Das Pavenstädter Schützenhaus

Das Pavenstädter Schützenhaus Bürgertreffpunkt für Schießsport und Geselligkeit Nach Errichtung des Schützenhauses am Pavenstädter Weg in Gütersloh ergeben sich eine Vielzahl von Möglichkeiten für sportlich interessierte Bürger und den Schützenverein Pavenstädt: Schießsport in verschiedenen Variationen auch mit Blick auf den Behindertensport (Luftgewehr, Luftpistole, SCATT-Schießen, Bogensport, Optronic-Schießen u.a.m.) Gemeinschaft und Geselligkeit mit Blick auf Integration und Inklusion (Basar, Trödelmarkt, Skatturnier, Versammlungen, Gesprächsrunden u.v.m.) Ferienspiele für unsere Kleinsten, Spiele-Nachmittage u.v.m. Modernste barrierefreie, wettkampftaugliche Sportanlagen im Innen- und Außenbereich Getreu unseres Mottos: Schießsport und Geselligkeit miteinander aktiv sein Das neue Vereinsgelände am Pavenstädter Weg Grundriss des barrierefreien Schützenhauses SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 1

Nach Fertigstellung der Sportflächen ergibt sich eine vielseitige Nutzung für Sportschützen und Bogensportler und das vor allem behindertengerecht. modernste Trainingsund Wettkampfmöglichkeiten für Jung und Alt Luftgewehrschießen inkl. SCATT- u. Optronic- Anlagen Ganzjährige Möglichkeiten für den Bogensport sommertags auf unserer zusätzlich gepachteten Bogenwiese, wintertags durch die variable Gebäudenutzung des Schützenhauses. Bogenwiese Schützenhaus SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 2

SCATT-Schießen treffsicher auch ohne Kugel SCATT ist ein Zielweganalysesystem und macht die Bewegung der Waffe auf der Scheibe mit moderner Computertechnik sichtbar. Dieses System ist ein wichtiges Trainingshilfsmittel für den Schießsport, weil es vollkommen objektiv und unmittelbar Rückmeldung über den aktuellen Schuss gibt. SCATT wurde Anfang der neunziger Jahre von Spitzenschützen in Russland entwickelt und wird seither weltweit erfolgreich von nahezu allen Topschützen eingesetzt. Geschossen wird hierbei nicht mit einem Projektil, sondern mit einem Infrarotlichtstrahl. Der so nachempfundene Schuss wird von einem entsprechenden Sensor auf der anvisierten Zielscheibe erfasst. Auf einem Bildschirm lassen sich dann hinterher Zielverlauf und Schießergebnis verfolgen und auswerten So können wir auch unserer Jugend unter 12 Jahren die Möglichkeit bieten, an dieser Computer gestützten Luftgewehranlage ihr Schießtalent auszutesten und weiter zu entwickeln. Dies fördert die Konzentration und die Selbstdisziplin. SCATT Anlage SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 3

Sportschießen mit dem Optronik-Gewehr treffsicher - nach Gehör Die Zieleinrichtung, wurde für Sehbehinderte und Blinde entwickelt. Sie nutzt anstelle der Okularoptik und des Fadenkreuzes eine Fotozelle, die einfallendes Licht in einen Summton wandelt. Je heller das auftretende Licht desto höher der Summton, den der Schütze über den Kopfhörer empfängt. Durch eine besondere Schießscheibe, deren Ringe von außen nach innen farblich heller werden, wird die weiße Mitte der Scheibe als höchst möglicher Ton empfunden. An der Veränderung des Summtons kann der das Ziel anvisierende, sehbehinderte oder blinde Schütze sofort hören, ob er sich mit der Laufmündung in Richtung des Mittelpunktes bewegt und löst genau wie jeder Schütze selbstständig den Schuss aus. Auf diese Weise wird jede unterschiedliche Sehbeeinträchtigung von dieser elektronischen Technik ausgeglichen, so dass keine differenzierenden Hilfsmittel benötigt werden. SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 4

