenigen, die Tag für Tag im Gesundheitswesen ihren Kopf hinhalten.

Seite 2 LEITARTIKEL Fortsetzung von Seite 1 Von Machern und Mitläufern Großhändler um Milliarden Euro. Um die Beseitigung von Fehlentwicklungen früherer Reformen kümmerten sie sich nicht. Weder wurden das bürokratische Monster Gesundheitsfonds gekippt noch die Pick-up-Stellen geschlossen das sind Abholstellen in Tankstellen, Blumenläden und Drogeriemärkten für im Versandhandel bestellte Medikamente noch wurde den Krankenkassen der Abschluss von Rabattverträgen verboten. Es lohnt sich, diese letztere Fehlentwicklung genauer zu betrachten. Die Zulassung von Rabattverträgen zwischen Kassen und P h a r m a h e r s te l l e r n wurde noch unter rot-grüner Regierungsverantwortung schrittweise in den Reformgesetzen von 2003 bis 2007 eingeführt. In diesen Rabattverträgen, die seitdem Krankenkassen mit Arzneimittelherstellern schließen dürfen, verpflichten sich Hersteller, den Kassen für bestimmte Medikamente und eine festgelegte Zeit hohe Rabatte zu zahlen. Das bedeutet: Patienten müssen sich immer wieder an neue Bezeichnungen, neue Packungen, neue Tablettenformen, neue Farben, neue Beipackzettel gewöhnen. Das fällt vielen Kranken nach wie vor unendlich schwer. Nicht nur ältere Menschen reagieren mit Unverständnis und Unsicherheit. Tag für Tag muss auch heute noch in den Apotheken intensive Aufklärungsarbeit geleistet werden. Und nicht nur das die Suche im Computer nach dem richtigen Rabatt-Arzneimittel gerade dieser Krankenkasse und der Aufwand einer überdimensionierten Lagerhaltung für 53 000 Rabattarzneimittel kosten viel Zeit. Die könnte wirkungsvoller für die pharmazeutische Betreuung der Patienten genutzt werden. Sieben von hundert Patienten nehmen trotz Beratung das neue, ungewohnte Medikament gar nicht mehr ein. Das hat die Bertelsmann- Stiftung in einer Umfrage herausgefunden. Die mit Sicherheit höheren Folgekosten des Therapieabbruchs bis hin zum Krankenhausaufenthalt verschwinden im Nirwana der Kassenausgaben. Im schlimmsten Falle lebensbedrohend können die Folgen von Verwechslungen von Tabletten sein. Das gilt besonders für ältere Patienten. Sie sind oft auf die Einnahme einer ganzen Reihe von Medikamenten angewiesen. Immer wieder neue Produkte überfordern die Merkfähigkeit. Das WDR-Fernsehen berichtete im September 2010 über einen 80jährigen, der mit lebensgefährlichen inneren Blutungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Er hatte ein neues, für die Kasse billigeres Medi- kament zur Blutverdünnung mit einem harmlosen Magnesium-Präparat verwechselt. Gefährlich sind aufgezwungene Präparate-Wechsel auch für bestimmte Krankheitsbilder. Prof. Dr. Gerd Glaeske, Pharmazeut und Arzneimittelexperte an der Uni Bremen, weist in der Zeitschrift Gesundheit darauf hin, dass Mittel gegen Epilepsie, Psychopharmaka und Schilddrüsenhormone, bei denen die Dosierung sehr genau eingestellt werden muss, in Rabattverträgen enthalten sind, dort aber nichts zu suchen haben: Zwischen verschiedenen Herstellern können Unterschiede von zehn bis 20 Prozent in der Freisetzung der Wirkmenge auftreten, die bei solchen Erkrankungen durchaus therapierelevant sind. Das Risiko für den Patienten ist vorprogrammiert. Karikatur zum Download: www.neue-allgemeine.de Die Kassen wiegeln ab. Sie weisen darauf hin, dass man sich bei Problemen mit dem neuen Arzneimittel das gewohnte ja verschreiben lassen könne. So wandert der schwarze Peter zum Arzt. Doch nicht jeder Patient traut sich, dies von seinem Arzt zu fordern. Und nicht jeder Arzt ist begeistert, wenn er mit einem Kreuzchen an der richtigen Stelle auf dem Rezept den Apotheker ermächtigen soll, ein anderes Arzneimittel als das der Kasse genehme auszuhändigen. Ist er zu großzügig mit den Ausnahmen, riskiert er einen Regress. Ein Skandal ist auch die mangelnde Transparenz der Rabattverträge. Keine Krankenkasse muss offenlegen, für welche Produkte sie von welchem Hersteller welche Rabatte bekommt. Wie hoch die beträchtlichen Kosten für Ausschreibungen, für die Prüfung der Angebote, für Verhandlungen, Verwaltung und gerichtliche Auseinandersetzungen mit Verlierer- firmen sind auch das wird verschwiegen. Insofern ist auch keine Kontrolle möglich, ob die Gewinne aus den Rabattverträgen die Gefahren für die Patienten überhaupt rechtfertigen. Zweifel sind angebracht. Ein weiterer Skandal sind die steigenden Zuzahlungen. Denn auch für Arzneimittel, deren Preise wesentlich höher sind als die der Konkurrenz, können Verträge geschlossen werden Hauptsache, der Rabatt ist ebenfalls hoch. Doch der ist geheim. Den kennen nur die Krankenkasse und der Hersteller. Der Dumme in diesem Spiel ist der Patient. Er muss in diesem Fall eine Zuzahlung leisten, je nach Preis der Packung fünf bis zehn Euro. Obwohl das Arzneimittel für die Kasse gar nicht so teuer ist. Sie kriegt ja noch den Rabatt. Deshalb schlug jüngst der Deutsche Apothekerverband (DAV) Alarm: Musste der Patient vor einem Jahr nur bei 40 Prozent aller Rabattarzneimittel eine Zuzahlung leisten, muss er dies heute schon bei jeder zweiten Packung tun, Tendenz steigend. Auch fünf Euro tun weh, wenn man es nicht so dicke hat. 1,8 Milliarden Euro kommen alleine an Zuzahlungen auf diese Weise zusammen. Die mussten die Kranken im Jahre 2010 aufbringen. Die Apotheken müssen die Zuzahlungen für die Kassen eintreiben. So will es das Gesetz. Die zahllosen Diskussionen mit verärgerten Patienten sind Alltag in der Apotheke. Eins ist sicher: Wüssten die Abgeordneten um alle diese Probleme und hätten sie den Einfluss, den sie so schmerzlich vermissen, dann wären die Rabattverträge längst Makulatur. Doch die Abgeordneten stehen am Rande der Spielwiese. Sie dürfen zusehen, mitspielen dürfen sie nicht. Apotheker schützen Patienten vor Wechselwirkungen Viele Medikamente von mehreren Ärzten: Mehr als zwei Drittel der gesetzlich Versicherten, die mindestens fünf Wirkstoffe gleichzeitig anwenden, bekommen ihre Medikamente von mehr als einem Arzt verordnet. In