April 2008 Das Institut für Fenster und Fassaden, Türen und Tore, Glas und Baustoffe Mechanische Nachrüstung an Fenstern und Fenstertüren Einbruchhemmung Inhalt 1 Statistik spricht für mechanische Nachrüstung ------------------------------------------------------------------ 1 2 Wirksamkeit einbruchhemmender Nachrüstprodukte --------------------------------------------------------- 1 3 Ziel der Nachrüstung --------------------------------------------------------------------------------------------------- 2 4 Weitere Maßnahmen --------------------------------------------------------------------------------------------------- 2 5 Qualifikation ausführender Montagefirmen ----------------------------------------------------------------------- 3 ifz Rosenheim
Einbruchhemmung 1 Statistik spricht klar für mechanische Nachrüstung Gemäß der neuesten Statistik des Bayerischen Landeskriminalamtes München wurden in Bayern im Jahr 2004 insgesamt 1.416 Einbruchversuche nachweislich durch Sicherungstechnik verhindert. Die Zahl der verhinderten Delikte im Jahr 2003 lag bereits bei 1.230 Fällen. Von den aufgeführten 1.416 Delikten konnten 1.093 Fälle durch mechanische Ausstattung verhindert werden. In 323 Fällen sorgte die Alarmauslösung durch eine Einbruchmeldeanlage für den gewünschten Erfolg. 2 Wirksamkeit einbruchhemmender Nachrüstprodukte Für die Bewertung von Nachrüstprodukten stehen mit den Normen DIN 18104-1 und -2 momentan zwei Bewertungsgrundlagen zur Verfügung. In den beiden Normen wird unterschieden in aufschraubbare und im Falz integrierte Nachrüstprodukte. Hinsichtlich der Fallzahlen macht das Landeskriminalamt Bayern darauf aufmerksam, dass diese erheblich höher liegen dürften, da nicht alle Erfolge bekannt geworden sind. Dazu zählen z. B. auch die zahlreichen Fälle, in denen Täter angesichts vorhandener Sicherungstechnik von einem beabsichtigten Einbruch abgehalten wurden und gar nicht erst den Versuch unternommen haben, einzudringen. In 231 Fällen konnte die Polizei aufgrund aufmerksamer Nachbarn die Täter bereits am Tatort festnehmen. Bild 2 Verdecktliegende Verrieglung Bild 1 Durch Sicherungstechnik verhinderte Einbrüche: Gesamtzahl 1.416, Auswertung des Bayerischen Landeskriminalamtes, Zentrale Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle In Teil 1 von DIN 18104 werden von außen aufschraubbare Nachrüstprodukte wie Zusatzschlösser, Stangenverschlüsse oder Querriegelverschlüsse behandelt. Diese Sicherung sollte mindestens an der Griff- und Bandseite erfolgen. Darüber hinaus sollte mindestens eine Sicherung abschließbar sein, sofern kein Verbundsicherheitsglas eingesetzt ist. In Teil 2 geht es um Nachrüstprodukte, die im Falz von Fenstern und Türen eingelassenen werden. Im Wesentlichen handelt es sich um einbruchhemmende Drehkippbeschläge oder Hintergreifsicherungen. ifz Rosenheim Seite 1 von 4
ifz was steckt dahinter? ifz ist die Abkürzung für Informationszentrum Fenster und Fassaden, Türen und Tore, Glas und Baustoffe e.v. Das ifz unterstützt die Hersteller von Fenster und Fassaden, Türen und Tore, Glas und Baustoffe bei der Information von Endverbrauchern, Verarbeitern, Planern sowie dem Fachhandel mit sachlichen Mitteilungen. Dabei verfolgt das ifz, ebenso wie das Institut für Fenstertechnik (ift Rosenheim), die Fachverbände und Gütegemeinschaften das Ziel, die Wertigkeit von Fenstern, Türen und Fassaden durch kontinuierliche Publikationen in der Wahrnehmung der Endverbraucher zu steigern. Das ifz verfolgt dabei folgende Ansatzpunkte: Herausgabe von Mitteilungen und Erklärungen, die aktuelle technische Fragen bezüglich Fenster und Fassaden, Türen und Tore, Glas und Baustoffe für Verbraucher in verständlicher Form erläutern intensive Zusammenarbeit mit Multiplikatoren beispielsweise der Publikumspresse, sowie Verbraucher- und Fachverbände Problemstellungen und wiederkehrende Fragen aus Verbraucher- und Herstellerkreisen aufnehmen und mit neutralen, sachlichen und verständlichen Informationen beantworten den Kontakt und den Wissenstransfer sowie das Verständnis zwischen den Verbrauchern und den an Forschung, Planung, Herstellung, Handel und Montage Beteiligten zu fördern. Durch die Zusammenarbeit des ifz mit dem ift Rosenheim, können Sie von bestimmten Leistungen profitieren, die das ift Rosenheim seinen eigenen Mitgliedern zur Verfügung stellt. Konkret handelt es sich hierbei um: die Nutzung der technischen Auskunft des ift Rosenheim zu einem um 35% reduzierten Verrechnungssatz ( 1,24/min. anstatt 1,99/min.), die kostenfreie Nutzung der ifz infos für eigene Aktionen, die kostenfreie Nutzung des geschlossenen ift Online-Bereiches mit exklusiven Fachinformationen, Richtlinien, ift-impulse, Forschungsarbeiten, dem Online- Fachwörterbuch Deutsch/Englisch etc. die Nutzung des Online-Normenportals Fenster Türen Tore zu einem reduzierten Lizenzpreis von 495,00/a zzgl. MwSt. Die Mitgliedschaft kann jede natürliche oder juristische Person erwerben, die diese Arbeit ideell und finanziell unterstützen möchte. Der Jahresbeitrag sichert den normalen Geschäftsbetrieb; Firmenspenden eröffnen darüber hinaus Spielräume für weitere Projekte und Aktivitäten.