Luftgewehrschießen treffsicher - nach Tradition Das Luftgewehrschießen ist eine Schießsportart, bei der mit einem Luftgewehr auf eine Zielscheibe geschossen wird. Der Schütze ist bestrebt, die Mitte einer Schießscheibe, die 10 Meter entfernt ist, zu treffen, Der Durchmesser der Zehn beträgt 0,5 mm mit ± 0,1 mm Toleranz. Dazu wird mit Hilfe eines Diopters und eines Korntunnels gezielt und der Schuss wird durch das Drücken des leichtgängigen Abzuges ausgelöst. Die ruhige Hand und das Konzentrations- und Koordinationsvermögen des Schützen ist dabei besonders wichtig. Die Trefferanzeige und die anschließende Ergebnisauswertung werden auf unserem neuen Schießstand digital und somit unmittelbar und sehr exakt erfolgen.. Bis zum Alter von 45 Jahren wird Luftgewehr grundsätzlich stehend freihändig geschossen, wobei der Schütze ohne Anlehnung und künstliche Stützen stehen muss. Schießen mit dem Luftgewehr stehend freihändig Schießen mit aufgelegtem Luftgewehr Schützen ab 46 Jahren wird in unserem Schützenhaus auch das Schießen mit einem aufgelegten Luftgewehr angeboten. Die Regeln dafür hat der Deutsche Schützenbund 2005 in die Sportordnung aufgenommen. Beim Schießen darf dabei nur das Gewehr gehalten und die Auflage darf mit der Hand nicht berührt werden. SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 5

Jugendarbeit treffsicher für die Zukunft Mit dem wandlungsfähigen Schützenhaus und der großzügigen Außenanlage können wir auf die Bedürfnisse in der Jugendarbeit auf breiter Fläche reagieren. Egal, ob wöchentliches Training, gemeinsames Fußballspielen mit der Truppe von nachbarlichen Fußballverein, Basteln oder einfach nur chillen angesagt ist. Dann und wann ist auch mal eine Party fällig. Die Trainingszeiten für den Schießsport ergeben sich aus den jeweiligen Disziplinen. Der verantwortungsbewusste Umgang mit der Waffe als Sportgerät ist Dreh- und Angelpunkt des Trainings. Den Kindern und Jugendlichen wird das Befolgen der klaren Regeln vermittelt, im Team als auch in der Einzelbetreuung. Jüngere Kinder dürfen bis zu 12 Jahren ausschließlich an der SCATT-Anlage schießen. Training im alten Schießstand gemeinsames Spielen SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 6

Luftpistolenschießen treffsicher - wie eh und je Das Luftpistolenschießen ist eine Schießsportart, bei der mit einer Luftpistole auf eine Schießscheibe geschossen wird. Die Pistole kann entweder die Luft durch einen Spannhebelmechanismus, mit komprimierter Luft gefüllten Kartuschen oder aber mit CO2-Kartuschen funktionieren. Es gibt neben den Einzelladern auch fünfschüssige Luftpistolen. In sportlichen Wettkämpfen sind jedoch nur Einzellader zugelassen. Die Regeln für das sportliche Schießen mit der Luftpistole sind in der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes festgelegt. Beim Schießen mit der Luftpistole steht der Schütze nicht frontal zur Scheibe, sondern etwas seitlich gedreht. Die neuere Methode jedoch besagt, dass der Schütze in einem 90 -Winkel zur Scheibe stehen soll. Die Luftpistole wird mit ausgestrecktem Arm und nur mit einer Hand gehalten. Gezielt wird über Kimme und Korn. Die Entfernung zur Scheibe beträgt wie beim Luftgewehrschießen 10 Meter. Jedoch der Zehner-Ring fällt mit 11,5 Millimetern Durchmesser hierbei etwas größer aus. Um den Abzug auszulösen, muss ein Gewicht von mindestens 500 Gramm überwunden werden. Dies macht es nicht gerade einfach die Pistole, über die gesamte Wettkampflänge von 40 Schuss, ruhig und sauber im Ziel zu halten. Das Schießen findet grundsätzlich stehend-freihand statt. Bei einem Wettkampf werden beliebig viele Probeschüsse und 40 Schuss auf Wertung geschossen. Iin den Schülerklassen sind nur 20 Schuss auf Wertung erforderlich. Maximal 5 Schuss dürfen auf jede Schießscheibe abgegeben werden. Es bestehen keine Kleidungsvorschriften. Es ist jedoch verboten, mit Schuhen, die über die Knöchel reichen am Wettkampf teil zu nehmen. Augenabdeckungen dürfen nur 5 cm lang und maximal 3 cm hoch sein. In der Regel werden die Schießscheiben elektronisch auf 1/10 mm genau ausgewertet. Die Trefferanzeige und die anschließende Ergebnisauswertung werden auf unserem neuen Schießstand digital und somit sehr genau erfolgen. SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 7