der Regel kennt der Arzt nicht alle Verordnungen anderer Ärzte. Der Apotheker kann in diesen Fällen Doppelverordnungen oder We- chselwirkungen erkennen. Ärzte und Apotheker können hier zusammenarbeiten, um die Arzneimitteltherapie sicherer zu machen. Eine Voraussetzung ist, dass Patienten möglichst alles aus einer Apotheke beziehen, einschließlich der Selbstmedikation, sagte Apotheker Dr. Andreas Kiefer aus dem Vorstand des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI). Das DAPI wertete Daten von gesetzlich Versicherten aus, die fünf oder mehr Medikamente mit verschiedenen Wirkstoffen innerhalb von 30 Tagen von Ärzten erhielten, die zu verschiedenen Facharztgruppen gehörten. Zusätzlich eingenommene Präparate aus der Selbstmedikation wurden nicht berücksichtigt. Mehr als ein Viertel der gesetzlich versicherten Patienten erhält mindestens fünf verschiedene Wirkstoffe gegen verschiedene Krankheiten. Dies wird als Polymedikation oder Polypharmazie bezeichnet. Vor allem ältere oder mehrfach erkrankte Patienten sind davon betroffen. Je mehr Medikamente ein Patient gleichzeitig einnimmt, desto größer ist die Gefahr für Wechselwirkungen. Anzeige

PREISRÄTSEL Das Preisrätsel im März Mitmachen und gewinnen! Seite 3 Sichern Sie sich Ihre Chance auf einen tollen Gewinn, indem Sie an unserem Preisrätsel teilnehmen. Um auf das Lösungswort zu kommen, müssen Sie nur das Kreuzworträtsel lösen. Unser Tipp für alle mit einem guten Riecher: Trotz Kälte fängt bereits jetzt die Heuschnupfensaison an. Betroffene klagen über viele verschiedene Symptome. Unter anderem ist die Nasenschleimhaut betroffen. Durch die Reizung, verursacht von den Allergenen in Pollen, kommt es zu einem entzündlichen Prozess. Wir suchen den Fachbegriff für die Entzündung der Nasenschleimhaut. Das Lösungswort der 46. Ausgabe lautete: Vitamin C Diese Apotheken freuen sich für die 12 Gewinner: Gewinn: 250,00 Euro Südholz-Apotheke Lagesche Str. 31 in Detmold gratuliert Dieter Jansen Apotheke am Wall Wallstr. 16-20 in Ahaus gratuliert Hans-Jürgen Neven Lösung und Gewinner werden in der Maiausgabe veröffentlicht. Die Zustellung des Gewinns erfolgt per Versand. Rufen Sie uns an und nennen Sie uns das Lösungswort, Ihre Anschrift und den Namen der Apotheke, in der Sie die Zeitung erhalten haben, bis zum 15. April: Hier anrufen und mit etwas Glück gewinnen: 0137 8 002 002 Gewinn: 50,00 Euro Rosen-Apotheke Ostertor 1 in Lemgo gratuliert Gertrud Krüger Mohren-Apotheke Marktplatz 17 in Hartenstein gratuliert Brigitte Gläser Apotheke im Kaufland Wittener Str. in Wolfen gratuliert Birgit Kraus Krumme Lanke Apotheke Fischerhüttenstr. 64 in Berlin gratuliert Rudolf Rieger Löwen-Apotheke Hauptstr. 93 in Meckenheim gratuliert Regina Heichel Elefanten-Apotheke Unterstr. 91 in Bochum gratuliert Iris Lachmann Der gesuchte Begriff lautet: Anzeige Foto I Canon 50 Cent pro Anruf aus dem Festnetz. Mobilfunk ggf. höher. Gewinnen Sie eine von zehn Fotokameras Canon IXUS 105! Die schlanke Kamera verfügt über 12,1 Megapixel, ein 28-mm-Weitwinkelobjektiv mit 4-fach optischem Zoom, optischem Bildstabilisator und 2,7-Zoll-LC-Display. Darüber hinaus besticht das moderne Gerät unter anderem durch seine Gesichtserkennungsfunktion und die automatische Rote-Augen-Korrektur. Fellenberg-Apotheke Torstr. 28 in Merzig gratuliert Hermann Lang Apotheke im Marktkauf Neustadter Str. 199 in Sonneberg gratuliert Marianne Mehlig Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter und Angehörige der NOWEDA-Gruppe sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Stadt-Apotheke Breitwieser Markt 27 in Aschersleben gratuliert Erika Seehausen Rathaus-Apotheke Hanauer Str. 19A in Bruchköbel gratuliert Ingrid Schaak Impressum Verlag und Redaktion: NOWEDA eg Heinrich-Strunk-Straße 77 45143 Essen Telefon: 0201 802-0 E-Mail: redaktion@neue-allgemeine.de Web: www.neue-allgemeine.de Vorstand der NOWEDA eg: Wilfried Hollmann (Vorsitzender) Peter Bömelburg Rudolf Strunk Joachim Wörtz Erscheinungsweise der Zeitung: Monatlich Verantwortlicher Redakteur Leitartikel (Seiten 1 u. 2): Wolfgang P. Kuck, Diplom-Volkswirt Verantwortliche Redakteurin: Tanja Kahlert Anzeigen: Beatrix Baumert E-Mail: anzeigen@neue-allgemeine.de Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG Frankfurter Straße 168 34121 Kassel Auflage: 1 Million Grafik und Layout: commedia GmbH Lenaustraße 12 45128 Essen Web: www.commedia.de Mit der Einsendung eines Leserbriefes geben Sie gleichzeitig die Genehmigung zur Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Auswahl und Kürzung vor. Diese Zeitung wird von der Apotheke bezahlt und kostenlos an ihre Kunden abgegeben. Fernreisezeit: Voller Bauch oder Hunger verschlimmert Reiseübelkeit Wenn reiseempfindliche Kinder mehr als drei Stunden vor Antritt einer Auto-, Boots- oder Flugreise nüchtern waren, sollten sie eine Kleinigkeit essen. Die sogenannten Nüchternschmerzen können eine evtl. auftretende Reiseübelkeit verstärken. Während Autofahrten sollten Kinder zudem nach vorne schauen, sich nicht mit einem Buch oder Spiel beschäftigen, sondern sich auf Dinge konzentrieren, die weiter entfernt liegen und sich bewegen, wie ein langsam vorüberziehender Waldrand am Horizont. Wenn ein Kind hingegen auf etwas Unbewegliches, z. B. einen Gameboy, blickt, senden Augen das Signal keine Bewegung, das Gleichgewichtsorgan hingegen das Signal Bewegung an das Gehirn. Das verursacht eine Art Orientierungslosigkeit, die Schwindel und Übelkeit auslöst, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Betroffene Kinder sollten sich in den Transportmitteln dort aufhalten, wo die Bewegung am wenigsten zu spüren ist, das heißt im Bus vorn, auf dem Schiff in der Mitte und im Flugzeug im Bereich der Tragflächen. Wenn ein Kind aber auch unabhängig von bewegten Fahrzeugen unter Schwindel leidet, sollten Eltern mit ihm zum Kinder- und Jugendarzt. Manchmal können auch Medikamente Übelkeit auslösen oder verschlimmern so Dr. Fegeler. Foto I Dietmar Höpfl, Shutterstock Inc.