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3 Ziel der Nachrüstung mit im Falz integrierten Produkten nach DIN 18104-2 Bei Fenstern und Fenstertüren neuerer Bauart ist durch Austausch der im Falz eingelassenen Dreh- oder Drehkippbeschläge gegen einbruchhemmende Beschläge eine effiziente Nachrüstung möglich. Die mechanische Nachrüstung ist dort anzuraten, wo der Widerstand der Bauteile soweit erhöht werden soll, dass das Überwinden mit einfachen Werkzeugen wie Schraubenziehern und Keilen erschwert wird. Abschließbare Fenstergriffe alleine reichen nicht aus, weil sie keinen Schutz gegen das Aufhebeln der Fensterflügel bieten. Ihre Anwendung ist nur in Verbindung mit einem einbruchhemmenden Fensterbeschlag sinnvoll. 4 Weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Einbruchhemmung In den Normen zur mechanischen Nachrüstung werden weitere Maßnahmen empfohlen, wenn Fenster oder Fenstertüren mit einbruchhemmenden Beschlägen nachgerüstet werden. Hintergrund ist die Tatsache, dass jede Kette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied. Für die mechanische Nachrüstung bedeutet dies, dass Bauteile obwohl mit geprüften Beschlägen nachgerüstet noch andere Schwachpunkte besitzen können. Folgende Empfehlungen werden gegeben: Einsatz einer durchwurfhemmenden Verglasung nach DIN EN 356, Absicherung der Glasanbindung durch Verschraubung oder Verklebung der Glashalteleisten, Einbringung einer druckfesten Hinterfütterung zwischen Verglasung und Glasfalzgrund im Bereich der Verriegelungspunkte, Verstärkung der Mauerwerksbefestigung. Bild 4 Einbruchhemmung Bild 3 Realer Aufbuchversuch bei einer Demonstration Um zu erfahren, wie der Nutzer sich und sein Heim schützen kann bzw. welche individuellen Maßnahmen sinnvoll sind, kann durch ein Gespräch mit einer der örtlichen kriminalpolizeilichen Beratungsstellen geklärt werden. Hilfreiche Tipps zum Schützen und Vorbeugen (technische Prävention) erteilt auch das Internet unter www. polizei.bayern.de oder www.einbruchschutz.polizei-beratung.de. Seite 2 von 4 ifz Rosenheim
5 Qualifikation der ausführenden Errichter- oder Montagefirma Die Funktion einbruchhemmender Fenster und die wirksame Nachrüstung mit geprüften Produkten ist im Wesentlichen von der fachgerechten Auswahl und dem Einbau durch die mit der Montage beauftragten Fachfirma abhängig. Gutachten belegen, dass hier die Ursache zu suchen ist, wenn es zu negativen Abweichungen von Prüfergebnissen kommt. Grundlage der Empfehlungspraxis der polizeilichen Beratungsstellen ist deshalb eine Qualifikation und Anerkennung der Firmen. Zwei Qualifizierungssysteme befinden sich derzeit auf dem Markt: Bild 5 Das Qualitätszeichen zertifizierter Fachbetriebe für mechanische Sicherungstechnik Sowohl Bauherr als auch Architekt sollten auf Qualitätszeichen achten und den Einbau oder die mechanische Nachrüstung ausschließlich von zertifizierten Fachfirmen vornehmen lassen. Auf Länderebene ist das Errichterverfahren flächendeckend umgesetzt. Die jeweiligen Landeskriminalämter geben sogenannte Pflichtenkataloge heraus, in denen die Anforderungen für die Errichterfirma festgelegt sind. Zudem ist der einheitliche Pflichtenkatalog, der für alle Bundesländer gilt, erarbeitet. Der ratsuchende Bürger kann neben der technischen Prävention ebenfalls über die polizeilichen Beratungsstellen die Errichterverzeichnisse mit den aufgeführten Firmen kostenlos erhalten. Bundesweit besteht die Möglichkeit einer Zertifizierung von Fachbetrieben mit zusätzlicher Qualifizierung. Zertifizierte Fachbetriebe für mechanische Sicherungstechnik zeichnen sich durch ein hohes Maß an Fachwissen und Kompetenz aus. Dies ist gerade beim sensiblen Thema Einbruchhemmung besonders wichtig. Diese Fachbetriebe werden im jährlichen Turnus von einer externen neutralen Überwachungsstelle überprüft. Im Rahmen der Zertifizierung wird unter anderem vor Ort überprüft und beurteilt, wie die sicherungstechnischen Nachrüstungen ausgeführt wurden. Diese Überprüfung vor Ort ist der entscheidende Unterschied zwischen einem zertifizierten Fachbetrieb und einem nicht zertifizierten Fachbetrieben. ifz Rosenheim Seite 3 von 4
Literatur (1) DIN 18104-1: 2000-09 Einbruchhemmende Nachrüstprodukte Teil 1: Aufschraubbare Nachrüstprodukte für Fenster und Türen; Anforderungen und Prüfverfahren. Berlin: Beuth Verlag GmbH www.beuth.de (2) DIN 18104-2: 2002-11 Einbruchhemmende Nachrüstprodukte Teil 2: Anforderungen und Prüfverfahren für im Falz eingelassene Nachrüstprodukte für Fenster und Türen. Berlin: Beuth Verlag GmbH www.beuth.de Seite 4 von 4 ifz Rosenheim
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