FITA-Bogensport beim SV Pavenstädt treffsicher - auf unserer neuen Bogenwiese am Pavenstädter Weg Das Bogenschießen ist, wie jeder weiß, ein Schießsport mit Pfeil und Bogen. Das Bogenschießen ist ursprünglich eine der ältesten Jagdformen der Menschheit und spielte lange Zeit als Fernwaffe in kriegerischen Auseinandersetzungen eine bedeutsame Rolle. Bei der Fita (Fédération Internationale de Tir à l'arc) gelten alle Distanzen bis 50 m als Nahdistanz. Auf der Nahdistanz werden Pro Passe 3 Pfeile geschossen. Danach werden die Pfeile gezogen und die nächste Passe geschossen. Heute ist das Schießen auf standardisierte Zielscheiben mit Recurve-Bögen und Compound-Bögen, an denen Zielvorrichtungen und Stabilisatoren angebaut sind, die am weitesten verbreitete Bogensportart. Der verwendete Bogen, der häufig als "olympischer Bogen" bezeichnet wird, ist ein technologisch hoch entwickeltes Sportgerät, mit welchem genaue Treffer auf große Distanzen erzielt werden können. Das Bogenschießen zählt zu den Präzisionssportarten. Bogenschießen gehört seit 1972 zu den Olympischen Sportarten. Zuvor war es bereits in den Jahren 1900, 1904, 1908 und 1920 im Programm der Olympischen Spiele vertreten. Insgesamt werden 144 Pfeile auf verschiedene Entfernungen und Auflagengrößen (Zielscheiben) geschossen. Weiterhin werden in den verschiedenen Wettkampfklassen (nach Alter und Geschlecht) unterschiedliche Entfernungen geschossen. Bei den Herren jeweils 36 Pfeile auf 90m und 70m (auf Auflagen mit 122cm Durchmesser) sowie 50m und 30m (auf Auflagen mit 80cm Durchmesser). Bei den Damen werden 70m und 60m (122cm Ø) sowie 50m und 30m (80cm Ø) geschossen. Auf der 30m Distanz kann die 80cm Ø Auflage auch durch vier (für jeden Schützen der Scheibe einen) so genannte Spots ersetzt werden. Dieser hat einen Durchmesser von 40 cm und besteht aus der Mitte der 80cm Auflage. Niedrigere Treffer werden dabei als Fehlschuss (M miss) gewertet. Vor einer Wertung (Pfeile holen und aufschreiben der Trefferzahlen scoren) werden bei den zwei weiten Entfernungen jeweils 6 Pfeile, bei den Kürzeren jeweils 3 Pfeile geschossen. Für Schüler- und Jugendklassen gelten teilweise abweichende Regelungen bezüglich Entfernungen und Auflagengrößen. Eine FITA- Runde wird in der Regel an einem Tag geschossen. SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 8

FITA Bogensport im Schützenhaus treffsicher - ermöglicht durch die variable Gebäudenutzung zur 18 m FITA-Halle Ab Oktober fängt bei den Bogenschützen die Hallensaison an. Im Pavenstädter Schützenhaus wird während der Wintersaison die 18m Hallendistanz geschossen. In der Regel werden im November die Vereins- und Kreismeisterschaften geschossen und im Dezember folgen dann die Bezirksmeisterschaften. Diese dienen dann der Qualifikation für die Landesmeisterschaften und anschließend hoffentlich, zur Deutschen Meisterschaft. Die Meisterschaften werden auf 18 m ausgetragen. In der Halle werden 2 x 30 Pfeile geschossen. Die Schießzeit für 3 Pfeile beträgt 2 min. Hallenaufnahmen in der Grundschule Pavenstädt Blankbogen, Langbogen, sowie die Jugend für Recurve mit Visier, schießen auf die 40 cm Auflage. Die Schützenklasse (ab 21 Jahre) schießt die 18 m Distanz auf die 3er - Spots. SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 9