Seite 4 KOPFSACHE Apotheke und Hautarzt helfen Kopfschuppen gut behandelbar Viele Menschen leiden unter Kopfschuppen. Oft handelt es sich nur um ein kosmetisches Problem: Bei besonders trockener oder besonders fettiger Kopfhaut kann es vermehrt zur Ansammlung von Hautschuppen kommen, die im Haar oder gerade auch auf dunkler Kleidung sichtbar werden. Mit den richtigen Haarpflegeprodukten lassen sich Schuppen meistens in den Griff kriegen. Nicht jedes Shampoo eignet sich für jeden Kopf. Gerade bei problematischer Kopfhaut und Schuppen ist es ratsam, aufmerksam bei der Auswahl des richtigen Haarpflegeproduktes zu sein und eine Beratung in Ihrer Apotheke in Anspruch zu nehmen. Für trockene Kopfhaut, unter der Betroffene besonders häufig im Winter leiden, eignet sich ein mildes, beruhigendes Shampoo, das speziell auf die Bedürfnisse trockener Kopfhaut abgestimmt ist. Wer zu übermäßiger Fettproduktion neigt, ist in der Regel mit einem Schuppenshampoo besser beraten. Dieses wäscht die überschüssigen Fette heraus und reduziert damit auch häufig die unschönen Schuppen. Doch nicht immer sind die Schuppen nur auf einen Mangel oder einen Überschuss an Talg zurückzuführen. Auch Hautpilze können ursächlich sein. Hier empfehlen sich spezielle medizinische Shampoos aus der Apotheke. Oft werden diese Produkte nur über einen gewissen Zeitraum ergänzend angewendet. Sie bringen die Flora der Kopfhaut wieder in ihr natürliches Gleichgewicht und bekämpfen so auch die übermäßige Schuppenbildung. Auch Hauterkrankungen, wie Neurodermitis, können Schuppen verursachen. Sprechen Sie Ihr Apothekenteam an, wenn Sie das Problem bisher nicht in den Griff kriegen konnten, und ziehen Sie gegebenenfalls auch einen Besuch beim Hautarzt in Erwägung. Foto I _Violet_, Shutterstock Inc. Kosmetik Schönes Haar auch in den Wechseljahren Nicht nur viele Männer klagen mit zunehmendem Alter über Haarverlust. Auch die meisten Frauen mittleren Alters bemerken eine Veränderung ihrer Haarstruktur. Schönes Haar also nur mit 20 oder 30? Ganz sicher nicht. Mit der richtigen Pflege kann das Haar auch während und nach den Wechseljahren toll aussehen. Das Haar wird feiner, brüchiger und kann bedingt durch Haarausfall auch dünner werden: Diese unbeliebte Nebenwirkung der Wechseljahre ist vielen Frauen bekannt. Die Ursache dafür findet sich in der hormonellen Umstellung, denn mit zunehmendem Alter produzieren Frauen weniger von dem Sexualhormon Östrogen. Das steuert viele Vorgänge im Körper, unter anderem beeinflusst es auch den Haarwuchs. Sind auch Sie betroffen, ist das kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Richtig reagieren Sie mit der passenden Pflege und dem richtigen Styling für Ihren Typ. Richtig pflegen Regelmäßige Haarwäschen mit auf Ihr Haar abgestimmten Shampoos und Spülungen liefern die richtige Pflege. Erkundigen Sie sich in der Apotheke nach Shampoos gerade für reifere Kopfhaut und Haare. Auch die regelmäßige Anwendung von geeigneten Haarkuren hilft, Haarbruch, Spliss und Mattigkeit vorzubeugen. Nicht strapazieren Unsere Haare sind den Umwelteinflüssen, wie Kälte, Nässe und Sonneneinstrahlung, oft schonungslos ausgesetzt. Daher sollten wir das Haar bei Pflegemaßnahmen rücksichtsvoller behandeln: Rubbeln Sie das Haar nach dem Waschen nicht trocken, sondern drücken Sie es nur sanft mit einem Handtuch aus. Verzichten Sie auf heißes Föhnen und wählen Sie stattdessen einen kalten oder lauwarmen Luftstrom, idealerweise nicht zu dicht am Haar. Kämmen Sie das Haar nur mit abgerundeten Borsten und Zinken, die nicht zu nah aneinander stehen sollten. Das richtige Styling Gerade Frauen mit sehr langen Haaren tun sich schwer, sich von der Frisur ihrer Jugend zu verabschieden.wenn Sie jedoch bemerken, dass von ihrem langen Haar nicht mehr der Reiz der Jugend ausgeht und es zunehmend dünner und stumpfer wird, ist die Zeit reif für einen neuen Haarschnitt. Keineswegs muss es ein radikaler Kurzhaarschnitt sein. Schon ein paar Zentimeter weniger, von einem guten Friseur durchgestuft, vielleicht sogar noch mit einer neuen Farbe für mehr Glanz, sorgen für ein gepflegtes und jugendliches Auftreten. Wählen Sie außerdem eine Frisur, die der Natur Ihres Haars entgegen kommt. Wer täglich zu Glätteisen und Lockenstab greifen muss, hat nicht nur viel Aufwand, sondern schädigt langfristig auch das Haar. Foto I originalpunkt, Shutterstock Inc.! Kay van Alste Apotheker Kay van Alste ist Inhaber einer Apotheke in Halle an der Saale. Haarausfall bei Männern: Therapie sinnvoll? Wir besitzen ca. 100 000 Kopfhaare, von denen jedes 0,3 bis 0,4 mm pro Tag wächst. Doch jeden Tag verlieren wir auch ganz natürlich ein paar davon. Was aber, wenn die lichten Stellen immer größer werden? Dann beginnt die Suche nach schneller Hilfe. Haarausfall (Alopezie) kann verschiedene Ursachen haben und betrifft beide Geschlechter. Es mag bei einigen Männern zum Charakterkopf passen, wenn die Haare dünner werden oder gar ganz ausfallen. Oft, gerade bei Jüngeren, ist dies jedoch eine große seelische Belastung, auch wenn der Haarausfall bei Männern gesellschaftlich gut akzeptiert ist. Für eine geeignete Therapie gibt es viele Ansätze, die jedoch die Ursachenforschung durch den Facharzt voraussetzen. Am Anfang steht immer der Verdacht des Mangels oder der falschen Pflege. Es schadet nicht, die Ernährung anzupassen oder zu ergänzen und ein mildes medizinisches Shampoo zu nutzen. Den Haarausfall stoppen können diese Maßnahmen jedoch nicht. Lokale Therapien, z. B. in Form