Behindertensport treffsicher - denn das Handikap zählt bei uns nicht Leider ist der Behindertensport bei den Sportschützen bislang ein vernachlässigter Bereich. Oft wird so gehandelt, als ob es den Bedarf nicht gäbe. Die Ursache hierfür sehen wir in den fehlenden Informationen. Eine Behinderung liegt jedoch in vielen Fällen nicht erst vor, wenn sie, wie bei einem Rollstuhlfahrer, offensichtlich ist. Bei relevanten Einschränkungen, entscheidet das zuständige Versorgungsamt über eine Erwerbsminderung und trägt diesem Rechnung zum Beispiel mit der Anerkennung einer 20%, 50% oder sogar 70%igen Beeinträchtigung Beim Deutschen Schützenbund gibt es bislang für Schützen mit Behinderung nur ein Angebot für die drei Gewehrdisziplinen Luftgewehr, Zimmerstutzen und Kleinkaliber 100 Meter. Das ist aber erst ab einer Erwerbsminderung von 50% möglich. Für die Pistolendisziplinen sucht man beim Deutschen Schützenbund immer noch vergebens vergleichbare Möglichkeiten. Besonders traurig dabei ist, dass durch Regeln der Sportordnung hier Ausgrenzungen vorgenommen werden. Nach der Regel 0.2.8 hat der Schütze seine Waffe mit beiden Händen selbst zu laden. Betroffene Schützen fallen hier schon mal raus. Ladehilfen werden hier nicht gestattet. Der Rollstuhlfahrer scheitert bei den Pistolenregeln unter Punkt 2.0.1.1 an der Formulierung Stehend freihändig bei der zugelassenen Anschlagsart. Das war es dann für den Rolli im Deutschen Schützenbund. Die Tür ist zu und er steht draußen. Dieser "Siegerschuh" passt auch nicht in das Regelwerk des Schützenbundes Jeder, ab einer Erwerbsminderung von 20%, kann von den schießsportlichen Möglichkeiten im Deutschen Behindertensportverband profitieren. SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 10

Behindertensport treffsicher durch den Deutschen Behindertensportverband Der SV Pavenstädt e.v. möchte durch den geplanten Beitritt in den Deutschen Behindertensportverband viel mehr Möglichkeiten anbieten. Neben den Gewehrdisziplinen sind dann, mit der Luftpistole und der mehr schüssigen Luftpistole, ebenfalls Pistolendisziplinen im Programm. Das Klassifizierungssystem macht es möglich, dass sich Athleten mit unterschiedlichen Behinderungen in einem gemeinsamen Wettkampf vergleichen. Stehende Wettbewerbe können von Rollstuhlathleten sitzend bestritten werden. Getrennt werden diese lediglich in zwei Klassen: SH 1 für Wettkampfteilnehmer, die keinen Gewehrauflageständer benötigen und SH 2 für Wettkampfteilnehmer, die einen Gewehrauflageständer benötigen. Schützen mit Einschränkungen der Sehfunktion starten in der Klasse SH3. Klassifizierte Schützen können ihren Weg bis zu den Paralympischen Spielen machen. In beiden Wettkampfklassen sind im Behindertensportverband Hilfestellungen, wie z. B. ein Hocker oder eine Ladehilfe gestattet. Wie schon erwähnt, bietet der Deutsche Schützenbund für den Gewehrschützen viel weniger an und Pistolenschützen grenzt er ganz aus. Ganz anders der Deutsche Behindertensportverband, er ermöglicht die Teilnahme an den Wettkämpfen des Deutschen Behindertensportverbandes schon ab einer 20%igen Erwerbsminderung.. Dabei starten Jung und Alt, Frauen und Männer im DBS meist gemeinsam. Zukünftig wird der SV Pavenstädt e. V. mit seiner Schießsportabteilung für betroffene Sportkameraden die Mitgliedschaft im Deutschen Behindertensportverband anbieten. Durch die Barriere freien und vielfältigen Möglichkeiten nimmt der SV Pavenstädt eine herausragende Position in der Region und auch in der Landschaft der Schießsportvereine ein. Da die Abteilung auch Mitglied im Deutschen Schützenbund ist, wird sie auch dort mit den entsprechenden Schützen Mitglied. Beide Angebote könnten miteinander genutzt werden. Als Schießsport treibende Abteilung in einem Sportverein liegen die Schwerpunkte der Angebote natürlich im sportlichen Bereich. Vortreffliche Erfolge und vielfältige Erfahrungen haben uns seit über acht Jahrzehnten zu einer erfolgreichen Schießsportabteilung in den Schießdisziplinen in Gütersloh und im Kreis werden lassen. SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 11

Behindertensport treffsicher - miteinander in Pavenstädt Uniformen und ein Schützenfest gibt es bei uns natürlich auch. Das gehört zu unserer Tradition. Das Brauchtum pflegen wir, genau wie die Geselligkeit. Dennoch steht bei uns im SV Pavenstädt e.v. der Sportler im Vordergrund. In der Gruppe der Schützen mit einem Handicap wollen wir den Betroffenen die Möglichkeit zu einer sportlichen Betätigung und zu einer vollständig und gleichberechtigten Teilnahme an allen sportlichen und gesellschaftlichen Prozessen innerhalb unseres Vereines bieten. Wir wünschen uns, dass sich unsere Mitglieder nach ihren Möglichkeiten, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, der ethnischen wie sozialen Herkunft, dem Geschlecht oder Alter in den Verein und dessen Organisation einbringen. Die Türen stehen hier in viele Richtungen offen. Uns geht es darum, Menschen für eine schießsportliche Tätigkeit im Verein und im Deutschen Behindertensportverband zu begeistern und für die Teilnahme an den Wettkämpfen zu gewinnen. Hier bei uns im SV Pavenstädt von 1929 e.v. soll es möglich sein, gemeinsam ein weiteres Stück Lebensqualität und sportliche Herausforderungen zu finden und Freundschaften zu knüpfen. Da wir Schützen des SV Pavenstädt e.v. nicht isoliert auf einer einsamen Insel leben, wissen wir, dass Sportschützen einigen Vorurteilen ausgesetzt sind. Dies wird sich leider wahrscheinlich gegenüber einer Gruppe von Sportschützen mit körperlichen Einschränkungen nicht ändern. Oft sind es übernommene Vorurteile, die uns als Sportschützen entgegengebracht werden. Meistens fehlt es den Kritikern an Information und auch ein Mangel an Transparenz der Vereine trägt zu Vorurteilen bei. Darum laden wir hiermit gern alle ein, sich bei uns zu informieren, um sich eine eigene Meinung bilden zu können. SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 12

Behindertensport treffsicher - trotz kritischer Stimmen Zwei Fragen werden immer wieder öffentlich diskutiert: Warum überhaupt Sportschießen? Für Sportschützen sind Waffen keine Geräte im Sinne der Verteidigung, des Angriffes oder der Jagd, sie sind letztendlich Sportgeräte einer olympischen Sportart. Es gilt klare Regeln und Grenzen zu befolgen. Das regelmäßige Training ist eine Schulung der Disziplin, der Feinmotorik und des positiven Denkens. Der Wille, Herr über Körper und Geist zu sein, beeinflusst das Ergebnis. Wer einmal erlebt hat, wie sich der Gedanke Jetzt nur keinen ins Weiße schießen in die Tat umsetzt und dann durch Training erfahren hat, dass der zielgerichtete Gedanke Jetzt treffe ich ins Schwarze viel treffsicherer ist, wird einsichtiger. Hat der Schütze an diesen Beispielen einmal die Möglichkeiten der Gedankensteuerung erlebt, so hat er eine Hilfestellung für sein persönliches Leben. Die Schulung der Koordination und der Entspannung ist hilfreich in allen Lebensbereichen. Warum Sportschießen für Menschen mit Behinderungen? Natürlich gibt es in der Öffentlichkeit kritische Stimmen. Menschen mit Behinderungen und Waffen, was soll das? Darf das sein? Aber sind diese Fragen berechtigt? Die Waffengesetzgebung und zudem noch die internen Regelungen im Behindertensportverband stecken die Rahmenbedingungen für die Schützen ab. Über Sachkundelehrgänge mit abschließenden Prüfungen muss jeder Sportschütze, so auch der mit körperlichen Einschränkungen, seine ganz persönliche Eignung für einen möglichen Waffenbesitz nachweisen. Absolute Konzentrationsfähigkeit, ein hohes Maß an Willensstärke und technisches Verständnis für das Sportgerät: Das sind die Eigenschaften, die einem Sportschützen abverlangt werden unabhängig davon, ob er eine körperliche Einschränkung hat oder nicht. Der Schießsport ist somit offen für alle, ist aber gerade für Menschen mit einer Behinderung besonders interessant. Ohne großen finanziellen Aufwand und ohne Vorkenntnisse kann dieser faszinierende Sport im SV Pavenstädt ausgeübt werden. Daher kommt ihm ein hoher Stellenwert auch im Breitensport zu. Die Schulung der Willensstärke ist gerade für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ist ein starkes Argument. Für viele Betroffene ist es sehr wichtig, dass es sich hier um eine relativ bewegungsarme Sportart handelt, die trotz vielfältiger Einschränkungen noch ausgeübt werden kann. Die Bewegungsarmut ist aber nur ein Vorteil, der sich aus einer Einschränkung ergibt. Sportschießen ist viel mehr. Die Schützen üben zum Teil noch weitere Sportarten aus, doch alle sehen die Geselligkeit und Gemeinschaft im Verein als absolute Bereicherung. Das Pavenstädter Schützenhaus Bürgertreffpunkt für Schießsport und Geselligkeit SV Pavenstädt e.v. 2012 Seite 13