von koffeinhaltigen Toniken und Shampoos, stärken die Haarwurzeln. Der Wirkstoff Minoxidil verbessert die Versorgung der Haarfollikel und beschleunigt das Haarwachstum. Im Rahmen der mindestens viermonatigen Therapie wird das Produkt zweimal täglich mittels Applikator direkt auf die betroffenen Kopfbereiche gebracht. Nach dem Absetzen von Minoxidil ist jedoch ein schnelles Ausfallen der neu gewachsenen Haare zu beobachten. Die häufigste Form der Alopezie bei Männern ist erblich-hormonell bedingt. Dabei bewirkt eine verstärkte Anhäufung von Testosteron in der Kopfhaut eine Verkürzung der Wachstumsphasen: Das Haar wird dünner und brüchiger und fällt schneller aus. Mit dem Wirkstoff Finasterid kann man diesem Phänomen entgegenwirken. Ein Milligramm einmal täglich eingenommen kann bei Männern im Alter zwischen 18 und 41 Jahren (Studienlage) mit mildem bis moderatem androgenem Haarausfall den Prozess stoppen und das Wachstum anregen. Die Therapiedauer sollte mindestens drei bis sechs Monate betragen. Nach dem Absetzen tritt der Haarausfall jedoch nach etwa sechs bis zwölf Monaten wieder ein. Leider sind positive Ergebnisse im Bezug auf das Zurückweichen des Haaransatzes oder Haarverlust im Endstadium nicht nachgewiesen. Wie viele Medikamente hat auch Finasterid nicht unerhebliche Nebenwirkungen. So kann es im Laufe der Therapie unter anderem zu Libidoverlust und Störung des sexuellen Reaktionsvermögens kommen. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt und Apotheker über Vorteile und Risiken, wenn Sie eine Behandlung in Erwägung ziehen.

FIT & SCHLANK Seite 5 Gewichtsreduktion Gesunde Ernährung: Missverständnisse an der Tagesordnung Abzunehmen und das neue Gewicht dauerhaft zu halten ist eine Kunst für sich. Bekannt ist, dass ein langfristiger Erfolg nur durch eine Ernährungsumstellung kombiniert mit Bewegung funktioniert. Doch längst nicht jedem Abnehmwilligen ist bewusst, was eine gesunde und ausgewogene Ernährung eigentlich genau bedeutet. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich in Ernährungsfragen viel geändert. Während man in den Nachkriegsjahren noch gern zu deftiger und kalorienreicher Kost griff, hat sich der Überfluss an Nahrungsmitteln in! unserer Gesellschaft zu einem Problem entwickelt. Ernährungsbedingte Erkrankungen, wie Diabetes, werden immer häufiger und belasten den Einzelnen ebenso wie das Gesundheitssystem. Etwas ändern aber wie? Im Alltag werden wir jeden Tag aufs Neue mit Abnehmtipps konfrontiert. Doch längst nicht alle Hinweise auf Produktverpackungen, in Werbespots und in diversen Medien sind wertvoll. Auf Nummer Sicher gehen Sie, wenn Sie auf Fertigprodukte verzichten und stattdessen mit frischen Zutaten selber kochen. Ist Ihnen Dr. Burkhard Rickling ist Fachapotheker für Ernährungsberatung und Inhaber einer Apotheke in Frechen. Sobald zu Beginn des Frühjahrs die Tage länger werden, regen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen auch den Menschen zu mehr Aktivität an. Beim Anprobieren der leichteren und figurbetonten Kleidung zeigt sich das alljährliche Dilemma: Wie bekomme ich den Winterspeck an Bauch und Hüften möglichst schnell wieder runter? Dieses Bedürfnis hat auch die Industrie erkannt und wirbt nun verstärkt in den Illustrierten mit ganzseitigen Anzeigen für ihre Produkte. Durch die Einnahme von Kapseln sollen das Hungergefühl bekämpft und die Fettaufnahme geblockt werden. Ein Gewichtsverlust von mehreren Pfund pro Woche wird versprochen, der Erfolg sei durch wissenschaftliche Studien in Amerika belegt. Die Versuchung ist natürlich groß, den vollmundigen Werbeaussagen Glauben zu schenken und es einmal mit dieser Abnehmpille zu versuchen. Bevor Sie jedoch viel Geld hierfür ausgeben, lassen Sie sich vorher in Ihrer Apotheke beraten. Wir helfen Ihnen, die Werbeaussagen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen und werden sinnvolle Alternativen anbieten, die Ihnen wirklich beim Abnehmen helfen. Kurzfristig kann es z. B. angeraten sein, eine Hauptmahlzeit durch eine Formula-Diät zu ersetzen, Dr. Burkhard Rickling Gesund abnehmen: Ihre Apotheke kann helfen das nicht oder nur bedingt möglich, sollten Sie die Nährwertangaben auf den Verpackungen genau studieren. Verzichten Sie auf Produkte, in denen der Geschmacksverstärker Natrium-Glutamat enthalten ist. Verzichten Sie außerdem auf Lebensmittel mit Hefeextrakt, denn dort können völlig legal ebenfalls appetitanregende Geschmacksverstärker versteckt sein, ohne dass der Hersteller sie gesondert auf der Zutatenliste nennen muss. um Kalorien einzusparen. Der anfängliche Erfolg wird Sie motivieren, den nächsten Schritt zu gehen. Wenn Sie sich dazu entschließen, wieder bewusster zu essen und Ihre Gerichte auf einen hohen Gemüseanteil umstellen, profitieren Sie nämlich in zweifacher Hinsicht: Sie versorgen den Körper mit allen Nährstoffen und nehmen dabei ab. Der Turbo zum Abnehmen ist natürlich körperliche Bewegung, hierbei verbrennt der Körper zusätzliche Kalorien. Auch wenn aus Zeitgründen Sport nicht möglich ist, kann sich in der Regel jeder Mensch im Alltag bewegen. Jeder Schritt zu Fuß und jede Treppe sind Fortschritte. Die Kombination aus einer ballaststoffreichen Ernährung und einem Plus an Bewegung garantiert den Abnehmerfolg ohne JoJo-Effekt. Viele Apotheken bieten Abnehmkurse oder Ernährungsberatung an: Nutzen Sie doch einmal diese Angebote. Gesund und trotzdem ungeeignet? Grundsätzlich gilt, dass bei einer Ernährungsumstellung nichts verboten sein sollte, denn ständiger Verzicht führt zu Frust und damit zum Misserfolg. Einige Lebensmittel, die durchaus gesund sind und auf den Speiseplan gehören, sollten jedoch in nicht zu großen Mengen gegessen werden, da sie einen relativ hohen Kaloriengehalt haben. Dazu zählt unter anderem Müsli. Ein Müsli mit Vollkornhaferflocken, Nüssen,Trockenobst und ohne zugesetzten Zucker liefert viele wichtige Nährstoffe für einen gelungenen Start in den Tag. Achten Sie jedoch auf die Menge und wählen Sie nur eine kleine Portion, wenn Ihr Ziel eine Gewichtsabnahme ist. Greifen Sie bei Milchprodukten außerdem immer zur Halbfettvariante. Professionelle Hilfe sinnvoll Ernährungswissenschaftler wissen, dass viele Menschen eine falsche Vorstellung von gesunder Ernährung haben und über- mp London/England Eine Ernährung mit reichlich Zucker, Fett und verarbeiteten Lebensmitteln in der Kindheit kann bei Heranwachsenden zu einer Reduzierung des Intelligenzquotienten (IQ) führen. Das wollen britische und kanadische Wissenschaftler nachgewiesen haben. Ihre Untersuchung hat offenbar ergeben, dass viel Fastfood und der häufige Verzehr von Fertiggerichten im Alter von drei Jahren zu einem im Vergleich zum allgemeinen Altersdurchschnitt niedrigeren IQ im Alter von achteinhalb Jahren führen. Dies soll sogar dann der Fall sein, wenn die Ernährung der Kinder gesünder wird, sobald diese älter als drei Jahre sind. Im Journal of Epidemiology and Community Health berichten die Experten nun über ihre Studie, für die sie die zeugt sind, sich durch wochenlange, einseitige Diäten quälen zu müssen, um ihr Ziel zu erreichen. Hilfreich gerade auch dann, wenn Kinder betroffen sind ist der Besuch beim Ernährungsberater. Viele Krankenkassen übernehmen solch eine Beratung vollständig oder anteilig und verfügen über eine Liste von professionellen Fachkräften in Ihrer Umgebung. Diese Experten in Sachen Ernährung analysieren gemeinsam mit Ihnen Ihre Essgewohnheiten, decken unbewusste Ernährungsfehler auf und helfen, einen auf Sie zugeschnittenen Plan für dauerhaften Erfolg zu finden. Erkundigen Sie sich außerdem bei Ihrem Apothekenteam. Viele Apotheken unterstützen Sie mit Programmen zur Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion. Foto I DphiMan, Shutterstock Inc. Fertiggerichte schlecht für Intelligenz Eltern von circa 14 000 in den Jahren 1991 und 1992 geborenen Kindern befragten. Aus den Ergebnissen haben die Experten drei grundlegende Ernährungsmuster ableiten können. Bei einem haben Fertiggerichte, Zucker und Fett dominiert, bei einem weiteren hat die Nahrung aus einer traditionellen Mischung von Fleisch und Gemüse bestanden. In der dritten Kategorie, die als gesundheitsbewusst gilt, sind Obst, Gemüse, Reis und Nudeln zu finden gewesen. Letzteres kann gemäß dem Bericht der Forscher dazu führen, dass Kinder einen höheren IQ entwickeln. Foto I Gelpi, Shutterstock Inc.

Seite 6 ERKÄLTUNG Erkältung Chronischen Husten abklären lassen Foto I Kzenon, Shutterstock Inc. Husten ist ein klassisches Erkältungssymptom. Bei einem grippalen Infekt kommt es in unseren Atemwegen häufig zu einer Entzündungsreaktion mit vermehrter Schleimbildung: Infolgedessen müssen wir husten. Diese Schutzreaktion des Körpers ist wichtig und notwendig. Hält der Husten aber zu lange an, ist eine ärztliche Abklärung unerlässlich, um einer dauerhaften Schädigung von Lungenund Bronchialgewebe vorzubeugen. Husten ist lästig und unangenehm. Er kann dafür sorgen, dass wir nachts nicht schlafen können und er lässt unsere Mitmenschen gebührenden Abstand halten, da gemeinhin bekannt ist, dass mit dem Husten auch Krankheitserreger in die Luft geschleudert werden. Doch ein nach einer ausgestandenen Erkältung mehrere Wochen anhaltender Husten kann chronische gesundheitliche Probleme verursachen. Man sollte ihn daher niemals auf die leichte Schulter nehmen. Husten als Schutzmechanismus Von Viren und Bakterien verursachte Entzündungsreaktionen beeinflussen die natürliche Reinigungsfunktion unserer Atemwege. Die Innenwände von Luftröhre, Bronchien und auch den kleinsten Verästelungen bis tief in das Lungengewebe hinein sind mit mikroskopisch kleinen Flimmerhärchen besetzt, die rund um die Uhr kleine Fremdkörper aus den Atemwegen in Richtung Rachen hinaustransportieren. Husten setzt beim gesunden Menschen immer nur dann ein, wenn ein Fremdkörper, wie etwa ein versehentlich eingeatmeter Krümel, zu groß ist. Kommt es zu einer Infektion, wird im Rahmen der Entzündungsreaktion automatisch auch mehr Schleim produziert. Dieser schränkt die Funktion der Flimmerhärchen deutlich ein. Um Schleim und Fremdkörper loszuwerden, muss der Betroffene husten. Raucher besonders gefährdet Heilt eine Entzündung der Atemwege nach einer Erkältung nicht richtig ab, ist das Risiko hoch, dass sich der zunächst akute Husten in eine chronische Form wandelt. Gerade Raucher müssen das berücksichtigen. Auch ohne begleitende Infekte setzen sie ihre Atemwege täglich einer starken Belastung aus, die sich irgendwann zu einer chronischen Bronchitis, also einer dauerhaften Entzündung der Bronchien, entwickeln kann. Kommt noch die Belastung durch Viren und Bakterien hinzu, wird der natürliche Rei- nigungsmechanismus der Atemwege stark eingeschränkt, da es zu einer ausgeprägten Entzündungsreaktion kommt: Dauerhafte Funktionseinbußen sind keine Seltenheit. Raucher sollten daher mindestens bis zum vollständigen Abklingen aller Erkältungssymptome auf den Glimmstängel verzichten. Husten richtig behandeln Nicht jede Erkältung erfordert sofort ärztliche Beratung. Mit Einsatz von Hustenmitteln sollten Betroffene jedoch vorsichtig sein und sich grundsätzlich in der Apotheke Die Hustenmedizin für die ganze Familie. beraten lassen. Es gibt sehr viele verschiedene Arzneimittel, die bei Husten eingesetzt werden können. Einige lösen den Husten, andere beruhigen die gereizte Schleimhaut und wieder andere können den Hustenreiz unterdrücken, z. B. um einen heilungsfördernden Schlaf zu ermöglichen. Um das richtige Arzneimittel zu wählen, ist eine fachkundige Beratung in der Apotheke unumgänglich. Wer nach drei bis vier Wochen immer noch unter Husten leidet, sollte den Arztbesuch auf keinen Fall länger hinauszögern. Schluss mit Husten! Anzeige Was passiert beim Husten? Husten ist eine reflexartige Reaktion aufgrund einer Reizung der Atemwege. Atmen wir z. B. einen Krümel ein oder verschlucken uns beim Trinken, legen sich die Stimmbänder unmittelbar aneinander und es kommt zu einem Hustenreiz: Das Zwerchfell, eine Muskelplatte, die den Brustkorb vom Bauchraum trennt und unterhalb der Lunge liegt, spannt sich an und senkt sich dann wie beim Einatmen ab. Dadurch wird Luft eingesaugt. Statt einer normalen Ausatmung senkt sich der Kehldeckel aber verschlussartig über die Luftröhre, die Bauchmuskeln spannen sich an und das Zwerchfell schiebt sich nach oben. Da die Luft jetzt nicht entweichen kann, entsteht in der Lunge ein Überdruck. Mit einem starken Ausatmungsstoß wird dann die verschlossene Stimmritze regelrecht aufgesprengt und Fremdkörper werden aus den Atemwegen geschleudert. Befreit Wirksam und schnell Mit der Kraft des Arznei-Efeus Erkältungsarznei kann Fahrtüchtigkeit einschränken mp Köln Während der Erkältungssaison nehmen viele Betroffene frei verkäufliche Arzneien ein. Etliche dieser Mittel können es in sich haben und die Fahrtüchtigkeit negativ beeinflussen: Auch scheinbar harmlose Präparate wie Hustensaft oder Nasentropfen können das Reaktionsvermögen beeinträchtigen, erklärt Dr. Ulrike Roth, leitende Arbeits- medizinerin beim TÜV Rheinland. Patienten sollten sich dessen bewusst sein, dass einige der in Kombi-Präparaten gegen Erkältung enthaltenen Wirkstoffe müde machen oder Kreislaufprobleme verursachen können. Codein, der Wirkstoff einiger Hustenstiller, beeinträchtigt die Fähigkeit der Augen, sich auf wechselnde Lichtverhältnisse einzustellen. Insbesondere im Dunkeln kann dies am Steuer zu Problemen führen. Wer also auf die Hausapotheke zurückgreift, sollte immer auch einen Blick in die Packungsbeilage werfen. Noch sicherer ist es, sich beim Arzt oder Apotheker zu informieren. Foto I Thorsten Rust, Shutterstock Inc. Prospan Hustensaft, -liquid, Flüssigkeit. Wirkstoff: Efeublätter-Trockenextrakt. Anwendungsgebiete: Zur Besserung der Beschwerden bei chronisch-entzündlichen Bronchialerkrankungen; akute Entzündungen der Atemwege mit der Begleiterscheinung Husten. Hinweis: Bei länger anhaltenden Beschwerden oder bei Auftreten von Atemnot, Fieber wie auch bei eitrigem oder blutigem Auswurf, umgehend Arzt aufsuchen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand der Information: September 2009. Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG, Herzbergstr. 3, 61138 Niederdorfelden, www.prospan.de

GESUNDHEITSNEWS Seite 7 Schlaganfallrisiko durch Worttest einschätzbar mp Düsseldorf Gedächtnisprobleme und Wortfindungsstörungen ab einem Alter von 45 Jahren weisen auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko hin. Das berichtet jetzt die US-Neurologengesellschaft AAN unter Berufung auf eine Studie der Universität von Alabama. Dabei unterzogen die Forscher 14 842 Menschen einem Wortfindungstest und 17 851 Personen einem Sprachtest. Alle Studienteilnehmer waren älter als 45 Jahre und hatten bislang keinen Schlaganfall. Danach erkundigten sich die Wissenschaftler viereinhalb Jahre lang bei den Teilnehmern, ob sie einen Schlaganfall erlitten hatten, was auf 252 Personen zutraf. 123 von ihnen hatten den Worttest absolviert, 129 den Sprachtest. Bei der Auswertung der Tests der Erkrankten zeigte sich, dass bei den 20 Prozent der Teilnehmer mit den schlechtesten Ergebnissen die Schlaganfallrate durchschnittlich um das 3,5- fache erhöht lag. Bei den Teilnehmern mit den schlechtesten Ergebnissen, die 50 Jahre oder älter waren, war das Risiko sogar um das Zehnfache erhöht. Die Wissenschaftler sind der Auffassung, dass durch flächendeckende Tests das Risiko für Schlaganfälle besser einzuschätzen ist und dadurch rechtzeitig mit Vorsorgemaßnahmen gegengesteuert werden kann. Neue Antibiotika sollen Bakterien in den Selbstmord treiben mp St. Louis/USA Nach einem neuen Ansatz sollen Antibiotika der Zukunft wirken: Sie manipulieren die Bakterien, so dass sich diese mit ihrem eigenen Gift umbringen.us-amerikanischen Forschern ist nun ein Schritt auf dem Weg zu solchen neuartigen Medikamenten gelungen. Sie haben das Bakterium Streptococcus pyogenes untersucht, das bei Menschen unter anderem Mandelentzündungen sowie in schweren Fällen lebensgefährliche Infektionen auslösen kann. Diese Bakterien verwenden ein Gift, um Zellen zu zerstören. Um nicht selbst von dem Toxin getötet zu werden, setzen die Streptokokken einen Eiweißstoff als Gegengift ein, was gemäß den Wissenschaftlern ihr wunder Punkt ist: Wird dieses Eiweiß verändert, kann es die Bakterien nicht mehr vor ihrem eigenen Gift schützen - sie bringen sich bei ihren Attacken auf die Körperzellen des Menschen selbst um. Ziel weiterer Forschungen ist es, auch für andere Bakterienarten ähnliche Nachweise zu erbringen und maßgeschneiderte Medikamente zu entwickeln, die die bakterieneigenen Schutzmechanismen aushebeln. In der Fachzeitschrift Structure berichten die Experten der Washington University über ihre bisherigen Erkenntnisse. Depressionen machen herzkrank mp Berlin Depressionen belasten nicht nur die Seele, sie schaden auf Dauer auch dem Herz. Das geht aus vier Metaanalysen mit mehr als 100 000 Personendaten hervor. Mediziner vom Deutschen Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt haben sie ausgewertet und ihre Ergebnisse im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht. Demnach ist das Risiko für die Entstehung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung bei depressiven Menschen im Vergleich zu gesunden um den Faktor 1,6 bis 1,9 erhöht. Schon wenig körperlicher oder mentaler Stress soll depressiven Menschen gesundheitlich zusetzen. Das liegt unter anderem musstörungen führt, die wiederum die Gefahr des plötzlichen Herztodes steigert. Die Anpassung des Herzrhythmus an unterschiedliche Belastungen ist bei ihnen ebenfalls gestört. Außerdem reagiert das hormonregulierende System bei depressiven Menschen stärker auf Stress, was beispielsweise eine daran, dass Personen mit Depressionen sich meist schlechter ernähren, sich weniger bewegen und mehr rauchen als Nicht- Depressive. Aber auch im Körper läuft bei den psychisch Erkrankten einiges anders ab. So reagiert bei ihnen das autonome Nervensystem über und setzt damit eine Folgenkette in Gang, die zu Herzrhythanhaltend erhöhte Kortisolkonzentration nach sich ziehen kann.das wiederum führt zu metabolischen Veränderungen, wie einem höheren Cholesterinspiegel, und trägt damit zu einer Herzerkrankung bei. Hinzu kommt auch noch, dass anhaltende Depressionen die Entstehung von Arterienverkalkung (Atherosklerose) fördern. Fotos I Bakterie: Albert Ziganshin, Herz: Karuka, Mann: Ljupco Smokovski, Shutterstock Inc. Anzeige Den Stress im Griff Auf der Flucht Neurodoron natürliche Hilfe bei Stress und Erschöpfung Die Komposition natürlicher Substanzen in Neurodoron stärkt die Nerven und gibt innere Ruhe. Neurodoron Tabletten Enthält Lactose und Weizenstärke bitte Packungsbeilage beachten. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Harmonisierung und Stabilisierung des Wesensgliedergefüges bei nervöser Erschöpfung und Stoffwechselschwäche, z.b.nervosität,angst-undunruhezustände,depressiveverstimmung,niedrigerblutdruck, Rekonvaleszenz, Kopfschmerzen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Weleda AG, Schwäbisch Gmünd www.weleda.de www.gesund-durchs-jahr.de Irgendwie ist der Mensch auch nur ein Tier. Kommt er in eine brenzlige Situation, laufen im Körper Funktionen ab, die ihn auf Flucht oder Angriff vorbereiten. Was für unsere frühen Vorfahren lebensnotwendig war, kann uns heute langfristig zum Verhängnis werden. Die modernen Feinde sind hierzulande keine gefährlichen Raubtiere, sondern der brüllende Chef, ungebügelte Wäscheberge, quengelnde Familienmitglieder oder der Brief vom Finanzamt. Die Art der Bedrohung kann der Körper jedoch nicht erkennen. Er reagiert grundsätzlich mit Stressanzeichen, wie erhöhtem Blutdruck und beschleunigtem Puls. Energiereserven werden sofort zur Verfügung gestellt und die Nieren- und Darmaktivität abgeschwächt. Die Stressreaktion läuft jedoch unvollständig ab, wenn es nicht zur erwarteten Folge, also Kampf oder Flucht, kommt. Sind solche Situationen häufig, kann dieser negative Stress krank machen. Gesundheitliche Folgen Stress kann die Lebensqualität stark negativ beeinflussen: Betroffene klagen oft über Verspannungen, Unausgeglichenheit, Gereiztheit und Schlafstörungen. Da der gesamte Organismus betroffen ist, sind auch Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen, chronische Kopfund Rückenschmerzen bis hin zu Herz-Kreislauferkrankungen, wie Bluthochdruck, nicht selten. Langfristig führt Stress in eine Erschöpfungsphase, vielen auch bekannt unter dem nicht genauer spezifizierten Burn-out-Syndrom. Aktiv gegen den Stress Bewiesen ist, dass regelmäßiger Ausdauersport hilfreich ist. Er ersetzt zu einem gewissen Anteil die Reaktion, die nach der Mobilisierung der Energiereserven hätte folgen müssen. Außerdem lockert er Verspannungen und öffnet ein Zeitfenster, in dem der Betroffene mit seinen Gedanken abschweifen kann. Entspannt gegen den Stress Für Gestresste ist der Weg zur Entspannung holprig. Ständig stehen sie unter Strom, noch am späten Abend kreisen die Gedanken, während andere längst erholsamen Schlaf finden. Betroffene sollten daher versuchen, ihren Stresspegel zu reduzieren und auch bewusst Zeit in Nichtstun oder entspannende Tätigkeiten zu investieren. Zugegeben, das ist nicht immer einfach. Es ist jedoch sinnvoll, kritisch zu hinterfragen, ob nicht zumindest ein Teil der Belastung im Alltag reduziert werden kann. Dazu kann gehören, bestimmte Verantwortlichkeiten an Familienmitglieder abzugeben und auch mal Nein zu sagen. Bekommt man den Stress und seine Auslöser nicht in den Griff, sollte man sich nicht scheuen, professionelle Hilfe zu suchen. Gerade bei Erschöpfungszuständen ist die Unterstützung des Hausarztes und gegebenenfalls auch eines Psychotherapeuten gefragt. Unterstützung aus der Apotheke Niemand ist vor Stress und Erschöpfung gefeit. Erkundigen Sie sich daher auch in Ihrer Apotheke nach unterstützenden Maßnahmen, z. B. aus dem Bereich der Anthroposophie, Homöopathie oder Naturheilkunde.

Seite 8 DIE SEITE FÜR KINDER Ich wünsch dir viel Spaß mit meiner Seite! Dein Es war an einem eisigen Winterabend vor mehr als 1000 Jahren: Der junge Wikinger Leif Eriksson sitzt mit anderen Männern aus dem Dorf am Feuer. Sie hören einem Kaufmann zu, der schon viel in der Welt herumgekommen ist. Irgendwo hinter dem Horizont gebe es ein Land mit grünen Weiden und rauschenden Wäldern, erzählt der Kaufmann. Dort sei es wunderschön, nicht so karg und kalt wie hier auf Grönland. Leif wird vor Aufregung ganz kribbelig: Dieses Land will er unbedingt finden! Gesagt, getan. Leif besorgt ein stabiles Boot aus Eichenholz mit einem Segel aus wasserfestem Tuch. Die Wikingerboote waren schnell: Bei gutem Wind schaffte man darin bis zu 20 Kilometer pro Stunde. Leif packt Trinkwasser, getrockneten Fisch, Werkzeuge und Waffen ein. Und dann segelt er mit rund 30 weiteren Männern über den Atlantik Richtung Westen. Denn dort soll das wunderbare Land liegen. Äskulapi Wie die Wikinger Amerika entdeckten Die Wikinger waren Meister im Bootsbau. Dank ihrer schnellen Schiffe konnte das Volk aus Skandinavien im 9. Jahrhundert ein großes Reich erobern, das sich von Schweden bis nach Frankreich erstreckte. Nach zwei Tagen meldet der Ausguck: Land in Sicht! Doch am Ufer sind nur Eis und Felsen. Enttäuscht segeln die Wikinger weiter. Nach weiteren Tagen auf See erklingt wieder der aufgeregte Ruf des Matrosen: Laaand! Die Männer erspähen einen Sandstrand und ein paar Bäume. Das soll das Paradies sein? Leifs Truppe lichtet erneut den Anker und fährt weiter. Langsam verlässt sie der Mut. Vielleicht waren die Erzählungen des Kaufmanns nur Fantasiegeschichten? Leif segelt nun südwärts. Tagelang stampft das Schiff durch unruhige See. Dann tut sich am Horizont eine Bucht auf. Die Wikinger steuern hinein und da liegt es endlich vor ihnen, das Land ihrer Träume! Mit einem Strand, weiten Die unglaubliche Zahl Wikinger: Julien Tromeur, Shutterstock Inc. Schiff: Klara Viskova, Shutterstock Inc. Blumenwiesen und dichten Wäldern. Leif nennt es Vinland, Weideland. Was der junge Wikinger jedoch nicht weiß: Er ist auf einer Insel vor der nordamerikanischen Küste gelandet, die wir heute Neufundland nennen. In Wahrheit hat also ein Wikinger Amerika entdeckt. Christoph Kolumbus kam erst 500 Jahre später auf den Kontinent. Leif Eriksson blieb nur einen Winter lang auf Vinland, dann segelte er in seinem kleinen Holzboot wieder zurück nach Hause. weltweit247.000.000.000 Jeden Tag werden E-Mails verschickt. Heute stellen wir uns vor, die Wikinger hätten Helme mit furchterregenden Hörnern getragen. Das stimmt aber nicht, die Hörner sind nur eine Legende. Die Wikinger zogen auch nicht ständig in den Krieg, sondern waren meist ganz normale Bauern und Viehzüchter. news Ein Auto, das nicht losfährt, wenn der Fahrer betrunken ist? So etwas könnte es in wenigen Jahren geben. Eine Firma in den USA hat Sensoren entwickelt, die in das Lenkrad und die Türschlösser eines Autos gebaut werden. Sie messen anhand des Atems und der Haut des Fahrers die Alkoholmenge in seinem Blut. Hat er zuviel getrunken, startet das Auto nicht. Verliebt sein macht blöd: Wissenschaftler der Universität Wien (Österreich) fanden heraus, dass sich frisch verliebte Meerschweinchen in einem Labyrinth nicht so schnell zurechtfinden wie Single-Meerschweinchen. Die Verliebten hatten auch größere Schwierigkeiten, sich den richtigen Weg zu merken. Es ist das Glückshormon Oxytocin, das die Tiere so schusselig macht. Saure Gurken für Astronauten: Ein Raumfrachter hat Lebensmittel, frischen Sauerstoff und private Post zur internationalen Raumstation ISS gebracht. Die Station kreist in 350 Kilometern Höhe um die Erde. An Bord sind zur Zeit zwei US-Amerikaner, ein Italiener und zwei Russen. Die hatten sich dringend Essiggurken gewünscht. Äskulapi hilft den Tieren Tierische Rekorde Schwangere Väter Bei den Seepferdchen sind es die Männchen, die schwanger werden. Sie brüten die Eier in ihrer Bauchtasche aus und bringen dann auch die Jungen zur Welt. Äskulapi fragt: Welches Tier wärst du gern und warum? Ich wäre gerne eine Robbe in der Arktis, weil ich dann das zugefrorene Meer von unten sehen könnte. Johanna Wieboldt, 12 Jahre, aus Aachen Ein Murmeltier, das den ganzen Tag pennt. Julia-Mia Schwartz, 10 Jahre, aus Wuppertal uschreib mir! Ein Adler, wegen der schönen Aussicht. Niklas Altenkirch, 10 Jahre, aus Stade Die Frage der nächsten Ausgabe lautet: Wovor hast du Angst? Schicke deine Antwort an: NOWEDA eg; Redaktion Äskulapi Postfach 10 27 21; 45027 Essen. Oder per Email an: aeskulapi@neueallgemeine.de Kakadus sind Linkshänder. Oder besser gesagt, Linksfüßer. Australische Forscher untersuchten bei 320 Papageien verschiedener Arten, welchen Fuß die Vögel beim Essen und Greifen bevorzugten. Bei allen Arten kamen sowohl Links- als auch Rechtsfüßer vor. Nur nicht bei den Gelbhaubenkakadus die nahmen immer den linken Fuß. Die Seite für Kinder: Konzept und Texte Dr. Helen Bömelburg Grafik Sandra Helberg Comic/Illustration www.carolingoertler.de Äskulapi (Kopf) Bernd Mittelhockamp/4K Animation